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Rechtsextreme Partei hofft auf Zugewinne bei zwei Landtagswahlen in Ostdeutschland


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Am Sonntag geben die Deutschen in Sachsen und Thüringen im Osten des Landes ihre Stimme ab. Bei einer Wahl könnte die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) erstmals stärkste Partei werden, was für die unpopuläre Bundesregierung schmerzhafte Folgen haben könnte.

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In Sachsen sind etwa 3,3 Millionen Menschen wahlberechtigt, in Thüringen fast 1,7 Millionen. Die drei Parteien in der Regierungskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz waren dort bereits schwach, doch sie laufen Gefahr, unter die Fünf-Prozent-Hürde zu fallen, die für den Verbleib in den Landtagen erforderlich ist.

Alice Weidel, eine bundesweite Ko-Vorsitzende der einwanderungsfeindlichen Alternative für Deutschland (AfD), bezeichnete die Ergebnisse vom Sonntag als „einen wichtigen Meilenstein für die Bundestagswahl im nächsten Jahr“. Die Partei sicherte sich im vergangenen Jahr ihre ersten Bürgermeisterposten und Ämter in der Kreisverwaltung und kündigte nun an, auch auf Landesebene regieren zu wollen.

Da die AfD in beiden Bundesländern Umfragen zufolge bei rund 30 Prozent liegt, bräuchte sie höchstwahrscheinlich einen Koalitionspartner, um an die Regierung zu gelangen. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass irgendjemand sonst zustimmen würde, sie an die Macht zu bringen. Trotzdem könnte ihre Stärke die Bildung neuer Landesregierungen äußerst schwierig machen.

Die AfD ist im ehemaligen kommunistischen Osten am stärksten, und der Verfassungsschutz überwacht die Zweigstellen der Partei in Sachsen und Thüringen offiziell als „nachweislich rechtsextremistische“ Gruppen. Ihr Vorsitzender in Thüringen, Björn Höcke, wurde wegen der bewussten Verwendung eines Nazi-Slogans bei politischen Veranstaltungen verurteilt, hat jedoch Berufung eingelegt.

Neue Partei hofft auf Einfluss

Deutschlands größte konservative Oppositionspartei hofft, die AfD in Sachsen und Thüringen in Schach halten zu können, nachdem sie die Europawahlen im Juni gewonnen hat.

Die Christlich Demokratische Union (CDU) führt Sachsen seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 und hofft, dass der amtierende Ministerpräsident Michael Kretschmer sie an der AfD vorbeiführen wird. In Thüringen liegt sie Umfragen zufolge hinter der AfD, aber Kandidat Mario Voigt hofft, eine Regierungskoalition zusammenzuschustern.

Je nachdem, wie schlecht die Parteien in der Bundesregierung abschneiden, könnte das sehr heikel werden. Zwei dieser Parteien, Scholz‘ Sozialdemokraten und die ökologischen Grünen, sind die Juniorpartner in den scheidenden Regierungen beider Länder.

Thüringens Politik ist besonders kompliziert, weil die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow auf nationaler Ebene in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht ist. Sahra Wagenknecht, lange Zeit eine der bekanntesten Persönlichkeiten, verließ die Partei im vergangenen Jahr, um eine neue Partei zu gründen – das Sahra Wagenknecht-Bündnis (BSW) –, die die Linkspartei inzwischen überflügelt.

Die CDU hat eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei, die aus den kommunistischen ostdeutschen Parteien hervorgegangen ist, schon lange abgelehnt. Eine Zusammenarbeit mit Wagenknechts BSW schließt sie nicht aus, aber eine solche Kombination wäre alles andere als naheliegend.

Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung

Die hohen Zustimmungswerte der AfD und der BSW resultieren aus der Unzufriedenheit mit einer für ihre Machtkämpfe berüchtigten Landesregierung. Beide Parteien sind im weniger wohlhabenden Osten am stärksten.

Die AfD hat die starke einwanderungsfeindliche Stimmung in der Region ausgenutzt. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich der Messerangriff in der westlichen Stadt Solingen letzte Woche, bei dem ein mutmaßlicher Extremist aus Syrien drei Menschen getötet haben soll, auf die Wahlen am Sonntag auswirken wird. Der Angriff veranlasste die Regierung, neue Beschränkungen für Messer und neue Maßnahmen zur Erleichterung von Abschiebungen anzukündigen.

Wagenknechts BSW verbindet linke Wirtschaftspolitik mit einer einwanderungskritischen Agenda. Auch die CDU hat den Druck auf die Bundesregierung erhöht, eine härtere Haltung in der Einwanderungsfrage einzunehmen.

Auch die Haltung Deutschlands gegenüber Russlands Krieg in der Ukraine ist ein Thema. Berlin ist nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant der Ukraine; diese Waffenlieferungen lehnen sowohl AfD als auch BSW ab. Wagenknecht hat zudem eine jüngste Entscheidung der deutschen Regierung und der USA angegriffen, ab 2026 mit der Stationierung von Langstreckenraketen in Deutschland zu beginnen.

Eine dritte Wahl findet am 22. September in einem weiteren östlichen Bundesland statt: Brandenburg, das derzeit von Scholz‘ Mitte-links-Sozialdemokraten regiert wird. Die nächsten Bundestagswahlen in Deutschland finden in etwas mehr als einem Jahr statt.

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