Neu in Deutschland? So klappt es mit der Wohnungssuche
Ausländische Menschen haben es bei der Wohnungssuche in Deutschland besonders schwer. Kein Grund zu verzweifeln. Mit diesen Tipps sollte es klappen.
Zunächst möchte ich Dir mein Beileid aussprechen. In Deutschland eine Wohnung zu finden, ist nicht einfach. Schon gar nicht, wenn man keine Deutsche ist und die Sprache kaum beherrscht – und zwei Jahre Pandemie haben die Dinge nicht leichter gemacht.
Vielleicht hast Du bei deiner Suche schon seltsame Antworten erhalten, wie “wir bevorzugen eine deutsche Mieterin” – sofern man dir überhaupt geantwortet hat. Vielleicht denkst Du, dass Du ein hoffnungsloser Fall bist. Aber glaube mir: Es wird irgendwann klappen! Du musst dich in die Deutschen hineinversetzen und ein paar Dinge beherzigen, um dich anzupassen.
Zunächst möchte ich Dir mein Beileid aussprechen. In Deutschland eine Wohnung zu finden, ist nicht einfach. Schon gar nicht, wenn man keine Deutsche ist und die Sprache kaum beherrscht – und zwei Jahre Pandemie haben die Dinge nicht leichter gemacht.
Denn viele der Hürden auf dem Weg zur Wohnung haben nichts mit Rassismus oder Diskriminierung zu tun, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Versteh mich nicht falsch, rassistische Menschen gibt es viele. Aber nicht jede Zurückweisung beruht auf Vorurteilen oder falschen Vorstellungen von dir.
Du glaubst mir nicht? Versuche es mal mit diesen fünf Tipps:
1. Deutsch, Deutsch und nochmal Deutsch!
Das ist wahrscheinlich das Letzte, was Du jetzt hören willst. Aber eine erste E-Mail auf Deutsch zu schicken, erhöht die Chancen auf eine Antwort. Versuche, Dir Hilfe zu holen. Bitte zum Beispiel eine deutsche Freundin, einen kurzen Text für Dich zu formulieren. Lässt sich niemand finden, dann frage in den sozialen Netzwerken.
Schreibe dann in Deiner auf Deutsch verfassten Mail, dass Du Hilfe von jemandem bekommst. In etwa so: “Ich selbst kann kein Deutsch, aber eine Freundin hilft mir.”
Denn so blöd es auch klingen mag: Viele Deutsche sind, was ihre Englischkenntnisse angeht, verunsichert. Eine erste Mail auf Deutsch könnte also nicht nur das Eis brechen, sondern auch zeigen, dass jeder Mensch seine Probleme mit Fremdsprachen hat.
2. Zeit für Papierkram
Wer gerade nichts vom Schreiben auf Deutsch wissen wollte, wird ebenso wenig etwas von der deutschen Bürokratie hören wollen. Aber sie ist nun einmal da, und Deine künftigen Mitbewohner oder Vermieterinnen leiden genauso darunter wie Du.
Es ist wichtig, dass Du so viele Dokumente wie möglich im Voraus vorbereitest. Warum bist Du in Deutschland? Zum Studieren oder zum Arbeiten? Halte eine schriftliche Bestätigung über Deine Tätigkeit bereit. Besorge Dir vorab ein Dokument der “Schufa” (googele es einfach mal): Damit kannst Du beweisen, dass Du schuldenfrei bist.
Wenn Du schon ein deutsches Bankkonto hast, bringe auch hiervon eine Bestätigung mit. Konntest Du noch keins eröffnen, weil Du noch keinen festen Wohnsitz hast? Das haben wir alle schon erlebt. In dem Fall bittest Du eine Freundin oder eine Kollegin darum, Dich für ein oder zwei Wochen unter ihrer Adresse zu führen. Das ist zwar für beide Seiten etwas mühsam, aber Du wirst irgendwann jemanden finden, der sich dazu bereit erklärt.
Wenn Du schon eine Weile in Deutschland gearbeitet hast, dann kopiere Deine letzten drei Gehaltsabrechnungen. Und ein zusätzlicher Profi-Tipp: Fertige eine Art Lebenslauf von Dir an und bring auch diesen zur Wohnungsbesichtigung mit. So lernen Dich die Vermieter besser kennen und du sparst Zeit beim Ausfüllen von Dokumenten, die sie normalerweise eh benötigen. Erwähne Deinen Arbeits- oder Studierendenstatus, Dein ungefähres Einkommen und alle anderen Details, die Deine Bewerbung unterstützen könnten.
