Kultur

Eros auf Delfin: Sensationeller Fund antiker Statuen

Die kürzlich entdeckten Fundstücke im italienischen Archäologiepark Paestum und Velia geben Einblicke in das religiöse Leben der antiken Stadt. Auch der Liebesgott Eros, der auf einem Delfin reitet?

Bei Ausgrabungen in Süditalien hat ein Archäologen-Team zahlreiche teils sehr gut erhaltene Figuren aus Terrakotta entdeckt. Die Funde wurden in einem kleinen Tempel gemacht, den Archäologen bereits 2019 ausgegraben hatten und der Teil des Archäologieparks Paestum und Velia in der italienischen Provinz Salerno ist.

Es handele sich um “kleine Meisterwerke der Handwerkskunst”, hieß es in einer Mitteilung des Archäologieparks. Sie würden ein “sehr interessantes Licht auf das antike religiöse Leben werfen”, so der Generaldirektor der staatlichen Museen, Massimo Osanna.  

Bei Ausgrabungen in Süditalien hat ein Archäologen-Team zahlreiche teils sehr gut erhaltene Figuren aus Terrakotta entdeckt. Die Funde wurden in einem kleinen Tempel gemacht, den Archäologen bereits 2019 ausgegraben hatten und der Teil des Archäologieparks Paestum und Velia in der italienischen Provinz Salerno ist.

Neben sieben Stierköpfen und mehreren Miniaturtempeln und -Altären ist auch eine Darstellung des griechischen Liebesgottes Eros gefunden worden, der auf einem Delfin reitet. Bei religiösen Handlungen spielte Eros selten eine Rolle, aber er taucht als beliebte Figur im Laufe der Antike und in den folgenden Jahrhunderten immer häufiger auf. Der Eros aus Paestum stammt aus den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts v. Chr. Der Gott der Liebe hieß bei den Römern Amor oder Cupido und ist Sohn von Aphrodite (bei den Römern Venus) und dem Kriegsgott Ares (bei den Römern Mars). Er ist der jüngste der Götter.

In der griechischen Klassik war Eros meist ein schöner Jüngling, später wurde er als verspielter Knabe dargestellt, mal mit einer Ente, häufig auch mit einem Delfin – teils von dem Tier umschlungen, teils sich daran lehnend oder darauf reitend. Delfine galten im antiken Griechenland als heilige Tiere, und sie hatten einen besonderen Platz in den Herzen der himmlischen Götter. Wer sie schlecht behandelte, zog sich ihren Zorn zu.

Bei den Römern hatten die Meeresbewohner keine tiefere mythologische Bedeutung mehr. Allerdings gab es zahlreiche Legenden über Knaben, die auf Delfinen ritten und über enge emotionale Verbindungen zwischen Mensch und Delfin. So trauen in manchen Legenden Delfine jahrelang über den Tod eines von ihnen geliebten Menschen.

Neben den Figuren und anderen dekorativen Elementen wurde auch eine Steinplatte mit einer Art Rinne ausgegraben, in der während religiöser Riten vor dem Altar Flüssigkeiten wie das Blut von geopferten Tieren aufgefangen werden konnten, erklärte die Direktorin des Parks, Tiziana D’Angelo.

Die Stadt Paestum wurde um 600 v. Chr. von den Griechen unter dem Namen “Poseidonia” gegründet. Knapp drei Jahrhunderte später eroberten die Römer die Stadt. Die Ruinenstätte liegt rund 100 Kilometer südöstlich von Neapel und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist berühmt für ihre gut erhaltenen Tempel aus griechischer Zeit. “Die Entdeckung von Hunderten Votivgaben, Statuen und Altären im kleinen Tempel von Paestum bestätigt den außerordentlichen Wert dieser Stätte”, so der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano.

