Equal Pay: Bundeskanzler Olaf Scholz erhöht den Druck auf den DFB
Mit einem Tweet befeuert Bundeskanzler Olaf Scholz die Debatte über eine gleiche Bezahlung von Fußballerinnen und Fußballern. DFB-Direktor Oliver Bierhoff reagiert genervt.
Wird Equal Pay im Sport in Deutschland jetzt zur Chefsache? Vor dem zweiten Gruppenspiel des DFB-Teams bei der Euro 2022 gegen Spanien meldete sich Olaf Scholz via Twitter zu Wort. “Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden”, so der Bundeskanzler. “Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften. Spanien hat da die Nase vorn.”
Der SPD-Politiker bezog sich damit auf die Entscheidung des spanischen Fußballverbands RFEF von Mitte Juni, dass von diesem Zeitpunkt an die Nationalteams der Frauen und Männer gleichbehandelt werden: gleiche Arbeitsbedingungen, inklusive Bezahlung, etwa in Form der Beteilung an Sponsoreinnahmen. Damit folgte Spanien den Equal-Pay-Regelungen anderer Länder wie Brasilien, England, Norwegen, Dänemark und zuletzt den USA.
Wird Equal Pay im Sport in Deutschland jetzt zur Chefsache? Vor dem zweiten Gruppenspiel des DFB-Teams bei der Euro 2022 gegen Spanien meldete sich Olaf Scholz via Twitter zu Wort. “Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden”, so der Bundeskanzler. “Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften. Spanien hat da die Nase vorn.”
Deutschland hinkt in dieser Hinsicht hinterher. So würde der Deutsche Fußball-Bund im Falle eines Triumphs der deutschen Fußballerinnen bei der EM in England pro Spielerin 60.000 Euro zahlen. Zum Vergleich: Die Nationalspieler des Männerteams hätten bei der paneuropäischen EM im vergangenen Jahr im Siegfall je 400.000 Euro eingestrichen.
Bierhoff: “Wir zahlen Rekordprämie”
Oliver Bierhoff, der beim DFB für die Nationalteams zuständige Direktor, reagierte auf den Vorstoß von Bundeskanzler Scholz leicht genervt. “Ich lade ihn gerne ein und kläre ihn ein bisschen über die Zahlen auf. Wir in Deutschland zahlen eine Rekordprämie”, sagte Bierhoff im Interview der ARD-Sportschau. “Die Spanier haben angeblich Equal Pay, aber es sind nur die prozentualen Anteile.”
Dem DFB sei es wichtig, gleiche Voraussetzungen zu schaffen, so Bierhoff: “Die Frauen haben einen gleich großen Trainerinnenstab, sie haben die gleiche Vorbereitung auf das Turnier gemacht. Wir versuchen, die Infrastruktur für sie gleichzusetzen. Da müssen wir sehen, dass es auch in der Liga weitergeht.”
Nationalspielerin Lina Magull, Schützin des ersten Tors für das DFB-Team bei der Euro 2022 in England, hatte am Montag in einem Interview der “Bild”-Zeitung einen Mindestlohn für Spielerinnen der ersten und zweiten Bundesliga gefordert. “Wir Fußballerinnen sollten ab der zweiten Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss”, sagte Magull. “Da sprechen wir von einem Mindestgehalt von 2000, 3000 Euro im Monat. So kannst du die Entwicklung im Frauenfußball nachhaltig voranbringen.”
Sie benötige keine 20 oder 30 Millionen Euro im Jahr, so Magull. Aber ein Blick ins europäische Ausland zeige, wie es funktionieren könne: “In England müssen Lizenzvereine ihre Spielerinnen professionell bezahlen, damit sie in der Liga spielen dürfen. Ich weiß nicht, warum das in Deutschland nicht geht.”
