Vorwürfe gegen Till Lindemann: Es wird Zeit für Klartext
Während immer mehr Frauen über sexuelle Nötigung bei Rammstein-Konzerten berichten, schweigt die Band und die Debatte im Netz wird immer toxischer. Das muss aufhören, findet DW-Redakteurin und Rammstein-Fan Silke Wünsch.
Seit einigen Tagen wissen auch Nicht-Konzertgänger, was eine “Row Zero”ist. Die magische Zone zwischen Bühne und Publikum, in der ausgesuchte Fans beim Konzert zugucken und vor oder nach der Show zusammen mit den Stars eine Party feiern können. Das gilt übrigens für Frauen wie Männer gleichermaßen. Der Traum eines jeden Fans! Einmal dem Idol so richtig nahe kommen. Früher nannte man die Frauen, die One-Night-Stands mit Rockstars hatten, “Groupies” – dieser Begriff ist so gut wie ausgestorben. Auch wenn es diese Frauen immer noch gibt, dann haben sie das Recht darauf, Nein zu sagen und unverletzt nach Hause gehen können.
Läuft es allerdings so ab, wie es immer mehr Frauen – teils unter Eid – nun über die Begegnungen mit Till Lindemann berichten, dann läuft da etwas gewaltig schief. Dann geht es um Machtmissbrauch, um das schamlose Ausnutzen der ohnehin schwierigen Beziehung zwischen Fan und Star, die in der Regel einseitig ist. Traut sich eine Frau, dem Star zu sagen, er soll aufhören? Hört der Star auf, wenn die Frau darum bittet? Wie reagiert er?
Seit einigen Tagen wissen auch Nicht-Konzertgänger, was eine “Row Zero”ist. Die magische Zone zwischen Bühne und Publikum, in der ausgesuchte Fans beim Konzert zugucken und vor oder nach der Show zusammen mit den Stars eine Party feiern können. Das gilt übrigens für Frauen wie Männer gleichermaßen. Der Traum eines jeden Fans! Einmal dem Idol so richtig nahe kommen. Früher nannte man die Frauen, die One-Night-Stands mit Rockstars hatten, “Groupies” – dieser Begriff ist so gut wie ausgestorben. Auch wenn es diese Frauen immer noch gibt, dann haben sie das Recht darauf, Nein zu sagen und unverletzt nach Hause gehen können.
Rammstein provozieren seit ihren Anfängen mit Tabubrüchen, Lindemann phantasiert in einem seiner Gedichte über Sex mit schlafenden/bewusstlosen Frauen. In ihrem Werk sind Rammstein – Lindemann voran – ultraböse Jungs, aber in Wirklichkeit sollen es doch ganz liebe Kerle sein.
Keine Toleranz für Tabubrüche im Backstage-Bereich!
Werden im Backstage-Bereich doch Tabubrüche begangen? Ist nur Lindemann der Täter? Guckt die Band weg? Was ist da los in diesem Rammstein-Kosmos, der zurzeit einfach nur weiter tourt, Konzerte gibt, Fotos davon auf Instagram postet und mit keinem weiteren Wort auf die Vorwürfe eingeht. Es gab am 28. Mai diesen inzwischen berühmten Tweet, in dem das Social Media-Team von Rammstein in zwei lapidaren Sätzen ausschließt, dass sich so etwas zugetragen habe.
Das sei zu wenig, meinen Fans, die völlig verunsichert sind – dürfen sie die Band noch gut finden? Sollen sie ihre Karten zur derzeit laufenden Tour abgeben? Dürfen sie noch mit einem Rammstein-T-Shirt auf die Straße gehen? In vielen Kommentaren unter Rammstein-Posts in den sozialen Netzwerken bitten die Fans die Band um eine Stellungnahme.
Als Rammstein-Fan bittet auch die Autorin dieses Kommentars darum. Wünschenswert ist eine eindeutige Positionierung gegen jegliche Gewalt – nicht nur an jungen Frauen. Schön wäre auch ein Satz, der deutlich macht, dass die Band unbedingt daran interessiert ist, die Vorwürfe zu prüfen und aus dem Weg zu räumen. Es ist wichtig, dass Till Lindemann Empathie zeigt, sowohl mit den Frauen, die ihn nun beschuldigen, als auch mit den Fans, die Klarheit darüber haben wollen, ob sie Lieder wie “Rein raus” noch feiern dürfen, oder ob es einem dabei kalt den Rücken runter läuft.
Als Frau wünscht sich die Autorin dieses Kommentars, dass die Frauen die Wahrheit sagen. Damit ihre Aussagen glaubhaft bleiben. Das ist im Sinne von uns allen. Die #MeToo-Bewegung kann nur stark, mächtig und hilfreich sein, wenn sie nicht missbraucht wird.
