Kultur

Intellektuelle rufen zu Unterstützung der Ukraine auf

Der Ukraine helfen, den Kriegswinter zu überstehen, fordern die mehr als 70 Unterzeichnenden. Damit richten sie sich auch gegen Ermüdungserscheinungen, sagt Initiator Ulrich Schreiber.

Mit einem gemeinsamen Aufruf wollen mehr als 70 Intellektuelle das Bewusstsein für die notwendige Unterstützung der Ukraine schärfen. “Nachdem Putins Plan, die Ukraine militärisch zu zerschlagen und als eigenständige Nation auszulöschen, am entschlossenen, von der ganzen ukrainischen Gesellschaft getragenen Widerstand gescheitert ist, soll nun das Land durch die Zerstörung seiner lebenswichtigen Versorgungsstrukturen – insbesondere des Energiesystems – in die Knie gezwungen werden”, heißt es in dem Statement, das am Mittwoch (16.11.2022) zunächst beim Nachrichtenmagazin “Spiegel” erschien.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, darunter Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und der Lyriker Durs Grünbein, rufen unter anderem zu privaten Spenden, einem verstärkten Einsatz humanitärer Organisationen, der Bereitstellung technischer Hilfsmittel sowie weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine auf.

Mit einem gemeinsamen Aufruf wollen mehr als 70 Intellektuelle das Bewusstsein für die notwendige Unterstützung der Ukraine schärfen. “Nachdem Putins Plan, die Ukraine militärisch zu zerschlagen und als eigenständige Nation auszulöschen, am entschlossenen, von der ganzen ukrainischen Gesellschaft getragenen Widerstand gescheitert ist, soll nun das Land durch die Zerstörung seiner lebenswichtigen Versorgungsstrukturen – insbesondere des Energiesystems – in die Knie gezwungen werden”, heißt es in dem Statement, das am Mittwoch (16.11.2022) zunächst beim Nachrichtenmagazin “Spiegel” erschien.

“Wir sehen nicht, dass dieser Krieg zeitnah beendet wird”, sagt Ulrich Schreiber, Direktor des Internationalen Literaturfestivals Berlin und Mitinitiator des Aufrufs, auf DW-Anfrage. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, “dass man nicht genug tun kann”.

Tschetschenien und Syrien als grausame Vorbilder

Mit ihrem Aufruf wollen die Unterzeichnenden auch einem drohenden Abstumpfen in der Gesellschaft vorbeugen. “Wir reagieren auf Ermüdungserscheinungen, die menschlich sind und die wir aus anderen Kriegen und von anderen Katastrophen kennen”, sagt Schreiber, der auf die Kriege in Tschetschenien und Syrien verweist.

Auf beide geht auch der Aufruf ein: “Die in Tschetschenien und Syrien erprobten Methoden eines Vernichtungskriegs gegen die Zivilbevölkerung, exemplarisch an Grosny und Aleppo exekutiert, werden jetzt auf die freie Ukraine im Ganzen angewandt.”

Mit Blick auf drohende Versorgungsnotlagen in der kalten Jahreszeit heißt es in dem Aufruf: “Nun steht der Winter bevor. Schon jetzt kann man sehen, was es bedeutet, wenn Heizung, Licht und Elektrogeräte ausfallen, es kein Trinkwasser mehr gibt, Fenster nicht ersetzt werden können, wenn Städte im Dunkel versinken, Schulen und Kindergärten schließen müssen, Krankenhäuser ihre Patienten nicht mehr behandeln können und Betriebe ihre Arbeit einstellen müssen.”

Am Aufruf beteiligten sich auch die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, Liedermacher Wolf Biermann, der Publizist Ralf Fücks sowie der Schriftsteller Daniel Kehlmann.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar sind bereits mehrere offene Briefe veröffentlicht worden, sowohl von Unterstützern als auch von Gegnern von Waffenlieferungen.

Ulrich Schreiber, Direktor des Internationalen Literaturfestivals Berlin

Mit einem gemeinsamen Aufruf wollen mehr als 70 Intellektuelle das Bewusstsein für die notwendige Unterstützung der Ukraine schärfen. “Nachdem Putins Plan, die Ukraine militärisch zu zerschlagen und als eigenständige Nation auszulöschen, am entschlossenen, von der ganzen ukrainischen Gesellschaft getragenen Widerstand gescheitert ist, soll nun das Land durch die Zerstörung seiner lebenswichtigen Versorgungsstrukturen – insbesondere des Energiesystems – in die Knie gezwungen werden”, heißt es in dem Statement, das am Mittwoch (16.11.2022) zunächst beim Nachrichtenmagazin “Spiegel” erschien.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, darunter Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und der Lyriker Durs Grünbein, rufen unter anderem zu privaten Spenden, einem verstärkten Einsatz humanitärer Organisationen, der Bereitstellung technischer Hilfsmittel sowie weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine auf.

Tschetschenien und Syrien als grausame Vorbilder

“Wir sehen nicht, dass dieser Krieg zeitnah beendet wird”, sagt Ulrich Schreiber, Direktor des Internationalen Literaturfestivals Berlin und Mitinitiator des Aufrufs, auf DW-Anfrage. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, “dass man nicht genug tun kann”.

Mit ihrem Aufruf wollen die Unterzeichnenden auch einem drohenden Abstumpfen in der Gesellschaft vorbeugen. “Wir reagieren auf Ermüdungserscheinungen, die menschlich sind und die wir aus anderen Kriegen und von anderen Katastrophen kennen”, sagt Schreiber, der auf die Kriege in Tschetschenien und Syrien verweist.

Auf beide geht auch der Aufruf ein: “Die in Tschetschenien und Syrien erprobten Methoden eines Vernichtungskriegs gegen die Zivilbevölkerung, exemplarisch an Grosny und Aleppo exekutiert, werden jetzt auf die freie Ukraine im Ganzen angewandt.”

Mit Blick auf drohende Versorgungsnotlagen in der kalten Jahreszeit heißt es in dem Aufruf: “Nun steht der Winter bevor. Schon jetzt kann man sehen, was es bedeutet, wenn Heizung, Licht und Elektrogeräte ausfallen, es kein Trinkwasser mehr gibt, Fenster nicht ersetzt werden können, wenn Städte im Dunkel versinken, Schulen und Kindergärten schließen müssen, Krankenhäuser ihre Patienten nicht mehr behandeln können und Betriebe ihre Arbeit einstellen müssen.”

Am Aufruf beteiligten sich auch die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, Liedermacher Wolf Biermann, der Publizist Ralf Fücks sowie der Schriftsteller Daniel Kehlmann.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar sind bereits mehrere offene Briefe veröffentlicht worden, sowohl von Unterstützern als auch von Gegnern von Waffenlieferungen.

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