Anhänger von Al-Sadr beenden Protest
Nach der Gewalteskalation im Irak hat sich die Lage in der Hauptstadt Bagdad wieder beruhigt. Anhänger des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr folgten dessen Anordnung und beendeten ihr Protestlager am Parlament.
Nach zwei Tagen gewaltsamer Proteste im Irak haben Anhänger des irakischen Schiitenführers Muktada Sadr damit begonnen, das Regierungsviertel in Bagdad zu verlassen. Sadr hatte seine Anhänger zuvor in einer Rede in seinem Hauptquartier aufgefordert, die sogenannte Grüne Zone im Zentrum der irakischen Hauptstadt zu räumen. Sadr entschuldigte sich beim “irakischen Volk”, das “als einziges von den Vorfällen betroffen” sei.
Kurz nach Sadrs live im irakischen Fernsehen übertragener Rede verließen nach Beobachtung von Korrespondenten seine Anhänger die Grüne Zone, in der sich die meisten Regierungsgebäude und andere staatlichen Institutionen befinden. Wenige Minuten später hob die irakische Armee eine am Montag ausgerufene Ausgangssperre wieder auf. Sadr hatte in seiner Rede angekündigt, diejenigen seiner Anhänger, die sich seiner Aufforderung widersetzten, zu “verstoßen”.
Nach zwei Tagen gewaltsamer Proteste im Irak haben Anhänger des irakischen Schiitenführers Muktada Sadr damit begonnen, das Regierungsviertel in Bagdad zu verlassen. Sadr hatte seine Anhänger zuvor in einer Rede in seinem Hauptquartier aufgefordert, die sogenannte Grüne Zone im Zentrum der irakischen Hauptstadt zu räumen. Sadr entschuldigte sich beim “irakischen Volk”, das “als einziges von den Vorfällen betroffen” sei.
Nach Angaben des niederländischen Außenministers Wopke Hoekstra musste die Botschaft seines Landes evakuiert werden, weil die umliegende Gegend umkämpft war. Der Iran schloss vorübergehend seine Grenzen zum Nachbarland und stornierte alle Flüge in Richtung Bagdad.
Sturm auf den Regierungspalast
Bei den Unruhen, die am Montag begonnen hatten, wurden mindestens 23 Menschen getötet. Auslöser war der angekündigte Rückzug al-Sadrs aus der Politik. Der Prediger warf gegnerischen Schiiten vor, Aufrufe zu Reformen missachtet zu haben. Daraufhin griffen seine Anhänger zu den Waffen und stürmten den Regierungspalast mit dem Büro des Ministerpräsidenten Mustafa al-Kasimi. Es kaI zu Zusammenstößen rivalisierender Schiitengruppen. Auch aus anderen Provinzen wurden Demonstrationen gemeldet, etwa aus Basra und Dhi Kar im Süden.
Al-Sadr hatte am Montag erklärt, er werde in einen Hungerstreik treten, bis die Gewalt gegen seine Anhänger eingestellt werde. An diesem Dienstag forderte er in einer weiteren Rede seine Unterstützer auf, sich unverzüglich aus dem Regierungsviertel in Bagdad zurückzuziehen. Medienberichten zufolge kamen zahlreiche Menschen seiner Aufforderung nach. Die Behörden hoben im Gegenzug eine Ausgangssperre auf, die dazu geführt hatte, dass Schulen, öffentliche Gebäude und Geschäfte geschlossen blieben.
Al-Sadrs Partei hatte die Wahlen im Oktober gewonnen. Es gelang ihr jedoch nicht, eine Regierung unter Ausschluss der vom Iran unterstützten Rivalen zu bilden; im Juni gaben die Abgeordneten des Bündnisses geschlossen ihr Mandat zurück. Seitdem herrscht ein Machtvakuum im Irak.
