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Du bist wie du sprichst? Was die Stimme über den Charakter verrät

Hören wir eine Stimme, schließen wir automatisch auf die psychische und körperliche Persönlichkeit der Person. Doch was sagt die Stimme tatsächlich über den Charakter eines Menschen?

Die meisten kennen das sicher: Wir sprechen mit einer Person am Telefon oder hören einen Podcast und in unseren Köpfen entsteht automatisch ein Bild von diesem Menschen.

Wir haben nicht nur eine Vorstellung vom Alter und Geschlecht und davon, ob die Person klein und zierlich oder groß und stark ist. Wir hören auch, ob jemand traurig, freundlich, interessiert oder nervös ist.

Die meisten kennen das sicher: Wir sprechen mit einer Person am Telefon oder hören einen Podcast und in unseren Köpfen entsteht automatisch ein Bild von diesem Menschen.

Und wir glauben zudem, allein durch die Stimme auch einen Eindruck der Persönlichkeit anderer Menschen zu bekommen.

Tiefe Stimmen gelten als attraktiver

Psychologische Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die Stimme eines Menschen bei der Partnerwahl eine Rolle spielt und – im Falle eines Politikers – auch Einfluss auf das Wahlverhalten der Menschen haben kann.

Besonders ausschlaggebend scheint bei alldem die Tonlage der Stimme zu sein: Eine eher tiefe Stimme assoziierten die Probanden in den zahlreichen Studien eher mit Dominanz, Attraktivität, Intelligenz und Ehrlichkeit.

Auch wenn das nach einer niederschmetternde Nachricht für alle Quietschestimmen klingt: Untersucht wurde bisher vor allem, was der Klang einer Stimme für Assoziationen bei den Zuhörern weckt. Über den tatsächlichen Charakter der sprechenden Person sagt das erstmal wenig.

Der Psychologe Christoph Schild von der Universität Siegen gibt zu bedenken, dass Menschen mit ihren Stimmdeutungen auch ziemlich daneben liegen können: “Mike Tyson ist beispielsweise für seine recht hohe Stimme bekannt, aber ist zeitgleich wahrscheinlich eher als dominanter Mensch zu bewerten.”

Schild war Teil eines Forscherteams um die Psychologin Julia Stern, die früher an der Universität Göttingen forschte und herausfinden wollte: Lässt die Stimme wirklich auf die Persönlichkeit eines Menschen schließen? 

Um es kurz zu machen: Ja. Einige Persönlichkeitsmerkmale lassen sich aus der Stimme herauslesen, aber eben nur einige.

Die Forschenden rekrutierten für ihre 2021 veröffentlichte Studie 2217 Männer und Frauen, wobei die Frauen mit 1299 etwas in der Überzahl waren. Stern und ihr Team wollten wissen, ob eine hohe oder tiefe Stimme mit bestimmten Charakterzügen in Verbindung zu bringen ist.

Menschen mit tieferer Stimme sind dominanter, extrovertierter, weniger umgänglich und sexuell umtriebiger – so lauteten die Hypothesen der Forschenden, die sie überprüfen wollten.

Dazu wurden Tonaufnahmen aller Probanden angefertigt, um die exakte Tonlage der Stimmen zu bestimmen. Sowohl das Alter als auch das Geschlecht wurde bei der Einteilung in hohe und tiefe Stimmen berücksichtigt. 

Außerdem sammelten die Forschenden Daten über das sexuelle Verhalten und Verlangen sowie darüber, für wie dominant, extrovertiert, neurotisch, umgänglich, offen für neue Erfahrungen und gewissenhaft sich die Teilnehmenden selbst einschätzten.

Einige ihrer Hypothesen fanden Stern und ihr Team bestätigt: Menschen mit tieferer Stimme sind laut der Studie dominanter, extrovertierter und häufiger an Sex außerhalb der Beziehung interessiert. 

“Im Falle der Stimmtiefe gehen Forscher aktuell davon aus, dass Unterschiede in der Stimmtiefe ein Resultat von sexueller Selektion sein könnten”, sagt Christoph Schild. “Hierbei wird angenommen, dass die Stimmtiefe als `ehrliches´ Signal fungiert, das potenzielle Konkurrenten und Konkurrentinnen abschrecken und potenzielle Partner und Partnerinnen ansprechen soll.” 

Ausgehend von dieser Annahme ergäbe es laut Schild Sinn, dass eine tiefe Stimme mit einem für die Partnerwahl relevanten Persönlichkeitsmerkmal wie Dominanz zusammenhängt.

Andere Persönlichkeitsmerkmale lassen sich weniger eindeutig mit der Stimme in Verbindung bringen: Wie neurotisch, gewissenhaft, umgänglich oder offen eine Person ist, sagt uns die Stimme eines Menschen eher nicht.

Vielleicht ist das ein Trost für alle, die mit ihrer Quietschestimme hadern. Tiefe Stimmen sind kein Anzeichen für ausschließlich glanzvolle Persönlichkeitsmerkmale. Und über viele andere wichtige Charakterzüge gibt die Stimme keine verlässliche Auskunft.

