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Internationale Vereinbarung soll Plastikflut eindämmen

Die globale Plastikproduktion wächst rasant – das schadet den Ozeanen, dem Boden und den Menschen. Helfen soll künftig ein weltweiter Plastik-Pakt.

Vertreter aus aller Welt haben sich bei einer Umweltkonferenz der UNO in Kenia erstmals auf eine gemeinsame Strategie zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung geeinigt.

Die Umweltorganisation der Vereinten Nationen, UNEP, soll dafür mit einer zwischenstaatliche Arbeitsgruppe bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zum Plastikmüll erarbeiten. Zu den Unterstützern des Pakts gegen den Plastikmüll gehören auch große Plastikproduzenten wie China und die USA. 

Vertreter aus aller Welt haben sich bei einer Umweltkonferenz der UNO in Kenia erstmals auf eine gemeinsame Strategie zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung geeinigt.

Die UNEP-Leiterin Inger Anderson erklärte, dass der geplante Vertrag eine historische Wende sei. Sie nannte den Plastik-Pakt die wichtigste internationale Umwelt-Vereinbarung seit dem Pariser Klimavertrag 2015.  

Das Abkommen soll neben der Produktion neuer Kunststoffe auch alle Aspekte von Plastikverschmutzung regeln, von der Limoflasche bis zu den Mikropartikeln im Meer, Boden und der Nahrungskette.   

Kunststoffe gehören zu den weltweit am meisten verwendeten Materialien und werden überall eingesetzt – für die Verpackung von Nahrungsmitteln bis zu Kleidungsstoffen, Baumaterialien oder medizinischen Masken.

Doch Plastikmüll zerstört immer mehr Ökosysteme und belastet zunehmend die Meere.

Wie viel Plastikmüll gibt es?

1950 wurde weltweit knapp zwei Millionen Tonnen Kunststoffe produziert. Heute ist die jährliche Produktion mehr als 200-mal so groß.

Eine alarmierende Studie im Jahr 2017 ergab, dass nur neun Prozent des erzeugten Plastiks recycelt wurden. Weitere zwölf Prozent wurden verbrannt.

Der Rest wird weggeworfen oder landet auf Mülldeponien.

Warum ist Plastik so gefährlich?

Zwei Eigenschaften machen Kunststoffe so wertvoll und gleichzeitig so gefährlich: Plastik ist billig und es ist langlebig.

Überall auf der Welt sind Einmal-Produkte aus Plastik so billig, dass man sie einfach wegwerfen kann, ohne sich über die Wiederverwertung Gedanken zu machen. Doch das Material ist nicht natürlich abbaubar: Plastik, das ins Ökosystem gelangt, bleibt dort für hunderte Jahre. Fische und andere Tiere fressen Plastikteile und ersticken, Vögel verfangen sich in Plastiknetzen, und der gefährliche Müll kann Giftstoffe freisetzen.

Die Kunststoffe zersetzen sich langsam in immer kleinere Teile, zuerst in Mikroplastik und dann in noch winzigere Nanoplastik-Teilchen. Mikroplastik ist inzwischen überall auf dem Planeten nachgewiesen worden, selbst in den einsamsten und unberührtesten Gebieten, egal ob im Gletschereis oder in der Tiefsee – und ebenso in unserem Essen. Es ist noch nicht klar, was die langfristigen Folgen davon sind – und ab welcher Menge die Aufnahme von Mikroplastik die Gesundheit gefährdet.

Wie schadet Plastikmüll dem Leben im Meer?

Plastikmüll, der in Flüssen landet, wird schließlich in den Ozean gespült.

Eine vom Worldwide Fund for Nature (WWF) beauftragte und vom deutschen Alfred-Wegener-Institut erstellte Studie zeigt, dass die Mikroplastikkonzentration etwa im Mittelmeer und dem Ostchinesische Meer bereits ökologisch kritische Schwellenwerte überschritten hat. Die Wissenschaftler haben schädliche Auswirkungen von Plastik bei 88 Prozent von 297 untersuchten Arten nachgewiesen.

“Wir wussten immer, dass es schlimm ist,” so Heike Vesper, die beim WWF Deutschland den Bereich Meeresschutz leitet. “Aber wir wussten nicht, dass es schon so schlimm ist – und dass die Aussichten für die Zukunft so düster sind.”

Selbst wenn man die Herstellung von Plastik heute komplett beenden würde – weil der Plastikmüll im Ozean immer weiter zerfällt wird die schon jetzt riesige Menge an Mikroplastik dort noch weiter zunehmen.

Die chemische Industrie plant, die Plastik-Produktion in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen, die Forscher rechnen darum mit einer Vervierfachung des Plastikmülls im Ozean bis 2050. Und sie erwarten einen 50-fachen Anstieg der Mikroplastikkonzentration bis Ende des Jahrhunderts.

