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Ukraine-Krieg: Welche Waffen sind aus Deutschland?

Berlin zögerte lange mit der Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine. Während längst deutsche Flugabwehrpanzer und Haubitzen im Einsatz sind, mauert Deutschland nach wie vor bei Kampfpanzern.

Es ist eine sehr lange Liste mit militärischer Ausrüstung, die die Bundesregierung an die Ukraine geliefert hat oder noch plant zu liefern, vom Erste-Hilfe-Kasten bis zu hochkomplexen Waffensystemen. Diese Liste wird immer länger. Was aber nach wie vor fehlt, ist ausgerechnet das, was sich die Regierung in Kiew am meisten wünscht: Kampf- und Schützenpanzer. Hier sind einige der wichtigsten Waffensysteme:

Zwei Monate nach Kriegsbeginn im Februar sagte die Bundesregierung mit dem Flugabwehrpanzer Gepard erstmals ein schweres Waffensystem zu. Inzwischen sind 30 von ihnen in der Ukraine im Einsatz. Der Gepard hat 35-mm-Zwillingskanonen. Er kann gegen Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber oder Drohnen in bis zu 3500 Metern Höhe, aber auch gegen leichtgepanzerte Bodenziele wie Schützen- und Transportpanzer eingesetzt werden.

Es ist eine sehr lange Liste mit militärischer Ausrüstung, die die Bundesregierung an die Ukraine geliefert hat oder noch plant zu liefern, vom Erste-Hilfe-Kasten bis zu hochkomplexen Waffensystemen. Diese Liste wird immer länger. Was aber nach wie vor fehlt, ist ausgerechnet das, was sich die Regierung in Kiew am meisten wünscht: Kampf- und Schützenpanzer. Hier sind einige der wichtigsten Waffensysteme:

Der Gepard wurde 1976 eingeführt und war lange ein Eckpfeiler der Flugabwehr des Heeres der Bundeswehr, aber auch des niederländischen und belgischen Heeres. Doch in diesen Ländern wurde der Gepard schon vor rund 20 Jahren ausgemustert, in Deutschland der letzte 2012. Daher mussten die Geparden für die Ukraine erst instandgesetzt werden. Die relativ komplizierte Technik und Bedienung des Flakpanzers stellte ein weiteres Problem dar, ukrainische Besatzungen wurden in Deutschland geschult.

Flakpanzer Gepard

Anfang Mai kündigte Berlin die Abgabe der Panzerhaubitze 2000 aus Bundeswehr-Beständen an. Wenige Tage später begann die mehrwöchige Ausbildung ukrainischer Soldaten. Inzwischen sind zehn Exemplare geliefert und vier weitere zugesagt. Bei der Haubitze 2000 handelt es sich um ein gepanzertes, selbstfahrendes Artilleriegeschütz des Kalibers 155 mm. Die Geschosse können mit einer Feuerrate von drei Schuss in zehn Sekunden abgefeuert, Ziele noch in 40 Kilometern Entfernung zerstört werden.

Die Firmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall lieferten die ersten Haubitzen 1998 an die Bundeswehr und stellen das Modell in weiterentwickelter Form nach wie vor her. Die Panzerhaubitze 2000 muss im Gegensatz zum Kampfpanzer Leopard zum Feuern stehen, sie ist daher einem Kampfpanzer im direkten Duell klar unterlegen. Sie kann aber nach dem Feuern sofort eine erneute Tarnstellung beziehen und damit Gegenfeuer ausweichen. Die Haubitze ist bis zu 60 km/h schnell, hat auf Straßen eine Reichweite von etwa 420 Kilometern und kann Gewässer bis zu einer Tiefe von rund 1,5 Metern durchfahren.

Ende Juli wurden auch drei mobile Mehrfachraketenwerfer vom Typ MARS II aus Bundeswehrbeständen geliefert. MARS ist die Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem, die englische Bezeichnung ist MLRS oder Multiple Launch Rocket System. Zu der Lieferung gehören mehrere hundert Raketen mit einer Reichweite von gut 80 Kilometern.

Mitte September kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht die Abgabe von zwei weiteren MARS-II-Systemen an. Die USA, wo das System gebaut wird, haben die Ausbildung an dem Waffensystem übernommen. Das ursprüngliche System stammt aus den 1980er Jahren; verbessert wurde seitdem vor allem die Reichweite der Raketen und deren Treffgenauigkeit.