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Sprich, und ich weiß, wer du bist

Die meisten kennen das sicher: Wir sprechen mit einer Person am Telefon oder hören einen Podcast und in unseren Köpfen entsteht automatisch ein Bild von diesem Menschen.

Wir haben nicht nur eine Vorstellung vom Alter und Geschlecht und davon, ob die Person klein und zierlich oder groß und stark ist. Wir hören auch, ob jemand traurig, freundlich, interessiert oder nervös ist.

Tiefe Stimmen gelten als attraktiver

Und wir glauben zudem, allein durch die Stimme auch einen Eindruck der Persönlichkeit anderer Menschen zu bekommen.

Psychologische Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die Stimme eines Menschen bei der Partnerwahl eine Rolle spielt und – im Falle eines Politikers – auch Einfluss auf das Wahlverhalten der Menschen haben kann.

Besonders ausschlaggebend scheint bei alldem die Tonlage der Stimme zu sein: Eine eher tiefe Stimme assoziierten die Probanden in den zahlreichen Studien eher mit Dominanz, Attraktivität, Intelligenz und Ehrlichkeit.

Auch wenn das nach einer niederschmetternde Nachricht für alle Quietschestimmen klingt: Untersucht wurde bisher vor allem, was der Klang einer Stimme für Assoziationen bei den Zuhörern weckt. Über den tatsächlichen Charakter der sprechenden Person sagt das erstmal wenig.

Was sagt die Stimme tatsächlich über mich?

Der Psychologe Christoph Schild von der Universität Siegen gibt zu bedenken, dass Menschen mit ihren Stimmdeutungen auch ziemlich daneben liegen können: “Mike Tyson ist beispielsweise für seine recht hohe Stimme bekannt, aber ist zeitgleich wahrscheinlich eher als dominanter Mensch zu bewerten.”

Dominant, extrovertiert, sexuell umtriebig

Schild war Teil eines Forscherteams um die Psychologin Julia Stern, die früher an der Universität Göttingen forschte und herausfinden wollte: Lässt die Stimme wirklich auf die Persönlichkeit eines Menschen schließen? 

Um es kurz zu machen: Ja. Einige Persönlichkeitsmerkmale lassen sich aus der Stimme herauslesen, aber eben nur einige.

Die Forschenden rekrutierten für ihre 2021 veröffentlichte Studie 2217 Männer und Frauen, wobei die Frauen mit 1299 etwas in der Überzahl waren. Stern und ihr Team wollten wissen, ob eine hohe oder tiefe Stimme mit bestimmten Charakterzügen in Verbindung zu bringen ist.

Die Stimme ist nicht alles

Menschen mit tieferer Stimme sind dominanter, extrovertierter, weniger umgänglich und sexuell umtriebiger – so lauteten die Hypothesen der Forschenden, die sie überprüfen wollten.

Dazu wurden Tonaufnahmen aller Probanden angefertigt, um die exakte Tonlage der Stimmen zu bestimmen. Sowohl das Alter als auch das Geschlecht wurde bei der Einteilung in hohe und tiefe Stimmen berücksichtigt. 

Außerdem sammelten die Forschenden Daten über das sexuelle Verhalten und Verlangen sowie darüber, für wie dominant, extrovertiert, neurotisch, umgänglich, offen für neue Erfahrungen und gewissenhaft sich die Teilnehmenden selbst einschätzten.

Einige ihrer Hypothesen fanden Stern und ihr Team bestätigt: Menschen mit tieferer Stimme sind laut der Studie dominanter, extrovertierter und häufiger an Sex außerhalb der Beziehung interessiert. 

“Im Falle der Stimmtiefe gehen Forscher aktuell davon aus, dass Unterschiede in der Stimmtiefe ein Resultat von sexueller Selektion sein könnten”, sagt Christoph Schild. “Hierbei wird angenommen, dass die Stimmtiefe als `ehrliches´ Signal fungiert, das potenzielle Konkurrenten und Konkurrentinnen abschrecken und potenzielle Partner und Partnerinnen ansprechen soll.” 

Ausgehend von dieser Annahme ergäbe es laut Schild Sinn, dass eine tiefe Stimme mit einem für die Partnerwahl relevanten Persönlichkeitsmerkmal wie Dominanz zusammenhängt.

Andere Persönlichkeitsmerkmale lassen sich weniger eindeutig mit der Stimme in Verbindung bringen: Wie neurotisch, gewissenhaft, umgänglich oder offen eine Person ist, sagt uns die Stimme eines Menschen eher nicht.

Vielleicht ist das ein Trost für alle, die mit ihrer Quietschestimme hadern. Tiefe Stimmen sind kein Anzeichen für ausschließlich glanzvolle Persönlichkeitsmerkmale. Und über viele andere wichtige Charakterzüge gibt die Stimme keine verlässliche Auskunft.

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