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Angelo Badalamenti: “Twin Peaks”-Komponist gestorben

Er schrieb die Soundtracks für die Filme von David Lynch, arbeitete mit David Bowie und Nina Simone zusammen. Am Sonntag ist der US-Komponist und Grammy-Preisträger Angelo Badalamenti im Alter von 85 Jahren gestorben.

Mit der eindringlichen, melancholischen Musik, die er für die Kultserie “Twin Peaks” schrieb, erlangte Angelo Badalamenti weltweiten Ruhm. Als Stammkomponist des US-Regisseurs David Lynch war er ein Meister darin, Wörter in Musik zu verwandeln. Es genügte, dass Lynch ihm die Szene beschrieb, die er im Kopf hatte – schon begann Badalamenti am Keyboard Melodien zu entwickeln, die zu den Bildern passten. 

Badalamentis Vermächtnis an unvergesslichen Soundtracks, mit Elementen moderner und klassischer sowie elektronischer Musik und aus dem Jazz, ist groß. Er wusste, die verschiedenen Stile geschickt miteinander zu kombinieren.

Mit der eindringlichen, melancholischen Musik, die er für die Kultserie “Twin Peaks” schrieb, erlangte Angelo Badalamenti weltweiten Ruhm. Als Stammkomponist des US-Regisseurs David Lynch war er ein Meister darin, Wörter in Musik zu verwandeln. Es genügte, dass Lynch ihm die Szene beschrieb, die er im Kopf hatte – schon begann Badalamenti am Keyboard Melodien zu entwickeln, die zu den Bildern passten. 

1937 in Brooklyn geboren, hörte der Sohn italienischer Einwanderer schon als Kind italienische Opern. Als Achtjähriger begann er mit dem Klavierunterricht, sein Studium schloss er an der Manhattan School of Music ab. Über ein Weihnachtslied, dass er für Schüler komponiert hatte, landete er im Entertainment-Sektor. Ein Fernsehsender hatte es ausgestrahlt. Badalamenti wurde in der Folge Songschreiber für Nina Simone (“Another Spring”) und Nancy Wilson (“Face It Girl, It’s Over”) und komponierte Songs für Filme wie “Law and Disorder” (1974).

Angelo Badalamenti war schon früh musikbegeistert

Seinen Durchbruch schaffte der Musiker in den Achtziger Jahren, als er David Lynch kennenlernte: Badalamenti wurde gebeten, der Schauspielerin Isabella Rossellini Gesangsunterricht für Lynchs Kultfilm “Blue Velvet” (1986) zu geben. Nach zwei oder drei Stunden war eine Aufnahme des gleichnamigen Songs fertig. Diese brachte Badalamenti einem begeisterten Lynch, woraufhin Badalamenti die Aufgabe erhielt, einen Soundtrack für den Film zu schreiben.

So begann die Symbiose zwischen Lynch und Badalamenti, welcher daraufhin die Soundtracks für die verschiedenen Staffeln von “Twin Peaks” (1989-1991) und für die Filme “Wild at Heart” (1990), “Twin Peaks – Der Film” (1992), “Lost Highway” (1997), “Eine wahre Geschichte – The Straight Story” (1999) und “Mulholland Drive – Straße der Finsternis” (2001) komponierte. Gelegentlich war Badalamenti in kleineren Nebenrollen zu sehen, etwa als Mafiaboss namens Luigi Castigliane in “Mulholland Drive”. 

Seine Musik zur Lynch-Serie “Twin Peaks” war für drei Emmys nominiert und wurde 1991 mit einem Grammy ausgezeichnet. Aufgrund seines Ruhmes wurde Badalamenti damit beauftragt, die Musik für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1992 zu komponieren. Während seine Töne erklangen, zog das olympische Feuer im Stadion in Barcelona ein und die olympische Fackel wurde entzündet. 

Abseits seiner Zusammenarbeit mit David Lynch brachte Badalamenti mit dem Britpop-Sänger Tim Booth ein Album heraus und schrieb Filmmusik für “The Beach” (2000) und “Die Stadt der verlorenen Kinder” (1995). Badalamenti arbeitete auch mit Musikern wie David Bowie, Liza Minelli und Paul McCartney zusammen. 

Seinem langjährigen Weggefährten zollte David Lynch auf eigene Weise Tribut. Auf seinem Youtube-Kanal, auf dem Lynch jeden Tag einen Wetterbericht aus Los Angeles hochlädt, sagte er nach der Verkündung von Badalamentis Tod: “Today: no music”.

