Tour de France: Zum dritten Mal Tadej Pogacar?
Nach seinen Triumphen 2021 und 2022 ist der Radprofi Tadej Pogacar auch Topfavorit der diesjährigen Tour de France. Gefährlicher als die Konkurrenten könnte dem Slowenen das Coronavirus werden.
“Ich würde nicht sagen, dass ich unschlagbar bin”, stapelt Tadej Pogacar tief. Dabei sind sich eigentlich alle Experten einig: Der 23 Jahre alte Slowene ist der Topfavorit auf den Gesamtsieg bei der 109. Auflage der Tour de France. 2020 hatte Pogacar erst am vorletzten Tag seinem Landsmann Primoz Roglic das Gelbe Trikot entrissen und mit 59 Sekunden Vorsprung gewonnen. Ein Jahr später triumphierte Pogacar dann ganz souverän mit über fünf Minuten vor dem Dänen Jonas Vingegaard.
Roglic und Vingegaard fahren in einem Team und wollen gemeinsam Pogacars dritten Tour-Sieg verhindern. “Wir glauben daran, ihn schlagen zu können”, sagte Roglic. “Wir haben genug Qualität.”
“Ich würde nicht sagen, dass ich unschlagbar bin”, stapelt Tadej Pogacar tief. Dabei sind sich eigentlich alle Experten einig: Der 23 Jahre alte Slowene ist der Topfavorit auf den Gesamtsieg bei der 109. Auflage der Tour de France. 2020 hatte Pogacar erst am vorletzten Tag seinem Landsmann Primoz Roglic das Gelbe Trikot entrissen und mit 59 Sekunden Vorsprung gewonnen. Ein Jahr später triumphierte Pogacar dann ganz souverän mit über fünf Minuten vor dem Dänen Jonas Vingegaard.
Aber wie soll das gelingen? Pogacar ist ein kompletter Fahrer, stark am Berg und im Zeitfahren – und sogar mit der nötigen Härte, um klassische Eintagesrennen zu gewinnen – wie 2021 den Ardennen-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Vielleicht bietet sich seinen Konkurrenten am kommenden Mittwoch (6. Juli) eine der wenigen Chancen, Pogacar ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Auf der fünften von 21 Etappen sind im Norden Frankreichs elf Kopfsteinpflaster-Passagen zu bewältigen. Auf diesem schwierigen Belag mit hoher Sturzgefahr mangelt es dem Slowenen noch an Erfahrung. Den Kopfsteinpflaster-Klassiker Paris-Roubaix ließ Pogacar in diesem Frühjahr aus.
Attacke auf Kopfsteinpflaster?
Auf anderen Schlüsseletappen wie der zwölften am französischen Nationalfeiertag (14. Juli) mit dem legendären Anstieg hinauf nach Alpe d’ Huez, der Pyrenäen-Königsetappe hinauf nach Hautacam (21. Juli) oder beim Einzelzeitfahren am vorletzten Tag der Tour (23. Juli) dürfte Pogacar kaum gefährdet sein.
Möglicherweise lauert auch ein ganz anderer Konkurrent auf den Rad-Überflieger aus Slowenien: das Coronavirus. Bei der Tour de Suisse, einem der klassischen Vorbereitungsrennen für die Tour de France, hatten Mitte Juni mehr als 40 Fahrer wegen Corona aussteigen müssen. Auch Pogacars italienischer Helfer Matteo Trentin fiel wegen eines positiven Tests kurz vor der Tour aus.
Trotz der vielen Fälle hat der Weltverband UCI – wenige Tage vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt – die Corona-Vorschriften gelockert: Nach dem obligatorischen Test der kompletten Teams vor dem Tour-Start sind nur noch COVID-Tests an den beiden Ruhetagen (11. und 18. Juli) vorgeschrieben. Schnelltests reichen dabei aus. Im vergangenen Jahr hatte die UCI noch PCR-Tests gefordert.
