Sudan: Bundeswehr beginnt mit Evakuierung
Wegen der schweren Kämpfe im Sudan hat auch Deutschland damit begonnen, Bundesbürger aus dem nordostafrikanischen Land zu bringen. Die Botschaften der USA und Großbritanniens sind evakuiert.
Eine Woche nach Beginn der Kämpfe im Sudan werden immer mehr ausländische Staatsangehörige außer Landes gebracht. Auch die Bundeswehr startete einen Evakuierungseinsatz. Ziel des mit Deutschlands Partnern koordinierten Einsatzes sei es, “so viele deutsche Staatsangehörige wie möglich aus Khartum auszufliegen”, schrieben Bundesverteidigungsministerium und Auswärtiges Amt (AA) in gleichlautenden Twitter-Botschaften. Im Rahmen der Möglichkeiten würden auch Bürger aus anderen EU-Ländern und weiteren Staaten mitgenommen. Für die Rettungsmission flog die Luftwaffe nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Militärtransportern in das von Kämpfen erschütterte Land.
Eine Sprecherin des AA hatte zuvor mitgeteilt, eine “niedrige dreistellige Zahl” deutscher Staatsbürger habe um eine Evakuierung aus dem Sudan gebeten. Allein für die bundeseigene Entwicklungsgesellschaft GIZ seien in dem nordostafrikanischen Land 118 Menschen tätig, darunter 103 Mitarbeiter aus Deutschland.
Eine Woche nach Beginn der Kämpfe im Sudan werden immer mehr ausländische Staatsangehörige außer Landes gebracht. Auch die Bundeswehr startete einen Evakuierungseinsatz. Ziel des mit Deutschlands Partnern koordinierten Einsatzes sei es, “so viele deutsche Staatsangehörige wie möglich aus Khartum auszufliegen”, schrieben Bundesverteidigungsministerium und Auswärtiges Amt (AA) in gleichlautenden Twitter-Botschaften. Im Rahmen der Möglichkeiten würden auch Bürger aus anderen EU-Ländern und weiteren Staaten mitgenommen. Für die Rettungsmission flog die Luftwaffe nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Militärtransportern in das von Kämpfen erschütterte Land.
Am Sonntagmorgen war bereits die US-Botschaft in Sudans Hauptstadt Khartum evakuiert worden, wie Präsident Joe Biden bestätigte. Alle amerikanischen Diplomaten und ihre Familien seien in Sicherheit gebracht worden, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Die Botschaft wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen.
US-Botschaft evakuiert
Auch Großbritannien brachte nach Angaben von Premierminister Rishi Sunak seine diplomatischen Mitarbeiter und Familienangehörige aus dem Sudan in Sicherheit. Frankreich hat nach Angaben der Regierung in Paris ebenfalls einen Einsatz zur Evakuierung von Diplomaten und französischen Staatsbürgern begonnen. Laut Diplomaten hatten die sudanesische Armee und die mit ihr verfeindete Miliz RFS zuvor Sicherheitsgarantien für den Evakuierungseinsatz abgegeben. Demnach leben rund 250 Franzosen im Sudan. Auch die niederländische Regierung berichtete von einer entsprechenden “Operation”, an der mehrere Länder beteiligt seien.
Spanien schickte mehrere Transportflugzeuge nach Dschibuti am Horn von Afrika. Einige der Maschinen hätten Spezialkräfte und gepanzerte Fahrzeuge mitgeführt, um notfalls Zivilisten in Sicherheit bringen zu können, hieß es.
“Man muss über Land zu einem nahe gelegenen Flugplatz gelangen, aber wir haben sehr gut vorbereitete Spezialkräfte”, sagte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles. Die Lage im Sudan sei sehr kompliziert, die Situation schwierig. Eine Evakuierung werde erst möglich, wenn es eine “effektive und echte Feuerpause” gebe, so Robles.
Bereits am Samstag war in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda ein Schiff mit Saudis “und einer Reihe von Staatsangehörigen befreundeter Länder” angekommen. Weitere sollten folgen, meldete das Staatsfernsehen in dem Königreich.
Im Sudan ringen derzeit De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und sein Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, genannt “Hemeti”, um die Macht. Al-Burhan ist Oberbefehlshaber der sudanesischen Armee, Daglo ist Anführer der paramilitärischen Miliz RSF. Bei den Kämpfen starben zahlreiche Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von mindestens 413 Todesopfern und mehr als 3500 Verletzten. Die tatsächliche Opferzahl dürfte noch weitaus höher sein. Mehrere vereinbarte Feuerpausen wurden nicht eingehalten.
Nach Angaben einer Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort funktioniert das Internet in dem umkämpften Land seit Sonntagmorgen nicht mehr. Es blieb unklar, ob eine der Konfliktparteien das Netzwerk absichtlich blockiert oder ob die Infrastruktur durch Luftangriffe zerstört ist.
