Kultur

Post ans Christkind und den Weihnachtsmann

In diesen Tagen haben das Christkind und seine fleißigen Helfer viel zu tun: Denn es trudeln Briefe aus der ganzen Welt ein. Die Kinder wünschen sich nicht nur Spielzeug, sondern auch gute Schulnoten – und Frieden.

Rund sechs Wochen vor Weihnachten hat das Christkind seine Arbeit aufgenommen – und weil die Flut der Briefe kaum zu bewältigen ist, gibt es in Deutschland mittlerweile ganze sieben Weihnachtspostfilialen in Ortschaften mit Namen von Himmelsthür bis Engelskirchen oder St. Nikolaus. Nicht nur der Weihnachtsmann und der Nikolaus, auch viele ehrenamtliche Helferlein unterstützen das Christkind beim Beantworten der Briefe. Es beherrscht viele Sprachen, und das muss es auch, denn die Wunschzettel kommen aus aller Herren Länder. Auf Englisch, Französisch, Spanisch, Tschechisch, Taiwanesisch und Chinesisch, Estnisch, Niederländisch, Japanisch und Polnisch und natürlich auf Deutsch sind die Antworten verfasst – sogar in Blindenschrift und seit kurzem auch auf Ukrainisch.

Die Kinder geben sich mit ihrem Brief ans Christkind bzw. den Weihnachtsmann große Mühe. “Lieber Weinachtsman, bring uns Kindern schöne Geschenke, ich leg dir Kekse forn Weinachtsbaum”, schreibt die siebenjährige Amelie. Mit der Rechtschreibung hapert es noch, aber ihren Wunschzettel hat sie bunt bemalt und mit glitzernden Sternchen beklebt. Da ist sie nicht die Einzige: Schließlich sollen die himmlischen Abgesandten Geschenke bringen, vom Einhorn über das Mountainbike bis zur Playstation. Auch andere Wünsche sollen sie bitte erfüllen – für guten Noten in der Schule sorgen oder das Schwesterchen wieder abholen.

Rund sechs Wochen vor Weihnachten hat das Christkind seine Arbeit aufgenommen – und weil die Flut der Briefe kaum zu bewältigen ist, gibt es in Deutschland mittlerweile ganze sieben Weihnachtspostfilialen in Ortschaften mit Namen von Himmelsthür bis Engelskirchen oder St. Nikolaus. Nicht nur der Weihnachtsmann und der Nikolaus, auch viele ehrenamtliche Helferlein unterstützen das Christkind beim Beantworten der Briefe. Es beherrscht viele Sprachen, und das muss es auch, denn die Wunschzettel kommen aus aller Herren Länder. Auf Englisch, Französisch, Spanisch, Tschechisch, Taiwanesisch und Chinesisch, Estnisch, Niederländisch, Japanisch und Polnisch und natürlich auf Deutsch sind die Antworten verfasst – sogar in Blindenschrift und seit kurzem auch auf Ukrainisch.

Da ist eine freundliche Einleitung hilfreich:  “Lieber Weihnachtsmann, wie geht es dir? Bist du bei guter Gesundheit? Wie geht es deinen Rentieren, sind sie gesund? Du hast mir letztes Jahr einen Wunsch erfüllt, dafür möchte ich mich bedanken. Dieses Jahr wünsche ich mir…”  Um dem Weihnachtsmann ein wenig die Arbeit abzunehmen, schreiben manche Kinder gleich dazu, in welchem Geschäft die erbetenen Spielsachen zu welchem Preis zu finden sind. 

Mit Herzen und Sternen verziert

Besonders ans Herz geht es den Adressaten aber, wenn Briefe wie dieser sie erreichen: “Liebes Christkind, bitte kannst Du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?” Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Kinder auch hierzulande, ebenso wie ein Jahr zuvor die Corona-Pandemie: “Lieber Weihnachtsmann, ich hoffe, dass Corona stirbt. Kannst du das machen?”

Andere Kinder wiederum wollen berechtigte Zweifel aus dem Weg räumen, bevor sie sich etwas wünschen: “Lieber Weihnachtsmann, gibt es dich wirklich? Ich habe mal gehört, dass du eine Erfindung von Coka-Cola bist. Und wenn es dich wirklich gibt, bist du dann ein guter Freund vom Christkind?” 

