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Verteidigung gegen Russland: Neue Waffen für die Ukraine?

Fast täglich bittet der ukrainische Präsident Selenskyj um schlagkräftigere Waffen. Nun haben einige Länder angekündigt, weitere Waffensysteme zu liefern, darunter die USA und Deutschland. Ein Überblick.

Die Schlacht um den Donbass kann nur mit schweren Waffen gewonnen werden. Das gilt unter Militärexperten als Konsens. Um die zahlenmäßige Überlegenheit der russischen Armee in dieser Hinsicht zu verkleinern, haben die westlichen Verbündeten der Ukraine bereits Tausende Waffen mit Munition geliefert. Doch klar ist: Ohne weitere Waffenlieferungen ist das Land nicht zu verteidigen.

Gleichzeitig will die NATO keinen Krieg mit Russland riskieren. Moskau betont immer wieder, dass auch Waffenlieferungen als Angriff gewertet werden können – insbesondere, wenn sich die Waffen eignen, russisches Territorium zu attackieren. Deshalb wägen die Unterstützerstaaten sehr genau ab, welche Waffensysteme sie der Ukraine liefern.

Die Schlacht um den Donbass kann nur mit schweren Waffen gewonnen werden. Das gilt unter Militärexperten als Konsens. Um die zahlenmäßige Überlegenheit der russischen Armee in dieser Hinsicht zu verkleinern, haben die westlichen Verbündeten der Ukraine bereits Tausende Waffen mit Munition geliefert. Doch klar ist: Ohne weitere Waffenlieferungen ist das Land nicht zu verteidigen.

Dies wurde Ende Mai noch einmal deutlich, als US-Präsident Joe Biden ankündigte, dem Wunsch der Regierung in Kiew nachzukommen, den ukrainischen Streitkräften mobile Raketenwerfer zu überlassen. Konkret sollen es wohl Mehrfachraketenwerfer vom Typ MLRS (Multiple Launch Rocket System) beziehungsweise die leichtere Version HIMARS (High Mobility Artillery Rocket System) sein.

USA

Beides sind fahrbare Plattformen, die eine Vielzahl verschiedener Raketen abfeuern können. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass beim HIMARS der Raketenwerfer auf einen gepanzerten Lastwagen statt auf ein Kettenfahrzeug montiert ist. Dies schränkt zwar die Geländegängigkeit ein, dafür verbrauchen die Reifenfahrzeuge deutlich weniger Treibstoff. Vor allem aber erlaubt ihr um ein Drittel geringeres Gewicht eine Verlegung per Flugzeug.

Beide Systeme sind in der Lage, Mittelstreckenraketen mit mehreren Hundert Kilometern Reichweite abzufeuern. Dieser Bewaffnung hat die US-Regierung jedoch eine Absage erteilt. Stattdessen sollen die ukrainischen Streitkräfte Raketen mit einer maximalen Reichweite von 80 Kilometern erhalten. Ziel sei es, den russischen Angriff auf ukrainischem Territorium zurückzuschlagen. Helfen soll dabei außerdem ein Radarsystem zur Artillerie-Abwehr aus den USA. Aus der US-Regierung heißt es, die Ukraine habe zugesichert, die Waffen nicht zu nutzen, um russisches Territorium anzugreifen.

Seit Beginn des russischen Angriffs sind die USA der weitaus größte Waffenlieferant der Ukraine. Insbesondere die tragbaren Raketensystem Javelin (zur Panzerabwehr) und Stinger (gegen Luftziele) könnten in der Frühphase entscheidend dazu beigetragen haben, die russischen Invasion abzublocken. Für die offene Feldschlacht im Donbass haben die USA und andere NATO-Staaten zudem Kampfhubschrauber und Feldhaubitzen des NATO-Kalibers 155 Millimeter geliefert. Auch von diesen Waffensystemen sollen weitere Einheiten geliefert werden.

Die Ukraine sowie NATO-Partner werfen Deutschland vor, bei den Waffenlieferungen zu zaudern. Aus Berlin heißt es, die Bundesregierung halte sich sehr genau an NATO-interne Absprachen. Fakt ist, dass Deutschland bisher zwar Tausende kleinerer Waffen wie Gewehre, Minen sowie Panzer-, Bunker- und Fliegerfäuste – inklusive mehrerer Millionen Schuss Munition – an die Ukraine geliefert hat, aber keine schweren Waffen.

