Uncategorized

Ukraine aktuell: Es darf keinen “Diktatfrieden Russlands” mit der Ukraine geben

Das bekräftigte Bundeskanzler Scholz bei einer Veranstaltung der “Rheinischen Post”. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben russische Marschflugkörper auf der Krim zerstört. Ein Nachrichtenüberblick.

 

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht keine Möglichkeit eines Friedens zwischen Russland und der Ukraine ohne einen Rückzug russischer Truppen. “Es kann nicht auf einen Diktatfrieden Russlands gegenüber der Ukraine herauslaufen”, sagte Scholz bei einer Veranstaltung der “Rheinischen Post” in Düsseldorf. Mit einem schnellen Ende des russischen Angriffskriegs rechnet der Kanzler nicht: “Wir müssen uns darauf einrichten, dass es lange dauern kann”. Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen, bekräftigte Scholz. Grenzen dürften nicht mit Gewalt verschoben werden. “Die Ukraine muss ihre Integrität und Unabhängigkeit verteidigen können.”

 

Christoph Heusgen, der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), bezeichnet die militärische Lage Russlands im Ukraine-Krieg als schlecht: “Die ist ganz mies. Sie haben es nicht geschafft, die Front weiter Richtung Ukraine zu bewegen. Bei Bachmut wird seit Monaten gekämpft. Sie schaffen es nicht, einen strategisch nicht unbedingt wichtigen Ort einzunehmen”, sagt Heusgen im Sender ntv.

 

Im Übrigen werde es immer klarer, dass Russland auch Schwierigkeiten bei der Munitionslieferung habe. Der Diplomat und langjährige außen- und sicherheitspolitische Berater Angela Merkels während ihrer Kanzlerschaft sieht zudem Zwietracht innerhalb russischer militärischer Machtblöcke: Es werde immer wieder klar, dass die reguläre Armee und die Söldner von Herrn Prigoschin, die Wagner-Truppe, sich gegenseitig bekämpfen. “Also da ist sehr viel, was in Russland nicht stimmt”, sagte Heusgen bei ntv.

Im Kampf um die strategisch wichtige ukrainische Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk hat die russische private Söldnerarmee Wagner das Verteidigungsministerium in Moskau zu Hilfe gerufen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin veröffentlichte einen Brief an Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er um militärische Verstärkung bittet.

Prigoschin teilte mit, dass die ukrainischen Streitkräfte nach seinen Informationen Ende März, Anfang April eine großflächige Offensive planten. Ziel sei es, die Wagner-Truppen von den russischen Streitkräften abzuschneiden. Schoigu solle dringend die nötigen Schritte einleiten, um das zu verhindern. Andernfalls habe das “negative Folgen” für die russische Invasion in die Ukraine, warnte Prigoschin.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die neue militärische Hilfe der EU und der USA als eine Stärkung der Verteidigungskraft seines von Russland angegriffenen Landes gelobt. “Vorgesehen sind rasche Lieferungen und auch die Produktion von Munition”, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Das sei ein strategisch wichtiger Schritt. Die EU gebe zwei Milliarden Euro aus, um der Ukraine in den kommenden zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen Russland zu liefern. Die USA wiederum hätten ein neues Verteidigungspaket für 350 Millionen US-Dollar (326 Millionen Euro) zum Kauf neuer Waffen und Munition geschnürt.

Die Ukraine klagt seit langem über einen Mangel an Munition. Kiews Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte Anfang März gesagt, sein Land benötige dringend eine Million Artilleriegeschosse. Den Finanzbedarf bezifferte er auf vier Milliarden Euro.

Bei einer Explosion auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sind nach Darstellung des ukrainischen Verteidigungsministeriums russische Marschflugkörper zerstört worden. Die Detonation habe sich in Dschankoj ereignet, als die Waffen per Zug transportiert worden seien. Der von Russland eingesetzte Statthalter auf der Krim, Sergej Aksjonow, gab seinerseits an, dass nach dem Einsatz der Flugabwehr Trümmerteile ein Haus und ein Geschäft in der Stadt beschädigt hätten. Eine Person sei verletzt worden. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine setzt der chinesische Präsident Xi Jinping seinen Staatsbesuch in Russland fort. Er erhoffe sich davon neue Impulse für die Beziehungen zwischen beiden Ländern, sagte Xi in Moskau der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Xi betonte, China sei bereit, an der Seite Russlands eine Weltordnung auf der Basis des Völkerrechtes zu verteidigen. Am Dienstag sind weitere Treffen von Xi mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant. Es ist der erste Besuch Xis in Russland seit vier Jahren.

qu/ack (dpa, rtr, afp)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus Kriegsgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Diplomat Christoph Heusgen auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar
Ukraine Krieg | Ukrainische Soldaten nahe der Frontlinie bei Bachmut
Ukraine | Videoansprache von Wolodymyr Selenskyj

