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Ukraine aktuell: Mehr als eine Million Kinder auf der Flucht

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schlägt Alarm. Der Internationale Währungsfonds stellt der Ukraine Hilfe in Aussicht. Hoffnungen ruhen auf einem Treffen in der Türkei. Ein Überblick.

Wie wichtigsten Informationen in Kürze:

– Mehr als eine Million ukrainische Kinder in Nachbarländer geflüchtet

Wie wichtigsten Informationen in Kürze:

– Britische Außenministerin Liz Truss: Paradigmenwechsel wie 9/11

Evakuierung und neuer Beschuss

– USA verlegen “Patriot”-Flugabwehrraketensystem von Deutschland nach Polen

– Internationaler Währungsfonds (IWF) gibt milliardenschwere Ukraine-Hilfe frei

– Bundesagentur für Arbeit stellt Flüchtlingen Hilfe in Aussicht

 

Seit dem Einmarsch Russlands sind mehr als eine Million Kinder aus der Ukraine in Nachbarländer geflüchtet. Das teilte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mit. Mindestens 37 Kinder wurden den Angaben zufolge getötet und 50 verletzt.

UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell betonte, die Kinder in der Ukraine verdienten “unbedingt und sofort” Frieden. In diesem Zusammenhang verurteilte die 61-Jährige, die seit Anfang Februar als erste Frau an der Spitze von UNICEF steht, den Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol. “Kleine Kinder und gebärende Frauen wurden unter Trümmern begraben – ich bin entsetzt”, sagte Russell.

“Angriffe auf die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen und Wassersysteme sind unverzeihlich und müssen sofort aufhören”, forderte die Chefin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen und appellierte an alle beteiligten Parteien, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und sofort die Waffen schweigen zu lassen.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres hat die Russland zugeschriebene Attacke auf das Krankenhaus in Mariupol verurteilt. Der Angriff sei “entsetzlich”, schrieb Guterres auf Twitter. Zivilisten zahlten den höchsten Preis für einen Krieg, der nichts mit ihnen zu tun habe. “Diese sinnlose Gewalt muss aufhören.”

Unterdessen berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den stellvertretenden Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, dass rund 48.000 Ukrainer über humanitäre Korridore evakuiert worden sind. Demnach haben 43.000 Menschen Sumy verlassen, 3500 die Kiewer Region und Tausend Energodar.

Aus Sumy meldeten lokale Behördenvertreter Beschuss durch russische Flugzeuge. Der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, schrieb auf Telegram, die Stadt sei bombardiert worden. Auch in Ochtyrka südlich von Sumy seien erneut Wohngebiete beschossen worden. Es gebe zudem Informationen, dass dort auch eine Gasleitung getroffen worden sei.

Der Bürgermeister der südukrainischen Stadt Mykolajiw berichtete ebenso von Beschuss durch Mehrfachraketenwerfer, aus nördlicher Richtung kommend. “Entweder sie testen die Robustheit unserer Kontrollpunkte, oder sie bereiten sich auf eine Offensive vor”, sagte Bürgermeister Olexandr Senkewitsch in einem Live-Video auf Facebook. Er rief die Menschen dazu auf, im Keller zu übernachten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine in die Nachbarländer und auch weiter nach Deutschland. Allein in Berlin sind in den vergangenen drei Tagen täglich mehr als 13.000 Kriegsflüchtlinge angekommen. Das seien jedoch nur die Zahlen der Busse, Züge und registrierten Angekommenen, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey nach einer Senatssondersitzung.