Anfang Juni sagte Bundeskanzler Olaf Scholz die Bereitstellung des hochmodernen Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM zu. Es kann zur Abwehr von anfliegenden Raketen, Marschflugkörpern, Drohnen, Flugzeugen und Hubschraubern in einer Höhe bis zu 20 Kilometern und in einer Entfernung von bis 40 Kilometern eingesetzt werden. Mitte Oktober ist die erste von vier zugesagten Einheiten in der Ukraine eingetroffen und wird dort bereits eingesetzt. Die übrigen drei vom deutschen Hersteller Diehl sollen im Laufe des kommenden Jahres geliefert werden. Scholz zufolge kann damit “eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen” geschützt werden.

Die Bundeswehr selbst verfügt noch gar nicht über dieses System zum Stückpreis von rund 145 Millionen Euro, es ist eines der modernsten auf dem Markt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert inzwischen die Einführung auch für Deutschland. Der Zeitung “Bild am Sonntag” sagte Söder Mitte September: “Wir müssen Raketen- und Luftabwehrschutzsysteme für deutsche Städte installieren. (…) Es reicht nicht, nur unsere Partner zu schützen, sondern wir müssen das auch für das eigene Land tun.”

Ende Juli kündigte die Bundesregierung die Lieferung von 16 Brückenlegepanzern vom Typ Biber in die Ukraine an. Sechs Panzer sollen bis Jahresende geliefert werden, der Rest im kommenden Jahr. Der Brückenlegepanzer Biber aus deutscher Produktion kann im Gefecht Gewässer und Schluchten bis zu einer Breite von 20 Metern überbrücken. Die Brücke ist 22 Meter lang, vier Meter breit und kann in wenigen Minuten ausgelegt werden. Die Brücke ist bis zu einem Gewicht von 55 Tonnen zugelassen.

Mit schweren Kampfpanzern wie dem Leopard 2, der über 60 Tonnen wiegt, wäre die Tragfähigkeit allerdings überschritten. Die Bundeswehr ist daher dabei, den Biber durch das Nachfolgemodell Leguan zu ersetzen, dessen Tragekapazität mehr als 70 Tonnen beträgt. Zugesagt wurden im August zudem zwölf Bergepanzer, drei sind bereits in der Ukraine. Sie dienen dazu, beschädigte oder zerstörte Panzer und LKW zu bergen und abzuschleppen.

Nach Angaben der Bundesregierung hat Deutschland der Ukraine schon sehr früh nach Kriegsbeginn 500 Fliegerabwehrraketen vom Typ Stinger geliefert. Die Stinger ist eine schultergestützte, infrarotgelenkte Boden-Luft-Rakete, die seit 1980 in den USA von Raytheon, schon lange aber auch in Europa – darunter Deutschland – hergestellt wird.

Nach der Erfassung des Ziels – ein Kampfflugzeug oder -hubschrauber – und dem Abfeuern durch den Schützen verfolgt die Rakete ihr Ziel selbsttätig bis in eine Entfernung von rund 4000 Metern. Der Gefechtskopf explodiert leicht zeitverzögert nach dem Aufschlag, meist auf den Treibstofftank, und erhöht damit die Wirkung. Stingers haben sich als äußerst effektive wie einfach zu bedienende Waffen erwiesen. Während der sowjetischen Besetzung Afghanistans haben von den USA ausgerüstete afghanische Kämpfer zahlreiche sowjetische Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen.

Ebenfalls kurz nach Kriegsbeginn hat Deutschland der Ukraine mehrere tausend Panzerfäuste geliefert. Bei der Bundeswehr und anderen nationalen Streitkräften wird die Standard-Panzerfaust 3 zur Panzerabwehr verwendet, hergestellt seit 1992 von der Firma Dynamit Nobel in Deutschland. Sie wird von der Schulter gegen stehende Ziele bis zu 400 Metern und fahrende Ziele bis zu 300 Metern Entfernung abgefeuert. Sie kann bis zu 300 mm Panzerstahl durchdringen und, als Bunkerfaust mit anderer Munition, bis zu 240 mm Stahlbeton.

Bisher waren es Waffen und Militärfahrzeuge, die Deutschland an die Ukraine geliefert hat oder noch liefern will. Aber die Regierung in Kiew fordert vor allem immer wieder Schützenpanzer wie den Marder und Kampfpanzer aus Deutschland wie den Leopard 1 und 2. Die verweigert Berlin aber bisher.

Schützenpanzer transportieren Infanterietruppen ins Gefecht, geben ihnen Feuerunterstützung, und Schützen feuern aus ihnen heraus. Er ist daher ein vielseitiges Waffensystem. Im Marder ist Platz für sechs bis sieben Schützen. Er besitzt eine 20-mm-Maschinenkanone und – optional – Lenkflugkörper vom Typ Milan gegen Boden- wie Luftziele. Er besitzt zum Schutz gegen ABC-Waffen eine Schutzbelüftungsanlage und kann durch eine Tauchhydraulik bis zu zwei Meter tiefe Gewässer durchfahren.

