I.S.A.R.-Arzt: “So viel Kraft wie Zeynep Hanim werde ich nie haben”
Eine kurze Sequenz ging um die Welt, in der Daniel Lankers von I.S.A.R. Germany nach dem Erdbeben zu einer verschütteten Frau sprach: “Frau Zeynep, hab keine Angst”. Über seinen Türkei-Einsatz sprach er mit der DW.
DW: Herr Lankers, die Öffentlichkeit hat Sie durch eine kurze Sequenz kennengelernt, in der Sie bei einem Rettungseinsatz nach dem Erdbeben in der Türkei zu einer verschütteten Frau sagen: “Zeynep Hanim korkma” (“Frau Zeynep, hab keine Angst”). Wie kam es zu diesem Einsatz?
Daniel Lankers: Zunächst Mal arbeite ich schon seit vielen Jahren als Notarzt, zuletzt als leitender Notarzt in Köln. Und es war mir immer wichtig, ein paar wenige Worte in verschiedenen Sprachen zu können. Einfach, weil ich weiß, dass ich auf diese Weise zu einer Beruhigung meiner Patienten beitragen kann.
DW: Herr Lankers, die Öffentlichkeit hat Sie durch eine kurze Sequenz kennengelernt, in der Sie bei einem Rettungseinsatz nach dem Erdbeben in der Türkei zu einer verschütteten Frau sagen: “Zeynep Hanim korkma” (“Frau Zeynep, hab keine Angst”). Wie kam es zu diesem Einsatz?
So eine andere Situation wie in der Türkei war auch für mich vollständig neu. Sowohl als Arzt als auch als Mensch. Ich habe über viele, viele Stunden mit Zeynep Kontakt gehalten durch einen ganz, ganz schmalen Spalt im Schutt und Beton, der über anderthalb Meter ging. Ich hatte eine Frau vor mir, die ich nur teilweise sehen konnte, die von ihrer Stimmlage her ganz klar gestresst war und trotzdem immer wieder unglaubliche Kraft aufgebracht hat. Und das wollte ich natürlich erwidern.
Gleichzeitig war der Ort, an dem ich mich befand, letztlich auch ja so unsicher, dass nicht die ganze Zeit ein Dolmetscher dabei sein konnte. Deshalb habe ich mir ein paar Notizen gemacht, ein paar türkische Sätze aufgeschrieben. “Hersey yolunda” (“Alles in Ordnung”) oder “Korkma” (“Hab keine Angst”). Wenn ich merkte, dass Zeynep doch Angst bekam oder dass irgendwas nicht in Ordnung war, konnte ich erstmal mit diesen Worten, die ich konnte, sie beruhigen, als Mensch.
Nach mehr als 50 Stunden hat das I.S.A.R.-Team Zeynep aus den Trümmern geholt. Doch im Krankenhaus ist sie ihren Verletzungen erlegen. Wie geht man damit um?
Zunächst mal als Arzt oder als Notfallmediziner war uns allen klar, dass Zeynep sich in einem kritischen Zustand befand. Sie war stabil als wir sie herausholten aus den Trümmern. Sie konnte lächeln als das erste Sonnenlicht auf ihr Gesicht fiel und als sie die Stimme ihrer Schwester hörte. Das waren für uns sehr bewegenden Momente. Trotzdem war sie aufgrund ihrer Verletzung nach wie vor in einem kritischen Zustand und lebensbedroht, was sich auch im weiteren Verlauf leider bewahrheitet hat.
Das war für uns alle ein Moment, in dem wir alle getrauert haben, wir alle waren davon tief betroffen. Gleichzeitig würde jeder einzelne von uns sagen: Das würden wir wieder tun. Zeynep hat gekämpft, sie wollte unbedingt raus. Vielleicht, weil sie nochmal das Sonnenlicht sehen wollte, vielleicht weil sie ihre Schwester in den Arm nehmen wollte oder ihre Familie sehen wollte, das weiß ich nicht. Aber was ich weiß ist, dass sie nie aufgegeben hat. Deshalb wäre das auch nicht für uns in Frage gekommen, völlig egal, wie das Ergebnis ist.
