Tina Turner: Queen of Rock ist tot
Tina Turner rockte über fünf Jahrzehnte die Bühnen dieser Welt. 2009 zog sie sich ins Privatleben zurück. Jetzt ist die Rockröhre und unermüdliche Kämpferin im Alter von 83 Jahren gestorben.
Pure Energie auf High Heels, Minirock und Löwenmähne – so kannten die Fans Tina Turner. Dazu diese tiefe, rauchige Stimme, mit der sie Musikgeschichte schrieb und sich damit einen Platz im Olymp der besten Rocker aller Zeiten sicherte. 2009 hatte sie noch einmal eine Welttournee mit mehr als einer Million Zuschauer hingelegt – da war sie immerhin schon 69 Jahre alt. An diesem Mittwoch wurde auf ihrer Instagram-Seite bekannt gegeben, dass die Rock-Legende im Alter von 83 Jahren gestorben ist.
Das letzte Konzert gab Tina Turner am 5. Mai 2009 im englischen Sheffield, natürlich vor ausverkauftem Haus. Dann war endgültig Schluss. “Es war eine tolle Show, wirklich wunderbar”, sagte sie Jahre später in einem ihrer seltenen Interviews mit der BBC. Am Tag darauf habe sie tief Luft geholt und beschlossen: “Das war es jetzt. Ich werde auf keinen Fall zurückkehren.” Mehr als 50 Jahre habe sie fast jede Nacht in einem Bus, Flugzeug, Auto oder Hotel verbracht. “Es gab für mich nur dieses Leben. Und irgendwann wollte ich nicht mehr tanzen und singen. Ich wollte zuhause und ganz normal sein.”
Pure Energie auf High Heels, Minirock und Löwenmähne – so kannten die Fans Tina Turner. Dazu diese tiefe, rauchige Stimme, mit der sie Musikgeschichte schrieb und sich damit einen Platz im Olymp der besten Rocker aller Zeiten sicherte. 2009 hatte sie noch einmal eine Welttournee mit mehr als einer Million Zuschauer hingelegt – da war sie immerhin schon 69 Jahre alt. An diesem Mittwoch wurde auf ihrer Instagram-Seite bekannt gegeben, dass die Rock-Legende im Alter von 83 Jahren gestorben ist.
Zuhause, das war seit den 1990er-Jahren eine Villa bei Küsnacht am Zürichsee. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Anwesen in der Schweiz, das sie nach ihrer indianischen Großmutter “Algonquin” benannte, genoss Tina an der Seite ihres deutschen Ehemanns Erwin Bach den Rückzug vom Showgeschäft.
Abschied vom Showgeschäft
Lange Zeit war nicht bekannt, dass sie in ihren letzten Jahren bereits schwer krank war. Sie überlebte einen Schlaganfall, litt an Darmkrebs und erhielt eine Nierentransplantation. Das Organ spendete 2017 ihr Ehemann Erwin Bach, zuvor war sie viele Jahre auf Dialysen angewiesen.
Tina blieb dennoch zuversichtlich und erholte sich. Angst vor dem Tod hatte die bekennende Buddhistin nie. “Ich glaube nicht an Gott und den Teufel, nicht daran, dass da jemand ist, der dir sagt, was du richtig, und was du falsch gemacht hast”, sagte sie 2018 in einem Interview mit dem Wochenmagazin “Die Zeit”. Turner war überzeugt, dass jeder verstorbene Mensch irgendwann ein neues Leben beginnt. “Wir gehen und machen eine Pause. Und dann kommen wir zurück – und legen wieder los.”
Sollte die Rockröhre Recht behalten, hätte sie für ihre Reinkarnation einen leichteren Neustart ins Leben verdient. Am 26. November 1939 geboren, wuchs Anna Mae Bullock auf einer Farm in dem kleinen Städtchen Nutbush in Tennessee auf. Ihre Familie pflückte Baumwolle, in den USA herrschte damals noch Rassentrennung. Als Kind musste sie den Kopf senken, wenn sie mit einem Weißen sprach: “Yes Sir, no Sir”. Sonntags sang Anna Mae im Gospelchor der Kirche.
