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Peking 2022: Hennig und Carl stürmen zu Langlauf-Gold

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gibt es am 12. Wettkampftag zwei Medaillen für die deutschen Frauen: Gold für das Langlauf-Duo Carl/Hennig und Bronze für die deutsche Biathlon-Staffel.

Ungläubiges Staunen neben der Strecke und Riesen-Jubel auf der Ziellinie: Die deutschen Langläuferinnen haben schon wieder eine Sensation geschafft und überraschend Gold im Teamsprint gewonnen – nach Silber in der Staffel. Katharina Hennig und Victoria Carl siegten vor den Schwedinnen und Russinnen. Schlussläuferin Carl, die erste kurzfristig die eigentlich vorgesehene Katherine Sauerbrey ersetzt hatte, setzte sich im Schlussspurt gegen die Favoritinnen durch. Sauerbrey hatte sich nicht hundertprozentig fit gefühlt und entschieden, auf den Wettkampf zu verzichten. Für Teamchef Peter Schlickenrieder war es “das schönste Geschenk” zum 52. Geburtstag. “Das ist tatsächlich ein Traum, ich muss mich zusammenreißen, sonst heule ich gleich los”, sagte das Geburtstagskind in der ARD.

Die Männer hatten im Teamsprint dagegen Pech: Albert Kuchler und Janosch Brugger schieden bereits im Halbfinale aus. Brugger verlor auf der letzten Runde einen Ski und hatte damit keine Chance mehr, in den Kampf um das Finale einzugreifen. Gold sicherte sich Norwegen vor Finnland und dem russischen Team ROC. Der Norweger Johannes Hösflot Kläbo hat damit seine fünfte olympische Goldmedaille gewonnen und ist nun zweiterfolgreichster Skilangläufer in der Geschichte der Winterspiele.

Ungläubiges Staunen neben der Strecke und Riesen-Jubel auf der Ziellinie: Die deutschen Langläuferinnen haben schon wieder eine Sensation geschafft und überraschend Gold im Teamsprint gewonnen – nach Silber in der Staffel. Katharina Hennig und Victoria Carl siegten vor den Schwedinnen und Russinnen. Schlussläuferin Carl, die erste kurzfristig die eigentlich vorgesehene Katherine Sauerbrey ersetzt hatte, setzte sich im Schlussspurt gegen die Favoritinnen durch. Sauerbrey hatte sich nicht hundertprozentig fit gefühlt und entschieden, auf den Wettkampf zu verzichten. Für Teamchef Peter Schlickenrieder war es “das schönste Geschenk” zum 52. Geburtstag. “Das ist tatsächlich ein Traum, ich muss mich zusammenreißen, sonst heule ich gleich los”, sagte das Geburtstagskind in der ARD.

Sie wollten diese Medaille unbedingt – und dank der sehr guten Leistung von Schlussläuferin Denise Herrmann haben sie sie sich geholt: Die deutschen Biathletinnen haben erstmals seit 2010 wieder eine olympische Staffel-Medaille gewonnen. Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Herrmann mussten sich nur Schweden und dem russischen Team geschlagen geben und gewannen Bronze. Insgesamt leistete sich das Quartett des Deutschen Skiverbands sechs Nachlader  und hatte nach 4×6 Kilometern in Zhangjiakou 37,4 Sekunden Rückstand auf die neuen Olympiasiegerinnen. “Das Stehen war total hart heute”, sagte Hinz der ARD. men kann, das ist super.” Die großen Favoritinnen aus Norwegen gingen als Vierter dagegen leer aus. Für die Skijäger ist es im neunten von insgesamt elf Rennen die zweite Medaille. Gleich im ersten Einzelrennen hatte Herrmann bei den Frauen überraschend Gold über 15 Kilometer geholt.