Mit wie vielen Helfern war I.S.A.R. Germany in Hatay?
I.S.A.R. Germany hat ungefähr 170 ehrenamtliche Mitglieder. Zwei Stunden nach dem Erdbeben kam bei uns die Alarmierung. Und 28 Stunden nach dem Erdbeben befanden wir uns im Katastrophengebiet. Wir bestanden aus einem Team von 42 Leuten und sieben Trümmersuchhunden. Wir hatten entsprechend sieben Hundeführer dabei. Wir hatten einen ganzen Trupp an Bergern dabei, Mediziner und medizinisches Personal, zusätzliche Logistiker, Management und sogar einen Koch. Ich bin Notarzt, andere meiner Kollegen und Kolleginnen Feuerwehrleute, Krankenschwestern, Intensivpfleger oder Notfallsanitäter. Aber wir haben auch Ingenieure bei uns, Statiker oder Architekten, die sich sehr gut mit Trümmerstrukturen oder Gebäuden auskennen. Auch Polizisten und Schreibkräfte sind bei uns, die natürlich für ihre Aufgaben ausgebildet und vorbereitet werden.
Sie sind zurück, ist man auch mental zurück und kann sofort abschalten?
Ich bin sicherlich nur zu einem Teil hier. Das kenne ich schon von letztem Einsatz vor anderthalb Jahren. Da waren wir in Haiti nach dem Erdbeben. Auch da hat es etliche Wochen gedauert bis man das Ganze als Erinnerung betrachtet hat, es sind ganz intensive Erfahrungen. Es sind Menschen in Extremsituationen, die einen immer wieder beeindrucken können, weil Menschen häufig, wenn sie in Extremsituationen gestellt werden, auch über ihre Kräfte hinauswachsen. Ich habe viele Menschen kennengelernt in diesem Einsatz, die mich tief beeindruckt haben. Und das wird mich ganz so schnell nicht loslassen.
Gleichzeitig bin ich ganz ganz froh bei meiner Familie und meinen Kindern zu sein, die mir immer viel Kraft geben und die ja immer mein Rückhalt waren. Trotzdem werden Teamnachnachgespräche stattfinden, wo wir uns mit den Menschen, die vor Ort waren, nochmal zusammensetzen und nochmal darüber reden. Was war gut, was war schlecht, was beschäftigt uns jetzt – auch das ist ein ganz wichtiger Teil davon. Und wenn ich jetzt Nachrichten sehe und verfolge, was dort wieder passiert, ja klar, dann ist ein Teil von mir auch da und sagt: Verdammt, wie kann man weiterhelfen? Weil jeder von uns das mit Herzblut macht, wir alle machen es ehrenamtlich.
Wie war die Koordinierung vor Ort?
Ich kann Ihnen wenig zu den lokalen Katastophenhilfskräften sagen. Wir sind darauf trainiert, autark arbeiten zu können. Von der WHO bekommen wir einen Bereich zugewiesen, der mit der Regierung abgestimmt ist. Das ist dann eine Abstimmung, die über übergeordnete Stellen läuft. Als wir in der Stadt Kirikhan ankamen, haben wir uns als erstes mit Bewohnern der Stadt kurzgeschlossen, um rauszufinden, wo es Meldungen gab. Und eine Stunde nach Eintreffen in der Stadt hat das erste Team angefangen, in Trümmerstrukturen nach Verschütteten zu suchen und hat nach wenigen Stunden den ersten Menschen lebend aus den Trümmern holen können, während ein anderer Teil unseres Teams zu diesem Zeitpunkt angefangen hat, einen Platz für das Camp zu erkunden und es aufzubauen, so dass wir letztlich unabhängig von den lokalen Katastrophenkräften gearbeitet haben.
