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Letzter Ankläger der Nürnberger Prozesse gestorben

Benjamin Ferencz, einer der Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen gegen NS-Kriegsverbrecher in den 1940er Jahren, ist tot. Er wurde 103 Jahre alt.

“Die Welt hat einen Anführer im Kampf für die Gerechtigkeit für Opfer von Genozid und damit verbundenen Verbrechen verloren”, schrieb das US-Holocaust-Museum in einer Würdigung bei Twitter. Benjamin Ferencz wurde 1920 im damals ungarischen Siebenbürgen als Sohn orthodoxer Juden geboren und wanderte als Kind mit seinen Eltern in die USA aus. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in New York auf und studierte mit einem Stipendium später an der Elite-Universität Harvard Jura.

Ferencz war selbst Soldat im Zweiten Weltkrieg, bevor er 1945 den Auftrag erhielt, Beweismaterial für Kriegsverbrechen der Deutschen zu sammeln. Im Alter von nur 27 Jahren wurde der Jurist Chefankläger der US-Armee im sogenannten Einsatzgruppen-Prozess, einem der zwölf Nachfolgeverfahren der Nürnberger Prozesse gegen die NS-Hauptkriegsverbrecher. Die NS-Einsatzgruppen waren für die Ermordung von mehr als einer Million Menschen, vor allem Juden, verantwortlich. Von den 22 Verurteilten in dem Prozess wurden vier hingerichtet. Die meisten anderen Todesurteile wurden zu Haftstrafen umgewandelt.

“Die Welt hat einen Anführer im Kampf für die Gerechtigkeit für Opfer von Genozid und damit verbundenen Verbrechen verloren”, schrieb das US-Holocaust-Museum in einer Würdigung bei Twitter. Benjamin Ferencz wurde 1920 im damals ungarischen Siebenbürgen als Sohn orthodoxer Juden geboren und wanderte als Kind mit seinen Eltern in die USA aus. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in New York auf und studierte mit einem Stipendium später an der Elite-Universität Harvard Jura.

Nach dem Krieg besuchte Ferencz frühere NS-Konzentrationslager, um Beweise für die dort begangenen Gräueltaten zu sammeln. Später schrieb er, Lager wie Buchenwald, Mauthausen und Dachau seien Leichenhäuser unbeschreiblichen Grauens gewesen. “Es besteht kein Zweifel, dass ich durch meine Erfahrungen als Kriegsverbrechensermittler in den Vernichtungszentren der Nazis unauslöschlich traumatisiert wurde. Ich versuche immer noch, nicht über die Details zu sprechen oder nachzudenken.”

Nazis vor Gericht – die Nürnberger Prozesse

Nach Prozessende blieb Ferencz mit seiner Frau noch einige Jahre in Deutschland und wirkte an der Entwicklung der Entschädigungsgesetze der Bundesrepublik mit. Später trug er entscheidend zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs bei.

qu/ack (dpa, afp, rtr)

Benjamin Ferencz (zweiter von rechts) im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess

“Die Welt hat einen Anführer im Kampf für die Gerechtigkeit für Opfer von Genozid und damit verbundenen Verbrechen verloren”, schrieb das US-Holocaust-Museum in einer Würdigung bei Twitter. Benjamin Ferencz wurde 1920 im damals ungarischen Siebenbürgen als Sohn orthodoxer Juden geboren und wanderte als Kind mit seinen Eltern in die USA aus. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in New York auf und studierte mit einem Stipendium später an der Elite-Universität Harvard Jura.

Ferencz war selbst Soldat im Zweiten Weltkrieg, bevor er 1945 den Auftrag erhielt, Beweismaterial für Kriegsverbrechen der Deutschen zu sammeln. Im Alter von nur 27 Jahren wurde der Jurist Chefankläger der US-Armee im sogenannten Einsatzgruppen-Prozess, einem der zwölf Nachfolgeverfahren der Nürnberger Prozesse gegen die NS-Hauptkriegsverbrecher. Die NS-Einsatzgruppen waren für die Ermordung von mehr als einer Million Menschen, vor allem Juden, verantwortlich. Von den 22 Verurteilten in dem Prozess wurden vier hingerichtet. Die meisten anderen Todesurteile wurden zu Haftstrafen umgewandelt.

Nazis vor Gericht – die Nürnberger Prozesse

Nach dem Krieg besuchte Ferencz frühere NS-Konzentrationslager, um Beweise für die dort begangenen Gräueltaten zu sammeln. Später schrieb er, Lager wie Buchenwald, Mauthausen und Dachau seien Leichenhäuser unbeschreiblichen Grauens gewesen. “Es besteht kein Zweifel, dass ich durch meine Erfahrungen als Kriegsverbrechensermittler in den Vernichtungszentren der Nazis unauslöschlich traumatisiert wurde. Ich versuche immer noch, nicht über die Details zu sprechen oder nachzudenken.”

Nach Prozessende blieb Ferencz mit seiner Frau noch einige Jahre in Deutschland und wirkte an der Entwicklung der Entschädigungsgesetze der Bundesrepublik mit. Später trug er entscheidend zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs bei.

qu/ack (dpa, afp, rtr)

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