Neben der Ausgrabungsstätte Paestum gehört auch die antike griechische Hafenstadt Elea zum Archäologiepark Paestum und Velia. Sie wird auch nach ihrer römischen Bezeichnung Velia genannt. 

pj/suc (mit dpa/Der Standard)

Eine steinerne Ornamentleiste mit pflanzenartigen Verzierungen und einem Löwenkopf
Ein Stierkopf aus Terrakotta liegt auf einem Holzbrett
Teil einer Tempel-Dekoration mit Pflanzen-Ornamenten

Bei Ausgrabungen in Süditalien hat ein Archäologen-Team zahlreiche teils sehr gut erhaltene Figuren aus Terrakotta entdeckt. Die Funde wurden in einem kleinen Tempel gemacht, den Archäologen bereits 2019 ausgegraben hatten und der Teil des Archäologieparks Paestum und Velia in der italienischen Provinz Salerno ist.

Es handele sich um “kleine Meisterwerke der Handwerkskunst”, hieß es in einer Mitteilung des Archäologieparks. Sie würden ein “sehr interessantes Licht auf das antike religiöse Leben werfen”, so der Generaldirektor der staatlichen Museen, Massimo Osanna.  

Neben sieben Stierköpfen und mehreren Miniaturtempeln und -Altären ist auch eine Darstellung des griechischen Liebesgottes Eros gefunden worden, der auf einem Delfin reitet. Bei religiösen Handlungen spielte Eros selten eine Rolle, aber er taucht als beliebte Figur im Laufe der Antike und in den folgenden Jahrhunderten immer häufiger auf. Der Eros aus Paestum stammt aus den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts v. Chr. Der Gott der Liebe hieß bei den Römern Amor oder Cupido und ist Sohn von Aphrodite (bei den Römern Venus) und dem Kriegsgott Ares (bei den Römern Mars). Er ist der jüngste der Götter.

In der griechischen Klassik war Eros meist ein schöner Jüngling, später wurde er als verspielter Knabe dargestellt, mal mit einer Ente, häufig auch mit einem Delfin – teils von dem Tier umschlungen, teils sich daran lehnend oder darauf reitend. Delfine galten im antiken Griechenland als heilige Tiere, und sie hatten einen besonderen Platz in den Herzen der himmlischen Götter. Wer sie schlecht behandelte, zog sich ihren Zorn zu.

Bei den Römern hatten die Meeresbewohner keine tiefere mythologische Bedeutung mehr. Allerdings gab es zahlreiche Legenden über Knaben, die auf Delfinen ritten und über enge emotionale Verbindungen zwischen Mensch und Delfin. So trauen in manchen Legenden Delfine jahrelang über den Tod eines von ihnen geliebten Menschen.

Neben den Figuren und anderen dekorativen Elementen wurde auch eine Steinplatte mit einer Art Rinne ausgegraben, in der während religiöser Riten vor dem Altar Flüssigkeiten wie das Blut von geopferten Tieren aufgefangen werden konnten, erklärte die Direktorin des Parks, Tiziana D’Angelo.

Die Stadt Paestum wurde um 600 v. Chr. von den Griechen unter dem Namen “Poseidonia” gegründet. Knapp drei Jahrhunderte später eroberten die Römer die Stadt. Die Ruinenstätte liegt rund 100 Kilometer südöstlich von Neapel und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist berühmt für ihre gut erhaltenen Tempel aus griechischer Zeit. “Die Entdeckung von Hunderten Votivgaben, Statuen und Altären im kleinen Tempel von Paestum bestätigt den außerordentlichen Wert dieser Stätte”, so der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano.

Neben der Ausgrabungsstätte Paestum gehört auch die antike griechische Hafenstadt Elea zum Archäologiepark Paestum und Velia. Sie wird auch nach ihrer römischen Bezeichnung Velia genannt. 

pj/suc (mit dpa/Der Standard)

Statuen auf einem Gitterrost: Sie zeigen u.a. eine liegende Frau und einen Stierkopf

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