1955 zog sie nach St. Louis, wo die Begegnung mit Ike Turner, einem Wegbereiter des Souls, ihr Leben verändern sollte. Die beiden lernten sich in einem Club kennen, wo der damals schon populäre Ike mit seiner Band “Kings of Rhythm” Hof hielt. Die 17-jährige Anna Mae griff spontan zum Mikro und trug einen B.B. King-Hit vor. Es war der Beginn einer beispiellosen Karriere. Ike engagierte sie vom Fleck weg als Backgroundsängerin für seine Truppe.
Ihre große Chance bekam sie 1960. Eigentlich sollte Art Lassiter, der Frontman der Ike Turner Band, den Song “A fool in love” aufnehmen. Da dieser jedoch nicht auftauchte, schickte Ike stattdessen die junge Anna ans Mikro. Es war ihr allererster Hit überhaupt, der es auf Platz 27 der US-Charts schaffte. Aus Promotion-Gründen taufte Ike die junge Sängerin kurzerhand in Tina um und holte sie endgültig aus dem Backgroundchor ins Rampenlicht. Fortan tingelten sie mit der Ike & Tina Turner-Revue gemeinsam durch die Lande.
Aus Ike und Tina wurde auch privat ein Paar. 1962 heirateten die beiden Musiker in Mexiko, zwei Söhne kamen zur Welt. Beruflich ging es stetig aufwärts. Auch in Europa wurde man auf Tinas eindrucksvolle Stimme aufmerksam, als sie 1966 Phil Spectors Popsymphonie “River Deep, Mountain High” ihre Stimme gab – für eine Gage von 25.000 Dollar.
Eine gemeinsame Tour mit den Rolling Stones, regelmäßige Shows in Las Vegas, ein neuer lukrativer Plattenvertrag und höhere Gagen für die Live-Auftritte prägten die erfolgreichen Jahre der Ike & Tina Turner-Revue, jährlich bestritten sie an die 270 Konzerte. Mit dem Song “Proud Mary” katapultierten sie sich 1970 zum ersten Mal in die Top Ten der US-Charts. Die Single wurde zum Millionen-Seller, und Tina erhielt ihren ersten Grammy Award als beste Rhythm & Blues-Sängerin.
Als Künstlerpaar wurden Ike und Tina Turner 1991 in die “Rock and Roll Hall of Fame” aufgenommen, privat beschrieb die Sängerin allerdings ihre Ehe als Hölle auf Erden. Ike soll ständig fremd gegangen sein und entpuppte sich als Tyrann, der sie mehrmals krankenhausreif schlug. 1976 zog sie die Notbremse: Nach einem Auftritt in Dallas floh Tina mit geschwollenem Gesicht und gerade einmal 36 Cent in der Tasche aus der gemeinsamen Hotelsuite und kehrte nie wieder zurück. Bei der Scheidung verzichtete sie auf alle Rechte und auf das gemeinsame Vermögen, nur ihren Künstlernamen nahm sie mit. Ein Name, der sie später zu Weltruhm bringen sollte.
Doch zunächst hielt sich Tina nur mühsam über Wasser. Sie hatte Schulden wegen der abgebrochenen Tournee mit Ike, der alle Tantiemen einsackte. Sie sang in Bars und auf Betriebsversammlungen, arbeitete zudem als Putzfrau. “Frei zu sein … nun, das war wunderbar! Es war mir egal, dass ich kein Geld hatte, dass ich in fremden Häusern putzen musste, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen”, erinnerte sie sich später an diese schwere Zeit.
Die großen Plattenfirmen hatten sie damals als kaum zu vermarktenden Altstar abgeschrieben. Doch in dem Musikproduzenten und Manager Roger Davies fand Tina schließlich Unterstützung. Er glaubte an sie und holte sie aus ihrem Karrieretief: Mit dem Album “Private Dancer” trat Tina 1984 mit 45 Jahren erneut ins Rampenlicht, die Singleauskopplung “What’s Love Got To Do With It” wurde ihr erster Nummer-Eins-Hit.