Bereits vor einigen Wochen hat die Bundesregierung die Lieferung von 50 einst ausgemusterten Gepard-Panzern zur Flugabwehr und sieben Panzerhaubitzen 2000 zugesagt. Diese können – im Gegensatz zu von Fahrzeugen gezogenen Feldhaubitzen –  eigenständig nach jedem Schuss die Position ändern.

Nun hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung des hochmodernen Luftabwehr-Systems IRIS-T sowie eines Ortungsradars angekündigt. Außerdem werde auch Deutschland vier Mehrfachraketenwerfer aus Bundeswehrbeständen bereitstellen.

Ein Problem bei der Lieferung westlicher Waffen ist, dass ukrainische Soldaten die meisten nicht kennen. Während bei einfacheren Geräten eine kurze Einweisung genügt, sagen Experten, dass die Ausbildung für komplexe Systeme wie den Gepard-Panzer mehrere Wochen oder gar Monate dauern kann. Auch deshalb beteiligt sich Deutschland an sogenannten Ringtauschen. So ersetzt es etwa Kampf- und Schützenpanzer sowjetischer Bauart, die Tschechien, Slowenien und Griechenland der Ukraine liefern, durch “Marder” und “Leopard 2” aus Bundeswehrbeständen.

Nicht nur der Donbass ist umkämpft. Die russische Schwarzmeer-Flotte belagert auch die ukrainische Südwestküste. Bisher schützt die Ukraine Odessa und andere Küstenstädte vor allem mit Seeminen. Ansonsten ist die Küste einer Invasion vom Meer aus jedoch weitgehend ungeschützt ausgesetzt, da die Ukraine selbst über keine nennenswerte Kriegsmarine verfügt.

Die Allwetter-Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Harpoon, die Dänemark zugesagt hat, würden die Chancen zur Verteidigung der ukrainischen Schwarzmeer-Küste deutlich verbessern. Vielleicht könnte damit sogar die Seeblockade gebrochen werden, die die Ukraine weitgehend von den Weltmärkten abschneidet.

Die britische Regierung hat der Ukraine nach eigenen Angaben eine ganze Reihe von Waffensystemen geliefert. Darunter sind verschiedene tragbare Lenkwaffen, die wie Javelin und Stinger nach kurzer Einweisung von Infanteristen gegen Luft- und Bodenziele eingesetzt werden können. Aber auch schwerere Raketensysteme, die von Fahrzeugen oder vom Boden aus gestartet werden können, gingen an die ukrainische Armee.

Laut Verteidigungsminister James Heappey sollen außerdem “Hunderte” Brimstone-1-Raketen an die Ukraine geliefert werden, die Panzer, Artilleriestellungen, aber auch leicht gepanzerte Boote zerstören können. Hinzu kommen 120 gepanzerte Truppentransporter vom Typ Mastiff mit starker Anti-Minenpanzerung sowie kleine Transportdrohnen zur Versorgung von Frontstellungen mit Verpflegung und Munition.

Tschechien soll bereits eine unbekannte Zahl von Schützen- und Kampfpanzern, Mehrfachraketenwerfern und Haubitzen sowie möglicherweise Kampfhubschrauber sowjetischer Bauart an die Ukraine geliefert haben. Und offenbar will das Land weitere schwere Waffen liefern. Es komme auf Kontinuität an, sagte Verteidigungsministerin Jana Cernochova Ende Mai.

Verschiedenen Quellen zufolge hat eine ganze Reihe weiterer Staaten vor, Artillerie-Systeme inklusive zigtausend Schuss Munition vom Artillerie-Kaliber 155 Millimeter an die Ukraine zu liefern, darunter Kanada, Italien, Griechenland, Norwegen und Polen. Die Niederlande wollen wie Deutschland mehrere Panzerhaubitzen 2000 liefern.

Sowohl die in der NATO gängige Feldhaubitze M777 wie auch die Panzerhaubitze 2000 verschießt mit unterschiedlicher Munition beispielsweise Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht- oder “gewöhnliche” Sprenggeschosse mit dem üblichen NATO-Kaliber. Allerdings kann die Panzerhaubitze 2000 größere Treibladungen verwenden. So erreichen ihre Geschosse Ziele in bis zu 40 Kilometern Entfernung; die maximale Reichweite der M777 wird mit 25 Kilometern angegeben.

