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Ukraine aktuell: Hausarrest für Abt des Kiewer Höhlenklosters

Der Streit um Höhlenkloster in Kiew geht in die nächste Runde. Selenskyj fordert Reform des UN-Sicherheitsrats. Das WJS sieht in der Festnahme ihres Korrespondenten einen Affront gegen die freie Presse. Unser Überblick.

Das Wichtigste in Kürze:

Ein ukrainisches Gericht hat den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest gestellt. Der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche stehe unter Verdacht, die religiösen Streitigkeiten befeuert und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt zu haben, berichteten ukrainische Medien aus dem Gerichtssaal.

Das Wichtigste in Kürze:

Pawlo muss elektronische Fußfesseln tragen. Der Kontakt mit Gläubigen ist ihm untersagt. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Verfahren. Nach einer Razzia im Kloster protestierten Dutzende Gläubige. Die Versammelten, darunter auch Geistliche, schwenkten religiöse Symbole und beteten vor dem Kloster Lawra Petschersk.

Selenskyj verlangt Reform des UN-Sicherheitsrates

Die Vorladung des Metropoliten erfolgte nur drei Tage nach dem Ablauf einer Frist für die Räumung des zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Klosters. Bis vor kurzem war es der Sitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche, ihre Mönche lebten kostenlos in einem Teil des Klosters. Sie haben angekündigt, so lange wie möglich bleiben zu wollen.

Hintergrund sind Streitigkeiten um die Nutzung des Höhlenklosters und die Stellung der ukrainisch-orthodoxen Kirche im Land allgemein. Bis Kriegsbeginn war die Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Reform des UN-Sicherheitsrats gefordert. Zuvor hatte Russland den Vorsitz des Gremiums übernommen. Erst am Vortag habe die russische Artillerie ein fünf Monate altes Kind getötet und nun übernehme es den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. “Es ist kaum etwas vorstellbar, was den vollständigen Bankrott solcher Institutionen besser demonstriert”, so der 45-Jährige.

In einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat Selenskyj über die Umsetzung des “Friedensplans der Ukraine” gesprochen. Das Gespräch habe eine Stunde gedauert und sei detailliert gewesen, sagte Selenskyj. Im Online-Dienst Telegram schrieb Selenskyj, Macron und er hätten “die nächsten Schritte zur Umsetzung” des Zehn-Punkte-Plans seiner Regierung besprochen. “Wir haben die Aktionen für die bevorstehenden internationalen Ereignisse koordiniert”, fügte er hinzu.

Selenskyj hatte im vergangenen November einen Zehn-Punkte-Friedensplan vorgelegt, der unter anderem die territoriale Integrität der Ukraine, das Schicksal von Gefangenen und die Ernährungssicherheit in der Ukraine umfasst.

Die französische Präsidentschaft teilte nach dem Gespräch der beiden Staatschefs mit, diese hätten “eine Bestandsaufnahme der militärischen Lage in der Ukraine” vorgenommen. Macron habe “seine Unterstützung für die Ukraine” bekräftigt, um “der russischen Aggression ein Ende zu setzen”. Zudem sei es um die “besorgniserregende Lage” am seit März 2022 von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gegangen.

Das Wall Street Journal hat die sofortige Freilassung von Evan Gershkovich gefordert, einem in Moskau ansässigen Korrespondenten, der vom russischen Sicherheitsdienst FSB wegen Spionageverdachts festgenommen worden war.

“Evans Fall ist ein bösartiger Affront gegen eine freie Presse und sollte Empörung bei allen freien Menschen und Regierungen auf der ganzen Welt hervorrufen”, erklärte die Zeitung auf Twitter.

fab/ack (rtr, dpa, afp, kna)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Luftbild des Höhlenklosters
Sitzung des UN-Sicherheitsrats von oben fotografiert
Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron

Das Wichtigste in Kürze:

Ein ukrainisches Gericht hat den Vorsteher des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, für zwei Monate unter Hausarrest gestellt. Der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche stehe unter Verdacht, die religiösen Streitigkeiten befeuert und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt zu haben, berichteten ukrainische Medien aus dem Gerichtssaal.

Selenskyj verlangt Reform des UN-Sicherheitsrates

Pawlo muss elektronische Fußfesseln tragen. Der Kontakt mit Gläubigen ist ihm untersagt. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem politischen Verfahren. Nach einer Razzia im Kloster protestierten Dutzende Gläubige. Die Versammelten, darunter auch Geistliche, schwenkten religiöse Symbole und beteten vor dem Kloster Lawra Petschersk.

Die Vorladung des Metropoliten erfolgte nur drei Tage nach dem Ablauf einer Frist für die Räumung des zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Klosters. Bis vor kurzem war es der Sitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche, ihre Mönche lebten kostenlos in einem Teil des Klosters. Sie haben angekündigt, so lange wie möglich bleiben zu wollen.

Hintergrund sind Streitigkeiten um die Nutzung des Höhlenklosters und die Stellung der ukrainisch-orthodoxen Kirche im Land allgemein. Bis Kriegsbeginn war die Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Reform des UN-Sicherheitsrats gefordert. Zuvor hatte Russland den Vorsitz des Gremiums übernommen. Erst am Vortag habe die russische Artillerie ein fünf Monate altes Kind getötet und nun übernehme es den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. “Es ist kaum etwas vorstellbar, was den vollständigen Bankrott solcher Institutionen besser demonstriert”, so der 45-Jährige.

Austausch mit Macron

In einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat Selenskyj über die Umsetzung des “Friedensplans der Ukraine” gesprochen. Das Gespräch habe eine Stunde gedauert und sei detailliert gewesen, sagte Selenskyj. Im Online-Dienst Telegram schrieb Selenskyj, Macron und er hätten “die nächsten Schritte zur Umsetzung” des Zehn-Punkte-Plans seiner Regierung besprochen. “Wir haben die Aktionen für die bevorstehenden internationalen Ereignisse koordiniert”, fügte er hinzu.

Angriff auf die freie Presse

Selenskyj hatte im vergangenen November einen Zehn-Punkte-Friedensplan vorgelegt, der unter anderem die territoriale Integrität der Ukraine, das Schicksal von Gefangenen und die Ernährungssicherheit in der Ukraine umfasst.

Die französische Präsidentschaft teilte nach dem Gespräch der beiden Staatschefs mit, diese hätten “eine Bestandsaufnahme der militärischen Lage in der Ukraine” vorgenommen. Macron habe “seine Unterstützung für die Ukraine” bekräftigt, um “der russischen Aggression ein Ende zu setzen”. Zudem sei es um die “besorgniserregende Lage” am seit März 2022 von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gegangen.

Das Wall Street Journal hat die sofortige Freilassung von Evan Gershkovich gefordert, einem in Moskau ansässigen Korrespondenten, der vom russischen Sicherheitsdienst FSB wegen Spionageverdachts festgenommen worden war.

“Evans Fall ist ein bösartiger Affront gegen eine freie Presse und sollte Empörung bei allen freien Menschen und Regierungen auf der ganzen Welt hervorrufen”, erklärte die Zeitung auf Twitter.

fab/ack (rtr, dpa, afp, kna)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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