Mit seiner Indienststellung 1971 ist der Marder noch älter als der Gepard und wird in Deutschland nach und nach durch das Nachfolgemodell Puma ersetzt. Trotzdem ist der Marder nach wie vor in der Bundeswehr und in einer Reihe anderer Armeen im Einsatz und hat sich auch im Kosovo und Afghanistan bewährt. Möglich wurde das durch fortwährende Verbesserungen des Panzers, im Militärjargon: Kampfwertsteigerungen.

Auch beim Leopard 2 denkt die Bundesregierung bisher nicht an eine Lieferung an die Ukraine. Der Kampfpanzer wird seit 1978 in Serie gebaut und wurde seitdem vielfach verbessert. In der Bundeswehr ist eine Ablösung erst für 2030 vorgesehen. Durch den großen Exporterfolg des Panzers der Firma Krauss-Maffei Wegmann existieren sehr viele unterschiedliche Versionen, die jeweils an die besonderen Anforderungen der Käufer angepasst wurden. Es gibt auch Lizenzbauten im Ausland. Auch das Vorgängermodell Leopard 1 ist sehr oft verkauft worden und leistet nach wie vor in vielen Armeen der Welt Dienst. Sein Zweck ist die Abwehr feindlicher Panzerverbände.

Der Leopard 2 hat eine 120-mm-Kanone, mit der er auch während der Fahrt stehende oder bewegliche Ziele angreifen kann. Der Leopard 2 kann mit einer Zusatzausrüstung bis zu vier Meter tiefe Gewässer durchqueren. Der ABC-Schutz ist bis zu einer Dauer von 48 Stunden ausgelegt. Der 1500 PS starke und mehr als 60 km/h schnelle Panzer ist ein Schwergewicht. Seine mehr als 60 Tonnen sind immer wieder ein Problem für Brücken. In Einsätzen in Afghanistan hat sich der Leopard nach Darstellung der beteiligten kanadischen und dänischen Soldaten vor allem wegen seines hohen Schutzes gegen Angriffe bewährt.

Auf einer Grünfläche vor Hecken und einem großen Gewässer steht ein Panzer, der auf eine anfliegende Rakete feuert
Blick von unten auf ein gepanzertes Fahrzeug mit einem aufgestellten Geschützrohr, davor stehen zwei Soldaten, im Hintergrund sind weitere Geschütze zu sehen
Blick von unten auf ein kastenförmiges gepanzertes Fahrzeug

Es ist eine sehr lange Liste mit militärischer Ausrüstung, die die Bundesregierung an die Ukraine geliefert hat oder noch plant zu liefern, vom Erste-Hilfe-Kasten bis zu hochkomplexen Waffensystemen. Diese Liste wird immer länger. Was aber nach wie vor fehlt, ist ausgerechnet das, was sich die Regierung in Kiew am meisten wünscht: Kampf- und Schützenpanzer. Hier sind einige der wichtigsten Waffensysteme:

Zwei Monate nach Kriegsbeginn im Februar sagte die Bundesregierung mit dem Flugabwehrpanzer Gepard erstmals ein schweres Waffensystem zu. Inzwischen sind 30 von ihnen in der Ukraine im Einsatz. Der Gepard hat 35-mm-Zwillingskanonen. Er kann gegen Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber oder Drohnen in bis zu 3500 Metern Höhe, aber auch gegen leichtgepanzerte Bodenziele wie Schützen- und Transportpanzer eingesetzt werden.

Flakpanzer Gepard

Der Gepard wurde 1976 eingeführt und war lange ein Eckpfeiler der Flugabwehr des Heeres der Bundeswehr, aber auch des niederländischen und belgischen Heeres. Doch in diesen Ländern wurde der Gepard schon vor rund 20 Jahren ausgemustert, in Deutschland der letzte 2012. Daher mussten die Geparden für die Ukraine erst instandgesetzt werden. Die relativ komplizierte Technik und Bedienung des Flakpanzers stellte ein weiteres Problem dar, ukrainische Besatzungen wurden in Deutschland geschult.

Anfang Mai kündigte Berlin die Abgabe der Panzerhaubitze 2000 aus Bundeswehr-Beständen an. Wenige Tage später begann die mehrwöchige Ausbildung ukrainischer Soldaten. Inzwischen sind zehn Exemplare geliefert und vier weitere zugesagt. Bei der Haubitze 2000 handelt es sich um ein gepanzertes, selbstfahrendes Artilleriegeschütz des Kalibers 155 mm. Die Geschosse können mit einer Feuerrate von drei Schuss in zehn Sekunden abgefeuert, Ziele noch in 40 Kilometern Entfernung zerstört werden.

