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Kanadische Trucker blockieren Brücke zu den USA

Der Trucker-Protest gegen die Corona-Maßnahmen der kanadischen Regierung weitet sich aus. Nach den Blockaden in der Hauptstadt Ottawa haben Lkw-Fahrer jetzt eine wichtige Brücke zu den USA abgeriegelt.

Der Protest zahlreicher Trucker gegen die Corona-Maßnahmen der kanadischen Regierung nimmt immer neue Formen an. Seit Montag ist wegen der Straßenblockade die Grenzbrücke “Ambassador Bridge” kaum passierbar, welche die kanadische Provinz Ontario mit dem US-Bundesstaat Michigan verbindet. Zunächst standen Fahrzeuge in beide Richtungen still. Am Dienstagabend wurde dann zumindest die Fahrbahn in Richtung USA wieder freigegeben.

Die Brücke gilt als wichtigste Landverbindung zwischen den beiden Ländern, pro Tag überqueren etwa 8000 Lastwagen diese Grenze – 75 Prozent der kanadischen Exporte gehen in die USA. 

Der Protest zahlreicher Trucker gegen die Corona-Maßnahmen der kanadischen Regierung nimmt immer neue Formen an. Seit Montag ist wegen der Straßenblockade die Grenzbrücke “Ambassador Bridge” kaum passierbar, welche die kanadische Provinz Ontario mit dem US-Bundesstaat Michigan verbindet. Zunächst standen Fahrzeuge in beide Richtungen still. Am Dienstagabend wurde dann zumindest die Fahrbahn in Richtung USA wieder freigegeben.

Seit Ende Januar protestieren Lkw-Fahrer in der kanadischen Hauptstadt Ottawa gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Die Trucker sind Teil eines sogenannten “Freiheitskonvois”, der sich ursprünglich gegen die Vorschrift richtete, dass Lkw-Fahrer gegen das Coronavirus geimpft sein müssen, um die US-Grenze zu passieren. Inzwischen hat er sich zu einer Demonstration gegen Pandemie-Maßnahmen allgemein und die kanadische Regierung von Ministerpräsident Justin Trudeau entwickelt.

8000 Lkw passieren täglich die Brücke

Trudeau richtete sich zu Wochenbeginn mit scharfen Worten an die Lkw-Fahrer. Die Proteste müssten “aufhören”, sagte der Premier. Auf einen milderen Tonfall setzte er am Dienstag. “Wir haben die Beschränkungen und Verpflichtungen alle satt, wir haben es satt, Opfer zu bringen”, sagte Trudeau. Zugleich erneuerte er seinen Appell an die Menschen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Impfvorschriften seien “der Weg, weitere Beschränkungen zu vermeiden”, betonte er.

Das Weiße Haus in Washington reagierte auf die Brückenschließung. “Es ist deutlich, dass es bei diesen Störungen nicht mehr nur um die Umsetzung der Impfstoffanforderungen geht”, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Wegen der Blockade auf der Ambassador Bridge sei man “natürlich in Kontakt mit unseren kanadischen Kollegen”.

Auch aus der Wirtschaft gibt es Rufe nach einem sofortigen Ende der Blockade. Der Präsident der Canadian Vehicle Manufacturers’ Association sagte, durch eine anhaltende Blockade werde “die Automobilproduktion gefährdet, die Zehntausende von Kanadiern beschäftigt”.

Unterdessen stellten mehrere kanadische Provinzen eine Lockerung der strikten Corona-Maßnahmen in Aussicht. Die Provinz Saskatchewan im Westen des Landes kündigte am Dienstag die Aufhebung fast aller Beschränkungen an. Auch die Provinzen Québec und Alberta gaben Pläne für zeitnahe Lockerungen bekannt. 

Der Premierminister von Saskatchewan, Scott Moe, bezeichnete viele Corona-Maßnahmen als “überholt”. Mehr als 80 Prozent der Einwohner der Provinz seien bereits doppelt gegen das Virus geimpft, rund die Hälfte hätten eine Auffrischungsimpfung erhalten. Daher sei es nun an der Zeit, das Coronavirus als endemisch zu betrachten.

Die Organisatoren der Lkw-Proteste drohten unterdessen damit, ihren Protest bis zur Aufhebung aller Maßnahmen fortzusetzen. Er werde “bis zum Ende” demonstrieren, sagte der 46-jährige Demonstrant Martin Desforges. “Ich bin gegen das Maskentragen, jegliche Abstandsregeln und Restaurantschließungen”, sagte er. Der Demonstrant John Hawley-Wight sagte, aus seiner Sicht müsse die Entscheidung, sich impfen zu lassen, von Menschen und ihren Ärzten getroffen werden, “nicht von der Regierung”.