Auslöser der schweren Gefechte war ein Streit über Details der Eingliederung der RSF in das Militär – als Teil des Übergangs zu einer zivilen Regierung im Sudan. Das Militär hatte im Oktober 2021 geputscht und regiert seitdem das Land, das zu den ärmsten der Erde gehört. Millionen Menschen dort sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
se/uh/gri (dpa, afp, rtr)
Eine Woche nach Beginn der Kämpfe im Sudan werden immer mehr ausländische Staatsangehörige außer Landes gebracht. Auch die Bundeswehr startete einen Evakuierungseinsatz. Ziel des mit Deutschlands Partnern koordinierten Einsatzes sei es, “so viele deutsche Staatsangehörige wie möglich aus Khartum auszufliegen”, schrieben Bundesverteidigungsministerium und Auswärtiges Amt (AA) in gleichlautenden Twitter-Botschaften. Im Rahmen der Möglichkeiten würden auch Bürger aus anderen EU-Ländern und weiteren Staaten mitgenommen. Für die Rettungsmission flog die Luftwaffe nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Militärtransportern in das von Kämpfen erschütterte Land.
Eine Sprecherin des AA hatte zuvor mitgeteilt, eine “niedrige dreistellige Zahl” deutscher Staatsbürger habe um eine Evakuierung aus dem Sudan gebeten. Allein für die bundeseigene Entwicklungsgesellschaft GIZ seien in dem nordostafrikanischen Land 118 Menschen tätig, darunter 103 Mitarbeiter aus Deutschland.
US-Botschaft evakuiert
Am Sonntagmorgen war bereits die US-Botschaft in Sudans Hauptstadt Khartum evakuiert worden, wie Präsident Joe Biden bestätigte. Alle amerikanischen Diplomaten und ihre Familien seien in Sicherheit gebracht worden, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Die Botschaft wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Auch Großbritannien brachte nach Angaben von Premierminister Rishi Sunak seine diplomatischen Mitarbeiter und Familienangehörige aus dem Sudan in Sicherheit. Frankreich hat nach Angaben der Regierung in Paris ebenfalls einen Einsatz zur Evakuierung von Diplomaten und französischen Staatsbürgern begonnen. Laut Diplomaten hatten die sudanesische Armee und die mit ihr verfeindete Miliz RFS zuvor Sicherheitsgarantien für den Evakuierungseinsatz abgegeben. Demnach leben rund 250 Franzosen im Sudan. Auch die niederländische Regierung berichtete von einer entsprechenden “Operation”, an der mehrere Länder beteiligt seien.
Spanien schickte mehrere Transportflugzeuge nach Dschibuti am Horn von Afrika. Einige der Maschinen hätten Spezialkräfte und gepanzerte Fahrzeuge mitgeführt, um notfalls Zivilisten in Sicherheit bringen zu können, hieß es.
“Man muss über Land zu einem nahe gelegenen Flugplatz gelangen, aber wir haben sehr gut vorbereitete Spezialkräfte”, sagte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles. Die Lage im Sudan sei sehr kompliziert, die Situation schwierig. Eine Evakuierung werde erst möglich, wenn es eine “effektive und echte Feuerpause” gebe, so Robles.
Ein erbitterter Machtkampf
Bereits am Samstag war in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda ein Schiff mit Saudis “und einer Reihe von Staatsangehörigen befreundeter Länder” angekommen. Weitere sollten folgen, meldete das Staatsfernsehen in dem Königreich.
Im Sudan ringen derzeit De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan und sein Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, genannt “Hemeti”, um die Macht. Al-Burhan ist Oberbefehlshaber der sudanesischen Armee, Daglo ist Anführer der paramilitärischen Miliz RSF. Bei den Kämpfen starben zahlreiche Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von mindestens 413 Todesopfern und mehr als 3500 Verletzten. Die tatsächliche Opferzahl dürfte noch weitaus höher sein. Mehrere vereinbarte Feuerpausen wurden nicht eingehalten.
Nach Angaben einer Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort funktioniert das Internet in dem umkämpften Land seit Sonntagmorgen nicht mehr. Es blieb unklar, ob eine der Konfliktparteien das Netzwerk absichtlich blockiert oder ob die Infrastruktur durch Luftangriffe zerstört ist.
Auslöser der schweren Gefechte war ein Streit über Details der Eingliederung der RSF in das Militär – als Teil des Übergangs zu einer zivilen Regierung im Sudan. Das Militär hatte im Oktober 2021 geputscht und regiert seitdem das Land, das zu den ärmsten der Erde gehört. Millionen Menschen dort sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
se/uh/gri (dpa, afp, rtr)