Operngala Bonn: Ein Abend mit ABBA und großen Gefühlen
Nach zweijähriger Corona-Pause ließ die zehnte Ausgabe der Operngala für die deutsche AIDS-Stiftung viele Herzen höher schlagen. Aus Bonn wurde eine starke Friedensbotschaft gesendet.
Das Beste kam zum Schluss: Nachdem sich die Operndrama-Großmeisterin Simone Kermes mit der universellen Antikriegs-Hymne “Lili Marleen” in die Herzen des Publikums gesungen hatte, meldeten sich zwei sympathische Herren mit einer Video-Botschaft zu Wort. Die da zum Publikum der zehnten Bonner Operngala für die Aids-Stiftung sprachen, waren keine geringeren als Björn Ulvaeus und Benny Andersson von ABBA.
Sie seien glücklich und stolz, dass das ABBA-Lied “Ode an die Freiheit” in Bonn erklinge. “Weil das, was das tapfere ukrainische Volk im Moment erlebt, eben das Schreiben einer ‘Ode an die Freiheit’ ist”, so die beiden Schweden. Nach diesen Worten stimmte das gesamte Ensemble der Gala diese Ode an, auch das Publikum – zumindest diejenigen, denen der Atem nicht zu sehr stockte… Vielleicht auch weit weg von Bonn, denn die DW übertrug die Veranstaltung in die ganze Welt.
Das Beste kam zum Schluss: Nachdem sich die Operndrama-Großmeisterin Simone Kermes mit der universellen Antikriegs-Hymne “Lili Marleen” in die Herzen des Publikums gesungen hatte, meldeten sich zwei sympathische Herren mit einer Video-Botschaft zu Wort. Die da zum Publikum der zehnten Bonner Operngala für die Aids-Stiftung sprachen, waren keine geringeren als Björn Ulvaeus und Benny Andersson von ABBA.
Mit einem dreistündigen Marathon voller starker Gefühle meldete sich die Operngala Bonn nach zweijähriger Corona-Pause, die mit einer digitalen Veranstaltung 2020 überbrückt wurde, lebendiger und prächtiger denn je in der analogen, aber bei weitem nicht friedlichen Welt zurück. Und sendete auch angesichts des Angriffskriegs von Putins Russland gegen die Ukraine die richtigen Signale.
Ukraine schreibt eine “Ode an die Freiheit”
Das Logo der Operngala, die Rote Solidaritätsschleife gegen HIV, wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Kampfes gegen AIDS geändert: “Die Rote Schleife zeigt nun an einem Ende die ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Damit setzen wir ein Zeichen gegen Krieg und für Freiheit und Selbstbestimmung. Dass sich so viele Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit uns für dieses Ziel einsetzen, erfüllt uns mit großer Freude”, so die Initiatoren der Veranstaltung, Helmut Andreas Hartwig und Arndt Hartwig, gegenüber der DW.
Der bekannte Entertainer und Moderator Johannes B. Kerner führte souverän und engagiert durch den Gala-Abend, der Weltklasse-Jazz-Trompeter Till Brönner übernahm die Schirmherrschaft der Veranstaltung und stand mit dem Beethoven Orchester Bonn, einfühlsam geleitet von dem kanadischen DirigentenJacques Lacombe, und seiner Band selbst auf der Bühne. Das bewährte Erfolgsrezept – eine pittoreske Mischung aus bekannten Arien, Duetten und Quartetten aus über 200 Jahren Operngeschichte, gesungen von Solistinnen und Solisten der größten Bühnen der Welt – zeigte auch diesmal seine Wirkung. Großes Kino! oder besser: Große Opera!, so die einhellige Meinung.
Für die man auch gern einen großzügigen Obulus entrichtete: Die Initiatoren der 10. Operngala Bonn verkündeten einen vorläufigen Rekord-Reinerlös in Höhe von 295.000 Euro. Zusammengenommen ergebe das in zehn Jahren der Veranstaltung einen Gesamtreinerlös von 1,65 Millionen Euro. Mit einem Teil der Erlöse wird die medizinische Versorgung von HIV-positiven Flüchtlingen aus der Ukraine unterstützt. Der Rest geht in den Bereichen Forschung, Aufklärung und Therapie an bewährte Partner im Kampf gegen Aids. Denn “neben dem schrecklichen Kriegsgeschehen vergessen wir nicht das große Anliegen der Operngala Bonn: den Aufruf zum Schutz vor HIV und Aids.” Beides sei immer noch nicht heilbar, so Arndt Hartwig.
