Wirtschaft

Etwas Entspannung: Rheinpegel steigen wieder leicht an

Regenfälle entspannen die Lage für den Frachtverkehr am Rhein etwas, die Pegel sollen um 50 Zentimeter steigen. Von normalen Verhältnissen ist aber Deutschlands wichtigste Wasserstraße noch ein gutes Stück entfernt.

Regenfälle haben die Lage am seit Tagen von extrem niedrigen Pegelständen beeinträchtigten Rhein etwas entspannt. “Es gab ein paar Niederschläge im Rhein-Einzugsgebiet, vor allem im Süden – also Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz”, sagte ein Experte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. “Das hat für leichte Entspannung gesorgt.”

In den kommenden Tagen sollen aufgrund der angekündigten Regenfälle die Pegelstände deutlicher steigen, und zwar um 50 bis 80 Zentimeter. “Allerdings müssten sie schon um ein bis anderthalb Meter klettern – erst dann wären wir wieder in einem Bereich, der für diese Jahreszeit typisch wäre”, sagte der Experte.

Regenfälle haben die Lage am seit Tagen von extrem niedrigen Pegelständen beeinträchtigten Rhein etwas entspannt. “Es gab ein paar Niederschläge im Rhein-Einzugsgebiet, vor allem im Süden – also Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz”, sagte ein Experte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. “Das hat für leichte Entspannung gesorgt.”

Besonders niedrig ist der Pegelstand derzeit in Emmerich am Niederrhein, nahe der Grenze zu den Niederlanden. Er lag am Freitagmorgen bei minus zwei Zentimeter, nachdem am Donnerstag ein Rekordtief von minus drei Zentimeter markiert wurde.

Engstelle Emmerich

Die Schifffahrt blieb trotz der Ausnahmesituation bis zuletzt aber weiterhin möglich: Der Pegelstand ist nicht gleichbedeutend mit der für die Schifffahrt entscheidenden Fahrrinnentiefe. Diese lag in Emmerich zuletzt bei knapp unter zwei Metern.

“Der Rhein ist eine Schlagader Europas”, sagt Martin Wolters, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Emmerich. “Hier ist es jetzt deutlich enger geworden.”

Im Uferbereich können die schweren Güterschiffe wegen des extremen Niedrigwassers nicht mehr fahren. “Normalerweise haben wir in Emmerich ungefähr 300 Meter Flussbreite für die großen Schiffe – jetzt sind es gerade noch 150 Meter”, so Wolters gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Täglich passieren normalerweise rund 600 Güterschiffe pro Tag Emmerich, die sich begegnen und teils überholen und jetzt besonders vorsichtig fahren müssen.

Von einer Einstellung der Schifffahrt sei zwar keine Rede, aber schwere Schubverbände, die teils bis zu 16.000 Tonnen Ladung auf einmal befördern, könnten derzeit nicht fahren, sagt Wolters. Die Ladung muss teils auf Lastwagen oder Züge umgeleitet oder auf mehrere Schiffe verteilt werden, womit es noch voller wird.

Dennoch behindert das anhaltende Niedrigwasser aufgrund der ungewöhnlich geringen Regenfälle der vergangenen Wochen schon seit Tagen den Güterverkehr auf Deutschlands wichtigster Wasserstraße. Der Ölkonzern Shell gab am Donnerstag bekannt, er müsse die Produktion seiner Raffinerie im Rheinland kürzen. Hier werden Kraftstoffe, Heizöl und Petrochemikalien hergestellt. “Aufgrund des niedrigen Rheinwassers haben wir die Kapazität des Shell Energie- und Chemieparks Rheinland reduziert”, hieß es dazu. Dort können bis zu 17 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr oder 345.000 Barrel pro Tag verarbeitet werden.

Vor dieser Entwicklung hatte zuvor der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gewarnt: “Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Anlagen in der chemischen oder Stahlindustrie abgeschaltet werden, Mineralöle und Baustoffe ihr Ziel nicht erreichen oder Großraum- und Schwertransporte nicht mehr durchgeführt werden können”, sagte der stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Lieferengpässe, Produktionsdrosselungen oder sogar Stillstände und Kurzarbeit wären die Folge.

