Honduras will diplomatische Beziehungen mit China – zu Lasten Taiwans?
Mit Honduras sucht ein weiteres mittelamerikanisches Land die Nähe zu Peking. Nun wird erwartet, dass Präsidentin Xiomara Castro mit Taiwan bricht. Taipeh hatte in der Region erst 2021 einen Verbündeten verloren.
Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro erklärte auf Twitter, ihr Außenminister sei angewiesen, die Aufnahme offizieller Beziehungen zu China in die Wege zu leiten. Die Entscheidung sei “ein Zeichen meiner Entschlossenheit, den Regierungsplan zu erfüllen und die Grenzen zu erweitern”.
Die seit gut einem Jahr amtierende Castro hatte während ihres Wahlkampfes ihren Unterstützern einen solchen Schritt versprochen. Zunächst hatte sie noch erklärt, sie hoffe, die Beziehungen zu Taiwan aufrecht zu erhalten. Vor gut einem Monat hatte Honduras Verhandlungen mit China über den Bau eines neuen Wasserkraftwerks aufgenommen.
Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro erklärte auf Twitter, ihr Außenminister sei angewiesen, die Aufnahme offizieller Beziehungen zu China in die Wege zu leiten. Die Entscheidung sei “ein Zeichen meiner Entschlossenheit, den Regierungsplan zu erfüllen und die Grenzen zu erweitern”.
Peking knüpft diplomatische Beziehungen an ein Bekenntnis zur sogenannten Ein-China-Doktrin. Diese macht den Partnern der Volksrepublik offizielle Verbindungen mit Taiwan unmöglich. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. 1949 flüchteten die unterlegenen Nationalisten der Kuomintang-Partei vor Maos Kommunistischer Partei auf die Insel.
China zeigt sich erfreut
Peking begrüßt nun die Entscheidung Honduras. “Auf der Grundlage des Ein-China-Prinzips ist China bereit, freundschaftliche und kooperative Beziehungen zu Honduras und anderen Ländern der Welt aufzubauen”, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, und fügte hinzu: “Wir begrüßen die entsprechende Erklärung der honduranischen Seite.” Der chinesische Botschafter in Mexiko, Zhang Run, twitterte, die Ein-China-Doktrin sei der Konsens der internationalen Gemeinschaft. “Gratulationen an Honduras für diese korrekte Entscheidung, dieses Prinzip hochzuhalten!”
Das taiwanesische Außenministerium rief nach Castros Ankündigung seinen bisherigen Verbündeten Honduras dazu auf, die Entscheidung sorgfältig zu wägen und nicht “in Chinas Falle zu tappen”. Chinas einziges Motiv für die diplomatischen Beziehungen mit Honduras sei es, Taiwans internationalen Einfluss zu verringern. China habe nicht die Absicht, das Wohlergehen des honduranischen Volks zu fördern, teilte das Ministerium mit.
Sollte Honduras seine Beziehungen zu Taiwan abbrechen, blieben auf Taipehs Seite nur noch 13 offizielle Verbündete, die meisten von ihnen in Lateinamerika und der Karibik. 2021 hatte bereits Nicaragua in Richtung der Volksrepublik China umgeschwenkt. Im September 2019 hatten sich zwei pazifische Inselstaaten, die Salomonen und Kiribati, von Taiwan zugunsten der Volksrepublik abgewandt.
Die Taiwan-Frage spitzt sich seit Jahren diplomatisch zu – insbesondere mit Staaten, deren offizielle Beziehungen Peking gelten, die jedoch auch Taiwan wohlgesonnen sind. Insbesondere gilt das für die USA, die Taipeh seit langem mit Waffenlieferungen unterstützen. Im vergangenen August sorgte ein Taiwan-Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, für Verstimmungen zwischen Washington und Peking. Unmittelbar nach Pelosis Abreise nutzte Chinas Militär das gesamte Gebiet rund um Taiwan als Übungsort, was Sorgen vor einer bevorstehenden Invasion weiter anheizte.