Und selbst wenn ein Fahrer positiv getestet werden sollte, muss dies nicht zwangsläufig zum Ausschluss aus dem Rennen führen. Ob ein Radprofi isoliert wird, entscheiden der Teamarzt, der für COVID zuständige Tour-Arzt und der medizinische Direktor der UCI “auf kollegiale Weise”, wie es im COVID-Protokoll des Weltverbands heißt. In dem Ärzte-Trio gelte das Mehrheitsprinzip, sprich: Erst wenn zwei Mediziner dafür sind, den Fahrer aus dem Rennen zu nehmen, geschieht dies auch.
Die noch bei der Tour 2021 geltende Regel, dass ein Team komplett ausgeschlossen wird, wenn zwei oder mehr Fahrer innerhalb einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet werden, ließ die UCI fallen.
Und was ist, wenn Teams und Fahrer positive Schnelltest-Ergebnisse in der Phase zwischen den Ruhetagen der Tour verschweigen – wie es offenbar zuletzt Tennisprofis bei den French Open in Paris praktizierten? “In Roland Garros gab es einen COVID-Ausbruch, aber keiner hat darüber gesprochen”, sagte die französische Spielerin Alizé Cornet der Sportzeitung “L’Équipe”: “In der Umkleide hat es jeder gehabt, und wir haben nichts gesagt.”
Von großen Dopingskandalen wie zu Zeiten von Jan Ullrich und Lance Armstrong war die Tour de France zuletzt verschont geblieben. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass der Radsport nun sauber wäre. Angesichts der Vergangenheit fährt der Dopingverdacht einfach mit, wenn jemand sich so überlegen präsentiert wie aktuell Tadej Pogacar – auch wenn er noch niemals positiv getestet wurde.
Wegen seiner unglaublichen Dominanz wurde der Slowene bereits als “Wunderkind” und “Außerirdischer” tituliert. Oder auch, weniger freundlich, als “Pogacarmstrong” – in Anspielung auf US-Dopingsünder Armstrong, der die Tour siebenmal für sich entschieden hatte. Pogacar nimmt die permanenten Verdächtigungen gelassen. “Es ist doch klar, dass unangenehme Themen aufkommen”, sagte der slowenische Rad-Superstar, “weil es in diesem Sport eine dunkle Vergangenheit gibt.”
“Ich würde nicht sagen, dass ich unschlagbar bin”, stapelt Tadej Pogacar tief. Dabei sind sich eigentlich alle Experten einig: Der 23 Jahre alte Slowene ist der Topfavorit auf den Gesamtsieg bei der 109. Auflage der Tour de France. 2020 hatte Pogacar erst am vorletzten Tag seinem Landsmann Primoz Roglic das Gelbe Trikot entrissen und mit 59 Sekunden Vorsprung gewonnen. Ein Jahr später triumphierte Pogacar dann ganz souverän mit über fünf Minuten vor dem Dänen Jonas Vingegaard.
Roglic und Vingegaard fahren in einem Team und wollen gemeinsam Pogacars dritten Tour-Sieg verhindern. “Wir glauben daran, ihn schlagen zu können”, sagte Roglic. “Wir haben genug Qualität.”
Attacke auf Kopfsteinpflaster?
Aber wie soll das gelingen? Pogacar ist ein kompletter Fahrer, stark am Berg und im Zeitfahren – und sogar mit der nötigen Härte, um klassische Eintagesrennen zu gewinnen – wie 2021 den Ardennen-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Vielleicht bietet sich seinen Konkurrenten am kommenden Mittwoch (6. Juli) eine der wenigen Chancen, Pogacar ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Auf der fünften von 21 Etappen sind im Norden Frankreichs elf Kopfsteinpflaster-Passagen zu bewältigen. Auf diesem schwierigen Belag mit hoher Sturzgefahr mangelt es dem Slowenen noch an Erfahrung. Den Kopfsteinpflaster-Klassiker Paris-Roubaix ließ Pogacar in diesem Frühjahr aus.
