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Bundestrainerin Voss-Tecklenburg: “Es tut immer noch weh”

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bereitet die DFB-Frauen auf die WM-Qualifikation vor. Doch vor den Spielen gegen die Türkei und Bulgarien gibt es noch etwas aufzuarbeiten: das verlorene EM-Finale in Wembley.

Auch vier Wochen nach dem verlorenen EM-Finale gegen Gastgeber England in Wembley ist die Enttäuschung noch gegenwärtig. “Es tut mir auch immer noch weh, wenn ich über den Ausgang des Finales nachdenke”, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit einem gequälten Lächeln bei der ersten Pressekonferenz der DFB-Frauen nach dem Turnier. “Ich werde täglich darauf angesprochen und mir wird zum Vize-Titel gratuliert. Aber ich wäre doch lieber Europameisterin geworden.”

Drei Wochen hat sie zuletzt auf Mallorca verbracht, nun gilt ihre Konzentration der EM-Nachbereitung – aber auch der Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben. Zwei WM-Qualifikationsspiele stehen an: Am 3. September (Anstoß 14:45 Uhr MESZ) gegen die Türkei, am 6. September (Anstoß 18.30 Uhr MESZ) in Bulgarien. Deutschland führt die Qualifikationsgruppe mit drei Punkten vor Serbien an. Nur der Gruppensieger ist für die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) direkt qualifiziert.

Auch vier Wochen nach dem verlorenen EM-Finale gegen Gastgeber England in Wembley ist die Enttäuschung noch gegenwärtig. “Es tut mir auch immer noch weh, wenn ich über den Ausgang des Finales nachdenke”, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit einem gequälten Lächeln bei der ersten Pressekonferenz der DFB-Frauen nach dem Turnier. “Ich werde täglich darauf angesprochen und mir wird zum Vize-Titel gratuliert. Aber ich wäre doch lieber Europameisterin geworden.”

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg – und noch ist das verlorene Finale nicht verarbeitet. Voss-Tecklenburg kündigte an, dass es in den nächsten Tagen Analysen und Feedbackgespräche mit den Spielerinnen geben werde. Darauf habe man bisher bewusst verzichtet. Voss-Tecklenburg gilt als sehr empathische, aber auch knallharte Kommunikatorin. Sie weiß, wann der richtige Zeitpunkt für einen Austausch gekommen ist: “Es ist immer wichtig, Abstand zu bekommen von so einem intensiven Turnier.”

“Wahrnehmung und Wertschätzung der Öffentlichkeit”

Sie muss es wissen. Denn sie gewann in ihrer aktiven Spielzeit mit der deutschen Nationalmannschaft vier der insgesamt acht deutschen EM-Titel (1998, 1991, 1995, 1997). Und auch als Trainerin will sie Titel gewinnen. Das verkündete sie schon bei ihrem Amtsantritt beim DFB Ende 2018. Damals übernahm sie den Posten von Horst Hrubesch, der nach der Entlassung von Steffi Jones eingesprungen war. 

Ein WM-Titel blieb ihr allerdings als Spielerin verwehrt. Der letzte für ein deutsches Frauenteam datiert von 2007. Die Ausgangsposition ist für die DFB-Frauen mittlerweile eine ganz andere. Noch vor der EM hatte man die deutschen Fußballerinnen nicht unbedingt ganz oben auf dem Zettel der Favoritinnen. Doch nach dem furiosen Auftritt in England sind die Erwartungen und auch das internationale Ansehen wieder deutlich gestiegen – auch für die WM im nächsten Jahr. Bei Voss-Tecklenburgs erstem WM-Turnier als Trainerin (2019) verpasste Deutschland das Halbfinale und damit auch das gesetzte Ziel, die Olympia-Qualifikation. Auch danach wurde geredet – und zwar Tacheles.

