Skispringerinnen müssen noch länger auf ihre Vierschanzentournee warten
Die für den Jahreswechsel 2023/24 angekündigte erste Vierschanzentournee der Skispringerinnen wird um mindestens ein weiteres Jahr verschoben. Die Athletinnen sind frustriert.
Luisa Görlich ist sauer. “Die Wettkämpfe in Titisee und Lillehammer [im Weltcup – Anm. d. Red] haben vor Ort und an den TV-Schirmen gezeigt, dass die Zeit reif ist für eine Vierschanzentournee der Frauen”, schrieb die 24 Jahre alte deutsche Skispringerin in einer Kolumne auf “sport.de”: “Vor diesem Hintergrund ist es eine Unverschämtheit, im Zeitalter der Gendergerechtigkeit, die Entscheidung auf eine eigene Tour wieder verschoben zu haben!”
Eigentlich hatte sich der Ski-Weltverband FIS Ende April mit dem deutschen (DSV) und österreichischen Skiverband (ÖSV) auf eine Premiere der Vierschanzentournee der Frauen zum Jahreswechsel 2023/24 geeinigt. Doch kurz vor Weihnachten kündigte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober an, dass die Tour nun frühestens 2024/25 kommen werde. Es gebe “noch viele zu berücksichtigende Faktoren, die eine frühere Einführung nicht ermöglichen”, ließ Stadlober wissen. Was genau sie damit meinte, erläuterte sie nicht.
Luisa Görlich ist sauer. “Die Wettkämpfe in Titisee und Lillehammer [im Weltcup – Anm. d. Red] haben vor Ort und an den TV-Schirmen gezeigt, dass die Zeit reif ist für eine Vierschanzentournee der Frauen”, schrieb die 24 Jahre alte deutsche Skispringerin in einer Kolumne auf “sport.de”: “Vor diesem Hintergrund ist es eine Unverschämtheit, im Zeitalter der Gendergerechtigkeit, die Entscheidung auf eine eigene Tour wieder verschoben zu haben!”
In diesem und wohl auch im kommenden Jahr wird es für die Skispringerinnen eine Alternativ-Veranstaltung geben, das sogenannte “Silvester-Tournament” mit Wettbewerben in Villach in Österreich und in Ljubno in Slowenien. Kein Vergleich zur Vierschanzentournee der Männer, schrieb Görlich: “Während Karl Geiger & Co. vor 40.000 Zuschauern Weiten um 140 Meter abliefern, springen wir von der Normalschanze in Kärnten, was beim Kameraschwenk im Vergleich gleich mal derart verniedlichend wirkt, dass man eben nur beschmunzelt wird.”
Silvesterveranstaltung auf kleineren Schanzen
Die Schanze in Villach bietet Platz für rund 10.000 Zuschauende, die in Ljubno für nur rund 5000 Fans. Die Norwegerin Maren Lundby, Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang, sagte ihre Teilnahme an der Veranstaltung ab. “Das ist kein Boykott, aber ihr dürft gerne darüber spekulieren”, sagte Lundby. Sie werde stattdessen in Norwegen trainieren.
Auch Lundby hat keinerlei Verständnis dafür, dass seit Jahren über eine Vierschanzentournee der Frauen diskutiert wird, auch alle Seiten erklären, dass diese Tournee gewünscht ist, sie aber nicht umgesetzt wird. “Wann werden sie erkennen, dass die Einbeziehung der Frauen in die Vierschanzentournee nur positive Effekte haben wird?”, fragte die Norwegerin auf Twitter und wies auf das größere Zuschauerinteresse hin – auf den Tribünen und im Fernsehen. Dies werde nicht nur zu höheren Einnahmen führen, sondern auch zu “mehr Spaß für uns Teilnehmerinnen”.
Solidarität kommt aus dem Lager der Skispringer. “Für die Mädels tut es mir extrem leid”, sagt Karl Geiger, der bei der diesjährigen 71. Auflage der Vierschanzentournee zum größeren Kreis der Favoriten zählt. “Es ist sehr schade, aber ich kenne die genauen Gründe nicht. Und deshalb möchte ich da auch jetzt kein klares Statement abgeben und irgendwen an den Pranger stellen.” Geiger vermutet, dass sich der österreichische Skiverband “weigert”. Der DSV hatte vor acht Monaten erklärt, dass die Frauen-Tournee ebenfalls auf den Schanzen in Oberstdorf und Garmisch ausgetragen werden sollte, der ÖSV hatte dagegen auf Zeit gespielt: Man habe noch anderthalb Jahre, um die Details zu klären, hieß es seinerzeit von Seiten des österreichischen Verbands.
