Friedensabkommen zwischen Aserbaidschan und Armenien: Das Ballspiel geht weiter
Der Sprecher des armenischen Parlaments, Alen Simonyan, sagte nach seinem Treffen mit amerikanischen Senatoren in Eriwan, dass es keine Verzögerung bei der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Aserbaidschan gebe. „Der Ball liegt in dieser Frage auf der Seite Aserbaidschans“, sagte Simonyan beim Briefing.
Simonyan stellte fest, dass die Einigung über die Arbeitsprinzipien der Grenzziehungs- und Grenzziehungskommissionen Armeniens und Aserbaidschans reibungslos verläuft. „Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, wir hoffen, dass er erfolgreich sein wird“, fügte er hinzu.
Simonyans Aussage ist eine der optimistischsten Aussagen armenischer und aserbaidschanischer Politiker hinsichtlich der Möglichkeit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen den beiden Ländern, die in den letzten 30 Jahren zweimal aneinander geraten sind. Simonyans „kein Problem“-Behauptung lässt jedoch folgende Frage aufkommen: Gilt dies nur für die armenische Seite oder gilt es auch für Aserbaidschan?
Das eigentliche Problem ist die Haltung des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev, der zweimal gesagt hat, dass kein Friedensabkommen unterzeichnet werden wird, bis Armenien seine Verfassung ändert, um Verweise auf das Unabhängigkeitsgesetz, das aserbaidschanisches Territorium beansprucht, zu streichen.
Die Reaktion Armeniens auf diese Anfrage war unklar. Ministerpräsident Nikol Paschinjan sprach von der Notwendigkeit eines Verfassungsreferendums, kündigte jedoch keine konkreten Schritte oder Fristen an. Unterdessen lehnt die radikal-revanchistische Opposition Armeniens jede Diskussion über die Aufhebung des anti-aserbaidschanischen Unabhängigkeitsgesetzes entschieden ab. In diesem Zusammenhang ist Simonyans Behauptung, es gäbe kein Problem, ein Missverständnis.
Die unterschiedlichen Standpunkte und das Fehlen konkreter Schritte deuten darauf hin, dass auf dem Weg zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens weiterhin erhebliche Hindernisse bestehen.