Japan erlaubt Betrieb von Atommeilern über 60 Jahre hinaus
Die Kernkraft-kritische Haltung Japans nach der Katastrophe von Fukushima 2011 ist schon seit längerem aufgeweicht. Nun werden längere Laufzeiten von Atomkraftwerken zugelassen – mit Verweis auf den Klimaschutz.
Japan hat die Verlängerung der Laufzeit bestehender Atomreaktoren beschlossen. Das Parlament in Tokio setzte ein Gesetz in Kraft, mit dem die Betriebsdauer nicht wie bislang auf 60 Jahre beschränkt wird – sondern potenziell unbegrenzte Laufzeiten möglich werden. Nach dem neuen Gesetz dürfen Betreiber von Atomkraftwerken somit bei der Berechnung der Betriebszeit diejenigen Phasen herausrechnen, in denen der Reaktor aus “unvorhersehbaren” Gründen abgeschaltet war.
Veränderungen in den Sicherheitsrichtlinien oder provisorische gerichtliche Verfügungen zählen etwa zu solchen Gründen. Um von der Ausnahmeregelung Gebrauch zu machen, benötigen Betreiber jedoch die Genehmigung von Japans Atomsicherheitsbehörde.
Japan hat die Verlängerung der Laufzeit bestehender Atomreaktoren beschlossen. Das Parlament in Tokio setzte ein Gesetz in Kraft, mit dem die Betriebsdauer nicht wie bislang auf 60 Jahre beschränkt wird – sondern potenziell unbegrenzte Laufzeiten möglich werden. Nach dem neuen Gesetz dürfen Betreiber von Atomkraftwerken somit bei der Berechnung der Betriebszeit diejenigen Phasen herausrechnen, in denen der Reaktor aus “unvorhersehbaren” Gründen abgeschaltet war.
Nach dem neuen Gesetz wird die Atomaufsichtsbehörde zudem den Zustand von Reaktoren nach 30 Betriebsjahren mindestens alle zehn Jahre überprüfen, um die Sicherheit der Anlagen zu gewährleisten. Die Pläne der japanischen Regierung sehen zugleich den Bau von neuen Atomreaktoren der nächsten Generation vor, die langfristig die alten Reaktoren ersetzen sollen.
Überprüfung eines Kraftwerks alle zehn Jahre
Die Regierung wolle mit den neuen Regelungen “die stabile Stromversorgung gewährleisten” und gleichzeitig “die Nutzung von CO2-freien Stromressourcen fördern”, teilte das japanische Wirtschaftsministerium mit. Ein Parlamentssprecher erklärte in Tokio, mithilfe des Gesetzes solle ein Stromversorgungssystem geschaffen werden, das eine “kohlenstofffreie Gesellschaft” möglich macht.
Der Atomenergie-Sektor in Japan war nach der Atomkatastrophe am Kraftwerk Fukushima im Jahr 2011 zunächst auf Eis gelegt worden. Fukushima war nach einem schweren Erdbeben von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die weltweite Energiekrise und die Erfordernisse des Klimaschutzes haben die Debatte über eine Zukunft der Kernkraft jedoch wieder angestoßen.
Die meisten japanischen Meiler sind indes auch heute noch nicht wieder in Betrieb. Von 33 Kraftwerken sind derzeit neun am Netz, alle im Westen oder Südwesten des rohstoffarmen Landes. Für weitere Reaktoren haben die Betreiber die Genehmigung zum Wiederanfahren beantragt, doch dauert dies lange. Zudem gibt es starken lokalen Widerstand gegen das Wiederanfahren von abgeschalteten Atommeilern.
Derweil nimmt ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Japan eine letzte Prüfung vor, bevor das Land beginnt, große Mengen aufbereiteten radioaktiven Wassers aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer zu leiten. Ein Plan, der von örtlichen Fischern und Nachbarländern abgelehnt wird.
Die beim Super-GAU 2011in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zerstörten Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das bislang gefiltert in Hunderten von riesigen Tanks gelagert wird. Wegen Überlastung soll das verstrahlte Wasser gefiltert und verdünnt in den Pazifischen Ozean geleitet werden.
sti/AR (afp, dpa)
Japan hat die Verlängerung der Laufzeit bestehender Atomreaktoren beschlossen. Das Parlament in Tokio setzte ein Gesetz in Kraft, mit dem die Betriebsdauer nicht wie bislang auf 60 Jahre beschränkt wird – sondern potenziell unbegrenzte Laufzeiten möglich werden. Nach dem neuen Gesetz dürfen Betreiber von Atomkraftwerken somit bei der Berechnung der Betriebszeit diejenigen Phasen herausrechnen, in denen der Reaktor aus “unvorhersehbaren” Gründen abgeschaltet war.
Veränderungen in den Sicherheitsrichtlinien oder provisorische gerichtliche Verfügungen zählen etwa zu solchen Gründen. Um von der Ausnahmeregelung Gebrauch zu machen, benötigen Betreiber jedoch die Genehmigung von Japans Atomsicherheitsbehörde.
Überprüfung eines Kraftwerks alle zehn Jahre
Nach dem neuen Gesetz wird die Atomaufsichtsbehörde zudem den Zustand von Reaktoren nach 30 Betriebsjahren mindestens alle zehn Jahre überprüfen, um die Sicherheit der Anlagen zu gewährleisten. Die Pläne der japanischen Regierung sehen zugleich den Bau von neuen Atomreaktoren der nächsten Generation vor, die langfristig die alten Reaktoren ersetzen sollen.
Die Regierung wolle mit den neuen Regelungen “die stabile Stromversorgung gewährleisten” und gleichzeitig “die Nutzung von CO2-freien Stromressourcen fördern”, teilte das japanische Wirtschaftsministerium mit. Ein Parlamentssprecher erklärte in Tokio, mithilfe des Gesetzes solle ein Stromversorgungssystem geschaffen werden, das eine “kohlenstofffreie Gesellschaft” möglich macht.
Der Atomenergie-Sektor in Japan war nach der Atomkatastrophe am Kraftwerk Fukushima im Jahr 2011 zunächst auf Eis gelegt worden. Fukushima war nach einem schweren Erdbeben von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die weltweite Energiekrise und die Erfordernisse des Klimaschutzes haben die Debatte über eine Zukunft der Kernkraft jedoch wieder angestoßen.
Die meisten japanischen Meiler sind indes auch heute noch nicht wieder in Betrieb. Von 33 Kraftwerken sind derzeit neun am Netz, alle im Westen oder Südwesten des rohstoffarmen Landes. Für weitere Reaktoren haben die Betreiber die Genehmigung zum Wiederanfahren beantragt, doch dauert dies lange. Zudem gibt es starken lokalen Widerstand gegen das Wiederanfahren von abgeschalteten Atommeilern.
Nur neun von 33 Meilern derzeit am Netz
Derweil nimmt ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Japan eine letzte Prüfung vor, bevor das Land beginnt, große Mengen aufbereiteten radioaktiven Wassers aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer zu leiten. Ein Plan, der von örtlichen Fischern und Nachbarländern abgelehnt wird.
Ausleitung von radioaktivem Fukushima-Wasser ins Meer
Die beim Super-GAU 2011in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zerstörten Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das bislang gefiltert in Hunderten von riesigen Tanks gelagert wird. Wegen Überlastung soll das verstrahlte Wasser gefiltert und verdünnt in den Pazifischen Ozean geleitet werden.
sti/AR (afp, dpa)