 

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht keine Möglichkeit eines Friedens zwischen Russland und der Ukraine ohne einen Rückzug russischer Truppen. “Es kann nicht auf einen Diktatfrieden Russlands gegenüber der Ukraine herauslaufen”, sagte Scholz bei einer Veranstaltung der “Rheinischen Post” in Düsseldorf. Mit einem schnellen Ende des russischen Angriffskriegs rechnet der Kanzler nicht: “Wir müssen uns darauf einrichten, dass es lange dauern kann”. Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen, bekräftigte Scholz. Grenzen dürften nicht mit Gewalt verschoben werden. “Die Ukraine muss ihre Integrität und Unabhängigkeit verteidigen können.”

 

Christoph Heusgen, der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), bezeichnet die militärische Lage Russlands im Ukraine-Krieg als schlecht: “Die ist ganz mies. Sie haben es nicht geschafft, die Front weiter Richtung Ukraine zu bewegen. Bei Bachmut wird seit Monaten gekämpft. Sie schaffen es nicht, einen strategisch nicht unbedingt wichtigen Ort einzunehmen”, sagt Heusgen im Sender ntv.

Im Übrigen werde es immer klarer, dass Russland auch Schwierigkeiten bei der Munitionslieferung habe. Der Diplomat und langjährige außen- und sicherheitspolitische Berater Angela Merkels während ihrer Kanzlerschaft sieht zudem Zwietracht innerhalb russischer militärischer Machtblöcke: Es werde immer wieder klar, dass die reguläre Armee und die Söldner von Herrn Prigoschin, die Wagner-Truppe, sich gegenseitig bekämpfen. “Also da ist sehr viel, was in Russland nicht stimmt”, sagte Heusgen bei ntv.

Im Kampf um die strategisch wichtige ukrainische Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk hat die russische private Söldnerarmee Wagner das Verteidigungsministerium in Moskau zu Hilfe gerufen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin veröffentlichte einen Brief an Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er um militärische Verstärkung bittet.

Prigoschin teilte mit, dass die ukrainischen Streitkräfte nach seinen Informationen Ende März, Anfang April eine großflächige Offensive planten. Ziel sei es, die Wagner-Truppen von den russischen Streitkräften abzuschneiden. Schoigu solle dringend die nötigen Schritte einleiten, um das zu verhindern. Andernfalls habe das “negative Folgen” für die russische Invasion in die Ukraine, warnte Prigoschin.

Das Wichtigste in Kürze:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die neue militärische Hilfe der EU und der USA als eine Stärkung der Verteidigungskraft seines von Russland angegriffenen Landes gelobt. “Vorgesehen sind rasche Lieferungen und auch die Produktion von Munition”, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Das sei ein strategisch wichtiger Schritt. Die EU gebe zwei Milliarden Euro aus, um der Ukraine in den kommenden zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen Russland zu liefern. Die USA wiederum hätten ein neues Verteidigungspaket für 350 Millionen US-Dollar (326 Millionen Euro) zum Kauf neuer Waffen und Munition geschnürt.

MSC-Chef Heusgen sieht deutliche Schwäche bei Russlands Militär

Die Ukraine klagt seit langem über einen Mangel an Munition. Kiews Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte Anfang März gesagt, sein Land benötige dringend eine Million Artilleriegeschosse. Den Finanzbedarf bezifferte er auf vier Milliarden Euro.

Bei einer Explosion auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sind nach Darstellung des ukrainischen Verteidigungsministeriums russische Marschflugkörper zerstört worden. Die Detonation habe sich in Dschankoj ereignet, als die Waffen per Zug transportiert worden seien. Der von Russland eingesetzte Statthalter auf der Krim, Sergej Aksjonow, gab seinerseits an, dass nach dem Einsatz der Flugabwehr Trümmerteile ein Haus und ein Geschäft in der Stadt beschädigt hätten. Eine Person sei verletzt worden. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine setzt der chinesische Präsident Xi Jinping seinen Staatsbesuch in Russland fort. Er erhoffe sich davon neue Impulse für die Beziehungen zwischen beiden Ländern, sagte Xi in Moskau der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Wagner-Chef bittet Moskauer Verteidigungsministerium um Hilfe

Xi betonte, China sei bereit, an der Seite Russlands eine Weltordnung auf der Basis des Völkerrechtes zu verteidigen. Am Dienstag sind weitere Treffen von Xi mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant. Es ist der erste Besuch Xis in Russland seit vier Jahren.

qu/ack (dpa, rtr, afp)

Selenskyj dankt EU und USA für neue militärische Unterstützung

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus Kriegsgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine greift mit Drohnen Ziele auf der Krim an

Russland Präsident Xi und Putin

Nachrichten

Ähnliche Artikel

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"