Wolfsburg holt überlegen die Meisterschaft
Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg sind durch eine Demontage von Jena erwartungsgemäß Meister. Frankfurt gewinnt das vorentscheidende Spiel um die Champions League gegen Potsdam. In England holt Chelsea den Titel.
Überrascht hat es niemanden mehr, jetzt steht es auch offiziell auf dem Klubpapier: Der VfL Wolfsburg ist deutscher Meister – und das bereits nach dem vorletzten Spieltag. Nach einem Jahr Unterbrechung durch den FC Bayern ist die Dominanz des ebenfalls finanziell gut ausgerüsteten Konzernklubs wieder hergestellt – und die Wachablösung im deutschen Fußball der Frauen, die viele eilig vermuteten, zumindest hinausgezögert. Beim 10:1, dem höchsten Sieg der Saison bei den chancenlosen und bereits abgestiegenen Jenaerinnen, durften nochmal alle ran: Ewa Pajor, Sveindis Jane Jonsdottir, Felicitas Rauch, Lena Lattwein, Jill Roord, Alex Popp, Tabea Waßmuth, Pauline Bremer und Svenja Huth trafen beim großen Schaulaufen gegen das bemitleidenswerte Jena. Die Partie war wieder einmal ein Beweis für das extrem variable Wolfsburger Spiel – und für einen gelungenen Umbruch, der mit der Meisterschaft endet. International werden die Wolfsburgerinnen von Weltklubs wie dem FC Barcelona zunehmend in die Schranken verwiesen. Die Stars spielen längst vor allem in England und Spanien, nicht mehr in Deutschland. National aber bleiben die “Wölfinnen”, wie man das sonst in München sagt: Forever Number One. Zumindest vorläufig.
Es gibt gute Gründe, warum Finalspiele oft reichlich unattraktive Partien sind. Zwei Teams, die wissen, dass sie gewinnen müssen, aber vor allem darauf bedacht sind, erst mal keinen Gegentreffer zu kassieren. Nervosität, wenig Spielfluss, wenig Räume, kaum Torszenen. Ganz im Stil eines kleinen Finales also präsentierte sich die Partie zwischen Turbine Potsdam und Eintracht Frankfurt. Das vorgezogene Endspiel um den dritten Platz, der zur Champions League-Qualifikation berechtigt, war lediglich dramaturgisch spannend. Drei Punkte trennten die beiden Klubs vor dem Spieltag – nun sind es null. Nach einer ziemlich zähen ersten Hälfte zeigten die Frankfurterinnen, dass sie den besseren Fußball spielen. Das erwachsenere, agilere, kreativere Team sind, kurz: Champions-League-Anwärterinnen. Und dass Potsdam eben doch eher glücklich dort oben steht. Ausgerechnet die Ex-Potsdamerin Lara Prasnikar öffnete in der 72. Minute für Frankfurt das Tor zur Champions League, dann legte Verena Henshaw mit einem Traumtor in den Winkel zum 2:0 nach. Die Potsdamerinnen hätten durchaus noch höher verlieren können.
Überrascht hat es niemanden mehr, jetzt steht es auch offiziell auf dem Klubpapier: Der VfL Wolfsburg ist deutscher Meister – und das bereits nach dem vorletzten Spieltag. Nach einem Jahr Unterbrechung durch den FC Bayern ist die Dominanz des ebenfalls finanziell gut ausgerüsteten Konzernklubs wieder hergestellt – und die Wachablösung im deutschen Fußball der Frauen, die viele eilig vermuteten, zumindest hinausgezögert. Beim 10:1, dem höchsten Sieg der Saison bei den chancenlosen und bereits abgestiegenen Jenaerinnen, durften nochmal alle ran: Ewa Pajor, Sveindis Jane Jonsdottir, Felicitas Rauch, Lena Lattwein, Jill Roord, Alex Popp, Tabea Waßmuth, Pauline Bremer und Svenja Huth trafen beim großen Schaulaufen gegen das bemitleidenswerte Jena. Die Partie war wieder einmal ein Beweis für das extrem variable Wolfsburger Spiel – und für einen gelungenen Umbruch, der mit der Meisterschaft endet. International werden die Wolfsburgerinnen von Weltklubs wie dem FC Barcelona zunehmend in die Schranken verwiesen. Die Stars spielen längst vor allem in England und Spanien, nicht mehr in Deutschland. National aber bleiben die “Wölfinnen”, wie man das sonst in München sagt: Forever Number One. Zumindest vorläufig.
