Oscar-Akademie entschuldigt sich bei Sacheen Littlefeather
1973 sollte Marlon Brando den Oscar für die Rolle im “Paten” erhalten. Apachin Sacheen Littlefeather lehnte ihn in seinem Namen ab – mit drastischen Konsequenzen.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich mit den “Oscars” die begehrtesten Filmpreise vergibt, hat sich offiziell bei Sacheen Littlefeather entschuldigt. Marlon Brando hatte die Schauspielerin und Angehörige des Stammes der Apachen 1973 gebeten, für ihn an der Oscar-Verleihung teilzunehmen. Er sollte den Preis als bester Hauptdarsteller für die Rolle des Mafia-Bosses Don Vito Corleone in “Der Pate” erhalten.
Aus Protest gegen die Unterdrückung amerikanischer Ureinwohner in der Filmindustrie lehnte Brando die Auszeichnung allerdings ab. Brando könne “diesen sehr großzügigen Preis leider nicht annehmen”, teilte Littlefeather damals in seinem Namen mit – und wurde auf der Bühne ausgebuht und ausgepfiffen.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich mit den “Oscars” die begehrtesten Filmpreise vergibt, hat sich offiziell bei Sacheen Littlefeather entschuldigt. Marlon Brando hatte die Schauspielerin und Angehörige des Stammes der Apachen 1973 gebeten, für ihn an der Oscar-Verleihung teilzunehmen. Er sollte den Preis als bester Hauptdarsteller für die Rolle des Mafia-Bosses Don Vito Corleone in “Der Pate” erhalten.
Auch hinter der Bühne regte sich Unmut. Western-Star John Wayne, der sich dort gerade aufhielt, soll sehr wütend über Littlefeathers Auftritt gewesen sein. Eine Reihe von Zeugen berichteten, man habe ihn zurückhalten müssen. Sacheen Littlefeather selbst sagte, er habe sie körperlich angreifen wollen. Die Schauspielerin wurde in den darauffolgenden Jahren verspottet, diskriminiert und persönlich angegriffen. Sie erhielt kaum noch Rollenangebote.
Späte Entschuldigung
“Die Beschimpfungen, die Sie wegen dieser Erklärung ertragen mussten, waren unvertretbar und unberechtigt”, heißt es nun in einem Schreiben der Oscar-Akademie, das bereits im Juni verfasst, aber erst diesen Montag (15.08.) veröffentlicht wurde. “Die emotionale Belastung, die Sie durchlebt haben, und die Auswirkungen auf Ihre Karriere in unserer Industrie sind irreparabel”, schreibt der Präsident der Akademie, David Rubin, weiter. Viel zu lange sei auch Littlefeathers “Mut” nicht anerkannt worden. “Dafür entschuldigen wir uns aufrichtig und sprechen Ihnen zugleich unsere tiefe Bewunderung aus.”
Die Oskar-Akademie veröffentlichte den Brief zeitgleich mit einer Einladung an Sacheen Littlefeather. Die Schauspielerin soll am 17. September bei einer Veranstaltung im neuen Oscar-Museum in Los Angeles eine Rede halten. Die Ausstellung beleuchtet auch schwierige Kapitel – wie Rassismus oder Diskriminierung – in der Geschichte Hollywoods. Auch der Umgang mit Littlefeather nach ihrem Oscar-Statement 1973 wird in dem Museum thematisiert.
Die Schauspielerin reagierte auf die Entschuldigung mit Humor: “Was die Entschuldigung der Academy betrifft, so sind wir Indigene sehr geduldige Menschen – es ist erst 50 Jahre her!”, so die Schauspielerin in einer Erklärung. Die bevorstehende Veranstaltung in Los Angeles beschrieb sie als “wahr gewordenen Traum”. “Es ist zutiefst ermutigend zu sehen, wie viel sich verändert hat, seit ich den Academy Award vor 50 Jahren nicht entgegengenommen habe. Ich bin so stolz auf jede einzelne Person, die auf der Bühne stehen wird”, so Littlefeather weiter.
ash/sw (AFP, AP)
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich mit den “Oscars” die begehrtesten Filmpreise vergibt, hat sich offiziell bei Sacheen Littlefeather entschuldigt. Marlon Brando hatte die Schauspielerin und Angehörige des Stammes der Apachen 1973 gebeten, für ihn an der Oscar-Verleihung teilzunehmen. Er sollte den Preis als bester Hauptdarsteller für die Rolle des Mafia-Bosses Don Vito Corleone in “Der Pate” erhalten.
Aus Protest gegen die Unterdrückung amerikanischer Ureinwohner in der Filmindustrie lehnte Brando die Auszeichnung allerdings ab. Brando könne “diesen sehr großzügigen Preis leider nicht annehmen”, teilte Littlefeather damals in seinem Namen mit – und wurde auf der Bühne ausgebuht und ausgepfiffen.
Späte Entschuldigung
Auch hinter der Bühne regte sich Unmut. Western-Star John Wayne, der sich dort gerade aufhielt, soll sehr wütend über Littlefeathers Auftritt gewesen sein. Eine Reihe von Zeugen berichteten, man habe ihn zurückhalten müssen. Sacheen Littlefeather selbst sagte, er habe sie körperlich angreifen wollen. Die Schauspielerin wurde in den darauffolgenden Jahren verspottet, diskriminiert und persönlich angegriffen. Sie erhielt kaum noch Rollenangebote.
“Die Beschimpfungen, die Sie wegen dieser Erklärung ertragen mussten, waren unvertretbar und unberechtigt”, heißt es nun in einem Schreiben der Oscar-Akademie, das bereits im Juni verfasst, aber erst diesen Montag (15.08.) veröffentlicht wurde. “Die emotionale Belastung, die Sie durchlebt haben, und die Auswirkungen auf Ihre Karriere in unserer Industrie sind irreparabel”, schreibt der Präsident der Akademie, David Rubin, weiter. Viel zu lange sei auch Littlefeathers “Mut” nicht anerkannt worden. “Dafür entschuldigen wir uns aufrichtig und sprechen Ihnen zugleich unsere tiefe Bewunderung aus.”
Die Oskar-Akademie veröffentlichte den Brief zeitgleich mit einer Einladung an Sacheen Littlefeather. Die Schauspielerin soll am 17. September bei einer Veranstaltung im neuen Oscar-Museum in Los Angeles eine Rede halten. Die Ausstellung beleuchtet auch schwierige Kapitel – wie Rassismus oder Diskriminierung – in der Geschichte Hollywoods. Auch der Umgang mit Littlefeather nach ihrem Oscar-Statement 1973 wird in dem Museum thematisiert.
Die Schauspielerin reagierte auf die Entschuldigung mit Humor: “Was die Entschuldigung der Academy betrifft, so sind wir Indigene sehr geduldige Menschen – es ist erst 50 Jahre her!”, so die Schauspielerin in einer Erklärung. Die bevorstehende Veranstaltung in Los Angeles beschrieb sie als “wahr gewordenen Traum”. “Es ist zutiefst ermutigend zu sehen, wie viel sich verändert hat, seit ich den Academy Award vor 50 Jahren nicht entgegengenommen habe. Ich bin so stolz auf jede einzelne Person, die auf der Bühne stehen wird”, so Littlefeather weiter.
ash/sw (AFP, AP)