3. Werde retro!
Wenn Du noch nie in Deutschland gelebt hast, wirst Du überrascht sein, wie viele Menschen tatsächlich noch gedruckte Zeitungen lesen. Stell Dir vor, es gibt sogar immer noch analoge Datinganzeigen!
Auch einige der besten Wohnungen werden immer noch in der Zeitung – oder an öffentlichen Schwarzen Brettern – angeboten. Vielleicht, weil die Vermieter nicht gerade technikaffin sind, oder weil sie es als Möglichkeit sehen, unpassende Anfragen herauszufiltern. Kaufe dir die Lokalzeitung also lieber früher als später, und Du wirst sehen, wie viele Schätze sich dort verstecken.
Allerdings hat die Corona-Pandemie auch manche Dinge verändert. Endlich scheinen sich immer mehr Deutsche auf die Digitalisierung einzulassen und akzeptieren Dokumente, die per Mail geschickt wurden. Manche bieten sogar Online-Wohnungsbesichtigungen an! Ich weiß das, weil ich gerade eine Wohnung in Berlin auf diese Weise besichtigt habe. Vor einigen Jahren noch unvorstellbar.
4. Finde Menschen, die weltoffen sind
Einige meiner Freunde wurden bei der Wohnungssuche gefragt, ob sie mit “zu vielen Gewürzen” kochen oder ob “ihr Essen riecht”. Andere wurden gefragt, welche Sprachen sie sprechen und ob es “laut wird”, wenn sie ihre Freunde oder “ihre große Familie” mitbringen.
Die Anfragen einer Kollegin mit einem ausländisch klingenden Namen wurden schlichtweg ignoriert – bis sie die E-Mail-Adresse ihres (deutschen) Ehemannes benutzte. Das ist wirklich schlimm. Aber die Mehrheit ist zum Glück anders. Viele Menschen können es kaum erwarten, andere Kulturen kennenzulernen und mit jemandem zusammenzuwohnen, der nicht aus Deutschland kommt. Viele haben noch nie woanders gelebt, sodass eine internationale Mitbewohnerin eine großartige Möglichkeit ist, Englisch zu üben, neue Gerichte auszuprobieren oder neue Musik zu hören.
Zunächst möchte ich Dir mein Beileid aussprechen. In Deutschland eine Wohnung zu finden, ist nicht einfach. Schon gar nicht, wenn man keine Deutsche ist und die Sprache kaum beherrscht – und zwei Jahre Pandemie haben die Dinge nicht leichter gemacht.
Vielleicht hast Du bei deiner Suche schon seltsame Antworten erhalten, wie “wir bevorzugen eine deutsche Mieterin” – sofern man dir überhaupt geantwortet hat. Vielleicht denkst Du, dass Du ein hoffnungsloser Fall bist. Aber glaube mir: Es wird irgendwann klappen! Du musst dich in die Deutschen hineinversetzen und ein paar Dinge beherzigen, um dich anzupassen.
Denn viele der Hürden auf dem Weg zur Wohnung haben nichts mit Rassismus oder Diskriminierung zu tun, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Versteh mich nicht falsch, rassistische Menschen gibt es viele. Aber nicht jede Zurückweisung beruht auf Vorurteilen oder falschen Vorstellungen von dir.
Du glaubst mir nicht? Versuche es mal mit diesen fünf Tipps:
1. Deutsch, Deutsch und nochmal Deutsch!
Das ist wahrscheinlich das Letzte, was Du jetzt hören willst. Aber eine erste E-Mail auf Deutsch zu schicken, erhöht die Chancen auf eine Antwort. Versuche, Dir Hilfe zu holen. Bitte zum Beispiel eine deutsche Freundin, einen kurzen Text für Dich zu formulieren. Lässt sich niemand finden, dann frage in den sozialen Netzwerken.
Schreibe dann in Deiner auf Deutsch verfassten Mail, dass Du Hilfe von jemandem bekommst. In etwa so: “Ich selbst kann kein Deutsch, aber eine Freundin hilft mir.”
Denn so blöd es auch klingen mag: Viele Deutsche sind, was ihre Englischkenntnisse angeht, verunsichert. Eine erste Mail auf Deutsch könnte also nicht nur das Eis brechen, sondern auch zeigen, dass jeder Mensch seine Probleme mit Fremdsprachen hat.