Doch das ist lange her. Damals danach gab es danach einen großen Umbruch, was bei der aktuellen Kaderstruktur kaum nötig sein wird. Die Fans sind nach der EM jedenfalls immer noch begeistert: Für das erste öffentliche Training werden über 1300 Zuschauer erwartet. “Wir haben einen Auftrag erfüllt: nämlich sportlich. Aber auch außerhalb des Feldes so aufzutreten, das wir sympathisch, leistungs- und werteorientiert rübergekommen sind. Die Wahrnehmung und Wertschätzung ist angekommen in der breiten Öffentlichkeit”, sagte Voss-Tecklenburg. “Ich freue mich riesig, dass wir das nutzen können für uns. Das soll uns Rückenwind und Stärke geben für die nächsten Aufgaben.”

Die EM in England sieht Voss-Tecklenburg als möglichen Auslöser für einen neuen  Frauenfußball-Boom in Deutschland, wie etwa beim ersten deutschen EM-Titel 1989 oder bei der sportlich nicht ganz so erfolgreichen Heim-WM 2011. “2022 soll ein Schlüsselmoment sein, der uns nach vorne bringt. Die EM soll nicht ein Sommermärchen gewesen sein, auf das nun der Alltag folgt. Und bei der WM im nächsten Jahr kommen wir wieder. Nein, die Leute sollen auch in der Liga in die Stadien kommen”, sagte Voss-Tecklenburg. 

Aber die Bundestrainerin appelliert auch an die Vereine, die Initiative zu ergreifen, um mehr Fans in die Stadien zu locken. “Wir müssen vieles anschieben, es gibt viele Projekte. Wir sollten uns nicht zurücklehnen.” Der DFB hat zwischenzeitlich ein gemeinsames Heimtrikot für alle deutschen Nationalteams präsentiert, also ein einheitliches für das Männer- und das Frauenteam.

Es läuft also vieles in die richtige Richtung. Auch für Voss-Tecklenburg, deren Vertrag beim DFB im August 2023 ausläuft. Gespräche mit dem Verband stünden an, unter anderem mit dem Präsidenten Bernd Neuendorf, so Voss-Tecklenburg. Die 54-Jährige hat bereits erklärt, dass sie weiterhin Lust hat, auch über die WM hinaus Bundestrainerin zu bleiben – am liebsten bis 2027, zur möglichen Heim-WM. Der DFB hat sich bereits um die Ausrichtung beworben. 

Martina Voss mit ihren damaligen Teamkolleginnen Pia Wunderlich (l.) und Maren Meinert (r.) nach dem EM-Triumph 1997
Martina Voss-Tecklenburg nimmt Alexandra Popp in den Arm

Auch vier Wochen nach dem verlorenen EM-Finale gegen Gastgeber England in Wembley ist die Enttäuschung noch gegenwärtig. “Es tut mir auch immer noch weh, wenn ich über den Ausgang des Finales nachdenke”, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit einem gequälten Lächeln bei der ersten Pressekonferenz der DFB-Frauen nach dem Turnier. “Ich werde täglich darauf angesprochen und mir wird zum Vize-Titel gratuliert. Aber ich wäre doch lieber Europameisterin geworden.”

Drei Wochen hat sie zuletzt auf Mallorca verbracht, nun gilt ihre Konzentration der EM-Nachbereitung – aber auch der Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben. Zwei WM-Qualifikationsspiele stehen an: Am 3. September (Anstoß 14:45 Uhr MESZ) gegen die Türkei, am 6. September (Anstoß 18.30 Uhr MESZ) in Bulgarien. Deutschland führt die Qualifikationsgruppe mit drei Punkten vor Serbien an. Nur der Gruppensieger ist für die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) direkt qualifiziert.

“Wahrnehmung und Wertschätzung der Öffentlichkeit”

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg – und noch ist das verlorene Finale nicht verarbeitet. Voss-Tecklenburg kündigte an, dass es in den nächsten Tagen Analysen und Feedbackgespräche mit den Spielerinnen geben werde. Darauf habe man bisher bewusst verzichtet. Voss-Tecklenburg gilt als sehr empathische, aber auch knallharte Kommunikatorin. Sie weiß, wann der richtige Zeitpunkt für einen Austausch gekommen ist: “Es ist immer wichtig, Abstand zu bekommen von so einem intensiven Turnier.”