Von da an ging es für die Queen of Rock nur noch bergauf. Im Laufe ihrer über 50 Jahre langen Karriere hat Tina Turner rund 200 Millionen Alben verkauft und wurde mit zwölf Grammys ausgezeichnet. 1988 trat sie im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro vor 180.000 Menschen auf – dieses Riesenpublikum verschaffte ihr einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde.
Und auch Amor meinte es endlich gut mit ihr. 1985 traf sie in Köln den 16 Jahre jüngeren Musikmanager Erwin Bach. Auch wenn es Liebe auf den ersten Blick war, heirateten die beiden – nach buddhistischem Zeremoniell – erst 2013, 51 Jahre nach der ersten Eheschließung mit Ike. Zu den Hochzeitsgästen sollen David Bowie, Eros Ramazotti und Giorgio Armani gehört haben. Im gleichen Jahr nahm Tina Turner auch die Schweizer Staatbürgerschaft an.
Nach ihrem Rückzug von der Bühne sprach sie buddhistische Texte für ein spirituelles Musik-Projekt ein. 2018 beriet sie die Macher des “Tina Turner Musicals”.
Zwei Jahre später verklagte sie den Veranstalter der Show “Simply The Best – Die Tina Turner Story”, weil die Werbeplakate für die Show den Anschein erwecken könnten, die wahre Tina Turner trete auf – die Sängerin sei ihr zu ähnlich. Turner ging durch mehrere Instanzen und verlor schließlich.
Zwei Schicksalsschläge überschatteten ihre letzten Jahre: Beide Söhne starben, Craig beging 2018 Selbstmord, Ronnie starb 2022 an Krebs.
Ihre Biografie “My Love Story” zeigt, dass Tina Turner nicht nur eine wunderbare Sängerin war, sondern auch eine unermüdliche Kämpferin. Moderatorin Oprah Winfrey, Tinas langjährige Freundin, brachte es auf den Punkt: “Tina, du singst und tanzt nicht nur. Wenn Menschen dich auf der Bühne sehen, wissen sie, dass du dich aus der schlimmsten Verzweiflung wieder herausgekämpft hast. Das bedeutet, so tief eine Frau auch gefallen ist – sie kann es schaffen, so wie du.”
Und so kann man zum Abschied nur den Hut vor dieser starken Persönlichkeit ziehen – so wie einst das Publikum, das sich bei ihrem letzten Konzert mit “Thank you”-Plakaten bei der Queen of Rock bedankte.
Pure Energie auf High Heels, Minirock und Löwenmähne – so kannten die Fans Tina Turner. Dazu diese tiefe, rauchige Stimme, mit der sie Musikgeschichte schrieb und sich damit einen Platz im Olymp der besten Rocker aller Zeiten sicherte. 2009 hatte sie noch einmal eine Welttournee mit mehr als einer Million Zuschauer hingelegt – da war sie immerhin schon 69 Jahre alt. An diesem Mittwoch wurde auf ihrer Instagram-Seite bekannt gegeben, dass die Rock-Legende im Alter von 83 Jahren gestorben ist.
Das letzte Konzert gab Tina Turner am 5. Mai 2009 im englischen Sheffield, natürlich vor ausverkauftem Haus. Dann war endgültig Schluss. “Es war eine tolle Show, wirklich wunderbar”, sagte sie Jahre später in einem ihrer seltenen Interviews mit der BBC. Am Tag darauf habe sie tief Luft geholt und beschlossen: “Das war es jetzt. Ich werde auf keinen Fall zurückkehren.” Mehr als 50 Jahre habe sie fast jede Nacht in einem Bus, Flugzeug, Auto oder Hotel verbracht. “Es gab für mich nur dieses Leben. Und irgendwann wollte ich nicht mehr tanzen und singen. Ich wollte zuhause und ganz normal sein.”
Abschied vom Showgeschäft
Zuhause, das war seit den 1990er-Jahren eine Villa bei Küsnacht am Zürichsee. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Anwesen in der Schweiz, das sie nach ihrer indianischen Großmutter “Algonquin” benannte, genoss Tina an der Seite ihres deutschen Ehemanns Erwin Bach den Rückzug vom Showgeschäft.
