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Spionageverdacht: US-Außenminister Blinken verschiebt Peking-Reise

Über dem Nordwesten der USA treibt ein großer weißer Ballon aus China. Die US-Regierung befürchtet Spionage. China dementiert. US-Außenminister Blinken verschiebt eine Reise nach Peking.

Der Ballon sei am Mittwoch über dem Bundesstaat Montana im Nordwesten der USA entdeckt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit. Die Flugbahn des Ballons werde genau verfolgt. Brisant ist, dass sich in Montana die Malmstrom Air Force Base befindet, Standort eines Atomraketen-Silos.

Man sei “sehr sicher”, dass es sich bei dem Ballon um einen chinesischen Spionage-Ballon handele, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Pentagons, der anonym bleiben wollte. Man sei über den Vorfall mit der Regierung in Peking in Kontakt.

Der Ballon sei am Mittwoch über dem Bundesstaat Montana im Nordwesten der USA entdeckt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit. Die Flugbahn des Ballons werde genau verfolgt. Brisant ist, dass sich in Montana die Malmstrom Air Force Base befindet, Standort eines Atomraketen-Silos.

Der “relativ große” Ballon sei bereits vor einigen Tagen in den US-Luftraum eingedrungen und fliege in großer Höhe über den Nordwesten der USA, sagte der Beamte. “Ziel des Ballons sei Spionage und sein aktueller Weg führe ihn über sensible Stützpunkte”, so der Pentagon-Vertreter. Darunter seien Luftwaffen-Stützpunkte und unterirdische Raketen-Standorte.

China spricht von einem zivilen Luftschiff

China bestreitet dagegen, dass es sich um einen Spionageballon handelt. Stattdessen handele es sich um ein “ziviles” Luftschiff für Forschungszwecke vor allem meteorologischer Art, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Es sei wegen beschränkter eigener Steuerungsfähigkeit durch starke Westwinde “weit von seinem geplanten Kurs abgekommen”. Der Sprecher fügte hinzu: “China bedauert den unerwarteten Eintritt in den Luftraum der USA durch höhere Gewalt.” China werde weiter mit den USA kommunizieren und angemessen mit dieser “unerwarteten Situation” umgehen. 

US-Präsident Joe Biden ordnete nach Entdeckung des Ballons den Angaben zufolge an, einen möglichen Abschuss zu prüfen. Verteidigungsminister Lloyd Austin und Spitzenkräfte des Militärs hätten sich letztlich dagegen entschieden, weil bei einem Abschuss durch die herunterfallenden Teile zu viele Menschen am Boden gefährdet seien.

Pentagon-Sprecher Pat Ryder bestätigte später, dass der Ballon noch immer über US-Territorium unterwegs sei. Aber er fliege “deutlich über der Höhe des Luftverkehrs” und stelle “keine militärische oder physische Gefahr für die Menschen am Boden dar”.

Der Zwischenfall mit dem mutmaßlichen Spionage-Ballon belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter. US-Außenminister Antony Blinken verschob wegen des Überflugs des Ballons eine eigentlich für dieses Wochenende geplante Reise nach Peking. 

Ballons wie der über den USA gesichtete operieren in der Regel in einer Höhe von 24.000 bis 37.000 Meter (80.000 bis 120.000 Fuß), also weit oberhalb der Flughöhe des kommerziellen Luftverkehrs – Verkehrsflugzeuge fliegen fast nie höher als 40.000 Fuß.

Zu den Vorteilen von Ballons gegenüber Satelliten gehört die Möglichkeit, weite Gebiete aus geringerer Entfernung zu scannen und mehr Zeit über einem Zielgebiet zu verbringen. Im Gegensatz zu Satelliten, die Trägerraketen benötigen, die Hunderte von Millionen Dollar kosten, können Ballons zudem kostengünstig gestartet werden.

Allerdings können die Ballons laut einer Studie von 2005 für das Airpower Research Institute der Air Force nicht direkt gesteuert, sondern nur durch Höhenveränderung grob zu einem Zielgebiet gelenkt werden, indem Windströmungen genutzt werden.