Badalamenti starb am 11. Dezember 2022 im Alter von 85 Jahren eines natürlichen Todes, wie seine Familie über seine Managerin Laura Engel am Montag verlauten ließ.

mjs/vg (dpa, AP)

Szene aus Blue Velvet: Angelo Badalamenti sitzt, formell angezogen, an einem Flügel. Daran lehnt im Vordergrund Isabella Rossellini, die eine Nachtclubsängerin spielt und ein schwarzes enges Kleid und auffälliges Make-Up trägt.

Mit der eindringlichen, melancholischen Musik, die er für die Kultserie “Twin Peaks” schrieb, erlangte Angelo Badalamenti weltweiten Ruhm. Als Stammkomponist des US-Regisseurs David Lynch war er ein Meister darin, Wörter in Musik zu verwandeln. Es genügte, dass Lynch ihm die Szene beschrieb, die er im Kopf hatte – schon begann Badalamenti am Keyboard Melodien zu entwickeln, die zu den Bildern passten. 

Badalamentis Vermächtnis an unvergesslichen Soundtracks, mit Elementen moderner und klassischer sowie elektronischer Musik und aus dem Jazz, ist groß. Er wusste, die verschiedenen Stile geschickt miteinander zu kombinieren.

Angelo Badalamenti war schon früh musikbegeistert

1937 in Brooklyn geboren, hörte der Sohn italienischer Einwanderer schon als Kind italienische Opern. Als Achtjähriger begann er mit dem Klavierunterricht, sein Studium schloss er an der Manhattan School of Music ab. Über ein Weihnachtslied, dass er für Schüler komponiert hatte, landete er im Entertainment-Sektor. Ein Fernsehsender hatte es ausgestrahlt. Badalamenti wurde in der Folge Songschreiber für Nina Simone (“Another Spring”) und Nancy Wilson (“Face It Girl, It’s Over”) und komponierte Songs für Filme wie “Law and Disorder” (1974).

Seinen Durchbruch schaffte der Musiker in den Achtziger Jahren, als er David Lynch kennenlernte: Badalamenti wurde gebeten, der Schauspielerin Isabella Rossellini Gesangsunterricht für Lynchs Kultfilm “Blue Velvet” (1986) zu geben. Nach zwei oder drei Stunden war eine Aufnahme des gleichnamigen Songs fertig. Diese brachte Badalamenti einem begeisterten Lynch, woraufhin Badalamenti die Aufgabe erhielt, einen Soundtrack für den Film zu schreiben.

So begann die Symbiose zwischen Lynch und Badalamenti, welcher daraufhin die Soundtracks für die verschiedenen Staffeln von “Twin Peaks” (1989-1991) und für die Filme “Wild at Heart” (1990), “Twin Peaks – Der Film” (1992), “Lost Highway” (1997), “Eine wahre Geschichte – The Straight Story” (1999) und “Mulholland Drive – Straße der Finsternis” (2001) komponierte. Gelegentlich war Badalamenti in kleineren Nebenrollen zu sehen, etwa als Mafiaboss namens Luigi Castigliane in “Mulholland Drive”. 

Seine Musik zur Lynch-Serie “Twin Peaks” war für drei Emmys nominiert und wurde 1991 mit einem Grammy ausgezeichnet. Aufgrund seines Ruhmes wurde Badalamenti damit beauftragt, die Musik für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1992 zu komponieren. Während seine Töne erklangen, zog das olympische Feuer im Stadion in Barcelona ein und die olympische Fackel wurde entzündet. 

Grammy für den Soundtrack von “Twin Peaks”

Abseits seiner Zusammenarbeit mit David Lynch brachte Badalamenti mit dem Britpop-Sänger Tim Booth ein Album heraus und schrieb Filmmusik für “The Beach” (2000) und “Die Stadt der verlorenen Kinder” (1995). Badalamenti arbeitete auch mit Musikern wie David Bowie, Liza Minelli und Paul McCartney zusammen. 

David Lynch: “No music today”

Seinem langjährigen Weggefährten zollte David Lynch auf eigene Weise Tribut. Auf seinem Youtube-Kanal, auf dem Lynch jeden Tag einen Wetterbericht aus Los Angeles hochlädt, sagte er nach der Verkündung von Badalamentis Tod: “Today: no music”.

Badalamenti starb am 11. Dezember 2022 im Alter von 85 Jahren eines natürlichen Todes, wie seine Familie über seine Managerin Laura Engel am Montag verlauten ließ.

mjs/vg (dpa, AP)

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