Sie verband Punk mit Mode: Mit schrillen Outfits und provokanten T-Shirt-Botschaften wurde Vivienne Westwood berühmt. Nun ist die britische Modedesignerin gestorben.
Vivienne Westwood ist tot. Die für ihre androgynen Schnitte und provozierenden Slogans bekannte Modedesignerin sei im Alter von 81 Jahren gestorben, bestätigten ihre Agenten der britischen Nachrichtenagentur PA.
Vivienne sei “friedlich und umgeben von ihrer Familie in Clapham, Südlondon” gestorben, hieß es. Ihr Ehemann Andreas Kronthaler betonte in einer Mitteilung: “Wir haben bis zum Ende gearbeitet, und sie hat mir viele Dinge mitgegeben, mit denen ich weitermachen kann. Danke Liebling.”
Vivienne Westwood ist tot. Die für ihre androgynen Schnitte und provozierenden Slogans bekannte Modedesignerin sei im Alter von 81 Jahren gestorben, bestätigten ihre Agenten der britischen Nachrichtenagentur PA.
Die Britin machte sich seit den 1970er Jahren auch mit ihrer respektlosen Haltung gegenüber dem Establishment einen Namen in der Modeszene. Westwood gilt als Wegbereiterin des Punk in der Modebranche. Gemeinsam mit Malcolm McLaren, dem Manager der Punkband Sex Pistols, führte sie eine Boutique in der Londoner King’s Road.
“Danke Liebling”
Anschließend baute sie eine globale Modemarke auf, die heute Geschäfte in Großbritannien, Frankreich, Italien, Amerika und Asien hat. Verrückte Outfits waren noch lange ihr Markenzeichen. Westwood war auch als Umweltaktivistin bekannt und brachte den Klimawandel auf den Laufsteg. Sie hinterlässt zwei Söhne, den Fotografen Ben Westwood und Joseph Corré, den Gründer der Dessous-Firma Agent Provocateur.
haz/ack (dpa, rtr, afp)
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Queen of Punk: Vivienne Westwood ist tot
Mode-Ikone und Aktivistin Vivienne Westwood
Sie war laut, schrill und ausgefallen: Nun ist Vivienne Westwood mit 81 Jahren gestorben (29.12.2022). Die Tochter eines Schuhmachers und einer Baumwollspinnerin gehörte zu den bekanntesten Mode-Designerinnen der Welt. Doch sie war nicht nur eine Mode-Ikone – sie provozierte mit ihren Auftritten und setzte sich engagiert für Klima und Menschenrechte ein. Rückblick auf ein ungewöhnliches Leben.
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Queen of Punk: Vivienne Westwood ist tot
Grundschule statt Modeschule
Vivienne Westwood hat von Kindheit an Spaß am Nähen, bricht aber zugunsten einer Lehrerausbildung ihr Modestudium ab. Sie lernt ihren ersten Mann Derek kennen, Sohn Ben kommt auf die Welt. Das Familienleben füllt sie nicht wirklich aus. Schwung in ihr Leben bringt der exzentrische Kunststudent Malcolm McLaren, für den sie schließlich ihren Mann verlässt.
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Queen of Punk: Vivienne Westwood ist tot
Punk-Traumpaar
Vivienne Westwood und Malcolm McLaren (Mitte) ziehen zusammen. Gemeinsam führen sie die berühmte Boutique in Londons King’s Road 430, der sie viele Gesichter und Namen geben. Sohn Joseph wird geboren. Anfang der 80er droht der Punk, seine Glaubhaftigkeit zu verlieren. McLaren aber hält noch immer am bedingungslosen “Gegen alles Sein” fest. Für Westwood zu weltfremd: 1983 trennt sie sich von ihm.
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Queen of Punk: Vivienne Westwood ist tot
Erfinderin der Punkmode
Doch bis dahin haben die beiden extravagante Punkmode entwickelt. Sie schaffen aus T-Shirts und Röhrenhosen abgefahrene Kreationen mit Sicherheitsnadeln, Fahrradketten, sogar Hühnerknochen. Viele der Kleidungsstücke werden heute in Museen ausgestellt, wie dieser Rock in der 2013er Ausstellung “PUNK: von Chaos bis Couture” im New Yorker Museum of Modern Art.
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Der Durchbruch in der Modewelt
1981 präsentiert Westwood mit “Pirates” zum ersten Mal eine eigene Kollektion, die Modewelt aus dem Häuschen. Mit der schon fast legendären Piraten-Show verabschiedet sie sich vom Punk und wird eine anerkannte Designerin. Fortan gibt es keine große Show mehr ohne die schrille Britin und deren schräge Kreationen.
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Wilde Mode
Nach ihrer Trennung von McLaren 1983 tobt sich Vivienne Westwood in der Modewelt aus. Sie erfindet sich immer wieder neu und bedient sich dabei bei jedem Stil, der ihr gerade interessant erscheint. Berühmt sind ihre opulenten Rokoko-Anleihen, weit ausladende kurze Röcke, mit Reifröcken darunter, dazu übertriebene Rokoko-Frisuren. Sie liebt Karomuster und kreiert ihr eigenes: “Mac Andreas”.