Was ich dort erlebt habe, war, dass Katastrophenhilfe vor Ort war. Ob die ausreicht oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Sicherlich hat ein Land wie die Türkei nicht genug spezialisierte Kräfte bei so einem Schadensausmaß. Aus diesem Grund gab es ja internationale Hilfe. Was ich aber erlebt habe, ist, wann immer wir auf lokale Kräfte gestoßen sind, haben diese uns nach Kräften unterstützt. Da lief die Zusammenarbeit reibungslos. Es gab ein paar mal Missverständnisse, die waren dann mit wenigen Worten ausgeräumt.
Das österreichische und deutsche Team hat dann aber die Rettung ausgesetzt, war die Lage so unsicher?
Ich für meinen Teil habe mich nicht unwohl gefühlt, und ich bin auch zu keinem Zeitpunkt von einem der Einwohner in der Türkei in irgendeiner Weise angegangen worden. Sie müssen sich das so vorstellen: Nach mehreren Tagen eines Erdbebens wird die Wut in mehr und mehr Menschen größer. Das ist ein normaler Vorgang, den erleben wir in vielen Ländern auf der Welt, eigentlich immer. Das liegt einfach daran, dass die Trauer um die Angehörigen, die Hoffnung diese lebend zu erreichen, im Laufe der Zeit mehr und mehr schwindet und umso mehr einer Wut und einer Verzweiflung Platz macht.
Die Dankbarkeit ist groß, gibt sie Ihnen Kraft, weiter zu machen?
Die Dankbarkeit, die ich in den letzten Tagen erlebt habe, überwältigt mich. Sie ist einerseits entstanden durch unsere Arbeit, das weiß ich, weil wir dorthin gereist sind. In meinem Falle ist sie noch entstanden, weil es ein Video gab von etwas, das gar nicht für die Öffentlichkeit gemacht worden war. Ich habe alles, was ich da gesagt habe auch Stunden davor und danach gesagt, aber halt für Zeynep, weil ich dieser Frau helfen wollte. Von daher hat das mich sehr unvorbereitet getroffen, diese große Welle der Freundschaft und der Dankbarkeit. Ja, daraus schöpfe ich sehr viel Kraft, aber egal wie viel Kraft ich schöpfe, so viel Kraft wie Zeynep Hanim, werde ich nie haben, da habe ich bis heute noch den großen Respekt vor ihr.
Daniel Lankers, Notfallmediziner und leitender Notarzt aus Köln, arbeitet als ehrenamtlicher Helfer bei I.S.A.R. Germany (International Search And Rescue). Vor dem Türkei-Einsatz war er auch in Haiti nach dem Erdbeben 2021.
DW: Herr Lankers, die Öffentlichkeit hat Sie durch eine kurze Sequenz kennengelernt, in der Sie bei einem Rettungseinsatz nach dem Erdbeben in der Türkei zu einer verschütteten Frau sagen: “Zeynep Hanim korkma” (“Frau Zeynep, hab keine Angst”). Wie kam es zu diesem Einsatz?
Daniel Lankers: Zunächst Mal arbeite ich schon seit vielen Jahren als Notarzt, zuletzt als leitender Notarzt in Köln. Und es war mir immer wichtig, ein paar wenige Worte in verschiedenen Sprachen zu können. Einfach, weil ich weiß, dass ich auf diese Weise zu einer Beruhigung meiner Patienten beitragen kann.
So eine andere Situation wie in der Türkei war auch für mich vollständig neu. Sowohl als Arzt als auch als Mensch. Ich habe über viele, viele Stunden mit Zeynep Kontakt gehalten durch einen ganz, ganz schmalen Spalt im Schutt und Beton, der über anderthalb Meter ging. Ich hatte eine Frau vor mir, die ich nur teilweise sehen konnte, die von ihrer Stimmlage her ganz klar gestresst war und trotzdem immer wieder unglaubliche Kraft aufgebracht hat. Und das wollte ich natürlich erwidern.
Gleichzeitig war der Ort, an dem ich mich befand, letztlich auch ja so unsicher, dass nicht die ganze Zeit ein Dolmetscher dabei sein konnte. Deshalb habe ich mir ein paar Notizen gemacht, ein paar türkische Sätze aufgeschrieben. “Hersey yolunda” (“Alles in Ordnung”) oder “Korkma” (“Hab keine Angst”). Wenn ich merkte, dass Zeynep doch Angst bekam oder dass irgendwas nicht in Ordnung war, konnte ich erstmal mit diesen Worten, die ich konnte, sie beruhigen, als Mensch.