Ein Artillerie-Raketensystem HIMARS feuert in einer Wüstenlandschaft eine Rakete ab
USA | Rüstung | M777 Haubitzen
Ausstellungsmodell der Luft-Rakete Iris-T

Die Schlacht um den Donbass kann nur mit schweren Waffen gewonnen werden. Das gilt unter Militärexperten als Konsens. Um die zahlenmäßige Überlegenheit der russischen Armee in dieser Hinsicht zu verkleinern, haben die westlichen Verbündeten der Ukraine bereits Tausende Waffen mit Munition geliefert. Doch klar ist: Ohne weitere Waffenlieferungen ist das Land nicht zu verteidigen.

Gleichzeitig will die NATO keinen Krieg mit Russland riskieren. Moskau betont immer wieder, dass auch Waffenlieferungen als Angriff gewertet werden können – insbesondere, wenn sich die Waffen eignen, russisches Territorium zu attackieren. Deshalb wägen die Unterstützerstaaten sehr genau ab, welche Waffensysteme sie der Ukraine liefern.

USA

Dies wurde Ende Mai noch einmal deutlich, als US-Präsident Joe Biden ankündigte, dem Wunsch der Regierung in Kiew nachzukommen, den ukrainischen Streitkräften mobile Raketenwerfer zu überlassen. Konkret sollen es wohl Mehrfachraketenwerfer vom Typ MLRS (Multiple Launch Rocket System) beziehungsweise die leichtere Version HIMARS (High Mobility Artillery Rocket System) sein.

Beides sind fahrbare Plattformen, die eine Vielzahl verschiedener Raketen abfeuern können. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass beim HIMARS der Raketenwerfer auf einen gepanzerten Lastwagen statt auf ein Kettenfahrzeug montiert ist. Dies schränkt zwar die Geländegängigkeit ein, dafür verbrauchen die Reifenfahrzeuge deutlich weniger Treibstoff. Vor allem aber erlaubt ihr um ein Drittel geringeres Gewicht eine Verlegung per Flugzeug.

Beide Systeme sind in der Lage, Mittelstreckenraketen mit mehreren Hundert Kilometern Reichweite abzufeuern. Dieser Bewaffnung hat die US-Regierung jedoch eine Absage erteilt. Stattdessen sollen die ukrainischen Streitkräfte Raketen mit einer maximalen Reichweite von 80 Kilometern erhalten. Ziel sei es, den russischen Angriff auf ukrainischem Territorium zurückzuschlagen. Helfen soll dabei außerdem ein Radarsystem zur Artillerie-Abwehr aus den USA. Aus der US-Regierung heißt es, die Ukraine habe zugesichert, die Waffen nicht zu nutzen, um russisches Territorium anzugreifen.

Seit Beginn des russischen Angriffs sind die USA der weitaus größte Waffenlieferant der Ukraine. Insbesondere die tragbaren Raketensystem Javelin (zur Panzerabwehr) und Stinger (gegen Luftziele) könnten in der Frühphase entscheidend dazu beigetragen haben, die russischen Invasion abzublocken. Für die offene Feldschlacht im Donbass haben die USA und andere NATO-Staaten zudem Kampfhubschrauber und Feldhaubitzen des NATO-Kalibers 155 Millimeter geliefert. Auch von diesen Waffensystemen sollen weitere Einheiten geliefert werden.

Deutschland

Die Ukraine sowie NATO-Partner werfen Deutschland vor, bei den Waffenlieferungen zu zaudern. Aus Berlin heißt es, die Bundesregierung halte sich sehr genau an NATO-interne Absprachen. Fakt ist, dass Deutschland bisher zwar Tausende kleinerer Waffen wie Gewehre, Minen sowie Panzer-, Bunker- und Fliegerfäuste – inklusive mehrerer Millionen Schuss Munition – an die Ukraine geliefert hat, aber keine schweren Waffen.

Dänemark

Bereits vor einigen Wochen hat die Bundesregierung die Lieferung von 50 einst ausgemusterten Gepard-Panzern zur Flugabwehr und sieben Panzerhaubitzen 2000 zugesagt. Diese können – im Gegensatz zu von Fahrzeugen gezogenen Feldhaubitzen –  eigenständig nach jedem Schuss die Position ändern.