Auch wenn Großes normalerweise auf der Bühne passiert, Backstage-Begegnungen können ebenso spannend sein: Die Starsopranistin Simone Kermes teilte sich die Garderobe mit der jungen russischen Mezzo-Kollegin Nadezhda Karyazina. Kermes hat gerade ihre “Lili Marleen” gesungen – und alles für ihr “Mädchen an der Laterne”, die generationen- und kriegsübergreifende Friedensbotschafterin, gegeben. Im Zweiten Weltkrieg lauschten Zigtausende Soldaten auf beiden Seiten der Front dem Lied über das Mädchen, das auf ihren Herzallerliebsten wartet. Doch der Krieg hat das Paar auseinandergerissen.
“Ich habe dieses Lied überall auf der Welt gesungen – in Moskau, New York, Paris. In Mexiko und in Deutschland. Und überall auf der Welt kennen die Menschen dieses Lied, weil es ein Lied für den Frieden ist!”, erzählt Simone Kermes. Aber auch sie hätte “nie geglaubt, dass dieses Lied so blitzschnell eine solche Aktualität gewinnt”. Während wir mit Simone Kermes sprechen, chattet Nadezhda Karyazina mit ihren Verwandten. “Ich komme aus Moskau, ein großer Teil meiner Familie lebt aber in der Ukraine, vor allem in Charkiv”, sagt die junge Sängerin, die zurzeit als Solistin an der Oper Basel tätig ist. “Dieser Krieg findet nicht nur auf dem Boden statt, sondern auch in den Seelen der Menschen, mitten in den Familien.”
Simone Kermes und Nadezhda Karyazina sind sich einig: “Wir haben mit unserer Stimme, unserer Kunst nur eine einzige, doch effiziente Waffe. Und die soll voll eingesetzt werden”, sagt Nadezhda, deren Vornamen auf Ukrainisch wie Russisch “Hoffnung” bedeute. “Wenn es etwas gibt, das alle Menschen auf dieser Welt verbindet und Frieden schafft, dann ist es die Musik”, stimmt Simone Kermes entschlossen zu.
Das Beste kam zum Schluss: Nachdem sich die Operndrama-Großmeisterin Simone Kermes mit der universellen Antikriegs-Hymne “Lili Marleen” in die Herzen des Publikums gesungen hatte, meldeten sich zwei sympathische Herren mit einer Video-Botschaft zu Wort. Die da zum Publikum der zehnten Bonner Operngala für die Aids-Stiftung sprachen, waren keine geringeren als Björn Ulvaeus und Benny Andersson von ABBA.
Sie seien glücklich und stolz, dass das ABBA-Lied “Ode an die Freiheit” in Bonn erklinge. “Weil das, was das tapfere ukrainische Volk im Moment erlebt, eben das Schreiben einer ‘Ode an die Freiheit’ ist”, so die beiden Schweden. Nach diesen Worten stimmte das gesamte Ensemble der Gala diese Ode an, auch das Publikum – zumindest diejenigen, denen der Atem nicht zu sehr stockte… Vielleicht auch weit weg von Bonn, denn die DW übertrug die Veranstaltung in die ganze Welt.
Ukraine schreibt eine “Ode an die Freiheit”
Mit einem dreistündigen Marathon voller starker Gefühle meldete sich die Operngala Bonn nach zweijähriger Corona-Pause, die mit einer digitalen Veranstaltung 2020 überbrückt wurde, lebendiger und prächtiger denn je in der analogen, aber bei weitem nicht friedlichen Welt zurück. Und sendete auch angesichts des Angriffskriegs von Putins Russland gegen die Ukraine die richtigen Signale.
