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Ukraine aktuell: Armee stoppt nach eigener Darstellung russische Angriffe

Die ukrainische Armee kann nach eigenen Angaben russische Angriffe im Osten des Landes abwehren. Präsident Selenskyj kündigt erneut Rückeroberungen an. Der Überblick.

  Das Wichtigste in Kürze:

 

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Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an mehreren Stellen im Osten des Landes russische Sturmangriffe abgewehrt. Dazu zählte das Dorf Wessela Dolyna bei der Stadt Bachmut im Donbass, wie der ukrainische Generalstab mitteilte. Der russische Angriff steckt seit Wochen ohne große Fortschritte vor Bachmut fest. Die Angaben der beiden Kriegsparteien lassen sich allerdings von unabhängiger Seite kaum überprüfen.

Frontlinie läuft über 2000 Kilometer

Nordwestlich der Großstadt Donezk versuchten prorussische Separatisten und russische Truppen, das Dorf Perwomajske anzugreifen. Auch dieser Angriff sei abgewehrt worden, so der Generalstab. In jener Region hatte die Ukraine zuletzt die Kontrolle über den Donezker Vorort Pisky verloren. Dutzende Orte entlang der mehr als 2000 Kilometer langen Frontlinie seien von russischen Panzern, Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, hieß es weiter aus Kiew. An mehreren Stellen der Front verzeichnete der Generalstab außerdem Erkundungsflüge russischer Drohnen. 

Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Cherson im Süden des Landes drei russische Kommandoposten und mindestens zwei Munitionsdepots angegriffen. Dabei seien elf russische Soldaten getötet worden, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee in Kiew mit. Zudem seien nach ersten Erkenntnissen elf Raketenwerfer, drei gepanzerte Fahrzeuge und eine selbstfahrende Haubitze zerstört worden.

Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Leontjew bestätigte gegenüber der russischen Staatsagentur Ria Nowosti ukrainische Angriffe. Die Stadt Nowa Kachowka sei vier Mal beschossen worden. Dabei sei auch ein Wasserkraftwerk mit einem strategischen wichtigen Übergang über den Fluss Dnipro getroffen worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit den Spitzen von Militär und Sicherheitsapparat über die nächsten Schritte im Krieg gegen Russland beraten. Selenskyj ging auch in seiner abendlichen Videoansprache auf die Sitzung ein. Details nannte er nicht, kündigte jedoch an: “Die Besatzer werden die Folgen spüren, in den weiteren Aktionen unserer Verteidiger.” Kein Angriff auf ukrainische Städte werde unbeantwortet bleiben. “Saporischschja, Orichiw, Charkiw, Donbass – sie werden für alle eine Antwort bekommen”, sagte Selenskyj.

Er nannte besonders die Bergbau- und Stahlstadt Donezk, die seit 2014 von aus Moskau gesteuerten Separatisten beherrscht wird. “Das stolze und glorreiche ukrainische Donezk wurde von der russischen Besatzung gedemütigt und ausgeraubt”, sagte der Präsident. Die Ukraine werde Donezk, Mariupol und alle Städte des Donbass zurückholen. 

Die USA haben unterdessen eine – so wörtlich – “zynische” Blockade Russlands für das Scheitern einer UN-Erklärung zur Nichtverbreitung von Atomwaffen verantwortlich gemacht. “Nach wochenlangen intensiven, aber produktiven Verhandlungen hat die Russische Föderation allein beschlossen, einen Konsens über das Abschlussdokument zu blockieren”, erklärte der Vize-Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. Wegen der russischen Blockade war die UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags am Samstag ohne Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen brachte Russland vor allem Einwände gegen Passagen zu dem seit März von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja vor, das in den vergangenen Wochen wiederholt beschossen worden war.

In dem Entwurf wollte die Konferenz ihre “ernste Besorgnis” über militärische Aktivitäten in der Umgebung ukrainischer Atomkraftwerke, vor allem des AKW Saporischschja, zum Ausdruck bringen. Moniert werden sollte auch der Verlust der Kontrolle über die Anlagen durch die Ukraine und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf deren Sicherheit.

In der tschechischen Hauptstadt Prag wird an diesem Montag Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet. Am Vormittag hält der Kanzler eine Rede an der renommierten Karls-Universität. Darin will er nach Regierungsangaben eine “europapolitische Standortbestimmung vornehmen” und über die Auswirkungen der sogenannten Zeitenwende auf die Europäische Union sprechen.

