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Von Odessa nach Berlin: Aus dem Ukraine-Krieg gerettete Kunstwerke werden in einer Berliner Ausstellung gezeigt

Die Ausstellung „Von Odessa nach Berlin“ zeigt 12 Gemälde, die aus dem Odessaer Museum für westliche und östliche Kunst geborgen wurden, während der zweite Jahrestag der russischen Invasion näher rückt.

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Als nach der umfassenden Invasion Russlands am 24. Februar 2022 in der Ukraine der Krieg ausbrach, standen Museen im ganzen Land vor der Herausforderung, wertvolle Kunstwerke vor möglichen Kollateralschäden zu bewahren.

Die meisten Kultureinrichtungen schmuggelten die Kunstwerke und Artefakte außer Landes, wo sie zum Schutz vor russischen Bomben in Containern oder Bunkern gelagert wurden.

Zwölf Gemälde, die auf diese Weise aus dem Odessaer Museum für westliche und östliche Kunst geborgen wurden, haben nun ihren Bunker verlassen und für eine neue Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie zum zweiten Jahrestag des Ukraine-Krieges entstaubt.

„Kulturgüter werden durch diesen schrecklichen Krieg aktiv angegriffen und zerstört“, sagte Gemäldegalerie-Direktorin Dagmar Hirschfelder. „Es ist uns sehr wichtig, hier einen Beitrag zu leisten.“

Die Ausstellung „Von Odessa nach Berlin“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemäldegalerie und des Odessaer Museums für westliche und östliche Kunst mit Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Es ist ein Vorgeschmack auf eine größere Ausstellung, die im Januar 2025 eröffnet und rund 60 Gemälde aus Odessa mit Werken aus den Berliner Alten Meistersammlungen in Dialog bringt.

Insgesamt wurden im vergangenen September 74 Schlüsselwerke aus der Gemäldesammlung des Odessa-Museums nach Berlin gebracht. Sie werden nun von Kunsthistorikern und Denkmalpflegern untersucht und anschließend für die Ausstellung gerahmt.

Ziel der Vorschauausstellung ist es, das Bewusstsein für den Krieg zu schärfen und Unterstützung für die große Gruppe ukrainischer Flüchtlinge zu zeigen, die in Berlin lebt.

Seit Kriegsbeginn haben sich mehr als eine Million ukrainische Flüchtlinge in Deutschland niedergelassen, davon über 100.000 in Berlin.

Ziel der Ausstellung sei es auch, ihnen ein kleines Stück Heimat zu geben, sagte Hirschfelder.

„Es geht um ihre kulturelle Identität und es geht um sie“, sagte er. „Und wir senden ein Signal, dass wir an ihrer Seite stehen und sie unterstützen.“

Kultur als Atempause vom Krieg

Das Odessaer Museum für westliche und östliche Kunst wurde 1923 eröffnet und beherbergt bedeutende Werke italienischer, niederländischer, deutscher und französischer Meister. Das Gebäude wurde im vergangenen Juli bei einem russischen Angriff beschädigt.

Museumsdirektor Igor Poronyk sagt, das Odessa-Museum habe seit Kriegsausbruch eine wichtige Rolle für die Hafenstadt am Schwarzen Meer gespielt.

„Zuallererst wuchs unsere Mission, als das Land selbstbewusster wurde. Das Museum wurde auch zu einem Ort, an dem die Menschen Erleichterung finden konnten“, sagte er.

„Wenn es Krieg gibt, wird Kultur für die Menschheit wichtiger. Denn Krieg ist Elend, Chaos und Dunkelheit. Aber Kultur ist Licht und Normalität. Sie hilft den Menschen, in einer unmenschlichen Situation menschlich zu bleiben.“

Die Ausstellung „Von Odessa nach Berlin: Europäische Malerei vom 16. bis 19. Jahrhundert“ in der Gemäldegalerie läuft noch bis zum 28. April.

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