Besonders peinlich ist, dass die Veranstalter der Vierschanzentournee noch am vergangenen Samstag via Twitter verkündeten, dass die Tournee der Frauen im Winter 2023/24 kommen werde. Rund eine Stunde später wurde der Post zurückgezogen, übrig blieb nur noch ein Weihnachtsgruß. Später entschuldigten sich die Veranstalter: Es habe sich um einen “Fehler unseres Social-Media-Teams” gehandelt.
Luisa Görlich ist sauer. “Die Wettkämpfe in Titisee und Lillehammer [im Weltcup – Anm. d. Red] haben vor Ort und an den TV-Schirmen gezeigt, dass die Zeit reif ist für eine Vierschanzentournee der Frauen”, schrieb die 24 Jahre alte deutsche Skispringerin in einer Kolumne auf “sport.de”: “Vor diesem Hintergrund ist es eine Unverschämtheit, im Zeitalter der Gendergerechtigkeit, die Entscheidung auf eine eigene Tour wieder verschoben zu haben!”
Eigentlich hatte sich der Ski-Weltverband FIS Ende April mit dem deutschen (DSV) und österreichischen Skiverband (ÖSV) auf eine Premiere der Vierschanzentournee der Frauen zum Jahreswechsel 2023/24 geeinigt. Doch kurz vor Weihnachten kündigte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober an, dass die Tour nun frühestens 2024/25 kommen werde. Es gebe “noch viele zu berücksichtigende Faktoren, die eine frühere Einführung nicht ermöglichen”, ließ Stadlober wissen. Was genau sie damit meinte, erläuterte sie nicht.
Silvesterveranstaltung auf kleineren Schanzen
In diesem und wohl auch im kommenden Jahr wird es für die Skispringerinnen eine Alternativ-Veranstaltung geben, das sogenannte “Silvester-Tournament” mit Wettbewerben in Villach in Österreich und in Ljubno in Slowenien. Kein Vergleich zur Vierschanzentournee der Männer, schrieb Görlich: “Während Karl Geiger & Co. vor 40.000 Zuschauern Weiten um 140 Meter abliefern, springen wir von der Normalschanze in Kärnten, was beim Kameraschwenk im Vergleich gleich mal derart verniedlichend wirkt, dass man eben nur beschmunzelt wird.”
Die Schanze in Villach bietet Platz für rund 10.000 Zuschauende, die in Ljubno für nur rund 5000 Fans. Die Norwegerin Maren Lundby, Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang, sagte ihre Teilnahme an der Veranstaltung ab. “Das ist kein Boykott, aber ihr dürft gerne darüber spekulieren”, sagte Lundby. Sie werde stattdessen in Norwegen trainieren.
Auch Lundby hat keinerlei Verständnis dafür, dass seit Jahren über eine Vierschanzentournee der Frauen diskutiert wird, auch alle Seiten erklären, dass diese Tournee gewünscht ist, sie aber nicht umgesetzt wird. “Wann werden sie erkennen, dass die Einbeziehung der Frauen in die Vierschanzentournee nur positive Effekte haben wird?”, fragte die Norwegerin auf Twitter und wies auf das größere Zuschauerinteresse hin – auf den Tribünen und im Fernsehen. Dies werde nicht nur zu höheren Einnahmen führen, sondern auch zu “mehr Spaß für uns Teilnehmerinnen”.
Solidarität kommt aus dem Lager der Skispringer. “Für die Mädels tut es mir extrem leid”, sagt Karl Geiger, der bei der diesjährigen 71. Auflage der Vierschanzentournee zum größeren Kreis der Favoriten zählt. “Es ist sehr schade, aber ich kenne die genauen Gründe nicht. Und deshalb möchte ich da auch jetzt kein klares Statement abgeben und irgendwen an den Pranger stellen.” Geiger vermutet, dass sich der österreichische Skiverband “weigert”. Der DSV hatte vor acht Monaten erklärt, dass die Frauen-Tournee ebenfalls auf den Schanzen in Oberstdorf und Garmisch ausgetragen werden sollte, der ÖSV hatte dagegen auf Zeit gespielt: Man habe noch anderthalb Jahre, um die Details zu klären, hieß es seinerzeit von Seiten des österreichischen Verbands.
Peinliche Panne der Tournee-Veranstalter
Besonders peinlich ist, dass die Veranstalter der Vierschanzentournee noch am vergangenen Samstag via Twitter verkündeten, dass die Tournee der Frauen im Winter 2023/24 kommen werde. Rund eine Stunde später wurde der Post zurückgezogen, übrig blieb nur noch ein Weihnachtsgruß. Später entschuldigten sich die Veranstalter: Es habe sich um einen “Fehler unseres Social-Media-Teams” gehandelt.