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Tour de France: Jonas Vingegaard, der Radchampion aus der Fischfabrik

Der 25 Jahre alte Däne Jonas Vingegaard steht vor dem Gesamtsieg bei der Tour de France. Dass er einmal das wichtigste Radrennen der Welt gewinnen würde, hätte vor einigen Jahren kaum jemand für möglich gehalten.

Vor vier Jahren arbeitete Jonas Vingegaard noch halbtags in einer Fischfabrik in Jütland im Nordwesten. “Ich habe das wirklich gemacht”, sagte der Radprofi, der sich jetzt anschickt, die Tour de France zu gewinnen, 2021 in einem Interview der “Süddeutschen Zeitung”. Mit 18 Jahren hatte Vingegaard den Job in der Fabrik angetreten. Seine Karriere als Radrennfahrer trat zu jener Zeit auf der Stelle. “Ich würde nicht sagen, dass ich faul war. Aber ich war nicht immer der Typ, der am meisten trainiert hat”, so der Däne. Die Fabrikarbeit habe ihn nicht gehindert, aufs Rad zu steigen – eher im Gegenteil: “Ich hatte damals mehr Motivation zum Training, wenn ich vorher gearbeitet hatte.”

Dass er nun mit höchster Wahrscheinlichkeit den Olymp des Radsports besteigen wird, ahnte zu jener Zeit kaum jemand. Ab und zu ließ Vingegaard sein großes Potential in den Bergen aufblitzen und feierte ein paar Achtungserfolge wie den zweiten Platz bei der Tour of China 2016, die allerdings auch nicht allzu hochgradig besetzt war. Vollprofi wurde er 2019, als er beim niederländischen Rennstall Jumbo-Visma einen Vertrag unterschrieb. In jenem Jahr gewann er eine Bergetappe der Polen-Rundfahrt, es war sein erster Tagessieg bei einem Toprennen. 2020 startete Vingegaard erstmals bei einer der drei großen Rundfahren. Bei der Vuelta in Spanien gehörte er zu den Jumbo-Visma-Fahrern, die ihrem Kapitän Primoz Roglic zum Gesamtsieg verhalfen.

Vor vier Jahren arbeitete Jonas Vingegaard noch halbtags in einer Fischfabrik in Jütland im Nordwesten. “Ich habe das wirklich gemacht”, sagte der Radprofi, der sich jetzt anschickt, die Tour de France zu gewinnen, 2021 in einem Interview der “Süddeutschen Zeitung”. Mit 18 Jahren hatte Vingegaard den Job in der Fabrik angetreten. Seine Karriere als Radrennfahrer trat zu jener Zeit auf der Stelle. “Ich würde nicht sagen, dass ich faul war. Aber ich war nicht immer der Typ, der am meisten trainiert hat”, so der Däne. Die Fabrikarbeit habe ihn nicht gehindert, aufs Rad zu steigen – eher im Gegenteil: “Ich hatte damals mehr Motivation zum Training, wenn ich vorher gearbeitet hatte.”

Auch zur Tour de France 2021 startete Vingegaard zunächst als Helfer des slowenischen Teamkapitäns. Roglic hatte bei der Frankreich-Rundfahrt im Jahr zuvor den Gesamtsieg schon vor Augen gehabt, dann aber am vorletzten Tag noch das Gelbe Trikot an seinen Landsmann Tadej Pogacar verloren. Am dritten Tag der Tour 2021 stürzte Roglic schwer, wenige Tage später gab er das Rennen auf.

Helfer für Primoz Roglic

Nun war Vingegaard plötzlich Teamkapitän. Mit seinem beherzten und mutigen Fahrstil überraschte er sogar die Verantwortlichen bei Jumbo-Visma. “Es war aufregend, ihm zuzusehen und seinen Kampfgeist zu spüren”, sagte der sportliche Leiter des Teams, der deutsche Ex-Profi Grischa Niermann über Vingegaard. “Er ist noch jung und wir wissen, dass wir mit ihm einen zukünftigen Klassementfahrer im Team haben. Wir haben allerdings nicht erwartet, dass er das jetzt schon abrufen kann.” Auch wenn den überragend fahrenden Pogacar nicht ernsthaft gefährden und am Ende einen Rückstand von über fünf Minuten auf den Slowenen hatte, schaffte es Vingegaard als Gesamtzweiter auf das Podium in Paris. In der Nachwuchswertung belegt er ebenfalls Rang zwei hinter Pogacar.

Auch in diesem Jahr wollte Jumbo-Visma mit Roglic und Vingegaard als Doppelspitze dem Topfavoriten Pogacar das Leben schwer machen. Erneut musste Roglic wegen Sturzverletzungen aufgeben. Vingegaard war es schließlich, der dem anfangs wie erwartet dominierenden Pogacar nicht nur Paroli bot, sondern ihm auch seine Grenzen aufzeigte. Auf der elften Etappe, einem schweren Teilstück in den Alpen, ließ der Däne den Slowenen am Schlussanstieg förmlich stehen und holte sich nicht nur den Tagessieg, sondern entriss Pogacar auch das Gelbe Trikot. In der Gesamwertung hatte Vingegaard nun einen Vorsprung von fast zweieinhalb Minuten auf den Topfavoriten der Tour.

Auch auf den weiteren schweren Bergetappen kontrollierte der 25-Jährige das Renngeschehen und ließ Pogacar nie entscheidend davonfahren. Im Stile eines Champions gewann Vingegaard dann in den Pyrenäen die 18. Etappe. Wie schon auf dem elften Teilstück distanzierte er Pogacar, holte sich seinen zweiten Tagessieg und baute den Vorsprung auf knapp dreieinhalb Minuten aus. Das war die Vorentscheidung.

