Wirtschaft

Russland stoppt Gas-Lieferungen an Niederlande

Der Gasstreit zwischen Russland und Europa erreicht eine neue Eskalationsstufe. Nach Bulgarien, Polen und Finnland wurden auch die Niederlande von russischem Gas abgeschnitten. Auch Dänemark bekommt kein Gas mehr.

Der russische Energiekonzern Gazprom hat am Dienstag seine Lieferungen an den niederländischen Gashändler GasTerra eingestellt. Dieser Schritt war zuvor angekündigt worden. Zur Begründung teilte Gazprom mit, der niederländische Händler habe seine Zahlungen für April nicht in russischen Rubel geleistet.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte angeordnet, dass westliche Gaskäufer ab Anfang April eigens ein Konto bei der Gazprom-Bank eröffnen müssen, die ihre in Euro oder Dollar geleisteten Zahlungen in Rubel umwandelt. Diese einseitig von Moskau bestimmten neuen Zahlungsmodalitäten hatte GasTerra abgelehnt.

Der russische Energiekonzern Gazprom hat am Dienstag seine Lieferungen an den niederländischen Gashändler GasTerra eingestellt. Dieser Schritt war zuvor angekündigt worden. Zur Begründung teilte Gazprom mit, der niederländische Händler habe seine Zahlungen für April nicht in russischen Rubel geleistet.

Mit der Weigerung der Zahlung von Gaslieferungen in Rubel folgt GasTerra Absprachen in der EU, die darin einen Weg für Russland sieht, die westlichen Sanktionen zu unterlaufen.

Versorgung nicht gefährdet

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen zwei Milliarden Kubikmeter Gas, die es ursprünglich bis Oktober von Gazprom beziehen wollte, bei anderen Anbietern geordert.

Der russische Lieferstopp stelle noch keine Bedrohung der Versorgungslage dar, sagte Pieter ten Bruggencate, Sprecher des niederländischen Wirtschaftsministeriums. Auch die deutsche Bundesnetzagentur sieht bisher keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland und in den Niederlanden.

Infolge des Lieferstopps werde in der Pipeline Nord Stream 1 ein Rückgang der Gasflüsse um circa zehn Prozent erwartet, so die Behörde in ihrem täglichen Lagebericht. “Die nun ausbleibenden Mengen sind nach den vorliegenden Informationen für den niederländischen Markt bestimmt gewesen. Diese werden nun anderweitig beschafft.”

Auch Dänemark dreht Gazprom jetzt den Gashahn zu. Das dänische Energieunternehmen Orsted teilte mit, der russische Staatskonzern werde die Gaslieferungen nach Dänemark am 1. Juni einstellen, nachdem sich das dänische Unternehmen geweigert habe, in Rubel zu zahlen. Dadurch ist Dänemarks Versorgungslage nach Angaben des Unternehmens aber nicht unmittelbar bedroht, da es keine Gaspipeline gibt, die direkt von Russland nach Dänemark führt. Es sei Dänemark deshalb weiterhin möglich, Gas zu beziehen. Dies müsse jedoch dann in größerem Maßstab auf dem europäischen Gasmarkt erworben werden.

Vor den Niederlanden hatte Gazprom bereits die Lieferungen an Polen, Bulgarien und Finnland eingestellt, weil diese Länder sich ebenfalls weigerten, auf das neue Zahlungsschema umzusteigen.

Auf dem Gas-Markt verteuerte sich am Dienstag der europäische Erdgas-Future, eine Option auf zukünftige Gas-Lieferungen, um bis zu 8,4 Prozent auf 94 Euro je Megawattstunde. Damit blieben die Preise aber noch weit unter 335 Euro, auf die der Erdgas-Future Anfang März, kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, geschnellt war.

