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Ukraine Aktuell: Selenskyj lobt eigene Armee und westliche Waffen

Der ukrainische Präsident hat dem eigenen Militär “starke Ergebnisse” attestiert. Lobende Worte fand er auch für die Waffenlieferungen des Westens. Insbesondere den USA dankte er. Ein Überblick.

Das Wichtigste in Kürze:

 

Das Wichtigste in Kürze:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Streitkräfte für erfolgreiche Gegenangriffe gelobt – und dabei die Rolle westlicher Waffen hervorgehoben. In der vergangenen Woche habe die ukrainische Armee “starke Ergebnisse” bei der Zerstörung russischer Kriegslogistik erzielt, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Sonntag.

Munition für Himars

“Jeder Angriff auf die Munitionsdepots des Feindes, auf seine Kommandoposten und auf Ansammlungen russischer Technik rettet unser aller Leben, das Leben der ukrainischen Soldaten und Zivilisten.” Selenskyj dankte westlichen Partnern für bisherige Waffenlieferungen. Er verwies insbesondere auf die USA, die vor einigen Tagen weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt hatten. Darin sollen unter anderem Munition für das Mehrfach-Raketenwerfersystem Himars und 75.000 Artilleriegranaten enthalten sein. Zugleich bat Selenskyj um weitere Militärhilfe.

Mit den ausländischen Waffen will die Ukraine, die sich mittlerweile seit fast einem halben Jahr gegen die russische Invasion verteidigt, verloren gegangenes Gebiet zurückerobern. Zuletzt startete die ukrainische Armee mehrere Gegenoffensiven im Süden. Es seien russische Offensiven in Richtung der Städte Slowjansk, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab mit.

Insbesondere um Bachmut toben seit Tagen heftige Kämpfe. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden. Die Kleinstadt gilt als ein Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Ballungsraum im Donbass.

Sollten Bachmut und andere Kleinstädte fallen, wäre der Weg für die russischen Truppen weitgehend frei in Richtung Slowjansk und Kramatorsk. Seit der Eroberung des Nachbargebiets Luhansk konzentrieren die Russen ihre Angriffe in der Ostukraine auf Donezk, wo sie bislang rund 60 Prozent des Territoriums erobert haben.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) drängt nach dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja erneut auf Zugang zu der von Russland besetzten Anlage. Der Angriff am Freitag “unterstreicht die sehr reale Gefahr einer nuklearen Katastrophe, die die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der Ukraine und darüber hinaus bedrohen könnte”, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Er hielt fest, dass auf dem Gelände Schäden entstanden seien, dass aber die Reaktoren unversehrt seien und keine Radioaktivität ausgetreten sei.

Der Besuch eines IAEA-Teams vor Ort würde helfen, die nukleare Sicherheit vor Ort zu stabilisieren und unabhängige Informationen über den Zustand des AKWs zu liefern. Grossi forderte die Ukraine und Russland auf, endlich gemeinsam einen solchen IAEA-Einsatz möglich zu machen.

Während Moskau ukrainische Truppen für den Beschuss verantwortlich machte, sprach Kiew davon, dass die Russen das Gelände selbst beschossen hätten. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Infrastruktur des in der Stadt Enerhodar gelegenen Kraftwerks sei nicht beschädigt worden. Infolge der Angriffe seien nun aber mehr als 10.000 Einwohner der Region ohne Wasser und Strom.

Unterdessen hat ein Schiff mit 33.000 Tonnen Mais aus der Ukraine nach einer internationalen Kontrolle in Istanbul die Erlaubnis zur Weiterfahrt erhalten. Der Frachter durfte damit die Meerenge Bosporus ins Mittelmeer passieren, wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilte.

Es ist der zweite Getreidefrachter, seit unter Vermittlung der Türkei ein internationales Abkommen über ukrainische Ausfuhren über das Schwarze Meer erzielt wurde. Zwei weitere Schiffe werden in Kürze erwartet.

Präsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte unterdessen, dass die Türkei fortan russische Gaslieferungen in Rubel bezahlen und auch das russische Zahlungssystem Mir stärker nutzen werde. Ein neuer Plan zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit werde als “Machtquelle zwischen der Türkei und Russland in finanziellen Angelegenheiten” dienen, sagte Erdogan laut Nachrichtenagentur Anadolu auf seinem Rückflug aus der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi.

Dort war er am Freitag mit Präsident Wladimir Putin zusammengetroffen. Die Nutzung des Mir-Zahlungssystems werde auch russischen Touristen den Aufenthalt in der Türkei erleichtern, sagte Erdogan weiter. Die Türkei ist Mitgliedsstaat des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO und zugleich ein enger Partner Russlands, das seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine führt. Ankara und Moskau verbinden zahlreiche strategische Interessen. Zugleich stützen die Länder unterschiedliche Seiten in Konflikten wie in Syrien, Libyen oder in Berg-Karabach, ohne direkt gegeneinander vorzugehen.

haz/ack (dpa, rtr, afp, ap)

Ukraine I Zaporizhzhia I Saporischschja
Türkei Navistar kommt aus der Ukraine an

Das Wichtigste in Kürze:

 

Munition für Himars

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Streitkräfte für erfolgreiche Gegenangriffe gelobt – und dabei die Rolle westlicher Waffen hervorgehoben. In der vergangenen Woche habe die ukrainische Armee “starke Ergebnisse” bei der Zerstörung russischer Kriegslogistik erzielt, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Sonntag.

