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DW Global Media Forum diskutiert Journalismus in Krisenzeiten

Das Global Media Forum der DW in Bonn ist eröffnet worden. Medienschaffende aus aller Welt betreten ein Zukunftslabor für Journalismus in Zeiten von Krisen, Kriegen, Katastrophen.

Krisen, auch globale, sind nicht mehr die Ausnahme. Sie sind zum neuen Normalzustand geworden. Klimawandel, Artensterben, wachsende Ungleichheit, Pandemie, Krieg lösen sich nicht nur gegenseitig ab. Sie überlagern sich, verstärken sich gegenseitig, schaffen ein Feld umfassender Bedrohung. So wie in der Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht nur Menschen im Hagel der Geschosse sterben, sondern sich auch Hungersnöte ankündigen, die Weltwirtschaft strauchelt und Migrationswellen drohen. Mittendrin in diesen Krisen finden sich: Journalisten. Als Berichterstatter, als Meinungsmacher – und oft auch als Ziel von Angriffen.

“Insofern überschattet der russische Angriff auf die Ukraine auch das diesjährige Global Media Forum”, stellt Deutsche Welle Intendant Peter Limbourg mit Blick auf die internationale Medienkonferenz am 20. und 21. Juni fest. “Er spiegelt sich in den Themen der Konferenz und hat auch die Auswahl der Preisträger unseres Freedom of Speech Awards bestimmt: Wir zeichnen zwei ukrainische Journalisten aus, die in besonderer Weise dazu beigetragen haben, der Weltöffentlichkeit die grausame Wirklichkeit dieses Krieges zu vermitteln.”

Krisen, auch globale, sind nicht mehr die Ausnahme. Sie sind zum neuen Normalzustand geworden. Klimawandel, Artensterben, wachsende Ungleichheit, Pandemie, Krieg lösen sich nicht nur gegenseitig ab. Sie überlagern sich, verstärken sich gegenseitig, schaffen ein Feld umfassender Bedrohung. So wie in der Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht nur Menschen im Hagel der Geschosse sterben, sondern sich auch Hungersnöte ankündigen, die Weltwirtschaft strauchelt und Migrationswellen drohen. Mittendrin in diesen Krisen finden sich: Journalisten. Als Berichterstatter, als Meinungsmacher – und oft auch als Ziel von Angriffen.

Evgeniy Maloletka und Mstyslav Chernov hatten unter hohem persönlichen Einsatz die Belagerung und Zerstörung der ukrainischen Hafenstadt Mariopol dokumentiert. Die Verleihung des Freedom of Speech Awards der DW an die beiden Fotojournalisten gegen Ende des ersten Konferenztags gehört zu den Höhepunkten des GMF.

Nobelpreisträgerin Ressa: Keine Fakten, keine Wahrheit

So wie der Auftritt von Maria Ressa. In ihrer Rede warnte sie vor den Gefahren von Desinformationen und Lügen, die durch die heutigen Möglichkeiten der Technik viel größer geworden seien. Demgegenüber mahnte sie zur journalistischen Wahrhaftigkeit: “Wenn man keine Fakten hat, hat man keine Wahrheit. Wenn man keine Wahrheit hat, hat man kein Vertrauen.”

Als Investigativ-Journalistin und Mitgründerin eines Online-Nachrichtenportals war Ressa persönlich ständigen Schikanen der Regierung in Manila ausgesetzt – inklusive mehrfacher Verhaftungen. “Ich freue mich sehr, dass wir sie gewinnen konnten, das Global Media Forum zu eröffnen”, sagt Peter Limbourg. Und ergänzt: “Wir wollen mit der Konferenz alle ermutigen und stärken, die sich weltweit für die Freiheit der Meinung und der Medien einsetzen.” 

Das DW Global Media Forum ist mittlerweile fest etabliert als größte internationale Medienkonferenz in Deutschland. Die Deutsche Welle richtet es zum mittlerweile 15. Mal aus. Diesmal unter dem Titel “Shaping tomorrow, now”, “Die Zukunft gestalten, jetzt”. In den vergangenen zwei Jahre konnte wegen der Corona-Pandemie nur virtuell diskutiert werden. Jetzt findet das GMF wieder in Präsenz statt: im ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages in Bonn und weiteren Räumen des World Conference Centre Bonn.

“Nach zwei Jahren Pandemie merkt man, dass sehr viele Leute sich wirklich freuen, sich wieder von Angesicht zu Angesicht zu treffen”, hat Verica Spasovska beobachtet, die das Programm der Konferenz verantwortet. Wer es nicht nach Bonn schafft, kann zumindest einem Teil der Veranstaltungen online folgen.

Die Schwerpunkte des diesjährigen GMF umreißt Spasovska in den Fragestellungen: “Wie positionieren sich Journalisten in Zeiten von Krisen und Konflikten? Wie bekommen wir unsere Glaubwürdigkeit zurück oder wie erhalten wir sie gegenüber unserem Publikum? Mit welchen Herausforderungen sind diese Krisen für die Arbeit von Journalisten verbunden?”

Der Kriegsausbruch in der Ukraine hat die Programmmacherin das Angebot noch einmal überarbeiten lassen. “Wir schauen jetzt stärker auf Kriegsberichterstattung, beleuchten den neuen digitalen Eisernen Vorhang in Europa, stellen zum Beispiel Fragen nach Zensurumgehung. Das sind noch einmal Themen, die wir aktuell ins Programm genommen haben.”

Sie wünscht sich, dass die Teilnehmer nach den zwei Konferenztagen mit dem Gefühl nach Hause gehen, “hier habe ich etwas gelernt, hier habe ich etwas mitgenommen”. Dafür gibt es auch eine Reihe von Workshops mit praktischen Tipps für die alltägliche Arbeit von Journalistinnen und Journalisten.