Nach mehr als 50 Stunden hat das I.S.A.R.-Team Zeynep aus den Trümmern geholt. Doch im Krankenhaus ist sie ihren Verletzungen erlegen. Wie geht man damit um?
Zunächst mal als Arzt oder als Notfallmediziner war uns allen klar, dass Zeynep sich in einem kritischen Zustand befand. Sie war stabil als wir sie herausholten aus den Trümmern. Sie konnte lächeln als das erste Sonnenlicht auf ihr Gesicht fiel und als sie die Stimme ihrer Schwester hörte. Das waren für uns sehr bewegenden Momente. Trotzdem war sie aufgrund ihrer Verletzung nach wie vor in einem kritischen Zustand und lebensbedroht, was sich auch im weiteren Verlauf leider bewahrheitet hat.
Das war für uns alle ein Moment, in dem wir alle getrauert haben, wir alle waren davon tief betroffen. Gleichzeitig würde jeder einzelne von uns sagen: Das würden wir wieder tun. Zeynep hat gekämpft, sie wollte unbedingt raus. Vielleicht, weil sie nochmal das Sonnenlicht sehen wollte, vielleicht weil sie ihre Schwester in den Arm nehmen wollte oder ihre Familie sehen wollte, das weiß ich nicht. Aber was ich weiß ist, dass sie nie aufgegeben hat. Deshalb wäre das auch nicht für uns in Frage gekommen, völlig egal, wie das Ergebnis ist.
Mit wie vielen Helfern war I.S.A.R. Germany in Hatay?
I.S.A.R. Germany hat ungefähr 170 ehrenamtliche Mitglieder. Zwei Stunden nach dem Erdbeben kam bei uns die Alarmierung. Und 28 Stunden nach dem Erdbeben befanden wir uns im Katastrophengebiet. Wir bestanden aus einem Team von 42 Leuten und sieben Trümmersuchhunden. Wir hatten entsprechend sieben Hundeführer dabei. Wir hatten einen ganzen Trupp an Bergern dabei, Mediziner und medizinisches Personal, zusätzliche Logistiker, Management und sogar einen Koch. Ich bin Notarzt, andere meiner Kollegen und Kolleginnen Feuerwehrleute, Krankenschwestern, Intensivpfleger oder Notfallsanitäter. Aber wir haben auch Ingenieure bei uns, Statiker oder Architekten, die sich sehr gut mit Trümmerstrukturen oder Gebäuden auskennen. Auch Polizisten und Schreibkräfte sind bei uns, die natürlich für ihre Aufgaben ausgebildet und vorbereitet werden.
Sie sind zurück, ist man auch mental zurück und kann sofort abschalten?
Ich bin sicherlich nur zu einem Teil hier. Das kenne ich schon von letztem Einsatz vor anderthalb Jahren. Da waren wir in Haiti nach dem Erdbeben. Auch da hat es etliche Wochen gedauert bis man das Ganze als Erinnerung betrachtet hat, es sind ganz intensive Erfahrungen. Es sind Menschen in Extremsituationen, die einen immer wieder beeindrucken können, weil Menschen häufig, wenn sie in Extremsituationen gestellt werden, auch über ihre Kräfte hinauswachsen. Ich habe viele Menschen kennengelernt in diesem Einsatz, die mich tief beeindruckt haben. Und das wird mich ganz so schnell nicht loslassen.
Gleichzeitig bin ich ganz ganz froh bei meiner Familie und meinen Kindern zu sein, die mir immer viel Kraft geben und die ja immer mein Rückhalt waren. Trotzdem werden Teamnachnachgespräche stattfinden, wo wir uns mit den Menschen, die vor Ort waren, nochmal zusammensetzen und nochmal darüber reden. Was war gut, was war schlecht, was beschäftigt uns jetzt – auch das ist ein ganz wichtiger Teil davon. Und wenn ich jetzt Nachrichten sehe und verfolge, was dort wieder passiert, ja klar, dann ist ein Teil von mir auch da und sagt: Verdammt, wie kann man weiterhelfen? Weil jeder von uns das mit Herzblut macht, wir alle machen es ehrenamtlich.