In der spanischen Liga Primera Iberdrola hatten sich die Spielerinnen 2019 einen Tarifvertrag erstreikt, der einen Mindestlohn in Höhe von 16.000 Euro im Jahr und eine Mutterschutz-Regelung festschrieb. Zuvor hatten 49 Prozent der Spielerinnen in Spaniens erster Liga gar kein Gehalt bekommen, weitere 31 Prozent weniger als 6000 Euro im Jahr.
Wird Equal Pay im Sport in Deutschland jetzt zur Chefsache? Vor dem zweiten Gruppenspiel des DFB-Teams bei der Euro 2022 gegen Spanien meldete sich Olaf Scholz via Twitter zu Wort. “Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden”, so der Bundeskanzler. “Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften. Spanien hat da die Nase vorn.”
Der SPD-Politiker bezog sich damit auf die Entscheidung des spanischen Fußballverbands RFEF von Mitte Juni, dass von diesem Zeitpunkt an die Nationalteams der Frauen und Männer gleichbehandelt werden: gleiche Arbeitsbedingungen, inklusive Bezahlung, etwa in Form der Beteilung an Sponsoreinnahmen. Damit folgte Spanien den Equal-Pay-Regelungen anderer Länder wie Brasilien, England, Norwegen, Dänemark und zuletzt den USA.
Bierhoff: “Wir zahlen Rekordprämie”
Deutschland hinkt in dieser Hinsicht hinterher. So würde der Deutsche Fußball-Bund im Falle eines Triumphs der deutschen Fußballerinnen bei der EM in England pro Spielerin 60.000 Euro zahlen. Zum Vergleich: Die Nationalspieler des Männerteams hätten bei der paneuropäischen EM im vergangenen Jahr im Siegfall je 400.000 Euro eingestrichen.
Oliver Bierhoff, der beim DFB für die Nationalteams zuständige Direktor, reagierte auf den Vorstoß von Bundeskanzler Scholz leicht genervt. “Ich lade ihn gerne ein und kläre ihn ein bisschen über die Zahlen auf. Wir in Deutschland zahlen eine Rekordprämie”, sagte Bierhoff im Interview der ARD-Sportschau. “Die Spanier haben angeblich Equal Pay, aber es sind nur die prozentualen Anteile.”
Dem DFB sei es wichtig, gleiche Voraussetzungen zu schaffen, so Bierhoff: “Die Frauen haben einen gleich großen Trainerinnenstab, sie haben die gleiche Vorbereitung auf das Turnier gemacht. Wir versuchen, die Infrastruktur für sie gleichzusetzen. Da müssen wir sehen, dass es auch in der Liga weitergeht.”
Nationalspielerin Lina Magull, Schützin des ersten Tors für das DFB-Team bei der Euro 2022 in England, hatte am Montag in einem Interview der “Bild”-Zeitung einen Mindestlohn für Spielerinnen der ersten und zweiten Bundesliga gefordert. “Wir Fußballerinnen sollten ab der zweiten Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss”, sagte Magull. “Da sprechen wir von einem Mindestgehalt von 2000, 3000 Euro im Monat. So kannst du die Entwicklung im Frauenfußball nachhaltig voranbringen.”
Lina Magull plädiert für Mindestlohn
Sie benötige keine 20 oder 30 Millionen Euro im Jahr, so Magull. Aber ein Blick ins europäische Ausland zeige, wie es funktionieren könne: “In England müssen Lizenzvereine ihre Spielerinnen professionell bezahlen, damit sie in der Liga spielen dürfen. Ich weiß nicht, warum das in Deutschland nicht geht.”
In der spanischen Liga Primera Iberdrola hatten sich die Spielerinnen 2019 einen Tarifvertrag erstreikt, der einen Mindestlohn in Höhe von 16.000 Euro im Jahr und eine Mutterschutz-Regelung festschrieb. Zuvor hatten 49 Prozent der Spielerinnen in Spaniens erster Liga gar kein Gehalt bekommen, weitere 31 Prozent weniger als 6000 Euro im Jahr.