In den vergangenen Jahren hat es US-Angaben zufolge mehrere solcher Ballon-Sichtungen gegeben. Allerdings verweilten die Flugobjekte meist nicht so lange über US-Territorium.

haz/uh/kle/sti/mak/AR (dpa, afp, rtr, ape)

USA China Rakete Airman 1st Class Jackson Ligon
USA China I Antony Blinken

Chinesischer Spionage-Ballon gesichtet

Der Ballon sei am Mittwoch über dem Bundesstaat Montana im Nordwesten der USA entdeckt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit. Die Flugbahn des Ballons werde genau verfolgt. Brisant ist, dass sich in Montana die Malmstrom Air Force Base befindet, Standort eines Atomraketen-Silos.

Man sei “sehr sicher”, dass es sich bei dem Ballon um einen chinesischen Spionage-Ballon handele, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Pentagons, der anonym bleiben wollte. Man sei über den Vorfall mit der Regierung in Peking in Kontakt.

China spricht von einem zivilen Luftschiff

Der “relativ große” Ballon sei bereits vor einigen Tagen in den US-Luftraum eingedrungen und fliege in großer Höhe über den Nordwesten der USA, sagte der Beamte. “Ziel des Ballons sei Spionage und sein aktueller Weg führe ihn über sensible Stützpunkte”, so der Pentagon-Vertreter. Darunter seien Luftwaffen-Stützpunkte und unterirdische Raketen-Standorte.

China bestreitet dagegen, dass es sich um einen Spionageballon handelt. Stattdessen handele es sich um ein “ziviles” Luftschiff für Forschungszwecke vor allem meteorologischer Art, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Es sei wegen beschränkter eigener Steuerungsfähigkeit durch starke Westwinde “weit von seinem geplanten Kurs abgekommen”. Der Sprecher fügte hinzu: “China bedauert den unerwarteten Eintritt in den Luftraum der USA durch höhere Gewalt.” China werde weiter mit den USA kommunizieren und angemessen mit dieser “unerwarteten Situation” umgehen. 

US-Präsident Joe Biden ordnete nach Entdeckung des Ballons den Angaben zufolge an, einen möglichen Abschuss zu prüfen. Verteidigungsminister Lloyd Austin und Spitzenkräfte des Militärs hätten sich letztlich dagegen entschieden, weil bei einem Abschuss durch die herunterfallenden Teile zu viele Menschen am Boden gefährdet seien.

Pentagon-Sprecher Pat Ryder bestätigte später, dass der Ballon noch immer über US-Territorium unterwegs sei. Aber er fliege “deutlich über der Höhe des Luftverkehrs” und stelle “keine militärische oder physische Gefahr für die Menschen am Boden dar”.

Keine Gefahr – aber ungünstiger Zeitpunkt

Der Zwischenfall mit dem mutmaßlichen Spionage-Ballon belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter. US-Außenminister Antony Blinken verschob wegen des Überflugs des Ballons eine eigentlich für dieses Wochenende geplante Reise nach Peking. 

Ballons mit Vor- und Nachteilen

Ballons wie der über den USA gesichtete operieren in der Regel in einer Höhe von 24.000 bis 37.000 Meter (80.000 bis 120.000 Fuß), also weit oberhalb der Flughöhe des kommerziellen Luftverkehrs – Verkehrsflugzeuge fliegen fast nie höher als 40.000 Fuß.

Zu den Vorteilen von Ballons gegenüber Satelliten gehört die Möglichkeit, weite Gebiete aus geringerer Entfernung zu scannen und mehr Zeit über einem Zielgebiet zu verbringen. Im Gegensatz zu Satelliten, die Trägerraketen benötigen, die Hunderte von Millionen Dollar kosten, können Ballons zudem kostengünstig gestartet werden.

Allerdings können die Ballons laut einer Studie von 2005 für das Airpower Research Institute der Air Force nicht direkt gesteuert, sondern nur durch Höhenveränderung grob zu einem Zielgebiet gelenkt werden, indem Windströmungen genutzt werden.

In den vergangenen Jahren hat es US-Angaben zufolge mehrere solcher Ballon-Sichtungen gegeben. Allerdings verweilten die Flugobjekte meist nicht so lange über US-Territorium.

haz/uh/kle/sti/mak/AR (dpa, afp, rtr, ape)

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