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Zharikow: “Dem ukrainischen Fußball stehen schwere Zeiten bevor”

Der Krieg hat auch den ukrainischen Fußball aus der Bahn geworfen. Der Leiter der Jugendakademie von Dynamo Kiew, Wladimir Zharikow, über seine Versuche, die Teams von Kiew aus zu steuern und die Zukunft des Fußballs.

DW: Herr Zharikow, Sie haben bereits vielen Familien aus der Ukraine herausgeholfen. Sehen sie dies momentan als Ihre Hauptaufgabe an?

Wladimir Zharikow: Überwiegend bin ich damit befasst, die Trainingseinheiten der Gruppen zu koordinieren, die ins Ausland gegangen sind und Unterstützung für sie und ihre Familien bei der Ausreise aus der Ukraine zu organisieren. Dank unseren Freunden wie Stephan Rönz in Deutschland haben wir vielen Familienmitgliedern, Kindern dabei helfen können, die Ukraine in diesem schwierigen Moment zu verlassen. Sie sind zurzeit in Sicherheit. Die Spieler haben die Möglichkeit ihrer Leidenschaft nachzugehen, zu trainieren, aber auch zur Schule zu gehen.  

DW: Herr Zharikow, Sie haben bereits vielen Familien aus der Ukraine herausgeholfen. Sehen sie dies momentan als Ihre Hauptaufgabe an?

Es gibt Meldungen, dass viele Familien wieder in die Ukraine zurückkehren. Wie sind da Ihre Beobachtungen?

Ich habe ebenfalls gehört, dass viele zurückkehren. Aber die meisten Menschen, die ich kenne, sind Vertreter von Berufen, die in der Ukraine sehr gefragt sind. Sie sind wichtig, um den normalen Alltag wieder herzustellen, um zerstörte Infrastruktur wieder instand zu setzen, die Wirtschaft wiederzubeleben. Eine massenhafte Rückkehr in die Ukraine findet aber nicht statt. Die ukrainische Führung mahnt, man solle nicht übereilig zurückkehren. Wir sehen, dass die Gefahr bleibt. Vor allem die Kinder müssen in Sicherheit bleiben. 

Ist derzeit überhaupt an Fußball in Kiew zu denken? 

Die Frage, wie man Sport machen kann, wie man Fußballtraining organisieren kann, stellt sich aktuell nicht, weil das zu gefährlich ist. Die Behörden in Kiew gestatten gerade aus Sicherheitsgründen keine Großveranstaltungen, vor allem nicht mit Kindern. In anderen Städten, wo die Lage etwas entspannter ist, geht der Unterricht wieder weiter. In einigen Städten arbeiten unsere Trainer, die aus Kiew ausgereist sind. Sie helfen nicht nur unseren Kindern, sondern kümmern sich um alle Kinder, die dort untergekommen sind. Sport kommt im Moment nicht infrage.

Gibt es noch Sportplätze, die nutzbar sind?

Was die Infrastruktur anbetrifft, die Fußballfelder und Sportstätten generell, ist bei uns alles in Ordnung. Wegen Beschuss haben zwei oder drei Anlagen gelitten. Aber der Großteil ist weiterhin in einem guten Zustand. Sobald die Sicherheitslage es zulässt, werden die Spieler zurückkommen und gute Trainingsbedingungen vorfinden.

Wie sehen Sie die Zukunft des ukrainischen Fußballs, wie lange wird es dauern, bis sie wieder auf dem Niveau von vor dem Krieg sind?

Man kann ganz klar sagen, dass dem ukrainischen Fußball schwere Zeiten bevorstehen. Es wird schwierig, das Vorkriegsniveau wieder zu erreichen. In hohem Maße bestimmen die führenden Klubs unseres Landes, Dynamo Kiew und Schachtjor Donezk, das Niveau unseres Fußballs. In diesen Klubs waren viele hochprofessionelle ausländische Spieler unter Vertrag, die die Klubs aber zumindest für den Augenblick verlassen haben.

Wer soll diese große Lücke schließen?