Rund 649.000 Kinderbriefe haben der Weihnachtsmann, das Christkind und der Nikolaus im Jahr 2021 erhalten – in diesem Jahre werden es wohl ähnlich viele sein. Die größte Weihnachtspostfiliale Deutschlands ist in dem Örtchen Himmelpfort in Brandenburg beheimatet, dort gingen im letzten Jahr 300.000 Briefe ein. Die meisten Wunschzettel kommen aus Deutschland, aber es gab auch schon Post aus dem 18.000 Kilometer entfernten Neuseeland. Die Deutsche Post leitet die Briefe pflichtbewusst “An das Krizkind” weiter.

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es bereits eine ganz andere Art von Wunschzettel; damals hieß er Weihnachtsbrief. Auf prunkvoll verzierten, aufwendig kolorierten Schmuckbögen schrieben die Kinder allerdings nicht ans Christkind oder den Weihnachtsmann, sondern an die Eltern. 

Sie erbaten auch keine Geschenke, sondern bedankten sich bei den Erziehungsberechtigten, gelobten Gehorsam, Fleiß und gutes Benehmen und baten um Gottes Segen. So schrieb der kleine August um 1847: “Theure Eltern! Es vergeht wohl kein Tag im Jahre, an welchem ich es nicht tief empfinde, was ich Euch geliebte Ältern, zu verdanken habe.”

Als die Spielzeugindustrie sich weiter entwickelte, kamen die Hersteller auf die Idee, Wunschzettel-Vordrucke zu verteilen. Die Kinder brauchten nur noch anzukreuzen, was sie am liebsten hätten. 1950 dann adressierte ein bekanntes deutsches Kaufhaus diese Vordrucke direkt ans Christkind oder den Weihnachtsmann.

Weihnachtpostfilialen sollte es allerdings erst ein Jahrzehnt später geben. Die älteste liegt im niedersächsischen Himmelpforten – nicht zu verwechseln mit dem brandenburgischen Himmelpfort. Dort wünschte sich die kleine Bärbel im Jahr 1962 eine neue Puppe und einen lieben Bruder. Ihren handgeschriebenen Brief adressierte sie an “den Weihnachtmann im Himmel”.

Und sie bekam Antwort: Der örtliche Poststellenleiter Helmut Stolberg verzierte sein Schreiben mit Abziehbildern und deklarierte es als Luftpost. Von da an wussten die deutschen Kinder: Den Weihnachtsmann gibt es tatsächlich – und er schreibt immer zurück.

Der Weihnachtsmann sitzt zwischen Bergen von Briefen udn schreibt
Ein Wunschzettel mit dem Text Liebes Christkind, bitte kannst Du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?
Deutschland Weihnachtsbriefe

Rund sechs Wochen vor Weihnachten hat das Christkind seine Arbeit aufgenommen – und weil die Flut der Briefe kaum zu bewältigen ist, gibt es in Deutschland mittlerweile ganze sieben Weihnachtspostfilialen in Ortschaften mit Namen von Himmelsthür bis Engelskirchen oder St. Nikolaus. Nicht nur der Weihnachtsmann und der Nikolaus, auch viele ehrenamtliche Helferlein unterstützen das Christkind beim Beantworten der Briefe. Es beherrscht viele Sprachen, und das muss es auch, denn die Wunschzettel kommen aus aller Herren Länder. Auf Englisch, Französisch, Spanisch, Tschechisch, Taiwanesisch und Chinesisch, Estnisch, Niederländisch, Japanisch und Polnisch und natürlich auf Deutsch sind die Antworten verfasst – sogar in Blindenschrift und seit kurzem auch auf Ukrainisch.

Die Kinder geben sich mit ihrem Brief ans Christkind bzw. den Weihnachtsmann große Mühe. “Lieber Weinachtsman, bring uns Kindern schöne Geschenke, ich leg dir Kekse forn Weinachtsbaum”, schreibt die siebenjährige Amelie. Mit der Rechtschreibung hapert es noch, aber ihren Wunschzettel hat sie bunt bemalt und mit glitzernden Sternchen beklebt. Da ist sie nicht die Einzige: Schließlich sollen die himmlischen Abgesandten Geschenke bringen, vom Einhorn über das Mountainbike bis zur Playstation. Auch andere Wünsche sollen sie bitte erfüllen – für guten Noten in der Schule sorgen oder das Schwesterchen wieder abholen.