“Je länger das Spiel dauerte, umso mehr Ballbesitz haben wir bekommen, das hat Mut und Kraft gegeben. Nach dem Tor haben wir etwas befreiter aufspielen können”, bilanzierte Henshaw. “Der Traum von der Champions League lebt. Und wir wollen es nächste Woche vollenden.” Die Frankfurterinnen feierten den Sieg wie einen Titelgewinn. Zwar sind beide Teams punktgleich, allerdings muss Potsdam, um die Qualifikation noch zu schaffen, das letzte Spiel in München gewinnen. Sportlich völlig unwahrscheinlich. Auch mental wirkten die Potsdamerinnen, als sei diese Niederlage der Nackenschlag zu viel gewesen.
VfL Wolfsburg holt die deutsche Meisterschaft
Sofian Chaheds Team muss sich nach der Saison wie so oft neu aufstellen: Vereinsikone Isabel Kerschowski beendet ihre Karriere, Kapitänin Sara Agrez wurde vom VfL Wolfsburg abgeworben und Eigengewächs Melissa Kössler, mit zehn Toren eine der Entdeckungen der Saison, geht nach Hoffenheim. Sollte Frankfurt sich für die Champions League qualifizieren, ist das für die Frankfurterinnen wiederum die Bestätigung eines konsequenten Weges zurück nach oben, der dort nicht enden soll. Potsdams Merle Barth wollte indes die Waffen noch nicht strecken: “Wir wissen, dass es noch einen Matchball gibt, es ist noch nicht verloren.”
So schwer es auch als Dorfverein geworden ist, die Klasse zu halten, so bemerkenswert sind die Lebensgeister des SC Sand. Mit einem 1:0-Sieg gegen den 1.FC Köln hat der unkaputtbare SC die Chance auf den Klassenerhalt doch noch gewahrt. Das wiederum bringt die SGS Essen in höchste Not, die zeitgleich 0:3 gegen Freiburg verlor. Eigentlich hatte Essen den Ligaverbleib fast sicher, nun muss der in den letzten Jahren arg gerupfte Ausbildungsverein am letzten Spieltag gegen Jena zu einem echten Endspiel antreten. Zwei Punkte trennen Sand und Essen noch. Schon jetzt ist klar: Ein traditionsreicher freier Frauenverein wird aus der Liga verschwinden.
Es soll ja Länder geben, die noch am letzten Spieltag ein spannendes Titelrennen erleben. England ist so eines. Viel Geld, so der verbreitete Glaube, mache das Spiel kaputt, aber das ist nur zu drei Vierteln richtig: Viel Investment macht den Wettbewerb auch tendenziell gleicher. So auf der Insel. Mit einem hauchdünnen Punkt Vorsprung vor Arsenal ist der FC Chelsea am letzten Spieltag englischer Meister geworden. Arsenal hätte das bessere Torverhältnis gehabt. Die Chelsea-Ladies etablieren sich damit nach den Titeln 2018, 2020 und 2021 als erste Kraft.
In Spanien und Italien stehen derweil die Teams aus Barcelona und von Juventus schon vor dem letzten Spieltag als Meisterinnen fest.
Überrascht hat es niemanden mehr, jetzt steht es auch offiziell auf dem Klubpapier: Der VfL Wolfsburg ist deutscher Meister – und das bereits nach dem vorletzten Spieltag. Nach einem Jahr Unterbrechung durch den FC Bayern ist die Dominanz des ebenfalls finanziell gut ausgerüsteten Konzernklubs wieder hergestellt – und die Wachablösung im deutschen Fußball der Frauen, die viele eilig vermuteten, zumindest hinausgezögert. Beim 10:1, dem höchsten Sieg der Saison bei den chancenlosen und bereits abgestiegenen Jenaerinnen, durften nochmal alle ran: Ewa Pajor, Sveindis Jane Jonsdottir, Felicitas Rauch, Lena Lattwein, Jill Roord, Alex Popp, Tabea Waßmuth, Pauline Bremer und Svenja Huth trafen beim großen Schaulaufen gegen das bemitleidenswerte Jena. Die Partie war wieder einmal ein Beweis für das extrem variable Wolfsburger Spiel – und für einen gelungenen Umbruch, der mit der Meisterschaft endet. International werden die Wolfsburgerinnen von Weltklubs wie dem FC Barcelona zunehmend in die Schranken verwiesen. Die Stars spielen längst vor allem in England und Spanien, nicht mehr in Deutschland. National aber bleiben die “Wölfinnen”, wie man das sonst in München sagt: Forever Number One. Zumindest vorläufig.