Die anhaltend extrem niedrigen Wasserstände auf dem Rhein haben die Frachtraten in die Höhe getrieben, da einige Schiffe das Flussbett berühren – selbst wenn sie leer seien, sagte Lars van Wageningen von der Schifffahrtsberatung Insights Global. Der Wasserstand an der wichtigen Engstelle Kaub bei Koblenz lag zuletzt bei 33 Zentimetern und damit immer noch in der Nähe des zuletzt im Jahr 2018 beobachteten Tiefstands. Schiffe brauchen etwa 1,5 Meter, um voll beladen fahren zu können.

tko/ hb (rtr, dpa)

Niedriger Wasserstand im Rhein
Deutschland | Niedrigwasser am Rhein in Wesseling
Deutschland Niedrigwasser am Rhein bei Remagen

Regenfälle haben die Lage am seit Tagen von extrem niedrigen Pegelständen beeinträchtigten Rhein etwas entspannt. “Es gab ein paar Niederschläge im Rhein-Einzugsgebiet, vor allem im Süden – also Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz”, sagte ein Experte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. “Das hat für leichte Entspannung gesorgt.”

In den kommenden Tagen sollen aufgrund der angekündigten Regenfälle die Pegelstände deutlicher steigen, und zwar um 50 bis 80 Zentimeter. “Allerdings müssten sie schon um ein bis anderthalb Meter klettern – erst dann wären wir wieder in einem Bereich, der für diese Jahreszeit typisch wäre”, sagte der Experte.

Engstelle Emmerich

Besonders niedrig ist der Pegelstand derzeit in Emmerich am Niederrhein, nahe der Grenze zu den Niederlanden. Er lag am Freitagmorgen bei minus zwei Zentimeter, nachdem am Donnerstag ein Rekordtief von minus drei Zentimeter markiert wurde.

Die Schifffahrt blieb trotz der Ausnahmesituation bis zuletzt aber weiterhin möglich: Der Pegelstand ist nicht gleichbedeutend mit der für die Schifffahrt entscheidenden Fahrrinnentiefe. Diese lag in Emmerich zuletzt bei knapp unter zwei Metern.

“Der Rhein ist eine Schlagader Europas”, sagt Martin Wolters, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Emmerich. “Hier ist es jetzt deutlich enger geworden.”

Im Uferbereich können die schweren Güterschiffe wegen des extremen Niedrigwassers nicht mehr fahren. “Normalerweise haben wir in Emmerich ungefähr 300 Meter Flussbreite für die großen Schiffe – jetzt sind es gerade noch 150 Meter”, so Wolters gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Täglich passieren normalerweise rund 600 Güterschiffe pro Tag Emmerich, die sich begegnen und teils überholen und jetzt besonders vorsichtig fahren müssen.

Shell-Raffinerie drosselt Produktion

Von einer Einstellung der Schifffahrt sei zwar keine Rede, aber schwere Schubverbände, die teils bis zu 16.000 Tonnen Ladung auf einmal befördern, könnten derzeit nicht fahren, sagt Wolters. Die Ladung muss teils auf Lastwagen oder Züge umgeleitet oder auf mehrere Schiffe verteilt werden, womit es noch voller wird.

Niedrigwasser treibt Frachtpreise in die Höhe

Dennoch behindert das anhaltende Niedrigwasser aufgrund der ungewöhnlich geringen Regenfälle der vergangenen Wochen schon seit Tagen den Güterverkehr auf Deutschlands wichtigster Wasserstraße. Der Ölkonzern Shell gab am Donnerstag bekannt, er müsse die Produktion seiner Raffinerie im Rheinland kürzen. Hier werden Kraftstoffe, Heizöl und Petrochemikalien hergestellt. “Aufgrund des niedrigen Rheinwassers haben wir die Kapazität des Shell Energie- und Chemieparks Rheinland reduziert”, hieß es dazu. Dort können bis zu 17 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr oder 345.000 Barrel pro Tag verarbeitet werden.

Vor dieser Entwicklung hatte zuvor der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gewarnt: “Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Anlagen in der chemischen oder Stahlindustrie abgeschaltet werden, Mineralöle und Baustoffe ihr Ziel nicht erreichen oder Großraum- und Schwertransporte nicht mehr durchgeführt werden können”, sagte der stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Lieferengpässe, Produktionsdrosselungen oder sogar Stillstände und Kurzarbeit wären die Folge.

Die anhaltend extrem niedrigen Wasserstände auf dem Rhein haben die Frachtraten in die Höhe getrieben, da einige Schiffe das Flussbett berühren – selbst wenn sie leer seien, sagte Lars van Wageningen von der Schifffahrtsberatung Insights Global. Der Wasserstand an der wichtigen Engstelle Kaub bei Koblenz lag zuletzt bei 33 Zentimetern und damit immer noch in der Nähe des zuletzt im Jahr 2018 beobachteten Tiefstands. Schiffe brauchen etwa 1,5 Meter, um voll beladen fahren zu können.

tko/ hb (rtr, dpa)

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