Bola Tinubu wird neuer Präsident Nigerias
Ungeachtet von Protesten: Nigerias Wahlkommission hat Bola Tinubu von der Regierungspartei zum Sieger erklärt.
In Nigeria, Afrikas einwohnerstärkstem Land, hat Bola Tinubu vom regierenden All Progressives Congress (APC) die umkämpfte Präsidentenwahl gewonnen. Wie die Wahlkommission INEC am frühen Mittwochmorgen bekanntgab, bekam der 70-jährige Sozialdemokrat rund 8,8 Millionen Stimmen.
Tinubu lag damit vor Atiku Abubakar, der mit zwei Millionen Stimmen Rückstand auf dem zweiten Platz landete. Der bei der Jugend populäre Peter Obi von der Arbeiterpartei wurde mit 6,1 Millionen Dritter. Wahlsieger Tinubu habe neben den meisten Stimmen auch die geforderten 25 Prozent in mehr als 24 Bundesstaaten erreicht, so die Wahlkommission.
In Nigeria, Afrikas einwohnerstärkstem Land, hat Bola Tinubu vom regierenden All Progressives Congress (APC) die umkämpfte Präsidentenwahl gewonnen. Wie die Wahlkommission INEC am frühen Mittwochmorgen bekanntgab, bekam der 70-jährige Sozialdemokrat rund 8,8 Millionen Stimmen.
In einer Rede nach der Verkündung des Ergebnisses erklärte Tinubu, er nehme das Mandat an, der Bevölkerung zu dienen. Er versprach, in Bildung zu investieren und das Land voranzubringen, und rief seine Gegner dazu auf, Nigeria gemeinsam aufzubauen. Tinubu betonte in seiner Rede, er wolle Nigeria einen. Das Land brauche jemanden, der eine Richtung vorgebe.
Opposition fordert Annullierung
Auch forderte er dazu auf, Ruhe zu bewahren. Viele Menschen seien unsicher, wütend und verletzt. An die Opposition gewandt, sagte Tinubu: “Politischer Wettbewerb muss nun politischer Schlichtung und integrativer Regierungsführung weichen. Während der Wahl ward ihr vielleicht meine Gegner, aber nie meine Feinde.” Sollte die Opposition die Ergebnisse nicht akzeptieren, solle sie vor Gericht gehen, aber nicht auf die Straße.
Am Dienstag hatten Oppositionsvertreter gefordert, die Wahl vom Samstag aufgrund von Ungereimtheiten zu annullieren. Die Labour-Partei des unterlegenen Kandidaten Peter Obi kündigte an, das Abstimmungsergebnis anzufechten. In den sozialen Medien kursieren diverse Bilder von vermeintlich gefälschten Auswertungspapieren. Auch Wahlbeobachter hatten große Verzögerungen und organisatorische Probleme bemängelt.
Am Wahltag waren landesweit Wahllokale mitunter Stunden zu spät geöffnet worden. Laut der Opposition sollen Ergebnisse – statt wie vorgesehen elektronisch – teilweise auch manuell ausgewertet und übermittelt worden sein. Die Oppositionsparteien sprechen daher von Wahlbetrug.
Fast 90 Millionen Wahlberechtigte waren am Samstag aufgerufen, den Nachfolger von Präsident Muhammadu Buhari zu bestimmen. Er durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Neben dem Präsidenten wurden auch beide Kammern des Parlaments neu gewählt.
Die Wahl in Nigeria, der größten Volkswirtschaft des Kontinents mit 220 Millionen Einwohnern, gilt als richtungsweisend für die ganze Region. Wirtschaftliche und politische Instabilität wirken sich auf die Nachbarländer aus. In Nigeria bekennt sich etwa die Hälfte der 220 Millionen Einwohner zum Christentum, die andere Hälfte zum Islam.
Bola Tinubu, der ehemalige Gouverneur der Millionenmetropole Lagos, ist ein enger Vertrauter des scheidenden Präsidenten Muhammadu Buhari. Von 1999 bis 2007 hat er Lagos regiert, mit mehr als 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner die größte Metropolregion Afrikas. Der 70-Jährige gilt als einer der reichsten Politiker des westafrikanischen Landes. Wie genau er zu seinem Geld kam, ist unklar. Mehrfach wurde ihm Korruption vorgeworfen.