Die Zukunft unseres Fußballs werden ukrainische Nachwuchsspieler bestimmen. Wir haben sehr gute Nachwuchsspieler. Das hat kürzlich auch die Champions League der Jugendlichen gezeigt. Ich hoffe, dass diese jungen Spieler ihre Chancen nutzen werden, dass sie den ukrainischen Fußball wieder zu Erfolgen führen werden.

Das Interview führte Jörg Strohschein

Wladimir Zharikow

DW: Herr Zharikow, Sie haben bereits vielen Familien aus der Ukraine herausgeholfen. Sehen sie dies momentan als Ihre Hauptaufgabe an?

Wladimir Zharikow: Überwiegend bin ich damit befasst, die Trainingseinheiten der Gruppen zu koordinieren, die ins Ausland gegangen sind und Unterstützung für sie und ihre Familien bei der Ausreise aus der Ukraine zu organisieren. Dank unseren Freunden wie Stephan Rönz in Deutschland haben wir vielen Familienmitgliedern, Kindern dabei helfen können, die Ukraine in diesem schwierigen Moment zu verlassen. Sie sind zurzeit in Sicherheit. Die Spieler haben die Möglichkeit ihrer Leidenschaft nachzugehen, zu trainieren, aber auch zur Schule zu gehen.  

Es gibt Meldungen, dass viele Familien wieder in die Ukraine zurückkehren. Wie sind da Ihre Beobachtungen?

Ich habe ebenfalls gehört, dass viele zurückkehren. Aber die meisten Menschen, die ich kenne, sind Vertreter von Berufen, die in der Ukraine sehr gefragt sind. Sie sind wichtig, um den normalen Alltag wieder herzustellen, um zerstörte Infrastruktur wieder instand zu setzen, die Wirtschaft wiederzubeleben. Eine massenhafte Rückkehr in die Ukraine findet aber nicht statt. Die ukrainische Führung mahnt, man solle nicht übereilig zurückkehren. Wir sehen, dass die Gefahr bleibt. Vor allem die Kinder müssen in Sicherheit bleiben. 

Ist derzeit überhaupt an Fußball in Kiew zu denken? 

Die Frage, wie man Sport machen kann, wie man Fußballtraining organisieren kann, stellt sich aktuell nicht, weil das zu gefährlich ist. Die Behörden in Kiew gestatten gerade aus Sicherheitsgründen keine Großveranstaltungen, vor allem nicht mit Kindern. In anderen Städten, wo die Lage etwas entspannter ist, geht der Unterricht wieder weiter. In einigen Städten arbeiten unsere Trainer, die aus Kiew ausgereist sind. Sie helfen nicht nur unseren Kindern, sondern kümmern sich um alle Kinder, die dort untergekommen sind. Sport kommt im Moment nicht infrage.

Gibt es noch Sportplätze, die nutzbar sind?

Was die Infrastruktur anbetrifft, die Fußballfelder und Sportstätten generell, ist bei uns alles in Ordnung. Wegen Beschuss haben zwei oder drei Anlagen gelitten. Aber der Großteil ist weiterhin in einem guten Zustand. Sobald die Sicherheitslage es zulässt, werden die Spieler zurückkommen und gute Trainingsbedingungen vorfinden.

Wie sehen Sie die Zukunft des ukrainischen Fußballs, wie lange wird es dauern, bis sie wieder auf dem Niveau von vor dem Krieg sind?

Man kann ganz klar sagen, dass dem ukrainischen Fußball schwere Zeiten bevorstehen. Es wird schwierig, das Vorkriegsniveau wieder zu erreichen. In hohem Maße bestimmen die führenden Klubs unseres Landes, Dynamo Kiew und Schachtjor Donezk, das Niveau unseres Fußballs. In diesen Klubs waren viele hochprofessionelle ausländische Spieler unter Vertrag, die die Klubs aber zumindest für den Augenblick verlassen haben.

Wer soll diese große Lücke schließen?

Die Zukunft unseres Fußballs werden ukrainische Nachwuchsspieler bestimmen. Wir haben sehr gute Nachwuchsspieler. Das hat kürzlich auch die Champions League der Jugendlichen gezeigt. Ich hoffe, dass diese jungen Spieler ihre Chancen nutzen werden, dass sie den ukrainischen Fußball wieder zu Erfolgen führen werden.

Das Interview führte Jörg Strohschein

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