Das Logo der Operngala, die Rote Solidaritätsschleife gegen HIV, wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Kampfes gegen AIDS geändert: “Die Rote Schleife zeigt nun an einem Ende die ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Damit setzen wir ein Zeichen gegen Krieg und für Freiheit und Selbstbestimmung. Dass sich so viele Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit uns für dieses Ziel einsetzen, erfüllt uns mit großer Freude”, so die Initiatoren der Veranstaltung, Helmut Andreas Hartwig und Arndt Hartwig, gegenüber der DW.
Der bekannte Entertainer und Moderator Johannes B. Kerner führte souverän und engagiert durch den Gala-Abend, der Weltklasse-Jazz-Trompeter Till Brönner übernahm die Schirmherrschaft der Veranstaltung und stand mit dem Beethoven Orchester Bonn, einfühlsam geleitet von dem kanadischen DirigentenJacques Lacombe, und seiner Band selbst auf der Bühne. Das bewährte Erfolgsrezept – eine pittoreske Mischung aus bekannten Arien, Duetten und Quartetten aus über 200 Jahren Operngeschichte, gesungen von Solistinnen und Solisten der größten Bühnen der Welt – zeigte auch diesmal seine Wirkung. Großes Kino! oder besser: Große Opera!, so die einhellige Meinung.
Für die man auch gern einen großzügigen Obulus entrichtete: Die Initiatoren der 10. Operngala Bonn verkündeten einen vorläufigen Rekord-Reinerlös in Höhe von 295.000 Euro. Zusammengenommen ergebe das in zehn Jahren der Veranstaltung einen Gesamtreinerlös von 1,65 Millionen Euro. Mit einem Teil der Erlöse wird die medizinische Versorgung von HIV-positiven Flüchtlingen aus der Ukraine unterstützt. Der Rest geht in den Bereichen Forschung, Aufklärung und Therapie an bewährte Partner im Kampf gegen Aids. Denn “neben dem schrecklichen Kriegsgeschehen vergessen wir nicht das große Anliegen der Operngala Bonn: den Aufruf zum Schutz vor HIV und Aids.” Beides sei immer noch nicht heilbar, so Arndt Hartwig.
Star-Reigen am Rhein
Auch wenn Großes normalerweise auf der Bühne passiert, Backstage-Begegnungen können ebenso spannend sein: Die Starsopranistin Simone Kermes teilte sich die Garderobe mit der jungen russischen Mezzo-Kollegin Nadezhda Karyazina. Kermes hat gerade ihre “Lili Marleen” gesungen – und alles für ihr “Mädchen an der Laterne”, die generationen- und kriegsübergreifende Friedensbotschafterin, gegeben. Im Zweiten Weltkrieg lauschten Zigtausende Soldaten auf beiden Seiten der Front dem Lied über das Mädchen, das auf ihren Herzallerliebsten wartet. Doch der Krieg hat das Paar auseinandergerissen.
Dramatische Gefühle – auch hinter der Bühne
“Ich habe dieses Lied überall auf der Welt gesungen – in Moskau, New York, Paris. In Mexiko und in Deutschland. Und überall auf der Welt kennen die Menschen dieses Lied, weil es ein Lied für den Frieden ist!”, erzählt Simone Kermes. Aber auch sie hätte “nie geglaubt, dass dieses Lied so blitzschnell eine solche Aktualität gewinnt”. Während wir mit Simone Kermes sprechen, chattet Nadezhda Karyazina mit ihren Verwandten. “Ich komme aus Moskau, ein großer Teil meiner Familie lebt aber in der Ukraine, vor allem in Charkiv”, sagt die junge Sängerin, die zurzeit als Solistin an der Oper Basel tätig ist. “Dieser Krieg findet nicht nur auf dem Boden statt, sondern auch in den Seelen der Menschen, mitten in den Familien.”
Simone Kermes und Nadezhda Karyazina sind sich einig: “Wir haben mit unserer Stimme, unserer Kunst nur eine einzige, doch effiziente Waffe. Und die soll voll eingesetzt werden”, sagt Nadezhda, deren Vornamen auf Ukrainisch wie Russisch “Hoffnung” bedeute. “Wenn es etwas gibt, das alle Menschen auf dieser Welt verbindet und Frieden schafft, dann ist es die Musik”, stimmt Simone Kermes entschlossen zu.