Die Firmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall lieferten die ersten Haubitzen 1998 an die Bundeswehr und stellen das Modell in weiterentwickelter Form nach wie vor her. Die Panzerhaubitze 2000 muss im Gegensatz zum Kampfpanzer Leopard zum Feuern stehen, sie ist daher einem Kampfpanzer im direkten Duell klar unterlegen. Sie kann aber nach dem Feuern sofort eine erneute Tarnstellung beziehen und damit Gegenfeuer ausweichen. Die Haubitze ist bis zu 60 km/h schnell, hat auf Straßen eine Reichweite von etwa 420 Kilometern und kann Gewässer bis zu einer Tiefe von rund 1,5 Metern durchfahren.

Ende Juli wurden auch drei mobile Mehrfachraketenwerfer vom Typ MARS II aus Bundeswehrbeständen geliefert. MARS ist die Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem, die englische Bezeichnung ist MLRS oder Multiple Launch Rocket System. Zu der Lieferung gehören mehrere hundert Raketen mit einer Reichweite von gut 80 Kilometern.

Panzerhaubitze 2000

Mitte September kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht die Abgabe von zwei weiteren MARS-II-Systemen an. Die USA, wo das System gebaut wird, haben die Ausbildung an dem Waffensystem übernommen. Das ursprüngliche System stammt aus den 1980er Jahren; verbessert wurde seitdem vor allem die Reichweite der Raketen und deren Treffgenauigkeit.

Mehrfachraketenwerfer MARS II

Anfang Juni sagte Bundeskanzler Olaf Scholz die Bereitstellung des hochmodernen Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM zu. Es kann zur Abwehr von anfliegenden Raketen, Marschflugkörpern, Drohnen, Flugzeugen und Hubschraubern in einer Höhe bis zu 20 Kilometern und in einer Entfernung von bis 40 Kilometern eingesetzt werden. Mitte Oktober ist die erste von vier zugesagten Einheiten in der Ukraine eingetroffen und wird dort bereits eingesetzt. Die übrigen drei vom deutschen Hersteller Diehl sollen im Laufe des kommenden Jahres geliefert werden. Scholz zufolge kann damit “eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen” geschützt werden.

Die Bundeswehr selbst verfügt noch gar nicht über dieses System zum Stückpreis von rund 145 Millionen Euro, es ist eines der modernsten auf dem Markt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert inzwischen die Einführung auch für Deutschland. Der Zeitung “Bild am Sonntag” sagte Söder Mitte September: “Wir müssen Raketen- und Luftabwehrschutzsysteme für deutsche Städte installieren. (…) Es reicht nicht, nur unsere Partner zu schützen, sondern wir müssen das auch für das eigene Land tun.”

Ende Juli kündigte die Bundesregierung die Lieferung von 16 Brückenlegepanzern vom Typ Biber in die Ukraine an. Sechs Panzer sollen bis Jahresende geliefert werden, der Rest im kommenden Jahr. Der Brückenlegepanzer Biber aus deutscher Produktion kann im Gefecht Gewässer und Schluchten bis zu einer Breite von 20 Metern überbrücken. Die Brücke ist 22 Meter lang, vier Meter breit und kann in wenigen Minuten ausgelegt werden. Die Brücke ist bis zu einem Gewicht von 55 Tonnen zugelassen.

Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM

Mit schweren Kampfpanzern wie dem Leopard 2, der über 60 Tonnen wiegt, wäre die Tragfähigkeit allerdings überschritten. Die Bundeswehr ist daher dabei, den Biber durch das Nachfolgemodell Leguan zu ersetzen, dessen Tragekapazität mehr als 70 Tonnen beträgt. Zugesagt wurden im August zudem zwölf Bergepanzer, drei sind bereits in der Ukraine. Sie dienen dazu, beschädigte oder zerstörte Panzer und LKW zu bergen und abzuschleppen.

Nach Angaben der Bundesregierung hat Deutschland der Ukraine schon sehr früh nach Kriegsbeginn 500 Fliegerabwehrraketen vom Typ Stinger geliefert. Die Stinger ist eine schultergestützte, infrarotgelenkte Boden-Luft-Rakete, die seit 1980 in den USA von Raytheon, schon lange aber auch in Europa – darunter Deutschland – hergestellt wird.