Wie war die Koordinierung vor Ort?
Ich kann Ihnen wenig zu den lokalen Katastophenhilfskräften sagen. Wir sind darauf trainiert, autark arbeiten zu können. Von der WHO bekommen wir einen Bereich zugewiesen, der mit der Regierung abgestimmt ist. Das ist dann eine Abstimmung, die über übergeordnete Stellen läuft. Als wir in der Stadt Kirikhan ankamen, haben wir uns als erstes mit Bewohnern der Stadt kurzgeschlossen, um rauszufinden, wo es Meldungen gab. Und eine Stunde nach Eintreffen in der Stadt hat das erste Team angefangen, in Trümmerstrukturen nach Verschütteten zu suchen und hat nach wenigen Stunden den ersten Menschen lebend aus den Trümmern holen können, während ein anderer Teil unseres Teams zu diesem Zeitpunkt angefangen hat, einen Platz für das Camp zu erkunden und es aufzubauen, so dass wir letztlich unabhängig von den lokalen Katastrophenkräften gearbeitet haben.
Was ich dort erlebt habe, war, dass Katastrophenhilfe vor Ort war. Ob die ausreicht oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Sicherlich hat ein Land wie die Türkei nicht genug spezialisierte Kräfte bei so einem Schadensausmaß. Aus diesem Grund gab es ja internationale Hilfe. Was ich aber erlebt habe, ist, wann immer wir auf lokale Kräfte gestoßen sind, haben diese uns nach Kräften unterstützt. Da lief die Zusammenarbeit reibungslos. Es gab ein paar mal Missverständnisse, die waren dann mit wenigen Worten ausgeräumt.
Das österreichische und deutsche Team hat dann aber die Rettung ausgesetzt, war die Lage so unsicher?
Ich für meinen Teil habe mich nicht unwohl gefühlt, und ich bin auch zu keinem Zeitpunkt von einem der Einwohner in der Türkei in irgendeiner Weise angegangen worden. Sie müssen sich das so vorstellen: Nach mehreren Tagen eines Erdbebens wird die Wut in mehr und mehr Menschen größer. Das ist ein normaler Vorgang, den erleben wir in vielen Ländern auf der Welt, eigentlich immer. Das liegt einfach daran, dass die Trauer um die Angehörigen, die Hoffnung diese lebend zu erreichen, im Laufe der Zeit mehr und mehr schwindet und umso mehr einer Wut und einer Verzweiflung Platz macht.
Die Dankbarkeit ist groß, gibt sie Ihnen Kraft, weiter zu machen?
Die Dankbarkeit, die ich in den letzten Tagen erlebt habe, überwältigt mich. Sie ist einerseits entstanden durch unsere Arbeit, das weiß ich, weil wir dorthin gereist sind. In meinem Falle ist sie noch entstanden, weil es ein Video gab von etwas, das gar nicht für die Öffentlichkeit gemacht worden war. Ich habe alles, was ich da gesagt habe auch Stunden davor und danach gesagt, aber halt für Zeynep, weil ich dieser Frau helfen wollte. Von daher hat das mich sehr unvorbereitet getroffen, diese große Welle der Freundschaft und der Dankbarkeit. Ja, daraus schöpfe ich sehr viel Kraft, aber egal wie viel Kraft ich schöpfe, so viel Kraft wie Zeynep Hanim, werde ich nie haben, da habe ich bis heute noch den großen Respekt vor ihr.
Daniel Lankers, Notfallmediziner und leitender Notarzt aus Köln, arbeitet als ehrenamtlicher Helfer bei I.S.A.R. Germany (International Search And Rescue). Vor dem Türkei-Einsatz war er auch in Haiti nach dem Erdbeben 2021.