Auf anderen Schlüsseletappen wie der zwölften am französischen Nationalfeiertag (14. Juli) mit dem legendären Anstieg hinauf nach Alpe d’ Huez, der Pyrenäen-Königsetappe hinauf nach Hautacam (21. Juli) oder beim Einzelzeitfahren am vorletzten Tag der Tour (23. Juli) dürfte Pogacar kaum gefährdet sein.
Möglicherweise lauert auch ein ganz anderer Konkurrent auf den Rad-Überflieger aus Slowenien: das Coronavirus. Bei der Tour de Suisse, einem der klassischen Vorbereitungsrennen für die Tour de France, hatten Mitte Juni mehr als 40 Fahrer wegen Corona aussteigen müssen. Auch Pogacars italienischer Helfer Matteo Trentin fiel wegen eines positiven Tests kurz vor der Tour aus.
Trotz der vielen Fälle hat der Weltverband UCI – wenige Tage vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt – die Corona-Vorschriften gelockert: Nach dem obligatorischen Test der kompletten Teams vor dem Tour-Start sind nur noch COVID-Tests an den beiden Ruhetagen (11. und 18. Juli) vorgeschrieben. Schnelltests reichen dabei aus. Im vergangenen Jahr hatte die UCI noch PCR-Tests gefordert.
Corona-Vorschriften gelockert
Und selbst wenn ein Fahrer positiv getestet werden sollte, muss dies nicht zwangsläufig zum Ausschluss aus dem Rennen führen. Ob ein Radprofi isoliert wird, entscheiden der Teamarzt, der für COVID zuständige Tour-Arzt und der medizinische Direktor der UCI “auf kollegiale Weise”, wie es im COVID-Protokoll des Weltverbands heißt. In dem Ärzte-Trio gelte das Mehrheitsprinzip, sprich: Erst wenn zwei Mediziner dafür sind, den Fahrer aus dem Rennen zu nehmen, geschieht dies auch.
Kein kompletter Teamausschluss mehr
Die noch bei der Tour 2021 geltende Regel, dass ein Team komplett ausgeschlossen wird, wenn zwei oder mehr Fahrer innerhalb einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet werden, ließ die UCI fallen.
Und was ist, wenn Teams und Fahrer positive Schnelltest-Ergebnisse in der Phase zwischen den Ruhetagen der Tour verschweigen – wie es offenbar zuletzt Tennisprofis bei den French Open in Paris praktizierten? “In Roland Garros gab es einen COVID-Ausbruch, aber keiner hat darüber gesprochen”, sagte die französische Spielerin Alizé Cornet der Sportzeitung “L’Équipe”: “In der Umkleide hat es jeder gehabt, und wir haben nichts gesagt.”
Von großen Dopingskandalen wie zu Zeiten von Jan Ullrich und Lance Armstrong war die Tour de France zuletzt verschont geblieben. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass der Radsport nun sauber wäre. Angesichts der Vergangenheit fährt der Dopingverdacht einfach mit, wenn jemand sich so überlegen präsentiert wie aktuell Tadej Pogacar – auch wenn er noch niemals positiv getestet wurde.
Dopingverdacht fährt mit
Wegen seiner unglaublichen Dominanz wurde der Slowene bereits als “Wunderkind” und “Außerirdischer” tituliert. Oder auch, weniger freundlich, als “Pogacarmstrong” – in Anspielung auf US-Dopingsünder Armstrong, der die Tour siebenmal für sich entschieden hatte. Pogacar nimmt die permanenten Verdächtigungen gelassen. “Es ist doch klar, dass unangenehme Themen aufkommen”, sagte der slowenische Rad-Superstar, “weil es in diesem Sport eine dunkle Vergangenheit gibt.”