Brückenlegepanzer Biber und Bergepanzer 

Nach der Erfassung des Ziels – ein Kampfflugzeug oder -hubschrauber – und dem Abfeuern durch den Schützen verfolgt die Rakete ihr Ziel selbsttätig bis in eine Entfernung von rund 4000 Metern. Der Gefechtskopf explodiert leicht zeitverzögert nach dem Aufschlag, meist auf den Treibstofftank, und erhöht damit die Wirkung. Stingers haben sich als äußerst effektive wie einfach zu bedienende Waffen erwiesen. Während der sowjetischen Besetzung Afghanistans haben von den USA ausgerüstete afghanische Kämpfer zahlreiche sowjetische Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen.

Fliegerfaust Stinger

Ebenfalls kurz nach Kriegsbeginn hat Deutschland der Ukraine mehrere tausend Panzerfäuste geliefert. Bei der Bundeswehr und anderen nationalen Streitkräften wird die Standard-Panzerfaust 3 zur Panzerabwehr verwendet, hergestellt seit 1992 von der Firma Dynamit Nobel in Deutschland. Sie wird von der Schulter gegen stehende Ziele bis zu 400 Metern und fahrende Ziele bis zu 300 Metern Entfernung abgefeuert. Sie kann bis zu 300 mm Panzerstahl durchdringen und, als Bunkerfaust mit anderer Munition, bis zu 240 mm Stahlbeton.

Blick auf Militärfahrzeuge, links ein Fahrzeug in dunkler Tarnfleck-Optik, rechts ein heller geflecktes Fahrzeug in LKW-Größe, aus dessen Ladefläche senkrecht Flugkörper aufgestellt sind

Bisher waren es Waffen und Militärfahrzeuge, die Deutschland an die Ukraine geliefert hat oder noch liefern will. Aber die Regierung in Kiew fordert vor allem immer wieder Schützenpanzer wie den Marder und Kampfpanzer aus Deutschland wie den Leopard 1 und 2. Die verweigert Berlin aber bisher.

Schützenpanzer transportieren Infanterietruppen ins Gefecht, geben ihnen Feuerunterstützung, und Schützen feuern aus ihnen heraus. Er ist daher ein vielseitiges Waffensystem. Im Marder ist Platz für sechs bis sieben Schützen. Er besitzt eine 20-mm-Maschinenkanone und – optional – Lenkflugkörper vom Typ Milan gegen Boden- wie Luftziele. Er besitzt zum Schutz gegen ABC-Waffen eine Schutzbelüftungsanlage und kann durch eine Tauchhydraulik bis zu zwei Meter tiefe Gewässer durchfahren.

Mit seiner Indienststellung 1971 ist der Marder noch älter als der Gepard und wird in Deutschland nach und nach durch das Nachfolgemodell Puma ersetzt. Trotzdem ist der Marder nach wie vor in der Bundeswehr und in einer Reihe anderer Armeen im Einsatz und hat sich auch im Kosovo und Afghanistan bewährt. Möglich wurde das durch fortwährende Verbesserungen des Panzers, im Militärjargon: Kampfwertsteigerungen.

Auch beim Leopard 2 denkt die Bundesregierung bisher nicht an eine Lieferung an die Ukraine. Der Kampfpanzer wird seit 1978 in Serie gebaut und wurde seitdem vielfach verbessert. In der Bundeswehr ist eine Ablösung erst für 2030 vorgesehen. Durch den großen Exporterfolg des Panzers der Firma Krauss-Maffei Wegmann existieren sehr viele unterschiedliche Versionen, die jeweils an die besonderen Anforderungen der Käufer angepasst wurden. Es gibt auch Lizenzbauten im Ausland. Auch das Vorgängermodell Leopard 1 ist sehr oft verkauft worden und leistet nach wie vor in vielen Armeen der Welt Dienst. Sein Zweck ist die Abwehr feindlicher Panzerverbände.

Der Leopard 2 hat eine 120-mm-Kanone, mit der er auch während der Fahrt stehende oder bewegliche Ziele angreifen kann. Der Leopard 2 kann mit einer Zusatzausrüstung bis zu vier Meter tiefe Gewässer durchqueren. Der ABC-Schutz ist bis zu einer Dauer von 48 Stunden ausgelegt. Der 1500 PS starke und mehr als 60 km/h schnelle Panzer ist ein Schwergewicht. Seine mehr als 60 Tonnen sind immer wieder ein Problem für Brücken. In Einsätzen in Afghanistan hat sich der Leopard nach Darstellung der beteiligten kanadischen und dänischen Soldaten vor allem wegen seines hohen Schutzes gegen Angriffe bewährt.

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