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Niederlande entschuldigen sich für Gewalt im Indonesienkrieg

Laut einer Studie sind niederländische Soldaten während des indonesischen Unabhängigkeitskrieges in den 1940er Jahren mit “extremer Gewalt” vorgegangen. Dies wurde später stillschweigend toleriert.

Einer umfassenden Studie zufolge setzten die niederländischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg Indonesiens (1945-1949) strukturelle Gewalt auch gegen die Zivilbevölkerung ein. Eine umfassende Untersuchung mehrerer Forschungsinstitute, die jetzt veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass Kriegsverbrechen in der damaligen Kolonie Niederländisch-Indien stillschweigend von der politischen und militärischen Führung toleriert wurden.

Ministerpräsident Mark Rutte sprach von “konfrontierenden” Ergebnissen. “Sie sind hart, aber unvermeidlich.” Die Regierung übernehme die volle Verantwortung für das “kollektive Versagen”. Rutte entschuldigte sich auch bei Indonesien: “Für die systematische und weit verbreitete extreme Gewalt von niederländischer Seite in jenen Jahren und das konsequente Wegschauen durch frühere Regierungen entschuldige ich mich heute im Namen der Regierung zutiefst bei der Bevölkerung von Indonesien”, sagte Rutte vor Journalisten in Brüssel.

Einer umfassenden Studie zufolge setzten die niederländischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg Indonesiens (1945-1949) strukturelle Gewalt auch gegen die Zivilbevölkerung ein. Eine umfassende Untersuchung mehrerer Forschungsinstitute, die jetzt veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass Kriegsverbrechen in der damaligen Kolonie Niederländisch-Indien stillschweigend von der politischen und militärischen Führung toleriert wurden.

Es ist nicht die erste Entschuldigung der Niederlande an Indonesien. König Willem-Alexander hatte sich 2020 während eines Besuchs in der Ex-Kolonie formell für die “exzessive Gewalt” während des Krieges entschuldigt. Aber es ist das erste offizielle Eingeständnis, dass es damals tatsächlich eine gezielte Gewaltkampagne gab.

Rutte: Regierung übernimmt volle Verantwortung

Jahrzehntelang hatte die Regierung in Den Haag behauptete, es habe nur einzelne Übergriffe gegeben und die Armee habe sich im allgemeinen korrekt verhalten. Das sei nicht länger haltbar, stellen die Forscher in der bislang umfassendsten Studie zur Gewalt im Kampf um das große südostasiatische Land fest. Darin heißt es, auf allen Ebenen sei man bereit gewesen, “die geschriebenen und ungeschriebenen Rechtsnormen” zu ignorieren.

Insgesamt wurden in dem Krieg schätzungsweise mehr als 100.000 Indonesier und etwa 5000 niederländische Soldaten getötet. Einer der Leiter der Untersuchung, Gert Oostindie, sprach im niederländischen Radio von einer breiten Skala der Gewalt: “Folter, Misshandlungen während Verhören, Erschießen von gefangenen Soldaten und Zivilisten ohne Prozess, Dörfer wurden in Brand gesteckt”.

Nach fast 350 Jahren Kolonialherrschaft hatte Indonesien nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine Unabhängigkeit ausgerufen. Die Niederlande schickten daraufhin Truppen nach Südostasien. Berichte über Gewalt und Massaker gab es schon lange. Doch erst 2017 erteilte die Regierung den Auftrag zu der wissenschaftlichen Untersuchung.

uh/rb (dpa, rtr, afp)

Historiker Remy Limpach (rechts) während der Präsentation der Ergebnisse des Forschungsprogramms Unabhängigkeit, Entkolonialisierung, Gewalt und Krieg in Indonesien, 1945-1950.

Einer umfassenden Studie zufolge setzten die niederländischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg Indonesiens (1945-1949) strukturelle Gewalt auch gegen die Zivilbevölkerung ein. Eine umfassende Untersuchung mehrerer Forschungsinstitute, die jetzt veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass Kriegsverbrechen in der damaligen Kolonie Niederländisch-Indien stillschweigend von der politischen und militärischen Führung toleriert wurden.

Ministerpräsident Mark Rutte sprach von “konfrontierenden” Ergebnissen. “Sie sind hart, aber unvermeidlich.” Die Regierung übernehme die volle Verantwortung für das “kollektive Versagen”. Rutte entschuldigte sich auch bei Indonesien: “Für die systematische und weit verbreitete extreme Gewalt von niederländischer Seite in jenen Jahren und das konsequente Wegschauen durch frühere Regierungen entschuldige ich mich heute im Namen der Regierung zutiefst bei der Bevölkerung von Indonesien”, sagte Rutte vor Journalisten in Brüssel.

Rutte: Regierung übernimmt volle Verantwortung

Es ist nicht die erste Entschuldigung der Niederlande an Indonesien. König Willem-Alexander hatte sich 2020 während eines Besuchs in der Ex-Kolonie formell für die “exzessive Gewalt” während des Krieges entschuldigt. Aber es ist das erste offizielle Eingeständnis, dass es damals tatsächlich eine gezielte Gewaltkampagne gab.

Jahrzehntelang hatte die Regierung in Den Haag behauptete, es habe nur einzelne Übergriffe gegeben und die Armee habe sich im allgemeinen korrekt verhalten. Das sei nicht länger haltbar, stellen die Forscher in der bislang umfassendsten Studie zur Gewalt im Kampf um das große südostasiatische Land fest. Darin heißt es, auf allen Ebenen sei man bereit gewesen, “die geschriebenen und ungeschriebenen Rechtsnormen” zu ignorieren.

Insgesamt wurden in dem Krieg schätzungsweise mehr als 100.000 Indonesier und etwa 5000 niederländische Soldaten getötet. Einer der Leiter der Untersuchung, Gert Oostindie, sprach im niederländischen Radio von einer breiten Skala der Gewalt: “Folter, Misshandlungen während Verhören, Erschießen von gefangenen Soldaten und Zivilisten ohne Prozess, Dörfer wurden in Brand gesteckt”.

Nach fast 350 Jahren Kolonialherrschaft hatte Indonesien nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine Unabhängigkeit ausgerufen. Die Niederlande schickten daraufhin Truppen nach Südostasien. Berichte über Gewalt und Massaker gab es schon lange. Doch erst 2017 erteilte die Regierung den Auftrag zu der wissenschaftlichen Untersuchung.

Viele Formen der Gewalt

uh/rb (dpa, rtr, afp)

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