Nun hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung des hochmodernen Luftabwehr-Systems IRIS-T sowie eines Ortungsradars angekündigt. Außerdem werde auch Deutschland vier Mehrfachraketenwerfer aus Bundeswehrbeständen bereitstellen.

Ein Problem bei der Lieferung westlicher Waffen ist, dass ukrainische Soldaten die meisten nicht kennen. Während bei einfacheren Geräten eine kurze Einweisung genügt, sagen Experten, dass die Ausbildung für komplexe Systeme wie den Gepard-Panzer mehrere Wochen oder gar Monate dauern kann. Auch deshalb beteiligt sich Deutschland an sogenannten Ringtauschen. So ersetzt es etwa Kampf- und Schützenpanzer sowjetischer Bauart, die Tschechien, Slowenien und Griechenland der Ukraine liefern, durch “Marder” und “Leopard 2” aus Bundeswehrbeständen.

Vereinigtes Königreich

Nicht nur der Donbass ist umkämpft. Die russische Schwarzmeer-Flotte belagert auch die ukrainische Südwestküste. Bisher schützt die Ukraine Odessa und andere Küstenstädte vor allem mit Seeminen. Ansonsten ist die Küste einer Invasion vom Meer aus jedoch weitgehend ungeschützt ausgesetzt, da die Ukraine selbst über keine nennenswerte Kriegsmarine verfügt.

Die Allwetter-Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Harpoon, die Dänemark zugesagt hat, würden die Chancen zur Verteidigung der ukrainischen Schwarzmeer-Küste deutlich verbessern. Vielleicht könnte damit sogar die Seeblockade gebrochen werden, die die Ukraine weitgehend von den Weltmärkten abschneidet.

Tschechien

Die britische Regierung hat der Ukraine nach eigenen Angaben eine ganze Reihe von Waffensystemen geliefert. Darunter sind verschiedene tragbare Lenkwaffen, die wie Javelin und Stinger nach kurzer Einweisung von Infanteristen gegen Luft- und Bodenziele eingesetzt werden können. Aber auch schwerere Raketensysteme, die von Fahrzeugen oder vom Boden aus gestartet werden können, gingen an die ukrainische Armee.

Weitere Staaten

Laut Verteidigungsminister James Heappey sollen außerdem “Hunderte” Brimstone-1-Raketen an die Ukraine geliefert werden, die Panzer, Artilleriestellungen, aber auch leicht gepanzerte Boote zerstören können. Hinzu kommen 120 gepanzerte Truppentransporter vom Typ Mastiff mit starker Anti-Minenpanzerung sowie kleine Transportdrohnen zur Versorgung von Frontstellungen mit Verpflegung und Munition.

Eine Harpoon-Rakete startet von einem Schiff

Tschechien soll bereits eine unbekannte Zahl von Schützen- und Kampfpanzern, Mehrfachraketenwerfern und Haubitzen sowie möglicherweise Kampfhubschrauber sowjetischer Bauart an die Ukraine geliefert haben. Und offenbar will das Land weitere schwere Waffen liefern. Es komme auf Kontinuität an, sagte Verteidigungsministerin Jana Cernochova Ende Mai.

Verschiedenen Quellen zufolge hat eine ganze Reihe weiterer Staaten vor, Artillerie-Systeme inklusive zigtausend Schuss Munition vom Artillerie-Kaliber 155 Millimeter an die Ukraine zu liefern, darunter Kanada, Italien, Griechenland, Norwegen und Polen. Die Niederlande wollen wie Deutschland mehrere Panzerhaubitzen 2000 liefern.

Sowohl die in der NATO gängige Feldhaubitze M777 wie auch die Panzerhaubitze 2000 verschießt mit unterschiedlicher Munition beispielsweise Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht- oder “gewöhnliche” Sprenggeschosse mit dem üblichen NATO-Kaliber. Allerdings kann die Panzerhaubitze 2000 größere Treibladungen verwenden. So erreichen ihre Geschosse Ziele in bis zu 40 Kilometern Entfernung; die maximale Reichweite der M777 wird mit 25 Kilometern angegeben.

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