In den zurückliegenden zwei Wochen sei eine Anzahl von Menschen “im mittleren fünfstelligen Bereich” in der Hauptstadt angekommen, so die SPD-Politikerin. Allerdings seien viele von ihnen auch an andere Orte in Deutschland weitergereist.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat Geflüchteten aus der Ukraine unbürokratische Unterstützung bei der Arbeitssuche zugesichert. “Wenn es dazu kommen sollte, dass die Menschen länger bei uns bleiben und sie Arbeit suchen oder eine Ausbildung machen wollen, sind wir selbstverständlich vorbereitet und gut aufgestellt, um möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen”, sagte Scheele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

“Nach ersten Einschätzungen unseres Forschungsinstituts IAB sind viele der Menschen aus der Ukraine gut qualifiziert”, sagte er. “Rund die Hälfte hatte in der Vergangenheit einen Hochschulabschluss oder vergleichbare Abschlüsse, ein Viertel höhere Schulabschlüsse.” Die Bundesagentur für Arbeit reaktiviere bereits die Netzwerke, “die wir in der letzten Fluchtmigrationsbewegung ab 2014 erfolgreich aufgebaut haben”, sagte der BA-Chef weiter.

An diesem Donnerstag treffen sich erstmals seit Ausbruch der Kämpfe die Außenminister der beiden Länder, Sergej Lawrow und Dmytro Kubela zu direkten Gesprächen.

Hoffnungen auf eine Wende in dem Konflikt werden vor der Zusammenkunft im türkischen Antalya jedoch durch Äußerungen des russischen Unterhändlers Leonid Slutsky gedämpft: Russland sei zu keinen Konzessionen bereit, man werde nicht in einem einzigen Punkt nachgeben, zitiert ihn die Nachrichtenagentur RIA. Bislang gab es drei Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine.

Catherine Russell, neue UNICEF-Exekutivdirektorin
Ukraine-Konflikt | Russischer Angriff in Mariupol

Wie wichtigsten Informationen in Kürze:

– Mehr als eine Million ukrainische Kinder in Nachbarländer geflüchtet

Evakuierung und neuer Beschuss

– Britische Außenministerin Liz Truss: Paradigmenwechsel wie 9/11

– USA verlegen “Patriot”-Flugabwehrraketensystem von Deutschland nach Polen

– Internationaler Währungsfonds (IWF) gibt milliardenschwere Ukraine-Hilfe frei

– Bundesagentur für Arbeit stellt Flüchtlingen Hilfe in Aussicht

Deutschland als Fluchtziel

 

Qualifizierte Kräfte für den deutschen Arbeitsmarkt

Seit dem Einmarsch Russlands sind mehr als eine Million Kinder aus der Ukraine in Nachbarländer geflüchtet. Das teilte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mit. Mindestens 37 Kinder wurden den Angaben zufolge getötet und 50 verletzt.

UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell betonte, die Kinder in der Ukraine verdienten “unbedingt und sofort” Frieden. In diesem Zusammenhang verurteilte die 61-Jährige, die seit Anfang Februar als erste Frau an der Spitze von UNICEF steht, den Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol. “Kleine Kinder und gebärende Frauen wurden unter Trümmern begraben – ich bin entsetzt”, sagte Russell.

“Angriffe auf die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen und Wassersysteme sind unverzeihlich und müssen sofort aufhören”, forderte die Chefin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen und appellierte an alle beteiligten Parteien, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und sofort die Waffen schweigen zu lassen.

Außenministertreffen in der Türkei

Auch UN-Generalsekretär António Guterres hat die Russland zugeschriebene Attacke auf das Krankenhaus in Mariupol verurteilt. Der Angriff sei “entsetzlich”, schrieb Guterres auf Twitter. Zivilisten zahlten den höchsten Preis für einen Krieg, der nichts mit ihnen zu tun habe. “Diese sinnlose Gewalt muss aufhören.”

Unterdessen berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den stellvertretenden Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, dass rund 48.000 Ukrainer über humanitäre Korridore evakuiert worden sind. Demnach haben 43.000 Menschen Sumy verlassen, 3500 die Kiewer Region und Tausend Energodar.

Flugabwehrraketen, aber keine Kampfjets

Aus Sumy meldeten lokale Behördenvertreter Beschuss durch russische Flugzeuge. Der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, schrieb auf Telegram, die Stadt sei bombardiert worden. Auch in Ochtyrka südlich von Sumy seien erneut Wohngebiete beschossen worden. Es gebe zudem Informationen, dass dort auch eine Gasleitung getroffen worden sei.