Sie muss es wissen. Denn sie gewann in ihrer aktiven Spielzeit mit der deutschen Nationalmannschaft vier der insgesamt acht deutschen EM-Titel (1998, 1991, 1995, 1997). Und auch als Trainerin will sie Titel gewinnen. Das verkündete sie schon bei ihrem Amtsantritt beim DFB Ende 2018. Damals übernahm sie den Posten von Horst Hrubesch, der nach der Entlassung von Steffi Jones eingesprungen war. 

Ein WM-Titel blieb ihr allerdings als Spielerin verwehrt. Der letzte für ein deutsches Frauenteam datiert von 2007. Die Ausgangsposition ist für die DFB-Frauen mittlerweile eine ganz andere. Noch vor der EM hatte man die deutschen Fußballerinnen nicht unbedingt ganz oben auf dem Zettel der Favoritinnen. Doch nach dem furiosen Auftritt in England sind die Erwartungen und auch das internationale Ansehen wieder deutlich gestiegen – auch für die WM im nächsten Jahr. Bei Voss-Tecklenburgs erstem WM-Turnier als Trainerin (2019) verpasste Deutschland das Halbfinale und damit auch das gesetzte Ziel, die Olympia-Qualifikation. Auch danach wurde geredet – und zwar Tacheles.

Doch das ist lange her. Damals danach gab es danach einen großen Umbruch, was bei der aktuellen Kaderstruktur kaum nötig sein wird. Die Fans sind nach der EM jedenfalls immer noch begeistert: Für das erste öffentliche Training werden über 1300 Zuschauer erwartet. “Wir haben einen Auftrag erfüllt: nämlich sportlich. Aber auch außerhalb des Feldes so aufzutreten, das wir sympathisch, leistungs- und werteorientiert rübergekommen sind. Die Wahrnehmung und Wertschätzung ist angekommen in der breiten Öffentlichkeit”, sagte Voss-Tecklenburg. “Ich freue mich riesig, dass wir das nutzen können für uns. Das soll uns Rückenwind und Stärke geben für die nächsten Aufgaben.”

2022 als Schlüsselpunkt?

Die EM in England sieht Voss-Tecklenburg als möglichen Auslöser für einen neuen  Frauenfußball-Boom in Deutschland, wie etwa beim ersten deutschen EM-Titel 1989 oder bei der sportlich nicht ganz so erfolgreichen Heim-WM 2011. “2022 soll ein Schlüsselmoment sein, der uns nach vorne bringt. Die EM soll nicht ein Sommermärchen gewesen sein, auf das nun der Alltag folgt. Und bei der WM im nächsten Jahr kommen wir wieder. Nein, die Leute sollen auch in der Liga in die Stadien kommen”, sagte Voss-Tecklenburg. 

Aber die Bundestrainerin appelliert auch an die Vereine, die Initiative zu ergreifen, um mehr Fans in die Stadien zu locken. “Wir müssen vieles anschieben, es gibt viele Projekte. Wir sollten uns nicht zurücklehnen.” Der DFB hat zwischenzeitlich ein gemeinsames Heimtrikot für alle deutschen Nationalteams präsentiert, also ein einheitliches für das Männer- und das Frauenteam.

Es läuft also vieles in die richtige Richtung. Auch für Voss-Tecklenburg, deren Vertrag beim DFB im August 2023 ausläuft. Gespräche mit dem Verband stünden an, unter anderem mit dem Präsidenten Bernd Neuendorf, so Voss-Tecklenburg. Die 54-Jährige hat bereits erklärt, dass sie weiterhin Lust hat, auch über die WM hinaus Bundestrainerin zu bleiben – am liebsten bis 2027, zur möglichen Heim-WM. Der DFB hat sich bereits um die Ausrichtung beworben. 

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