Bis die Wahrheit ans Licht kommt, muss dringend der Ball flach gehalten werden. Für Till Lindemann gilt das Unschuldsprinzip, so lange ihm die Taten nicht nachgewiesen können. Die Frauen, die die Anschuldigungen erheben, sind als Opfer anzusehen und nicht als Lügnerinnen, die sich ins Rampenlicht schieben wollen. Die toxischen Debatten im Netz tragen nichts zur Wahrheitsfindung bei, hier fallen nur verschiedene Lager übereinander her und verteidigen mit Zähnen und Klauen ihre eigenen Wahrheiten. Auch um diesen unsäglichen Zustand zu beenden, sollten Rammstein unbedingt Stellung nehmen.
Seit einigen Tagen wissen auch Nicht-Konzertgänger, was eine “Row Zero”ist. Die magische Zone zwischen Bühne und Publikum, in der ausgesuchte Fans beim Konzert zugucken und vor oder nach der Show zusammen mit den Stars eine Party feiern können. Das gilt übrigens für Frauen wie Männer gleichermaßen. Der Traum eines jeden Fans! Einmal dem Idol so richtig nahe kommen. Früher nannte man die Frauen, die One-Night-Stands mit Rockstars hatten, “Groupies” – dieser Begriff ist so gut wie ausgestorben. Auch wenn es diese Frauen immer noch gibt, dann haben sie das Recht darauf, Nein zu sagen und unverletzt nach Hause gehen können.
Läuft es allerdings so ab, wie es immer mehr Frauen – teils unter Eid – nun über die Begegnungen mit Till Lindemann berichten, dann läuft da etwas gewaltig schief. Dann geht es um Machtmissbrauch, um das schamlose Ausnutzen der ohnehin schwierigen Beziehung zwischen Fan und Star, die in der Regel einseitig ist. Traut sich eine Frau, dem Star zu sagen, er soll aufhören? Hört der Star auf, wenn die Frau darum bittet? Wie reagiert er?
Keine Toleranz für Tabubrüche im Backstage-Bereich!
Rammstein provozieren seit ihren Anfängen mit Tabubrüchen, Lindemann phantasiert in einem seiner Gedichte über Sex mit schlafenden/bewusstlosen Frauen. In ihrem Werk sind Rammstein – Lindemann voran – ultraböse Jungs, aber in Wirklichkeit sollen es doch ganz liebe Kerle sein.
Werden im Backstage-Bereich doch Tabubrüche begangen? Ist nur Lindemann der Täter? Guckt die Band weg? Was ist da los in diesem Rammstein-Kosmos, der zurzeit einfach nur weiter tourt, Konzerte gibt, Fotos davon auf Instagram postet und mit keinem weiteren Wort auf die Vorwürfe eingeht. Es gab am 28. Mai diesen inzwischen berühmten Tweet, in dem das Social Media-Team von Rammstein in zwei lapidaren Sätzen ausschließt, dass sich so etwas zugetragen habe.
Das sei zu wenig, meinen Fans, die völlig verunsichert sind – dürfen sie die Band noch gut finden? Sollen sie ihre Karten zur derzeit laufenden Tour abgeben? Dürfen sie noch mit einem Rammstein-T-Shirt auf die Straße gehen? In vielen Kommentaren unter Rammstein-Posts in den sozialen Netzwerken bitten die Fans die Band um eine Stellungnahme.
Als Rammstein-Fan bittet auch die Autorin dieses Kommentars darum. Wünschenswert ist eine eindeutige Positionierung gegen jegliche Gewalt – nicht nur an jungen Frauen. Schön wäre auch ein Satz, der deutlich macht, dass die Band unbedingt daran interessiert ist, die Vorwürfe zu prüfen und aus dem Weg zu räumen. Es ist wichtig, dass Till Lindemann Empathie zeigt, sowohl mit den Frauen, die ihn nun beschuldigen, als auch mit den Fans, die Klarheit darüber haben wollen, ob sie Lieder wie “Rein raus” noch feiern dürfen, oder ob es einem dabei kalt den Rücken runter läuft.
Idol Lindemann bröckelt
Als Frau wünscht sich die Autorin dieses Kommentars, dass die Frauen die Wahrheit sagen. Damit ihre Aussagen glaubhaft bleiben. Das ist im Sinne von uns allen. Die #MeToo-Bewegung kann nur stark, mächtig und hilfreich sein, wenn sie nicht missbraucht wird.
Bis die Wahrheit ans Licht kommt, muss dringend der Ball flach gehalten werden. Für Till Lindemann gilt das Unschuldsprinzip, so lange ihm die Taten nicht nachgewiesen können. Die Frauen, die die Anschuldigungen erheben, sind als Opfer anzusehen und nicht als Lügnerinnen, die sich ins Rampenlicht schieben wollen. Die toxischen Debatten im Netz tragen nichts zur Wahrheitsfindung bei, hier fallen nur verschiedene Lager übereinander her und verteidigen mit Zähnen und Klauen ihre eigenen Wahrheiten. Auch um diesen unsäglichen Zustand zu beenden, sollten Rammstein unbedingt Stellung nehmen.