Lange Zeit war nicht bekannt, dass sie in ihren letzten Jahren bereits schwer krank war. Sie überlebte einen Schlaganfall, litt an Darmkrebs und erhielt eine Nierentransplantation. Das Organ spendete 2017 ihr Ehemann Erwin Bach, zuvor war sie viele Jahre auf Dialysen angewiesen.
Tina blieb dennoch zuversichtlich und erholte sich. Angst vor dem Tod hatte die bekennende Buddhistin nie. “Ich glaube nicht an Gott und den Teufel, nicht daran, dass da jemand ist, der dir sagt, was du richtig, und was du falsch gemacht hast”, sagte sie 2018 in einem Interview mit dem Wochenmagazin “Die Zeit”. Turner war überzeugt, dass jeder verstorbene Mensch irgendwann ein neues Leben beginnt. “Wir gehen und machen eine Pause. Und dann kommen wir zurück – und legen wieder los.”
Sollte die Rockröhre Recht behalten, hätte sie für ihre Reinkarnation einen leichteren Neustart ins Leben verdient. Am 26. November 1939 geboren, wuchs Anna Mae Bullock auf einer Farm in dem kleinen Städtchen Nutbush in Tennessee auf. Ihre Familie pflückte Baumwolle, in den USA herrschte damals noch Rassentrennung. Als Kind musste sie den Kopf senken, wenn sie mit einem Weißen sprach: “Yes Sir, no Sir”. Sonntags sang Anna Mae im Gospelchor der Kirche.
“Und dann legen wir wieder los…”
1955 zog sie nach St. Louis, wo die Begegnung mit Ike Turner, einem Wegbereiter des Souls, ihr Leben verändern sollte. Die beiden lernten sich in einem Club kennen, wo der damals schon populäre Ike mit seiner Band “Kings of Rhythm” Hof hielt. Die 17-jährige Anna Mae griff spontan zum Mikro und trug einen B.B. King-Hit vor. Es war der Beginn einer beispiellosen Karriere. Ike engagierte sie vom Fleck weg als Backgroundsängerin für seine Truppe.
Von Rassentrennung und Musikleidenschaft
Ihre große Chance bekam sie 1960. Eigentlich sollte Art Lassiter, der Frontman der Ike Turner Band, den Song “A fool in love” aufnehmen. Da dieser jedoch nicht auftauchte, schickte Ike stattdessen die junge Anna ans Mikro. Es war ihr allererster Hit überhaupt, der es auf Platz 27 der US-Charts schaffte. Aus Promotion-Gründen taufte Ike die junge Sängerin kurzerhand in Tina um und holte sie endgültig aus dem Backgroundchor ins Rampenlicht. Fortan tingelten sie mit der Ike & Tina Turner-Revue gemeinsam durch die Lande.
Aus Ike und Tina wurde auch privat ein Paar. 1962 heirateten die beiden Musiker in Mexiko, zwei Söhne kamen zur Welt. Beruflich ging es stetig aufwärts. Auch in Europa wurde man auf Tinas eindrucksvolle Stimme aufmerksam, als sie 1966 Phil Spectors Popsymphonie “River Deep, Mountain High” ihre Stimme gab – für eine Gage von 25.000 Dollar.
Eine gemeinsame Tour mit den Rolling Stones, regelmäßige Shows in Las Vegas, ein neuer lukrativer Plattenvertrag und höhere Gagen für die Live-Auftritte prägten die erfolgreichen Jahre der Ike & Tina Turner-Revue, jährlich bestritten sie an die 270 Konzerte. Mit dem Song “Proud Mary” katapultierten sie sich 1970 zum ersten Mal in die Top Ten der US-Charts. Die Single wurde zum Millionen-Seller, und Tina erhielt ihren ersten Grammy Award als beste Rhythm & Blues-Sängerin.