Gemeint ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Anschließend trifft Scholz den tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala. Bei dem Gespräch dürfte es auch um den geplanten Panzer-Ringtausch gehen. Die Bundesregierung will Tschechien Leopard-Panzer liefern, das seinerseits der Ukraine Waffen sowjetischer Bauart bereit stellt. 

haz/fw (dpa, rtr, afp)

Russland -Ukraine Krieg
Ukraine Wolodymyr Selenskyjs abendliche Videobotschaft
Karls-Universität in Prag

  Das Wichtigste in Kürze:

 

Frontlinie läuft über 2000 Kilometer

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an mehreren Stellen im Osten des Landes russische Sturmangriffe abgewehrt. Dazu zählte das Dorf Wessela Dolyna bei der Stadt Bachmut im Donbass, wie der ukrainische Generalstab mitteilte. Der russische Angriff steckt seit Wochen ohne große Fortschritte vor Bachmut fest. Die Angaben der beiden Kriegsparteien lassen sich allerdings von unabhängiger Seite kaum überprüfen.

Nordwestlich der Großstadt Donezk versuchten prorussische Separatisten und russische Truppen, das Dorf Perwomajske anzugreifen. Auch dieser Angriff sei abgewehrt worden, so der Generalstab. In jener Region hatte die Ukraine zuletzt die Kontrolle über den Donezker Vorort Pisky verloren. Dutzende Orte entlang der mehr als 2000 Kilometer langen Frontlinie seien von russischen Panzern, Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, hieß es weiter aus Kiew. An mehreren Stellen der Front verzeichnete der Generalstab außerdem Erkundungsflüge russischer Drohnen. 

Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Cherson im Süden des Landes drei russische Kommandoposten und mindestens zwei Munitionsdepots angegriffen. Dabei seien elf russische Soldaten getötet worden, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee in Kiew mit. Zudem seien nach ersten Erkenntnissen elf Raketenwerfer, drei gepanzerte Fahrzeuge und eine selbstfahrende Haubitze zerstört worden.

Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Leontjew bestätigte gegenüber der russischen Staatsagentur Ria Nowosti ukrainische Angriffe. Die Stadt Nowa Kachowka sei vier Mal beschossen worden. Dabei sei auch ein Wasserkraftwerk mit einem strategischen wichtigen Übergang über den Fluss Dnipro getroffen worden.

Selenskyj kündigt “Antwort” an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit den Spitzen von Militär und Sicherheitsapparat über die nächsten Schritte im Krieg gegen Russland beraten. Selenskyj ging auch in seiner abendlichen Videoansprache auf die Sitzung ein. Details nannte er nicht, kündigte jedoch an: “Die Besatzer werden die Folgen spüren, in den weiteren Aktionen unserer Verteidiger.” Kein Angriff auf ukrainische Städte werde unbeantwortet bleiben. “Saporischschja, Orichiw, Charkiw, Donbass – sie werden für alle eine Antwort bekommen”, sagte Selenskyj.

Rede von Kanzler Scholz zur “Zeitenwende”

Er nannte besonders die Bergbau- und Stahlstadt Donezk, die seit 2014 von aus Moskau gesteuerten Separatisten beherrscht wird. “Das stolze und glorreiche ukrainische Donezk wurde von der russischen Besatzung gedemütigt und ausgeraubt”, sagte der Präsident. Die Ukraine werde Donezk, Mariupol und alle Städte des Donbass zurückholen. 

Die USA haben unterdessen eine – so wörtlich – “zynische” Blockade Russlands für das Scheitern einer UN-Erklärung zur Nichtverbreitung von Atomwaffen verantwortlich gemacht. “Nach wochenlangen intensiven, aber produktiven Verhandlungen hat die Russische Föderation allein beschlossen, einen Konsens über das Abschlussdokument zu blockieren”, erklärte der Vize-Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. Wegen der russischen Blockade war die UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags am Samstag ohne Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen brachte Russland vor allem Einwände gegen Passagen zu dem seit März von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja vor, das in den vergangenen Wochen wiederholt beschossen worden war.

In dem Entwurf wollte die Konferenz ihre “ernste Besorgnis” über militärische Aktivitäten in der Umgebung ukrainischer Atomkraftwerke, vor allem des AKW Saporischschja, zum Ausdruck bringen. Moniert werden sollte auch der Verlust der Kontrolle über die Anlagen durch die Ukraine und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf deren Sicherheit.

In der tschechischen Hauptstadt Prag wird an diesem Montag Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet. Am Vormittag hält der Kanzler eine Rede an der renommierten Karls-Universität. Darin will er nach Regierungsangaben eine “europapolitische Standortbestimmung vornehmen” und über die Auswirkungen der sogenannten Zeitenwende auf die Europäische Union sprechen.

Gemeint ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Anschließend trifft Scholz den tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala. Bei dem Gespräch dürfte es auch um den geplanten Panzer-Ringtausch gehen. Die Bundesregierung will Tschechien Leopard-Panzer liefern, das seinerseits der Ukraine Waffen sowjetischer Bauart bereit stellt. 

haz/fw (dpa, rtr, afp)

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