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USA fliegen Babymilch über Ramstein ein

Nicht einmal jedes zweite Baby auf der Welt wird voll gestillt. Die Folgen können vielfältig sein – und sogar dramatisch, wenn industrielle Säuglingsmilch schlagartig fehlt. In den USA gilt deshalb ein Kriegsrecht.

US-Präsident Joe Biden hat das Militär aktiviert und eine Luftbrücke einrichten lassen, um dringend benötigte Säuglingsnahrung in die USA fliegen zu lassen. Ein erster Transport vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ist mit knapp 32 Tonnen Milchpulver in Indianapolis eingetroffen.

Diese Lieferung decke etwa 15 Prozent des unmittelbaren Bedarfs, sagte der Wirtschaftsberater des Präsidenten, Brian Deese, dem Sender CNN. Joe Biden twitterte während seiner Asien-Reise: “Unser Team arbeitet rund um die Uhr, um allen, die es brauchen, sichere Babynahrung zukommen zu lassen.”

US-Präsident Joe Biden hat das Militär aktiviert und eine Luftbrücke einrichten lassen, um dringend benötigte Säuglingsnahrung in die USA fliegen zu lassen. Ein erster Transport vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ist mit knapp 32 Tonnen Milchpulver in Indianapolis eingetroffen.

Derzeit werde ein zweiter Transport vorbereitet, der nach Pennsylvania führen solle, schrieb Biden weiter. Der Präsident hatte die Babymilchkrise zur Chefsache erklärt und vergangene Woche die “Operation Fly Formula” ausgerufen. Außerdem aktivierte er ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz, um die Produktion von Säuglingsnahrung anzukurbeln.

Der Marktführer kann nicht liefern

Ursache für den Engpass ist eine Verkettung von Umständen: In der Corona-Pandemie ging die Produktion von Babymilchpulver wegen Lieferengpässen und fehlenden Personals zurück. Im Februar musste dann die Firma Abbott, der größte Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA, nach dem Tod von zwei Säuglingen eine Milchpulverfabrik in Michigan schließen. Erst in der vergangenen Woche einigten sich die Behörde und Abbott auf die Wiederaufnahme der Produktion. Es wird aber noch Wochen dauern, bis das Milchpulver wieder in den Supermarktregalen steht.

In den USA haben Frauen in schlecht bezahlten Jobs selten Anspruch auf Mutterschutz oder Elternzeit, weshalb einkommensschwache Mütter noch sehr viel stärker auf industriell hergestellte Säuglingsnahrung angewiesen sind. So wurde die Babymilchkrise gerade angesichts der bevorstehenden Zwischenwahlen zum Politikum – und zu einem ernsten Problem für die Regierung von Präsident Biden.

Im Februar, also bevor der Lieferengpass in den USA spürbar wurde, hatten die Vereinten Nationen den Herstellern von Milchpulver für Babys aggressives und unethisches Marketing vorgeworfen, bei dem das wirtschaftliche Interessen über die Gesundheit der Kinder gestellt werde. Obwohl die gesundheitlichen Vorteile des Stillens weithin anerkannt seien, bekämen immer noch zu viele Säuglinge Fläschchen mit industriell gefertigter Babymilch, hieß es in einem gemeinsamen Bericht von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem UN-Kinderhilfswerk Unicef.

Die Säuglingsmilch-Industrie hat demnach ein Volumen von 55 Milliarden Dollar (48,6 Milliarden Euro). Bis zu fünf Milliarden Dollar pro Jahr steckten die Hersteller in aggressive Marketing-Strategien, um Eltern sowie Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten von den Vorteilen ihrer Produkte zu überzeugen. Die Hersteller stellten “die Interessen ihrer Aktionäre über die der Kinder und der öffentlichen Gesundheit”, kritisierten WHO und Unicef.

rb/wa (AFP, AP, dpa, Reuters)

Ein nahezu leeres Regal für Babymilch in einem Laden in New York City
Viele Mütter in den USA sind auf Babymilchpulver angewiesen

US-Präsident Joe Biden hat das Militär aktiviert und eine Luftbrücke einrichten lassen, um dringend benötigte Säuglingsnahrung in die USA fliegen zu lassen. Ein erster Transport vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ist mit knapp 32 Tonnen Milchpulver in Indianapolis eingetroffen.

Diese Lieferung decke etwa 15 Prozent des unmittelbaren Bedarfs, sagte der Wirtschaftsberater des Präsidenten, Brian Deese, dem Sender CNN. Joe Biden twitterte während seiner Asien-Reise: “Unser Team arbeitet rund um die Uhr, um allen, die es brauchen, sichere Babynahrung zukommen zu lassen.”

Der Marktführer kann nicht liefern

Derzeit werde ein zweiter Transport vorbereitet, der nach Pennsylvania führen solle, schrieb Biden weiter. Der Präsident hatte die Babymilchkrise zur Chefsache erklärt und vergangene Woche die “Operation Fly Formula” ausgerufen. Außerdem aktivierte er ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz, um die Produktion von Säuglingsnahrung anzukurbeln.

Ursache für den Engpass ist eine Verkettung von Umständen: In der Corona-Pandemie ging die Produktion von Babymilchpulver wegen Lieferengpässen und fehlenden Personals zurück. Im Februar musste dann die Firma Abbott, der größte Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA, nach dem Tod von zwei Säuglingen eine Milchpulverfabrik in Michigan schließen. Erst in der vergangenen Woche einigten sich die Behörde und Abbott auf die Wiederaufnahme der Produktion. Es wird aber noch Wochen dauern, bis das Milchpulver wieder in den Supermarktregalen steht.

In den USA haben Frauen in schlecht bezahlten Jobs selten Anspruch auf Mutterschutz oder Elternzeit, weshalb einkommensschwache Mütter noch sehr viel stärker auf industriell hergestellte Säuglingsnahrung angewiesen sind. So wurde die Babymilchkrise gerade angesichts der bevorstehenden Zwischenwahlen zum Politikum – und zu einem ernsten Problem für die Regierung von Präsident Biden.

Im Februar, also bevor der Lieferengpass in den USA spürbar wurde, hatten die Vereinten Nationen den Herstellern von Milchpulver für Babys aggressives und unethisches Marketing vorgeworfen, bei dem das wirtschaftliche Interessen über die Gesundheit der Kinder gestellt werde. Obwohl die gesundheitlichen Vorteile des Stillens weithin anerkannt seien, bekämen immer noch zu viele Säuglinge Fläschchen mit industriell gefertigter Babymilch, hieß es in einem gemeinsamen Bericht von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem UN-Kinderhilfswerk Unicef.

Unethisches Marketing

Die Säuglingsmilch-Industrie hat demnach ein Volumen von 55 Milliarden Dollar (48,6 Milliarden Euro). Bis zu fünf Milliarden Dollar pro Jahr steckten die Hersteller in aggressive Marketing-Strategien, um Eltern sowie Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten von den Vorteilen ihrer Produkte zu überzeugen. Die Hersteller stellten “die Interessen ihrer Aktionäre über die der Kinder und der öffentlichen Gesundheit”, kritisierten WHO und Unicef.

rb/wa (AFP, AP, dpa, Reuters)

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