Bronze für Biathlon-Staffel der Frauen

“Wir sind super happy und die Mädels noch mehr als wir”, resümierte Bundestrainer Christian Mehringer: “Schade mit den Nachladern, aber sie haben im Team diese Medaille gewonnen. Wenn wir besser sind als Platz fünf, ist es eh super. Aber dass sie eine Medaille holen, darauf haben wir uns eingeschworen, dass jeder eine Medaille mit nach Hause nehmen kann.”

“Heute war es einfach nicht gut genug für eine Medaille. Man verliert in der Regel öfter, als dass man gewinnt – außer vielleicht die Bayern.” So kommentierte Linus Straßer direkt nach seinem Slalom-Wettbewerb bei der ARD seinen Auftritt. Dem Deutschen fehlten auf Rang sieben 0,23 Sekunden zu Bronze. Gold gewann der Franzose Clement Noel vor Kombinations-Olympiasieger Johannes Strolz aus Österreich (+0,61 Sekunden) und Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen (+0,70). Die letzte Chance auf eine Medaille haben die deutschen Alpinen am Samstag: Im Team-Wettbewerb, in dem sie bei der WM Bronze gewonnen hatten, sind sie allerdings nur Außenseiter.

Der Traum der Schweizer Eishockey-Frauen vom zweiten olympischen Edelmetall ist geplatzt. Im Spiel um Platz drei in Peking scheiterten die Bronzemedaillengewinnerinnen von 2014 mit 0:4 (0:1, 0:0, 0:3) an Finnland. Viivi Vainikka (12.), Susanna Tapani (44.), Nelli Laitinen (55.) und Michelle Karvinen (60.) sicherten den Skandinavierinnen zum vierten Mal Olympia-Bronze.

Ski-Freestyler Alexander Hall aus den USA hat sich bei den Winterspielen in Peking zum Olympiasieger im Slopestyle  gekürt. Der WM-Dritte gewann nach drei Final-Durchgängen im Genting Snow Park von Zhangjiakou vor seinem Landsmann Nicholas Goepper, der schon in Pyeongchang Silber geholt hatte. Dritter wurde der Schwede Jesper Tjäder.

Für die US-Amerikaner war es die achte Goldmedaille in Peking. Bereits Halls starker erster Run (90,01 Punkte) reichte für den Sieg vor Goepper (86,48) und Tjäder (85,35). Big-Air-Olympiasieger Birk Ruud (Norwegen), in der Qualifikation noch Zweiter, kam nicht über den fünften Platz hinaus. Deutsche waren nicht am Start. Im Aerials-Wettkampf sicherte sich der Chinese Qi Guangpu mit riesigem Vorsprung Gold vor dem Ukrainer Alexander Abramenko und Ilia Burow vom Russischen Olympischen Kommitee. 

Anna Seidel erlebte in Peking ein erneutes Olympia-Drama. Bei ihrem einzigen Auftritt in Peking schied die 23-Jährige nach einem Sturz im Viertelfinale des 1500-m-Wettbewerbs aus. “Ich würde gerne neu aufstehen und nochmal neu laufen”, sagte Seidel mit Tränen in den Augen: “Ich begreife das noch gar nicht.”

Für ein vor dem Sturz durchgeführtes regelwidriges Überholmanöver erhielt Deutschlands beste Shorttrackerin zudem eine Strafe. Ihr mutmaßlich letzter Auftritt bei Winterspielen geriet so zum persönlichen Albtraum. Auch vor vier Jahren in Südkorea war Seidel mehrfach gestürzt und hatte über keine Distanz ihr Leistungsvermögen voll abgerufen. Olympiasiegerin wurde zum Abschluss der Shorttrack-Wettbewerbe von Peking wie 2018 in Pyeongchang Minjeong Choi aus Südkorea. Platz zwei belegte Arianna Fontana aus Italien, die in China bereits Gold über 500 Meter gewonnen hatte und mit nun elf Medaillen erfolgreichste Shorttrackerin bei Winterspielen ist. Dritte wurde die Niederländerin Suzanne Schulting.