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich besorgt über die gewaltsamen Proteste und rief zu Ruhe und Zurückhaltung auf. Die US-Botschafterin im Irak, Alina Romanowski, erklärte, die Sicherheit, die Stabilität und die Unabhängigkeit des Iraks dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Seit der US-geführten Invasion im Jahr 2003 wird das Land nach einem ethnisch-konfessionellen Proporzsystem regiert, wonach das Amt des Ministerpräsidenten einem Schiiten vorbehalten ist. Das Staatsoberhaupt wird von den Kurden gestellt und der Parlamentspräsident von den Sunniten – der neben den Schiiten zweiten großen Glaubensrichtung des Islams.
uh/jj/ehl (dpa, afp, rtr)
Nach zwei Tagen gewaltsamer Proteste im Irak haben Anhänger des irakischen Schiitenführers Muktada Sadr damit begonnen, das Regierungsviertel in Bagdad zu verlassen. Sadr hatte seine Anhänger zuvor in einer Rede in seinem Hauptquartier aufgefordert, die sogenannte Grüne Zone im Zentrum der irakischen Hauptstadt zu räumen. Sadr entschuldigte sich beim “irakischen Volk”, das “als einziges von den Vorfällen betroffen” sei.
Kurz nach Sadrs live im irakischen Fernsehen übertragener Rede verließen nach Beobachtung von Korrespondenten seine Anhänger die Grüne Zone, in der sich die meisten Regierungsgebäude und andere staatlichen Institutionen befinden. Wenige Minuten später hob die irakische Armee eine am Montag ausgerufene Ausgangssperre wieder auf. Sadr hatte in seiner Rede angekündigt, diejenigen seiner Anhänger, die sich seiner Aufforderung widersetzten, zu “verstoßen”.
Sturm auf den Regierungspalast
Nach Angaben des niederländischen Außenministers Wopke Hoekstra musste die Botschaft seines Landes evakuiert werden, weil die umliegende Gegend umkämpft war. Der Iran schloss vorübergehend seine Grenzen zum Nachbarland und stornierte alle Flüge in Richtung Bagdad.
Bei den Unruhen, die am Montag begonnen hatten, wurden mindestens 23 Menschen getötet. Auslöser war der angekündigte Rückzug al-Sadrs aus der Politik. Der Prediger warf gegnerischen Schiiten vor, Aufrufe zu Reformen missachtet zu haben. Daraufhin griffen seine Anhänger zu den Waffen und stürmten den Regierungspalast mit dem Büro des Ministerpräsidenten Mustafa al-Kasimi. Es kaI zu Zusammenstößen rivalisierender Schiitengruppen. Auch aus anderen Provinzen wurden Demonstrationen gemeldet, etwa aus Basra und Dhi Kar im Süden.
Al-Sadr hatte am Montag erklärt, er werde in einen Hungerstreik treten, bis die Gewalt gegen seine Anhänger eingestellt werde. An diesem Dienstag forderte er in einer weiteren Rede seine Unterstützer auf, sich unverzüglich aus dem Regierungsviertel in Bagdad zurückzuziehen. Medienberichten zufolge kamen zahlreiche Menschen seiner Aufforderung nach. Die Behörden hoben im Gegenzug eine Ausgangssperre auf, die dazu geführt hatte, dass Schulen, öffentliche Gebäude und Geschäfte geschlossen blieben.
Al-Sadrs Partei hatte die Wahlen im Oktober gewonnen. Es gelang ihr jedoch nicht, eine Regierung unter Ausschluss der vom Iran unterstützten Rivalen zu bilden; im Juni gaben die Abgeordneten des Bündnisses geschlossen ihr Mandat zurück. Seitdem herrscht ein Machtvakuum im Irak.
“Sicherheit, Stabilität und Unabhängigkeit nicht aufs Spiel setzen”
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich besorgt über die gewaltsamen Proteste und rief zu Ruhe und Zurückhaltung auf. Die US-Botschafterin im Irak, Alina Romanowski, erklärte, die Sicherheit, die Stabilität und die Unabhängigkeit des Iraks dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Seit der US-geführten Invasion im Jahr 2003 wird das Land nach einem ethnisch-konfessionellen Proporzsystem regiert, wonach das Amt des Ministerpräsidenten einem Schiiten vorbehalten ist. Das Staatsoberhaupt wird von den Kurden gestellt und der Parlamentspräsident von den Sunniten – der neben den Schiiten zweiten großen Glaubensrichtung des Islams.
uh/jj/ehl (dpa, afp, rtr)