Es passt zu diesem Aspekt des Medientreffens, dass sich am Rande des GMF die Leiter der deutschen Journalistenschulen zu ihrem Jahrestreffen zusammensetzen – während ihre Studenten eingebunden sind in die Berichterstattung über die Konferenz.

 

Freedom of Speech Award 2022: Mstyslav Chernov & Evgeniy Maloletka
Philippinen | Festnahme der Journalistin Maria Ressa

Krisen, auch globale, sind nicht mehr die Ausnahme. Sie sind zum neuen Normalzustand geworden. Klimawandel, Artensterben, wachsende Ungleichheit, Pandemie, Krieg lösen sich nicht nur gegenseitig ab. Sie überlagern sich, verstärken sich gegenseitig, schaffen ein Feld umfassender Bedrohung. So wie in der Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht nur Menschen im Hagel der Geschosse sterben, sondern sich auch Hungersnöte ankündigen, die Weltwirtschaft strauchelt und Migrationswellen drohen. Mittendrin in diesen Krisen finden sich: Journalisten. Als Berichterstatter, als Meinungsmacher – und oft auch als Ziel von Angriffen.

“Insofern überschattet der russische Angriff auf die Ukraine auch das diesjährige Global Media Forum”, stellt Deutsche Welle Intendant Peter Limbourg mit Blick auf die internationale Medienkonferenz am 20. und 21. Juni fest. “Er spiegelt sich in den Themen der Konferenz und hat auch die Auswahl der Preisträger unseres Freedom of Speech Awards bestimmt: Wir zeichnen zwei ukrainische Journalisten aus, die in besonderer Weise dazu beigetragen haben, der Weltöffentlichkeit die grausame Wirklichkeit dieses Krieges zu vermitteln.”

Nobelpreisträgerin Ressa: Keine Fakten, keine Wahrheit

Evgeniy Maloletka und Mstyslav Chernov hatten unter hohem persönlichen Einsatz die Belagerung und Zerstörung der ukrainischen Hafenstadt Mariopol dokumentiert. Die Verleihung des Freedom of Speech Awards der DW an die beiden Fotojournalisten gegen Ende des ersten Konferenztags gehört zu den Höhepunkten des GMF.

So wie der Auftritt von Maria Ressa. In ihrer Rede warnte sie vor den Gefahren von Desinformationen und Lügen, die durch die heutigen Möglichkeiten der Technik viel größer geworden seien. Demgegenüber mahnte sie zur journalistischen Wahrhaftigkeit: “Wenn man keine Fakten hat, hat man keine Wahrheit. Wenn man keine Wahrheit hat, hat man kein Vertrauen.”

Als Investigativ-Journalistin und Mitgründerin eines Online-Nachrichtenportals war Ressa persönlich ständigen Schikanen der Regierung in Manila ausgesetzt – inklusive mehrfacher Verhaftungen. “Ich freue mich sehr, dass wir sie gewinnen konnten, das Global Media Forum zu eröffnen”, sagt Peter Limbourg. Und ergänzt: “Wir wollen mit der Konferenz alle ermutigen und stärken, die sich weltweit für die Freiheit der Meinung und der Medien einsetzen.” 

Das DW Global Media Forum ist mittlerweile fest etabliert als größte internationale Medienkonferenz in Deutschland. Die Deutsche Welle richtet es zum mittlerweile 15. Mal aus. Diesmal unter dem Titel “Shaping tomorrow, now”, “Die Zukunft gestalten, jetzt”. In den vergangenen zwei Jahre konnte wegen der Corona-Pandemie nur virtuell diskutiert werden. Jetzt findet das GMF wieder in Präsenz statt: im ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages in Bonn und weiteren Räumen des World Conference Centre Bonn.

Kriegsberichterstattung, digitaler eiserner Vorhang, Zensurumgehung

“Nach zwei Jahren Pandemie merkt man, dass sehr viele Leute sich wirklich freuen, sich wieder von Angesicht zu Angesicht zu treffen”, hat Verica Spasovska beobachtet, die das Programm der Konferenz verantwortet. Wer es nicht nach Bonn schafft, kann zumindest einem Teil der Veranstaltungen online folgen.

Die Schwerpunkte des diesjährigen GMF umreißt Spasovska in den Fragestellungen: “Wie positionieren sich Journalisten in Zeiten von Krisen und Konflikten? Wie bekommen wir unsere Glaubwürdigkeit zurück oder wie erhalten wir sie gegenüber unserem Publikum? Mit welchen Herausforderungen sind diese Krisen für die Arbeit von Journalisten verbunden?”

Der Kriegsausbruch in der Ukraine hat die Programmmacherin das Angebot noch einmal überarbeiten lassen. “Wir schauen jetzt stärker auf Kriegsberichterstattung, beleuchten den neuen digitalen Eisernen Vorhang in Europa, stellen zum Beispiel Fragen nach Zensurumgehung. Das sind noch einmal Themen, die wir aktuell ins Programm genommen haben.”

Sie wünscht sich, dass die Teilnehmer nach den zwei Konferenztagen mit dem Gefühl nach Hause gehen, “hier habe ich etwas gelernt, hier habe ich etwas mitgenommen”. Dafür gibt es auch eine Reihe von Workshops mit praktischen Tipps für die alltägliche Arbeit von Journalistinnen und Journalisten.

Es passt zu diesem Aspekt des Medientreffens, dass sich am Rande des GMF die Leiter der deutschen Journalistenschulen zu ihrem Jahrestreffen zusammensetzen – während ihre Studenten eingebunden sind in die Berichterstattung über die Konferenz.

 

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