Wie die Bundesnetzagentur weiter berichtete, sind die Gasspeicher in Deutschland mittlerweile zu 48,4 Prozent gefüllt. Nach Angaben der europäischen Speicherbetreiber im Internet wird seit dem 5. April mehr Erdgas eingespeichert als entnommen. Auch der bis vor Kurzem fast vollständig entleerte größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden wird langsam wieder befüllt.

bea/hb (dpa, reuters)

Der russische Energiekonzern Gazprom hat am Dienstag seine Lieferungen an den niederländischen Gashändler GasTerra eingestellt. Dieser Schritt war zuvor angekündigt worden. Zur Begründung teilte Gazprom mit, der niederländische Händler habe seine Zahlungen für April nicht in russischen Rubel geleistet.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte angeordnet, dass westliche Gaskäufer ab Anfang April eigens ein Konto bei der Gazprom-Bank eröffnen müssen, die ihre in Euro oder Dollar geleisteten Zahlungen in Rubel umwandelt. Diese einseitig von Moskau bestimmten neuen Zahlungsmodalitäten hatte GasTerra abgelehnt.

Versorgung nicht gefährdet

Mit der Weigerung der Zahlung von Gaslieferungen in Rubel folgt GasTerra Absprachen in der EU, die darin einen Weg für Russland sieht, die westlichen Sanktionen zu unterlaufen.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen zwei Milliarden Kubikmeter Gas, die es ursprünglich bis Oktober von Gazprom beziehen wollte, bei anderen Anbietern geordert.

Der russische Lieferstopp stelle noch keine Bedrohung der Versorgungslage dar, sagte Pieter ten Bruggencate, Sprecher des niederländischen Wirtschaftsministeriums. Auch die deutsche Bundesnetzagentur sieht bisher keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland und in den Niederlanden.

Infolge des Lieferstopps werde in der Pipeline Nord Stream 1 ein Rückgang der Gasflüsse um circa zehn Prozent erwartet, so die Behörde in ihrem täglichen Lagebericht. “Die nun ausbleibenden Mengen sind nach den vorliegenden Informationen für den niederländischen Markt bestimmt gewesen. Diese werden nun anderweitig beschafft.”

Gazprom stellt auch Gaslieferungen nach Dänemark ein

Auch Dänemark dreht Gazprom jetzt den Gashahn zu. Das dänische Energieunternehmen Orsted teilte mit, der russische Staatskonzern werde die Gaslieferungen nach Dänemark am 1. Juni einstellen, nachdem sich das dänische Unternehmen geweigert habe, in Rubel zu zahlen. Dadurch ist Dänemarks Versorgungslage nach Angaben des Unternehmens aber nicht unmittelbar bedroht, da es keine Gaspipeline gibt, die direkt von Russland nach Dänemark führt. Es sei Dänemark deshalb weiterhin möglich, Gas zu beziehen. Dies müsse jedoch dann in größerem Maßstab auf dem europäischen Gasmarkt erworben werden.

Gaspreis legt zu

Vor den Niederlanden hatte Gazprom bereits die Lieferungen an Polen, Bulgarien und Finnland eingestellt, weil diese Länder sich ebenfalls weigerten, auf das neue Zahlungsschema umzusteigen.

Auf dem Gas-Markt verteuerte sich am Dienstag der europäische Erdgas-Future, eine Option auf zukünftige Gas-Lieferungen, um bis zu 8,4 Prozent auf 94 Euro je Megawattstunde. Damit blieben die Preise aber noch weit unter 335 Euro, auf die der Erdgas-Future Anfang März, kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, geschnellt war.

Wie die Bundesnetzagentur weiter berichtete, sind die Gasspeicher in Deutschland mittlerweile zu 48,4 Prozent gefüllt. Nach Angaben der europäischen Speicherbetreiber im Internet wird seit dem 5. April mehr Erdgas eingespeichert als entnommen. Auch der bis vor Kurzem fast vollständig entleerte größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden wird langsam wieder befüllt.

bea/hb (dpa, reuters)

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