Aus Anna Mae Bullock wird Tina Turner
Als Künstlerpaar wurden Ike und Tina Turner 1991 in die “Rock and Roll Hall of Fame” aufgenommen, privat beschrieb die Sängerin allerdings ihre Ehe als Hölle auf Erden. Ike soll ständig fremd gegangen sein und entpuppte sich als Tyrann, der sie mehrmals krankenhausreif schlug. 1976 zog sie die Notbremse: Nach einem Auftritt in Dallas floh Tina mit geschwollenem Gesicht und gerade einmal 36 Cent in der Tasche aus der gemeinsamen Hotelsuite und kehrte nie wieder zurück. Bei der Scheidung verzichtete sie auf alle Rechte und auf das gemeinsame Vermögen, nur ihren Künstlernamen nahm sie mit. Ein Name, der sie später zu Weltruhm bringen sollte.
Doch zunächst hielt sich Tina nur mühsam über Wasser. Sie hatte Schulden wegen der abgebrochenen Tournee mit Ike, der alle Tantiemen einsackte. Sie sang in Bars und auf Betriebsversammlungen, arbeitete zudem als Putzfrau. “Frei zu sein … nun, das war wunderbar! Es war mir egal, dass ich kein Geld hatte, dass ich in fremden Häusern putzen musste, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen”, erinnerte sie sich später an diese schwere Zeit.
Flucht aus der Ehe-Hölle
Die großen Plattenfirmen hatten sie damals als kaum zu vermarktenden Altstar abgeschrieben. Doch in dem Musikproduzenten und Manager Roger Davies fand Tina schließlich Unterstützung. Er glaubte an sie und holte sie aus ihrem Karrieretief: Mit dem Album “Private Dancer” trat Tina 1984 mit 45 Jahren erneut ins Rampenlicht, die Singleauskopplung “What’s Love Got To Do With It” wurde ihr erster Nummer-Eins-Hit.
Von Putzfrau zum Weltstar
Von da an ging es für die Queen of Rock nur noch bergauf. Im Laufe ihrer über 50 Jahre langen Karriere hat Tina Turner rund 200 Millionen Alben verkauft und wurde mit zwölf Grammys ausgezeichnet. 1988 trat sie im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro vor 180.000 Menschen auf – dieses Riesenpublikum verschaffte ihr einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde.
Und auch Amor meinte es endlich gut mit ihr. 1985 traf sie in Köln den 16 Jahre jüngeren Musikmanager Erwin Bach. Auch wenn es Liebe auf den ersten Blick war, heirateten die beiden – nach buddhistischem Zeremoniell – erst 2013, 51 Jahre nach der ersten Eheschließung mit Ike. Zu den Hochzeitsgästen sollen David Bowie, Eros Ramazotti und Giorgio Armani gehört haben. Im gleichen Jahr nahm Tina Turner auch die Schweizer Staatbürgerschaft an.
Nach ihrem Rückzug von der Bühne sprach sie buddhistische Texte für ein spirituelles Musik-Projekt ein. 2018 beriet sie die Macher des “Tina Turner Musicals”.
Zwei Jahre später verklagte sie den Veranstalter der Show “Simply The Best – Die Tina Turner Story”, weil die Werbeplakate für die Show den Anschein erwecken könnten, die wahre Tina Turner trete auf – die Sängerin sei ihr zu ähnlich. Turner ging durch mehrere Instanzen und verlor schließlich.
Zwei Schicksalsschläge überschatteten ihre letzten Jahre: Beide Söhne starben, Craig beging 2018 Selbstmord, Ronnie starb 2022 an Krebs.
Ihre Biografie “My Love Story” zeigt, dass Tina Turner nicht nur eine wunderbare Sängerin war, sondern auch eine unermüdliche Kämpferin. Moderatorin Oprah Winfrey, Tinas langjährige Freundin, brachte es auf den Punkt: “Tina, du singst und tanzt nicht nur. Wenn Menschen dich auf der Bühne sehen, wissen sie, dass du dich aus der schlimmsten Verzweiflung wieder herausgekämpft hast. Das bedeutet, so tief eine Frau auch gefallen ist – sie kann es schaffen, so wie du.”
Und so kann man zum Abschied nur den Hut vor dieser starken Persönlichkeit ziehen – so wie einst das Publikum, das sich bei ihrem letzten Konzert mit “Thank you”-Plakaten bei der Queen of Rock bedankte.