Uncategorized

Meinung: Frauen und Mädchen müssen über erlebte Gewalt sprechen

Frauen, die Gewalt erlebt haben, müssen ermutigt werden, über ihr Leiden zu berichten. Sie brauchen das Gefühl, dass sie nicht allein sind und vor allem, dass sie sich nicht schämen müssen, meint Oladoyin Olatunbosun.

Als 18-jährige Praktikantin bei einer Bank in Nigeria musste ich auch an den Wochenenden arbeiten. Als ich an einem Samstag Feierabend machte, fragte einer der Bankangestellten, der auf meinem Heimweg wohnte, ob er mich mitnehmen solle. Er sagte, er müsse unterwegs noch einige Sachen abholen; ich hatte keinen Grund, einem Kollegen zu misstrauen.

Als wir an dem Zwischenhalt ankamen, bat er mich, mit ihm in die Wohnung zu kommen. Kaum hatte er die Tür geöffnet, stieß er mich auf das Bett und wollte Sex mit mir haben. Er schlug mich und riss mir die Jeans auf. Ich kämpfte mich aus der Wohnung und floh aus dem Gebäude.

Als 18-jährige Praktikantin bei einer Bank in Nigeria musste ich auch an den Wochenenden arbeiten. Als ich an einem Samstag Feierabend machte, fragte einer der Bankangestellten, der auf meinem Heimweg wohnte, ob er mich mitnehmen solle. Er sagte, er müsse unterwegs noch einige Sachen abholen; ich hatte keinen Grund, einem Kollegen zu misstrauen.

Was dann folgte, war rückblickend betrachtet keine gute Entscheidung: Ich wollte weder meinen Eltern, noch meinem Pfarrer, meinen Tanten oder gar der Polizei sagen, was passiert war. Ich fürchtete, von ihnen allen nur verurteilt zu werden. Zwar bin ich der Vergewaltigung entgangen. Aber ich habe psychisch gelitten, was sich später zu einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickelt hat.

Ich konnte nicht darüber sprechen

Immer wieder kam dieses Erlebnis in meiner Erinnerung hoch und spielte sich erneut vor meinem geistigen Auge ab. So etwas kann einen paranoid machen, wenn man emotional nicht stark genug ist. Noch Jahre nach dem Erlebnis in dieser Wohnung habe ich mich immer wieder gefragt: Was hätte ich damals anders machen können? Was hätte ich tun müssen, anstatt zu schweigen?

Wäre ich nicht so naiv oder ängstlich gewesen, von meinen Eltern verurteilt zu werden, hätte ich sie vielleicht sofort über das Erlebte informiert. Ich hätte den Mann bei der Polizei anzeigen können, damit er vor Gericht gestellt wird. Und ich hätte seine Vorgesetzten in der Bank informieren können. Doch von solchen Schritten hält einen auch das Wissen ab, dass normalerweise, wenn ein Mann die Grenzen gegenüber einer Frau überschreitet, eine Reihe von wertenden Fragen gestellt werden. Fragen wie “Warum haben Sie dem Mann überhaupt diese Gelegenheit gegeben, die in Gewalt mündete?” “Welche Signale haben Sie ihm im Vorfeld gesendet?” Zunächst gilt der Mann immer als der Unschuldige.

Um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen, dürfen Frauen und Mädchen, die Gewalt ausgesetzt waren oder sind, nicht verurteilt oder in Frage gestellt werden. Trösten wir sie also und leiten wir sie vorsichtig an, von ihren Erlebnissen zu berichten.

Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt verdienen keine zusätzliche Folter durch bohrende Fragen oder Vorverurteilung. Sie brauchen Geduld und ein offenes Ohr. Nur wenn sie ihre Geschichten erzählen können, wird auch anderen Überlebenden von Gewalt klar, dass sie nicht allein sind.

Wir müssen sie auch darüber informieren, dass sie sich ihrer Geschichte nicht zu schämen brauchen. Wir sollten ihnen eine Plattform bieten, damit sie ihren Schmerz und ihre Ängste den richtigen Personen gegenüber äußern können, nämlich Angehörigen und Therapeuten. Dadurch könnten die psychologischen Auswirkungen des Traumas gemildert werden.

Es muss eine kontinuierliche öffentliche Aufklärung stattfinden: Überall sollten Frauen und Mädchen in Kindergärten, Schulen und Universitäten für geschlechtsspezifische Gewalt sensibilisiert werden und lernen, wie sie mit Verstößen umgehen sollten. Diese Bemühungen dürfen sich nicht allein auf den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen beschränken.

Der Staat sollte den Überlebenden solcher Taten kostenlos Anwälte zur Verfügung stellen. Und nicht zuletzt muss die Stigmatisierung von Überlebenden unter Strafe gestellt werden.