Francois Laporte, der Präsident der Teamsters Canada, die über 55.000 Fahrer, darunter 15.000 Fernfahrer, vertritt, sagte, die Proteste seien nicht repräsentativ für die Branche, “in der 90 Prozent der Fahrer geimpft sind”. Der “Freiheitskonvoi und die verabscheuungswürdige Zurschaustellung von Hass – beschämend von gewählten konservativen Politiker ermutigt – spiegeln weder die Werte von Teamsters Canada noch die große Mehrheit unserer Mitglieder wider”, sagte Laporte in einer Erklärung.

nob/se (rtr, afp, ap)

Corona I Trucker-Proteste in Kanada
Corona I Trucker-Proteste in Kanada I Justin Trudeau
Ein Trucker lässt sich auf einer Straße die Haare schneiden

Der Protest zahlreicher Trucker gegen die Corona-Maßnahmen der kanadischen Regierung nimmt immer neue Formen an. Seit Montag ist wegen der Straßenblockade die Grenzbrücke “Ambassador Bridge” kaum passierbar, welche die kanadische Provinz Ontario mit dem US-Bundesstaat Michigan verbindet. Zunächst standen Fahrzeuge in beide Richtungen still. Am Dienstagabend wurde dann zumindest die Fahrbahn in Richtung USA wieder freigegeben.

Die Brücke gilt als wichtigste Landverbindung zwischen den beiden Ländern, pro Tag überqueren etwa 8000 Lastwagen diese Grenze – 75 Prozent der kanadischen Exporte gehen in die USA. 

8000 Lkw passieren täglich die Brücke

Seit Ende Januar protestieren Lkw-Fahrer in der kanadischen Hauptstadt Ottawa gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Die Trucker sind Teil eines sogenannten “Freiheitskonvois”, der sich ursprünglich gegen die Vorschrift richtete, dass Lkw-Fahrer gegen das Coronavirus geimpft sein müssen, um die US-Grenze zu passieren. Inzwischen hat er sich zu einer Demonstration gegen Pandemie-Maßnahmen allgemein und die kanadische Regierung von Ministerpräsident Justin Trudeau entwickelt.

Trudeau richtete sich zu Wochenbeginn mit scharfen Worten an die Lkw-Fahrer. Die Proteste müssten “aufhören”, sagte der Premier. Auf einen milderen Tonfall setzte er am Dienstag. “Wir haben die Beschränkungen und Verpflichtungen alle satt, wir haben es satt, Opfer zu bringen”, sagte Trudeau. Zugleich erneuerte er seinen Appell an die Menschen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Impfvorschriften seien “der Weg, weitere Beschränkungen zu vermeiden”, betonte er.

Das Weiße Haus in Washington reagierte auf die Brückenschließung. “Es ist deutlich, dass es bei diesen Störungen nicht mehr nur um die Umsetzung der Impfstoffanforderungen geht”, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Wegen der Blockade auf der Ambassador Bridge sei man “natürlich in Kontakt mit unseren kanadischen Kollegen”.

Auch aus der Wirtschaft gibt es Rufe nach einem sofortigen Ende der Blockade. Der Präsident der Canadian Vehicle Manufacturers’ Association sagte, durch eine anhaltende Blockade werde “die Automobilproduktion gefährdet, die Zehntausende von Kanadiern beschäftigt”.

Regierung Trudeau steht am Pranger

Unterdessen stellten mehrere kanadische Provinzen eine Lockerung der strikten Corona-Maßnahmen in Aussicht. Die Provinz Saskatchewan im Westen des Landes kündigte am Dienstag die Aufhebung fast aller Beschränkungen an. Auch die Provinzen Québec und Alberta gaben Pläne für zeitnahe Lockerungen bekannt. 

Lockerungen angekündigt

Der Premierminister von Saskatchewan, Scott Moe, bezeichnete viele Corona-Maßnahmen als “überholt”. Mehr als 80 Prozent der Einwohner der Provinz seien bereits doppelt gegen das Virus geimpft, rund die Hälfte hätten eine Auffrischungsimpfung erhalten. Daher sei es nun an der Zeit, das Coronavirus als endemisch zu betrachten.

Die Organisatoren der Lkw-Proteste drohten unterdessen damit, ihren Protest bis zur Aufhebung aller Maßnahmen fortzusetzen. Er werde “bis zum Ende” demonstrieren, sagte der 46-jährige Demonstrant Martin Desforges. “Ich bin gegen das Maskentragen, jegliche Abstandsregeln und Restaurantschließungen”, sagte er. Der Demonstrant John Hawley-Wight sagte, aus seiner Sicht müsse die Entscheidung, sich impfen zu lassen, von Menschen und ihren Ärzten getroffen werden, “nicht von der Regierung”.

Francois Laporte, der Präsident der Teamsters Canada, die über 55.000 Fahrer, darunter 15.000 Fernfahrer, vertritt, sagte, die Proteste seien nicht repräsentativ für die Branche, “in der 90 Prozent der Fahrer geimpft sind”. Der “Freiheitskonvoi und die verabscheuungswürdige Zurschaustellung von Hass – beschämend von gewählten konservativen Politiker ermutigt – spiegeln weder die Werte von Teamsters Canada noch die große Mehrheit unserer Mitglieder wider”, sagte Laporte in einer Erklärung.

90 Prozent der Trucker sind geimpft

nob/se (rtr, afp, ap)

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