Es gibt gute Gründe, warum Finalspiele oft reichlich unattraktive Partien sind. Zwei Teams, die wissen, dass sie gewinnen müssen, aber vor allem darauf bedacht sind, erst mal keinen Gegentreffer zu kassieren. Nervosität, wenig Spielfluss, wenig Räume, kaum Torszenen. Ganz im Stil eines kleinen Finales also präsentierte sich die Partie zwischen Turbine Potsdam und Eintracht Frankfurt. Das vorgezogene Endspiel um den dritten Platz, der zur Champions League-Qualifikation berechtigt, war lediglich dramaturgisch spannend. Drei Punkte trennten die beiden Klubs vor dem Spieltag – nun sind es null. Nach einer ziemlich zähen ersten Hälfte zeigten die Frankfurterinnen, dass sie den besseren Fußball spielen. Das erwachsenere, agilere, kreativere Team sind, kurz: Champions-League-Anwärterinnen. Und dass Potsdam eben doch eher glücklich dort oben steht. Ausgerechnet die Ex-Potsdamerin Lara Prasnikar öffnete in der 72. Minute für Frankfurt das Tor zur Champions League, dann legte Verena Henshaw mit einem Traumtor in den Winkel zum 2:0 nach. Die Potsdamerinnen hätten durchaus noch höher verlieren können.
VfL Wolfsburg holt die deutsche Meisterschaft
“Je länger das Spiel dauerte, umso mehr Ballbesitz haben wir bekommen, das hat Mut und Kraft gegeben. Nach dem Tor haben wir etwas befreiter aufspielen können”, bilanzierte Henshaw. “Der Traum von der Champions League lebt. Und wir wollen es nächste Woche vollenden.” Die Frankfurterinnen feierten den Sieg wie einen Titelgewinn. Zwar sind beide Teams punktgleich, allerdings muss Potsdam, um die Qualifikation noch zu schaffen, das letzte Spiel in München gewinnen. Sportlich völlig unwahrscheinlich. Auch mental wirkten die Potsdamerinnen, als sei diese Niederlage der Nackenschlag zu viel gewesen.
Sofian Chaheds Team muss sich nach der Saison wie so oft neu aufstellen: Vereinsikone Isabel Kerschowski beendet ihre Karriere, Kapitänin Sara Agrez wurde vom VfL Wolfsburg abgeworben und Eigengewächs Melissa Kössler, mit zehn Toren eine der Entdeckungen der Saison, geht nach Hoffenheim. Sollte Frankfurt sich für die Champions League qualifizieren, ist das für die Frankfurterinnen wiederum die Bestätigung eines konsequenten Weges zurück nach oben, der dort nicht enden soll. Potsdams Merle Barth wollte indes die Waffen noch nicht strecken: “Wir wissen, dass es noch einen Matchball gibt, es ist noch nicht verloren.”
So schwer es auch als Dorfverein geworden ist, die Klasse zu halten, so bemerkenswert sind die Lebensgeister des SC Sand. Mit einem 1:0-Sieg gegen den 1.FC Köln hat der unkaputtbare SC die Chance auf den Klassenerhalt doch noch gewahrt. Das wiederum bringt die SGS Essen in höchste Not, die zeitgleich 0:3 gegen Freiburg verlor. Eigentlich hatte Essen den Ligaverbleib fast sicher, nun muss der in den letzten Jahren arg gerupfte Ausbildungsverein am letzten Spieltag gegen Jena zu einem echten Endspiel antreten. Zwei Punkte trennen Sand und Essen noch. Schon jetzt ist klar: Ein traditionsreicher freier Frauenverein wird aus der Liga verschwinden.
Es soll ja Länder geben, die noch am letzten Spieltag ein spannendes Titelrennen erleben. England ist so eines. Viel Geld, so der verbreitete Glaube, mache das Spiel kaputt, aber das ist nur zu drei Vierteln richtig: Viel Investment macht den Wettbewerb auch tendenziell gleicher. So auf der Insel. Mit einem hauchdünnen Punkt Vorsprung vor Arsenal ist der FC Chelsea am letzten Spieltag englischer Meister geworden. Arsenal hätte das bessere Torverhältnis gehabt. Die Chelsea-Ladies etablieren sich damit nach den Titeln 2018, 2020 und 2021 als erste Kraft.
Frankfurt siegt im kleinen Finale
In Spanien und Italien stehen derweil die Teams aus Barcelona und von Juventus schon vor dem letzten Spieltag als Meisterinnen fest.