Es braucht außerdem gemeinsame Anstrengungen, um Männer und Jungen darüber aufzuklären, was gewalttätiges Verhalten, eine Vergewaltigung oder eine Zwangsheirat für Frauen bedeutet und warum all das völlig inakzeptabel ist. Die Gesellschaft als Ganzes muss Verantwortung für die Bedrohungen übernehmen, die in ihrer Mitte bestehen und aus ihrer Mitte kommen.

Oladoyin Olatunbosun

Als 18-jährige Praktikantin bei einer Bank in Nigeria musste ich auch an den Wochenenden arbeiten. Als ich an einem Samstag Feierabend machte, fragte einer der Bankangestellten, der auf meinem Heimweg wohnte, ob er mich mitnehmen solle. Er sagte, er müsse unterwegs noch einige Sachen abholen; ich hatte keinen Grund, einem Kollegen zu misstrauen.

Als wir an dem Zwischenhalt ankamen, bat er mich, mit ihm in die Wohnung zu kommen. Kaum hatte er die Tür geöffnet, stieß er mich auf das Bett und wollte Sex mit mir haben. Er schlug mich und riss mir die Jeans auf. Ich kämpfte mich aus der Wohnung und floh aus dem Gebäude.

Ich konnte nicht darüber sprechen

Was dann folgte, war rückblickend betrachtet keine gute Entscheidung: Ich wollte weder meinen Eltern, noch meinem Pfarrer, meinen Tanten oder gar der Polizei sagen, was passiert war. Ich fürchtete, von ihnen allen nur verurteilt zu werden. Zwar bin ich der Vergewaltigung entgangen. Aber ich habe psychisch gelitten, was sich später zu einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickelt hat.

Immer wieder kam dieses Erlebnis in meiner Erinnerung hoch und spielte sich erneut vor meinem geistigen Auge ab. So etwas kann einen paranoid machen, wenn man emotional nicht stark genug ist. Noch Jahre nach dem Erlebnis in dieser Wohnung habe ich mich immer wieder gefragt: Was hätte ich damals anders machen können? Was hätte ich tun müssen, anstatt zu schweigen?

Wäre ich nicht so naiv oder ängstlich gewesen, von meinen Eltern verurteilt zu werden, hätte ich sie vielleicht sofort über das Erlebte informiert. Ich hätte den Mann bei der Polizei anzeigen können, damit er vor Gericht gestellt wird. Und ich hätte seine Vorgesetzten in der Bank informieren können. Doch von solchen Schritten hält einen auch das Wissen ab, dass normalerweise, wenn ein Mann die Grenzen gegenüber einer Frau überschreitet, eine Reihe von wertenden Fragen gestellt werden. Fragen wie “Warum haben Sie dem Mann überhaupt diese Gelegenheit gegeben, die in Gewalt mündete?” “Welche Signale haben Sie ihm im Vorfeld gesendet?” Zunächst gilt der Mann immer als der Unschuldige.

Um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen, dürfen Frauen und Mädchen, die Gewalt ausgesetzt waren oder sind, nicht verurteilt oder in Frage gestellt werden. Trösten wir sie also und leiten wir sie vorsichtig an, von ihren Erlebnissen zu berichten.

Nicht verurteilen oder in Frage stellen

Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt verdienen keine zusätzliche Folter durch bohrende Fragen oder Vorverurteilung. Sie brauchen Geduld und ein offenes Ohr. Nur wenn sie ihre Geschichten erzählen können, wird auch anderen Überlebenden von Gewalt klar, dass sie nicht allein sind.

Weniger geschlechtsspezifische Gewalt führt zu einer gesünderen Gesellschaft

Wir müssen sie auch darüber informieren, dass sie sich ihrer Geschichte nicht zu schämen brauchen. Wir sollten ihnen eine Plattform bieten, damit sie ihren Schmerz und ihre Ängste den richtigen Personen gegenüber äußern können, nämlich Angehörigen und Therapeuten. Dadurch könnten die psychologischen Auswirkungen des Traumas gemildert werden.

Es muss eine kontinuierliche öffentliche Aufklärung stattfinden: Überall sollten Frauen und Mädchen in Kindergärten, Schulen und Universitäten für geschlechtsspezifische Gewalt sensibilisiert werden und lernen, wie sie mit Verstößen umgehen sollten. Diese Bemühungen dürfen sich nicht allein auf den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen beschränken.

Der Staat sollte den Überlebenden solcher Taten kostenlos Anwälte zur Verfügung stellen. Und nicht zuletzt muss die Stigmatisierung von Überlebenden unter Strafe gestellt werden.

Es braucht außerdem gemeinsame Anstrengungen, um Männer und Jungen darüber aufzuklären, was gewalttätiges Verhalten, eine Vergewaltigung oder eine Zwangsheirat für Frauen bedeutet und warum all das völlig inakzeptabel ist. Die Gesellschaft als Ganzes muss Verantwortung für die Bedrohungen übernehmen, die in ihrer Mitte bestehen und aus ihrer Mitte kommen.

Nachrichten

Ähnliche Artikel

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"