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Filmreife Hochzeitsrobe
Im Kinofilm “Sex and the City” (2008) trägt Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) eine Westwood-Robe, als sie ihren langjährigen Lover Mr. Big heiraten will. Der Traum platzt, als Big plötzlich kneift. Carrie rafft ihre Röcke zusammen, rauscht auf die Straße und prügelt mit ihrem weißen Rosenstrauß auf den verhinderten Bräutigam ein. Das prächtige Brautkleid macht die Szene umso tragischer.
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Mehr als nur ein Hochzeitskleid
Nachdem die Westwood-Robe durch den Film berühmt geworden ist, kann sich das Modehaus vor Nachbestellungen kaum retten. Knappe 7500 Euro muss man damals für diesen Traum aus Seide und Satin hinlegen. Vivienne Westwood hat in ihrer Karriere viele Brautkleider entworfen. Und die werden von den Models gewohnt schrill vorgeführt, wie hier auf der Pariser Fashion Week im März 2011.
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Wenn Schuhe wirklich gefährlich werden…
Auch das war eins ihrer Markenzeichen: absurd hohe Plateauschuhe. Westwood selbst schafft es, in ihnen zu laufen. Eines ihrer Models ist allerdings an den 25 cm hohen Absätzen gescheitert. Ausgerechnet Supermodel Naomi Campbell ereilt es: 1993 live und vor Publikum auf dem Catwalk. Sie stolpert und kommt zu Fall – das Peinlichste, was einem Model passieren kann.
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Eifrige Aktivistin
Viele Jahre engagiert sich Vivienne Westwood für eine bessere Welt. So nimmt sie an Protestmärschen teil: gegen die Anti-Terror-Politik der britischen Regierung, gegen Atom-U-Boote, Guantanamo, Fracking oder Klimawandel (oben). Sie schickt Models mit dem “Yes”-Button der schottischen Unabhängigkeitsbewegung auf den Laufsteg oder spendet 1,5 Millionen Dollar für die Rettung des Regenwalds.
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Plausch mit Julian Assange
Obwohl Vivienne Westwood dem Punk zuletzt nicht mehr viel abgewinnen kann, provozierte sie gern. So stattet sie dem US-amerikanischen Staatsfeind, Whistleblower Julian Assange, im Februar 2016 medienwirksam einen Besuch ab (Bild). 2020 demonstriert sie im knallgelben Outfit vor dem Gericht in London für die Freilassung des Wikileaks-Gründers.
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Altersunterschied ist egal
25 Jahre jünger ist der dritte Mann in ihrem Leben: der Österreicher Andreas Kronthaler. Westwood unterrichtet ihn während seines Modedesignstudiums in Wien. Damals verliebte sich Kronthaler direkt in sie: “Sie trug einen Catsuit aus hauchdünnem Woll-Argyle, einen Hüftgürtel und Holzschuhe, sie sah geil aus”, erzählte er der Zeitung “Welt”. Die beiden waren seit 1992 verheiratet.
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Queen of Punk: Vivienne Westwood ist tot
Eine echte Dame
Auch das britische Königshaus würdigte immer wieder die Arbeit der extravaganten Designerin. 1992 verlieh die Queen ihr den “Order of the British Empire”. 14 Jahre später folgte gar die Ernennung zur “Dame Vivienne Westwood”. Und das bedeutet in England: die Ritterwürde. Vivienne Westwood starb am 29. Dezember 2022 mit 81 Jahren in London.
Autorin/Autor: Silke Wünsch
Vivienne Westwood ist tot. Die für ihre androgynen Schnitte und provozierenden Slogans bekannte Modedesignerin sei im Alter von 81 Jahren gestorben, bestätigten ihre Agenten der britischen Nachrichtenagentur PA.
Vivienne sei “friedlich und umgeben von ihrer Familie in Clapham, Südlondon” gestorben, hieß es. Ihr Ehemann Andreas Kronthaler betonte in einer Mitteilung: “Wir haben bis zum Ende gearbeitet, und sie hat mir viele Dinge mitgegeben, mit denen ich weitermachen kann. Danke Liebling.”
“Danke Liebling”
Die Britin machte sich seit den 1970er Jahren auch mit ihrer respektlosen Haltung gegenüber dem Establishment einen Namen in der Modeszene. Westwood gilt als Wegbereiterin des Punk in der Modebranche. Gemeinsam mit Malcolm McLaren, dem Manager der Punkband Sex Pistols, führte sie eine Boutique in der Londoner King’s Road.
Anschließend baute sie eine globale Modemarke auf, die heute Geschäfte in Großbritannien, Frankreich, Italien, Amerika und Asien hat. Verrückte Outfits waren noch lange ihr Markenzeichen. Westwood war auch als Umweltaktivistin bekannt und brachte den Klimawandel auf den Laufsteg. Sie hinterlässt zwei Söhne, den Fotografen Ben Westwood und Joseph Corré, den Gründer der Dessous-Firma Agent Provocateur.
haz/ack (dpa, rtr, afp)
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