Ob Vingegaard in diesen Tagen wohl noch einmal an die Fischfabrik in Jütland denkt? “Das war eine gute Zeit”, sagte der Däne rückblickend. Die Zeit bei der Tour de France ist jedoch eine noch viel bessere.

2021 in Paris: Vingegaard (l.) mit seiner Tochter Frida auf dem Arm, daneben Gesamtsieger Pogacar und der Dritten Carapaz
Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard belauern sich während der 18. Tour-Etappe, Pogacar blickt zu dem hinter ihm fahrenden Vingegaard

Vor vier Jahren arbeitete Jonas Vingegaard noch halbtags in einer Fischfabrik in Jütland im Nordwesten. “Ich habe das wirklich gemacht”, sagte der Radprofi, der sich jetzt anschickt, die Tour de France zu gewinnen, 2021 in einem Interview der “Süddeutschen Zeitung”. Mit 18 Jahren hatte Vingegaard den Job in der Fabrik angetreten. Seine Karriere als Radrennfahrer trat zu jener Zeit auf der Stelle. “Ich würde nicht sagen, dass ich faul war. Aber ich war nicht immer der Typ, der am meisten trainiert hat”, so der Däne. Die Fabrikarbeit habe ihn nicht gehindert, aufs Rad zu steigen – eher im Gegenteil: “Ich hatte damals mehr Motivation zum Training, wenn ich vorher gearbeitet hatte.”

Dass er nun mit höchster Wahrscheinlichkeit den Olymp des Radsports besteigen wird, ahnte zu jener Zeit kaum jemand. Ab und zu ließ Vingegaard sein großes Potential in den Bergen aufblitzen und feierte ein paar Achtungserfolge wie den zweiten Platz bei der Tour of China 2016, die allerdings auch nicht allzu hochgradig besetzt war. Vollprofi wurde er 2019, als er beim niederländischen Rennstall Jumbo-Visma einen Vertrag unterschrieb. In jenem Jahr gewann er eine Bergetappe der Polen-Rundfahrt, es war sein erster Tagessieg bei einem Toprennen. 2020 startete Vingegaard erstmals bei einer der drei großen Rundfahren. Bei der Vuelta in Spanien gehörte er zu den Jumbo-Visma-Fahrern, die ihrem Kapitän Primoz Roglic zum Gesamtsieg verhalfen.

Helfer für Primoz Roglic

Auch zur Tour de France 2021 startete Vingegaard zunächst als Helfer des slowenischen Teamkapitäns. Roglic hatte bei der Frankreich-Rundfahrt im Jahr zuvor den Gesamtsieg schon vor Augen gehabt, dann aber am vorletzten Tag noch das Gelbe Trikot an seinen Landsmann Tadej Pogacar verloren. Am dritten Tag der Tour 2021 stürzte Roglic schwer, wenige Tage später gab er das Rennen auf.

Nun war Vingegaard plötzlich Teamkapitän. Mit seinem beherzten und mutigen Fahrstil überraschte er sogar die Verantwortlichen bei Jumbo-Visma. “Es war aufregend, ihm zuzusehen und seinen Kampfgeist zu spüren”, sagte der sportliche Leiter des Teams, der deutsche Ex-Profi Grischa Niermann über Vingegaard. “Er ist noch jung und wir wissen, dass wir mit ihm einen zukünftigen Klassementfahrer im Team haben. Wir haben allerdings nicht erwartet, dass er das jetzt schon abrufen kann.” Auch wenn den überragend fahrenden Pogacar nicht ernsthaft gefährden und am Ende einen Rückstand von über fünf Minuten auf den Slowenen hatte, schaffte es Vingegaard als Gesamtzweiter auf das Podium in Paris. In der Nachwuchswertung belegt er ebenfalls Rang zwei hinter Pogacar.

Auch in diesem Jahr wollte Jumbo-Visma mit Roglic und Vingegaard als Doppelspitze dem Topfavoriten Pogacar das Leben schwer machen. Erneut musste Roglic wegen Sturzverletzungen aufgeben. Vingegaard war es schließlich, der dem anfangs wie erwartet dominierenden Pogacar nicht nur Paroli bot, sondern ihm auch seine Grenzen aufzeigte. Auf der elften Etappe, einem schweren Teilstück in den Alpen, ließ der Däne den Slowenen am Schlussanstieg förmlich stehen und holte sich nicht nur den Tagessieg, sondern entriss Pogacar auch das Gelbe Trikot. In der Gesamwertung hatte Vingegaard nun einen Vorsprung von fast zweieinhalb Minuten auf den Topfavoriten der Tour.

Auch auf den weiteren schweren Bergetappen kontrollierte der 25-Jährige das Renngeschehen und ließ Pogacar nie entscheidend davonfahren. Im Stile eines Champions gewann Vingegaard dann in den Pyrenäen die 18. Etappe. Wie schon auf dem elften Teilstück distanzierte er Pogacar, holte sich seinen zweiten Tagessieg und baute den Vorsprung auf knapp dreieinhalb Minuten aus. Das war die Vorentscheidung.

Selbst sein Team überrascht

Ob Vingegaard in diesen Tagen wohl noch einmal an die Fischfabrik in Jütland denkt? “Das war eine gute Zeit”, sagte der Däne rückblickend. Die Zeit bei der Tour de France ist jedoch eine noch viel bessere.

Zweimal Pogacar distanziert

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