Wie der scheidende Präsident Buhari ist Tinubu gesundheitlich angeschlagen. Um Bedenken zu zerschlagen, veröffentlichte er im Oktober in sozialen Netzwerken ein Video von sich auf einem Heimtrainer.
AR/pg (epd, kna, afp)
In Nigeria, Afrikas einwohnerstärkstem Land, hat Bola Tinubu vom regierenden All Progressives Congress (APC) die umkämpfte Präsidentenwahl gewonnen. Wie die Wahlkommission INEC am frühen Mittwochmorgen bekanntgab, bekam der 70-jährige Sozialdemokrat rund 8,8 Millionen Stimmen.
Tinubu lag damit vor Atiku Abubakar, der mit zwei Millionen Stimmen Rückstand auf dem zweiten Platz landete. Der bei der Jugend populäre Peter Obi von der Arbeiterpartei wurde mit 6,1 Millionen Dritter. Wahlsieger Tinubu habe neben den meisten Stimmen auch die geforderten 25 Prozent in mehr als 24 Bundesstaaten erreicht, so die Wahlkommission.
Opposition fordert Annullierung
In einer Rede nach der Verkündung des Ergebnisses erklärte Tinubu, er nehme das Mandat an, der Bevölkerung zu dienen. Er versprach, in Bildung zu investieren und das Land voranzubringen, und rief seine Gegner dazu auf, Nigeria gemeinsam aufzubauen. Tinubu betonte in seiner Rede, er wolle Nigeria einen. Das Land brauche jemanden, der eine Richtung vorgebe.
Auch forderte er dazu auf, Ruhe zu bewahren. Viele Menschen seien unsicher, wütend und verletzt. An die Opposition gewandt, sagte Tinubu: “Politischer Wettbewerb muss nun politischer Schlichtung und integrativer Regierungsführung weichen. Während der Wahl ward ihr vielleicht meine Gegner, aber nie meine Feinde.” Sollte die Opposition die Ergebnisse nicht akzeptieren, solle sie vor Gericht gehen, aber nicht auf die Straße.
Am Dienstag hatten Oppositionsvertreter gefordert, die Wahl vom Samstag aufgrund von Ungereimtheiten zu annullieren. Die Labour-Partei des unterlegenen Kandidaten Peter Obi kündigte an, das Abstimmungsergebnis anzufechten. In den sozialen Medien kursieren diverse Bilder von vermeintlich gefälschten Auswertungspapieren. Auch Wahlbeobachter hatten große Verzögerungen und organisatorische Probleme bemängelt.
Am Wahltag waren landesweit Wahllokale mitunter Stunden zu spät geöffnet worden. Laut der Opposition sollen Ergebnisse – statt wie vorgesehen elektronisch – teilweise auch manuell ausgewertet und übermittelt worden sein. Die Oppositionsparteien sprechen daher von Wahlbetrug.
Richtungsweisend für die Region
Fast 90 Millionen Wahlberechtigte waren am Samstag aufgerufen, den Nachfolger von Präsident Muhammadu Buhari zu bestimmen. Er durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Neben dem Präsidenten wurden auch beide Kammern des Parlaments neu gewählt.
Die Wahl in Nigeria, der größten Volkswirtschaft des Kontinents mit 220 Millionen Einwohnern, gilt als richtungsweisend für die ganze Region. Wirtschaftliche und politische Instabilität wirken sich auf die Nachbarländer aus. In Nigeria bekennt sich etwa die Hälfte der 220 Millionen Einwohner zum Christentum, die andere Hälfte zum Islam.
Bola Tinubu, der ehemalige Gouverneur der Millionenmetropole Lagos, ist ein enger Vertrauter des scheidenden Präsidenten Muhammadu Buhari. Von 1999 bis 2007 hat er Lagos regiert, mit mehr als 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner die größte Metropolregion Afrikas. Der 70-Jährige gilt als einer der reichsten Politiker des westafrikanischen Landes. Wie genau er zu seinem Geld kam, ist unklar. Mehrfach wurde ihm Korruption vorgeworfen.
Wie der scheidende Präsident Buhari ist Tinubu gesundheitlich angeschlagen. Um Bedenken zu zerschlagen, veröffentlichte er im Oktober in sozialen Netzwerken ein Video von sich auf einem Heimtrainer.
AR/pg (epd, kna, afp)