Auswirkungen wie die Anschläge von 9/11

Der Bürgermeister der südukrainischen Stadt Mykolajiw berichtete ebenso von Beschuss durch Mehrfachraketenwerfer, aus nördlicher Richtung kommend. “Entweder sie testen die Robustheit unserer Kontrollpunkte, oder sie bereiten sich auf eine Offensive vor”, sagte Bürgermeister Olexandr Senkewitsch in einem Live-Video auf Facebook. Er rief die Menschen dazu auf, im Keller zu übernachten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Bundesagentur für Arbeit - Zentrale

Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine in die Nachbarländer und auch weiter nach Deutschland. Allein in Berlin sind in den vergangenen drei Tagen täglich mehr als 13.000 Kriegsflüchtlinge angekommen. Das seien jedoch nur die Zahlen der Busse, Züge und registrierten Angekommenen, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey nach einer Senatssondersitzung.

In den zurückliegenden zwei Wochen sei eine Anzahl von Menschen “im mittleren fünfstelligen Bereich” in der Hauptstadt angekommen, so die SPD-Politikerin. Allerdings seien viele von ihnen auch an andere Orte in Deutschland weitergereist.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat Geflüchteten aus der Ukraine unbürokratische Unterstützung bei der Arbeitssuche zugesichert. “Wenn es dazu kommen sollte, dass die Menschen länger bei uns bleiben und sie Arbeit suchen oder eine Ausbildung machen wollen, sind wir selbstverständlich vorbereitet und gut aufgestellt, um möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen”, sagte Scheele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

“Nach ersten Einschätzungen unseres Forschungsinstituts IAB sind viele der Menschen aus der Ukraine gut qualifiziert”, sagte er. “Rund die Hälfte hatte in der Vergangenheit einen Hochschulabschluss oder vergleichbare Abschlüsse, ein Viertel höhere Schulabschlüsse.” Die Bundesagentur für Arbeit reaktiviere bereits die Netzwerke, “die wir in der letzten Fluchtmigrationsbewegung ab 2014 erfolgreich aufgebaut haben”, sagte der BA-Chef weiter.

An diesem Donnerstag treffen sich erstmals seit Ausbruch der Kämpfe die Außenminister der beiden Länder, Sergej Lawrow und Dmytro Kubela zu direkten Gesprächen.

Hoffnungen auf eine Wende in dem Konflikt werden vor der Zusammenkunft im türkischen Antalya jedoch durch Äußerungen des russischen Unterhändlers Leonid Slutsky gedämpft: Russland sei zu keinen Konzessionen bereit, man werde nicht in einem einzigen Punkt nachgeben, zitiert ihn die Nachrichtenagentur RIA. Bislang gab es drei Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine.

Die USA haben angesichts des Kriegs in der Ukraine vorsorglich zwei “Patriot”-Raketen von Deutschland nach Polen verlegt. Ein hoher Verteidigungsbeamter sagte, man werde aber “nicht darüber sprechen, wo sie stationiert sind”. Auch über den Einsatzstatus würden keine Informationen verbreitet.

Pentagon-Sprecher John Kirby betonte, dass die Verlegung nicht durch ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Handlung seitens der Russen ausgelöst worden sei. Aber angesichts des Kriegs in der Ukraine – ein Nachbarland Polens – seien die “Patriots” am besten geeignet, NATO-Gebiet zu verteidigen. “Patriots” können Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen auch in großer Höhe ausschalten.

Pentagon-Sprecher John Kirby betonte, dass die Verlegung nicht durch ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Handlung seitens der Russen ausgelöst worden sei. Aber angesichts des Kriegs in der Ukraine – ein Nachbarland Polens – seien die “Patriots” am besten geeignet, NATO-Gebiet zu verteidigen. “Patriots” können Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen auch in großer Höhe ausschalten.

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