Plastikabfälle auf einem Strand
Philippinen Kind sammelt Müss aus einem mit Plasikmüll verseuchten Fluss
Indonesien Museum aus Plastikmüll gebaut

Vertreter aus aller Welt haben sich bei einer Umweltkonferenz der UNO in Kenia erstmals auf eine gemeinsame Strategie zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung geeinigt.

Die Umweltorganisation der Vereinten Nationen, UNEP, soll dafür mit einer zwischenstaatliche Arbeitsgruppe bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zum Plastikmüll erarbeiten. Zu den Unterstützern des Pakts gegen den Plastikmüll gehören auch große Plastikproduzenten wie China und die USA. 

Die UNEP-Leiterin Inger Anderson erklärte, dass der geplante Vertrag eine historische Wende sei. Sie nannte den Plastik-Pakt die wichtigste internationale Umwelt-Vereinbarung seit dem Pariser Klimavertrag 2015.  

Das Abkommen soll neben der Produktion neuer Kunststoffe auch alle Aspekte von Plastikverschmutzung regeln, von der Limoflasche bis zu den Mikropartikeln im Meer, Boden und der Nahrungskette.   

Kunststoffe gehören zu den weltweit am meisten verwendeten Materialien und werden überall eingesetzt – für die Verpackung von Nahrungsmitteln bis zu Kleidungsstoffen, Baumaterialien oder medizinischen Masken.

Doch Plastikmüll zerstört immer mehr Ökosysteme und belastet zunehmend die Meere.

Wie viel Plastikmüll gibt es?

1950 wurde weltweit knapp zwei Millionen Tonnen Kunststoffe produziert. Heute ist die jährliche Produktion mehr als 200-mal so groß.

Eine alarmierende Studie im Jahr 2017 ergab, dass nur neun Prozent des erzeugten Plastiks recycelt wurden. Weitere zwölf Prozent wurden verbrannt.

Der Rest wird weggeworfen oder landet auf Mülldeponien.

Warum ist Plastik so gefährlich?

Zwei Eigenschaften machen Kunststoffe so wertvoll und gleichzeitig so gefährlich: Plastik ist billig und es ist langlebig.

Überall auf der Welt sind Einmal-Produkte aus Plastik so billig, dass man sie einfach wegwerfen kann, ohne sich über die Wiederverwertung Gedanken zu machen. Doch das Material ist nicht natürlich abbaubar: Plastik, das ins Ökosystem gelangt, bleibt dort für hunderte Jahre. Fische und andere Tiere fressen Plastikteile und ersticken, Vögel verfangen sich in Plastiknetzen, und der gefährliche Müll kann Giftstoffe freisetzen.

Die Kunststoffe zersetzen sich langsam in immer kleinere Teile, zuerst in Mikroplastik und dann in noch winzigere Nanoplastik-Teilchen. Mikroplastik ist inzwischen überall auf dem Planeten nachgewiesen worden, selbst in den einsamsten und unberührtesten Gebieten, egal ob im Gletschereis oder in der Tiefsee – und ebenso in unserem Essen. Es ist noch nicht klar, was die langfristigen Folgen davon sind – und ab welcher Menge die Aufnahme von Mikroplastik die Gesundheit gefährdet.

Meeresschildkröte versucht einen Plastikbecher zu essen

Wie schadet Plastikmüll dem Leben im Meer?

Plastikmüll, der in Flüssen landet, wird schließlich in den Ozean gespült.

Eine vom Worldwide Fund for Nature (WWF) beauftragte und vom deutschen Alfred-Wegener-Institut erstellte Studie zeigt, dass die Mikroplastikkonzentration etwa im Mittelmeer und dem Ostchinesische Meer bereits ökologisch kritische Schwellenwerte überschritten hat. Die Wissenschaftler haben schädliche Auswirkungen von Plastik bei 88 Prozent von 297 untersuchten Arten nachgewiesen.

“Wir wussten immer, dass es schlimm ist,” so Heike Vesper, die beim WWF Deutschland den Bereich Meeresschutz leitet. “Aber wir wussten nicht, dass es schon so schlimm ist – und dass die Aussichten für die Zukunft so düster sind.”

Selbst wenn man die Herstellung von Plastik heute komplett beenden würde – weil der Plastikmüll im Ozean immer weiter zerfällt wird die schon jetzt riesige Menge an Mikroplastik dort noch weiter zunehmen.

Die chemische Industrie plant, die Plastik-Produktion in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen, die Forscher rechnen darum mit einer Vervierfachung des Plastikmülls im Ozean bis 2050. Und sie erwarten einen 50-fachen Anstieg der Mikroplastikkonzentration bis Ende des Jahrhunderts.

Was hat Plastik mit dem Klimawandel zu tun?

Die Plastikverschmutzung und der Klimawandel sind zwar verschiedene Krisen, doch beide haben einen gemeinsamen Ausgangspunkt: fossile Brennstoffe.

Die Plastikverschmutzung und der Klimawandel sind zwar verschiedene Krisen, doch beide haben einen gemeinsamen Ausgangspunkt: fossile Brennstoffe.

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