Bei den Männern sicherte sich Kanada die Goldmedaille in der 5000-Meter-Staffel. Das Quartett mit Charles Hamelin, Steven Dubois, Jordan Pierre-Gilles und Pascal Dion setzte sich im A-Finale in 6:41,28 Minuten vor Südkorea (6:41,69) und Italien durch. Eine deutsche Staffel war nicht am Start. Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) war in den Wettbewerben der Männer überhaupt nicht vertreten.

og/sw (dpa/sid)

BIATHLON-OLY-2022-BEIJING-WOMEN-4X6KM-RELAY
Alexander Hall aus den USA holt springt im Slopestyle-Wettbewerb durch die Luft
Peking Olympische Winterspiele | Shorttrack: 1500m | Sturz von Anna Seidel aus Deutschland

Ungläubiges Staunen neben der Strecke und Riesen-Jubel auf der Ziellinie: Die deutschen Langläuferinnen haben schon wieder eine Sensation geschafft und überraschend Gold im Teamsprint gewonnen – nach Silber in der Staffel. Katharina Hennig und Victoria Carl siegten vor den Schwedinnen und Russinnen. Schlussläuferin Carl, die erste kurzfristig die eigentlich vorgesehene Katherine Sauerbrey ersetzt hatte, setzte sich im Schlussspurt gegen die Favoritinnen durch. Sauerbrey hatte sich nicht hundertprozentig fit gefühlt und entschieden, auf den Wettkampf zu verzichten. Für Teamchef Peter Schlickenrieder war es “das schönste Geschenk” zum 52. Geburtstag. “Das ist tatsächlich ein Traum, ich muss mich zusammenreißen, sonst heule ich gleich los”, sagte das Geburtstagskind in der ARD.

Die Männer hatten im Teamsprint dagegen Pech: Albert Kuchler und Janosch Brugger schieden bereits im Halbfinale aus. Brugger verlor auf der letzten Runde einen Ski und hatte damit keine Chance mehr, in den Kampf um das Finale einzugreifen. Gold sicherte sich Norwegen vor Finnland und dem russischen Team ROC. Der Norweger Johannes Hösflot Kläbo hat damit seine fünfte olympische Goldmedaille gewonnen und ist nun zweiterfolgreichster Skilangläufer in der Geschichte der Winterspiele.

Bronze für Biathlon-Staffel der Frauen

Sie wollten diese Medaille unbedingt – und dank der sehr guten Leistung von Schlussläuferin Denise Herrmann haben sie sie sich geholt: Die deutschen Biathletinnen haben erstmals seit 2010 wieder eine olympische Staffel-Medaille gewonnen. Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Herrmann mussten sich nur Schweden und dem russischen Team geschlagen geben und gewannen Bronze. Insgesamt leistete sich das Quartett des Deutschen Skiverbands sechs Nachlader  und hatte nach 4×6 Kilometern in Zhangjiakou 37,4 Sekunden Rückstand auf die neuen Olympiasiegerinnen. “Das Stehen war total hart heute”, sagte Hinz der ARD. men kann, das ist super.” Die großen Favoritinnen aus Norwegen gingen als Vierter dagegen leer aus. Für die Skijäger ist es im neunten von insgesamt elf Rennen die zweite Medaille. Gleich im ersten Einzelrennen hatte Herrmann bei den Frauen überraschend Gold über 15 Kilometer geholt.

“Wir sind super happy und die Mädels noch mehr als wir”, resümierte Bundestrainer Christian Mehringer: “Schade mit den Nachladern, aber sie haben im Team diese Medaille gewonnen. Wenn wir besser sind als Platz fünf, ist es eh super. Aber dass sie eine Medaille holen, darauf haben wir uns eingeschworen, dass jeder eine Medaille mit nach Hause nehmen kann.”