2. Zeit für Papierkram
Wer gerade nichts vom Schreiben auf Deutsch wissen wollte, wird ebenso wenig etwas von der deutschen Bürokratie hören wollen. Aber sie ist nun einmal da, und Deine künftigen Mitbewohner oder Vermieterinnen leiden genauso darunter wie Du.
Es ist wichtig, dass Du so viele Dokumente wie möglich im Voraus vorbereitest. Warum bist Du in Deutschland? Zum Studieren oder zum Arbeiten? Halte eine schriftliche Bestätigung über Deine Tätigkeit bereit. Besorge Dir vorab ein Dokument der “Schufa” (googele es einfach mal): Damit kannst Du beweisen, dass Du schuldenfrei bist.
Wenn Du schon ein deutsches Bankkonto hast, bringe auch hiervon eine Bestätigung mit. Konntest Du noch keins eröffnen, weil Du noch keinen festen Wohnsitz hast? Das haben wir alle schon erlebt. In dem Fall bittest Du eine Freundin oder eine Kollegin darum, Dich für ein oder zwei Wochen unter ihrer Adresse zu führen. Das ist zwar für beide Seiten etwas mühsam, aber Du wirst irgendwann jemanden finden, der sich dazu bereit erklärt.
Wenn Du schon eine Weile in Deutschland gearbeitet hast, dann kopiere Deine letzten drei Gehaltsabrechnungen. Und ein zusätzlicher Profi-Tipp: Fertige eine Art Lebenslauf von Dir an und bring auch diesen zur Wohnungsbesichtigung mit. So lernen Dich die Vermieter besser kennen und du sparst Zeit beim Ausfüllen von Dokumenten, die sie normalerweise eh benötigen. Erwähne Deinen Arbeits- oder Studierendenstatus, Dein ungefähres Einkommen und alle anderen Details, die Deine Bewerbung unterstützen könnten.
3. Werde retro!
Wenn Du noch nie in Deutschland gelebt hast, wirst Du überrascht sein, wie viele Menschen tatsächlich noch gedruckte Zeitungen lesen. Stell Dir vor, es gibt sogar immer noch analoge Datinganzeigen!
Auch einige der besten Wohnungen werden immer noch in der Zeitung – oder an öffentlichen Schwarzen Brettern – angeboten. Vielleicht, weil die Vermieter nicht gerade technikaffin sind, oder weil sie es als Möglichkeit sehen, unpassende Anfragen herauszufiltern. Kaufe dir die Lokalzeitung also lieber früher als später, und Du wirst sehen, wie viele Schätze sich dort verstecken.
Allerdings hat die Corona-Pandemie auch manche Dinge verändert. Endlich scheinen sich immer mehr Deutsche auf die Digitalisierung einzulassen und akzeptieren Dokumente, die per Mail geschickt wurden. Manche bieten sogar Online-Wohnungsbesichtigungen an! Ich weiß das, weil ich gerade eine Wohnung in Berlin auf diese Weise besichtigt habe. Vor einigen Jahren noch unvorstellbar.
4. Finde Menschen, die weltoffen sind
Einige meiner Freunde wurden bei der Wohnungssuche gefragt, ob sie mit “zu vielen Gewürzen” kochen oder ob “ihr Essen riecht”. Andere wurden gefragt, welche Sprachen sie sprechen und ob es “laut wird”, wenn sie ihre Freunde oder “ihre große Familie” mitbringen.
Die Anfragen einer Kollegin mit einem ausländisch klingenden Namen wurden schlichtweg ignoriert – bis sie die E-Mail-Adresse ihres (deutschen) Ehemannes benutzte. Das ist wirklich schlimm. Aber die Mehrheit ist zum Glück anders. Viele Menschen können es kaum erwarten, andere Kulturen kennenzulernen und mit jemandem zusammenzuwohnen, der nicht aus Deutschland kommt. Viele haben noch nie woanders gelebt, sodass eine internationale Mitbewohnerin eine großartige Möglichkeit ist, Englisch zu üben, neue Gerichte auszuprobieren oder neue Musik zu hören.
Ähnlich wie im Liebesleben solltest Du daher Deine Zeit nicht mit denen verschwenden, die nicht bereit sind, Dich als Gesamtpaket zu akzeptieren. Es gibt viele Menschen, die nur darauf warten, sich mit dir auszutauschen. Halte die Augen nach ihnen offen.
5. Habe Geduld
5. Habe Geduld