Aber auch mit kleineren Ländern wie dem EU-Mitglied Litauen leistete sich China bereits Kraftproben: Peking stellte neue Handelshürden auf, nachdem Vilnius 2021 die Eröffnung einer “Taipeh-Vertretung” angekündigt hatte.
ehl/mak (rtr, ap, dpa, afp)
Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro erklärte auf Twitter, ihr Außenminister sei angewiesen, die Aufnahme offizieller Beziehungen zu China in die Wege zu leiten. Die Entscheidung sei “ein Zeichen meiner Entschlossenheit, den Regierungsplan zu erfüllen und die Grenzen zu erweitern”.
Die seit gut einem Jahr amtierende Castro hatte während ihres Wahlkampfes ihren Unterstützern einen solchen Schritt versprochen. Zunächst hatte sie noch erklärt, sie hoffe, die Beziehungen zu Taiwan aufrecht zu erhalten. Vor gut einem Monat hatte Honduras Verhandlungen mit China über den Bau eines neuen Wasserkraftwerks aufgenommen.
China zeigt sich erfreut
Peking knüpft diplomatische Beziehungen an ein Bekenntnis zur sogenannten Ein-China-Doktrin. Diese macht den Partnern der Volksrepublik offizielle Verbindungen mit Taiwan unmöglich. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. 1949 flüchteten die unterlegenen Nationalisten der Kuomintang-Partei vor Maos Kommunistischer Partei auf die Insel.
Peking begrüßt nun die Entscheidung Honduras. “Auf der Grundlage des Ein-China-Prinzips ist China bereit, freundschaftliche und kooperative Beziehungen zu Honduras und anderen Ländern der Welt aufzubauen”, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, und fügte hinzu: “Wir begrüßen die entsprechende Erklärung der honduranischen Seite.” Der chinesische Botschafter in Mexiko, Zhang Run, twitterte, die Ein-China-Doktrin sei der Konsens der internationalen Gemeinschaft. “Gratulationen an Honduras für diese korrekte Entscheidung, dieses Prinzip hochzuhalten!”
Das taiwanesische Außenministerium rief nach Castros Ankündigung seinen bisherigen Verbündeten Honduras dazu auf, die Entscheidung sorgfältig zu wägen und nicht “in Chinas Falle zu tappen”. Chinas einziges Motiv für die diplomatischen Beziehungen mit Honduras sei es, Taiwans internationalen Einfluss zu verringern. China habe nicht die Absicht, das Wohlergehen des honduranischen Volks zu fördern, teilte das Ministerium mit.
Sollte Honduras seine Beziehungen zu Taiwan abbrechen, blieben auf Taipehs Seite nur noch 13 offizielle Verbündete, die meisten von ihnen in Lateinamerika und der Karibik. 2021 hatte bereits Nicaragua in Richtung der Volksrepublik China umgeschwenkt. Im September 2019 hatten sich zwei pazifische Inselstaaten, die Salomonen und Kiribati, von Taiwan zugunsten der Volksrepublik abgewandt.
Taiwan gehen allmählich die Unterstützer aus
Die Taiwan-Frage spitzt sich seit Jahren diplomatisch zu – insbesondere mit Staaten, deren offizielle Beziehungen Peking gelten, die jedoch auch Taiwan wohlgesonnen sind. Insbesondere gilt das für die USA, die Taipeh seit langem mit Waffenlieferungen unterstützen. Im vergangenen August sorgte ein Taiwan-Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, für Verstimmungen zwischen Washington und Peking. Unmittelbar nach Pelosis Abreise nutzte Chinas Militär das gesamte Gebiet rund um Taiwan als Übungsort, was Sorgen vor einer bevorstehenden Invasion weiter anheizte.
Aber auch mit kleineren Ländern wie dem EU-Mitglied Litauen leistete sich China bereits Kraftproben: Peking stellte neue Handelshürden auf, nachdem Vilnius 2021 die Eröffnung einer “Taipeh-Vertretung” angekündigt hatte.
ehl/mak (rtr, ap, dpa, afp)