“Heute war es einfach nicht gut genug für eine Medaille. Man verliert in der Regel öfter, als dass man gewinnt – außer vielleicht die Bayern.” So kommentierte Linus Straßer direkt nach seinem Slalom-Wettbewerb bei der ARD seinen Auftritt. Dem Deutschen fehlten auf Rang sieben 0,23 Sekunden zu Bronze. Gold gewann der Franzose Clement Noel vor Kombinations-Olympiasieger Johannes Strolz aus Österreich (+0,61 Sekunden) und Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen (+0,70). Die letzte Chance auf eine Medaille haben die deutschen Alpinen am Samstag: Im Team-Wettbewerb, in dem sie bei der WM Bronze gewonnen hatten, sind sie allerdings nur Außenseiter.

Der Traum der Schweizer Eishockey-Frauen vom zweiten olympischen Edelmetall ist geplatzt. Im Spiel um Platz drei in Peking scheiterten die Bronzemedaillengewinnerinnen von 2014 mit 0:4 (0:1, 0:0, 0:3) an Finnland. Viivi Vainikka (12.), Susanna Tapani (44.), Nelli Laitinen (55.) und Michelle Karvinen (60.) sicherten den Skandinavierinnen zum vierten Mal Olympia-Bronze.

Straßer fährt knapp an Medaille vorbei

Ski-Freestyler Alexander Hall aus den USA hat sich bei den Winterspielen in Peking zum Olympiasieger im Slopestyle  gekürt. Der WM-Dritte gewann nach drei Final-Durchgängen im Genting Snow Park von Zhangjiakou vor seinem Landsmann Nicholas Goepper, der schon in Pyeongchang Silber geholt hatte. Dritter wurde der Schwede Jesper Tjäder.

Ski-Freestyle: Gold für US-Amerikaner Hall

Für die US-Amerikaner war es die achte Goldmedaille in Peking. Bereits Halls starker erster Run (90,01 Punkte) reichte für den Sieg vor Goepper (86,48) und Tjäder (85,35). Big-Air-Olympiasieger Birk Ruud (Norwegen), in der Qualifikation noch Zweiter, kam nicht über den fünften Platz hinaus. Deutsche waren nicht am Start. Im Aerials-Wettkampf sicherte sich der Chinese Qi Guangpu mit riesigem Vorsprung Gold vor dem Ukrainer Alexander Abramenko und Ilia Burow vom Russischen Olympischen Kommitee. 

Anna Seidel erlebte in Peking ein erneutes Olympia-Drama. Bei ihrem einzigen Auftritt in Peking schied die 23-Jährige nach einem Sturz im Viertelfinale des 1500-m-Wettbewerbs aus. “Ich würde gerne neu aufstehen und nochmal neu laufen”, sagte Seidel mit Tränen in den Augen: “Ich begreife das noch gar nicht.”

Für ein vor dem Sturz durchgeführtes regelwidriges Überholmanöver erhielt Deutschlands beste Shorttrackerin zudem eine Strafe. Ihr mutmaßlich letzter Auftritt bei Winterspielen geriet so zum persönlichen Albtraum. Auch vor vier Jahren in Südkorea war Seidel mehrfach gestürzt und hatte über keine Distanz ihr Leistungsvermögen voll abgerufen. Olympiasiegerin wurde zum Abschluss der Shorttrack-Wettbewerbe von Peking wie 2018 in Pyeongchang Minjeong Choi aus Südkorea. Platz zwei belegte Arianna Fontana aus Italien, die in China bereits Gold über 500 Meter gewonnen hatte und mit nun elf Medaillen erfolgreichste Shorttrackerin bei Winterspielen ist. Dritte wurde die Niederländerin Suzanne Schulting.

Wieder Drama um Shorttrackerin Seidel

Bei den Männern sicherte sich Kanada die Goldmedaille in der 5000-Meter-Staffel. Das Quartett mit Charles Hamelin, Steven Dubois, Jordan Pierre-Gilles und Pascal Dion setzte sich im A-Finale in 6:41,28 Minuten vor Südkorea (6:41,69) und Italien durch. Eine deutsche Staffel war nicht am Start. Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) war in den Wettbewerben der Männer überhaupt nicht vertreten.

og/sw (dpa/sid)

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