“Jeder Angriff auf die Munitionsdepots des Feindes, auf seine Kommandoposten und auf Ansammlungen russischer Technik rettet unser aller Leben, das Leben der ukrainischen Soldaten und Zivilisten.” Selenskyj dankte westlichen Partnern für bisherige Waffenlieferungen. Er verwies insbesondere auf die USA, die vor einigen Tagen weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt hatten. Darin sollen unter anderem Munition für das Mehrfach-Raketenwerfersystem Himars und 75.000 Artilleriegranaten enthalten sein. Zugleich bat Selenskyj um weitere Militärhilfe.

Mit den ausländischen Waffen will die Ukraine, die sich mittlerweile seit fast einem halben Jahr gegen die russische Invasion verteidigt, verloren gegangenes Gebiet zurückerobern. Zuletzt startete die ukrainische Armee mehrere Gegenoffensiven im Süden. Es seien russische Offensiven in Richtung der Städte Slowjansk, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab mit.

Insbesondere um Bachmut toben seit Tagen heftige Kämpfe. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden. Die Kleinstadt gilt als ein Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Ballungsraum im Donbass.

Eckpfeiler der Verteidigung

Sollten Bachmut und andere Kleinstädte fallen, wäre der Weg für die russischen Truppen weitgehend frei in Richtung Slowjansk und Kramatorsk. Seit der Eroberung des Nachbargebiets Luhansk konzentrieren die Russen ihre Angriffe in der Ostukraine auf Donezk, wo sie bislang rund 60 Prozent des Territoriums erobert haben.

“Gefahr einer nuklearen Katastrophe”

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) drängt nach dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja erneut auf Zugang zu der von Russland besetzten Anlage. Der Angriff am Freitag “unterstreicht die sehr reale Gefahr einer nuklearen Katastrophe, die die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der Ukraine und darüber hinaus bedrohen könnte”, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Er hielt fest, dass auf dem Gelände Schäden entstanden seien, dass aber die Reaktoren unversehrt seien und keine Radioaktivität ausgetreten sei.

Der Besuch eines IAEA-Teams vor Ort würde helfen, die nukleare Sicherheit vor Ort zu stabilisieren und unabhängige Informationen über den Zustand des AKWs zu liefern. Grossi forderte die Ukraine und Russland auf, endlich gemeinsam einen solchen IAEA-Einsatz möglich zu machen.

Während Moskau ukrainische Truppen für den Beschuss verantwortlich machte, sprach Kiew davon, dass die Russen das Gelände selbst beschossen hätten. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

Freie Fahrt für zweiten Getreidefrachter

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Infrastruktur des in der Stadt Enerhodar gelegenen Kraftwerks sei nicht beschädigt worden. Infolge der Angriffe seien nun aber mehr als 10.000 Einwohner der Region ohne Wasser und Strom.

Unterdessen hat ein Schiff mit 33.000 Tonnen Mais aus der Ukraine nach einer internationalen Kontrolle in Istanbul die Erlaubnis zur Weiterfahrt erhalten. Der Frachter durfte damit die Meerenge Bosporus ins Mittelmeer passieren, wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilte.

Eine “Machtquelle”

Es ist der zweite Getreidefrachter, seit unter Vermittlung der Türkei ein internationales Abkommen über ukrainische Ausfuhren über das Schwarze Meer erzielt wurde. Zwei weitere Schiffe werden in Kürze erwartet.

Präsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte unterdessen, dass die Türkei fortan russische Gaslieferungen in Rubel bezahlen und auch das russische Zahlungssystem Mir stärker nutzen werde. Ein neuer Plan zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit werde als “Machtquelle zwischen der Türkei und Russland in finanziellen Angelegenheiten” dienen, sagte Erdogan laut Nachrichtenagentur Anadolu auf seinem Rückflug aus der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi.

Dort war er am Freitag mit Präsident Wladimir Putin zusammengetroffen. Die Nutzung des Mir-Zahlungssystems werde auch russischen Touristen den Aufenthalt in der Türkei erleichtern, sagte Erdogan weiter. Die Türkei ist Mitgliedsstaat des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO und zugleich ein enger Partner Russlands, das seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine führt. Ankara und Moskau verbinden zahlreiche strategische Interessen. Zugleich stützen die Länder unterschiedliche Seiten in Konflikten wie in Syrien, Libyen oder in Berg-Karabach, ohne direkt gegeneinander vorzugehen.

haz/ack (dpa, rtr, afp, ap)

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