Mit Herzen und Sternen verziert

Da ist eine freundliche Einleitung hilfreich:  “Lieber Weihnachtsmann, wie geht es dir? Bist du bei guter Gesundheit? Wie geht es deinen Rentieren, sind sie gesund? Du hast mir letztes Jahr einen Wunsch erfüllt, dafür möchte ich mich bedanken. Dieses Jahr wünsche ich mir…”  Um dem Weihnachtsmann ein wenig die Arbeit abzunehmen, schreiben manche Kinder gleich dazu, in welchem Geschäft die erbetenen Spielsachen zu welchem Preis zu finden sind. 

Besonders ans Herz geht es den Adressaten aber, wenn Briefe wie dieser sie erreichen: “Liebes Christkind, bitte kannst Du machen das der Krieg aufhört und alle Menschen genug zum essen haben?” Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Kinder auch hierzulande, ebenso wie ein Jahr zuvor die Corona-Pandemie: “Lieber Weihnachtsmann, ich hoffe, dass Corona stirbt. Kannst du das machen?”

Andere Kinder wiederum wollen berechtigte Zweifel aus dem Weg räumen, bevor sie sich etwas wünschen: “Lieber Weihnachtsmann, gibt es dich wirklich? Ich habe mal gehört, dass du eine Erfindung von Coka-Cola bist. Und wenn es dich wirklich gibt, bist du dann ein guter Freund vom Christkind?” 

Rund 649.000 Kinderbriefe haben der Weihnachtsmann, das Christkind und der Nikolaus im Jahr 2021 erhalten – in diesem Jahre werden es wohl ähnlich viele sein. Die größte Weihnachtspostfiliale Deutschlands ist in dem Örtchen Himmelpfort in Brandenburg beheimatet, dort gingen im letzten Jahr 300.000 Briefe ein. Die meisten Wunschzettel kommen aus Deutschland, aber es gab auch schon Post aus dem 18.000 Kilometer entfernten Neuseeland. Die Deutsche Post leitet die Briefe pflichtbewusst “An das Krizkind” weiter.

“An das Krizkind” 

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es bereits eine ganz andere Art von Wunschzettel; damals hieß er Weihnachtsbrief. Auf prunkvoll verzierten, aufwendig kolorierten Schmuckbögen schrieben die Kinder allerdings nicht ans Christkind oder den Weihnachtsmann, sondern an die Eltern. 

Wie alles begann: Weihnachtsbriefe an die lieben Eltern

Sie erbaten auch keine Geschenke, sondern bedankten sich bei den Erziehungsberechtigten, gelobten Gehorsam, Fleiß und gutes Benehmen und baten um Gottes Segen. So schrieb der kleine August um 1847: “Theure Eltern! Es vergeht wohl kein Tag im Jahre, an welchem ich es nicht tief empfinde, was ich Euch geliebte Ältern, zu verdanken habe.”

Als die Spielzeugindustrie sich weiter entwickelte, kamen die Hersteller auf die Idee, Wunschzettel-Vordrucke zu verteilen. Die Kinder brauchten nur noch anzukreuzen, was sie am liebsten hätten. 1950 dann adressierte ein bekanntes deutsches Kaufhaus diese Vordrucke direkt ans Christkind oder den Weihnachtsmann.

Weihnachtpostfilialen sollte es allerdings erst ein Jahrzehnt später geben. Die älteste liegt im niedersächsischen Himmelpforten – nicht zu verwechseln mit dem brandenburgischen Himmelpfort. Dort wünschte sich die kleine Bärbel im Jahr 1962 eine neue Puppe und einen lieben Bruder. Ihren handgeschriebenen Brief adressierte sie an “den Weihnachtmann im Himmel”.

Und sie bekam Antwort: Der örtliche Poststellenleiter Helmut Stolberg verzierte sein Schreiben mit Abziehbildern und deklarierte es als Luftpost. Von da an wussten die deutschen Kinder: Den Weihnachtsmann gibt es tatsächlich – und er schreibt immer zurück.

Zu Weihnachten 1919. Meinen lieben Eltern steht auf dieser Weihnachtskarte mit dem Bild eines Engels

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