Linker Ex-Rebell Petro gewinnt Wahlen in Kolumbien
Das Bündnis des Oppositionellen Gustavo Petro ist großer Gewinner der Parlamentswahlen. Der 61-Jährige verspricht, sich von den traditionellen Eliten zu distanzieren. Überschattet wurde die Wahl von blutigen Anschlägen.
“Historischer Pakt” – so nennt sich das Bündnis, mit dem Gustavo Petro Geschichte geschrieben hat. Die Vereinigung des linken Oppositionspolitikers konnte ihr Ergebnis im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen verdreifachen. Nun kommt sie nach fast vollständig ausgezählten Stimmen auf 17 von 102 Sitzen im Senat und kann dort mit den Konservativen gleichziehen.
Im Unterhaus, der Abgeordnetenkammer, erhält der “Historische Pakt” 25 von 165 Sitzen, hier sind die Liberalen mit 32 Sitzen stärkste Kraft. Die Partei des amtierenden Präsidenten Iván Duque stürzte von zuvor 51 auf nun 30 Sitze ab. Die Konservativen erhielten wie Petros Bündnis 25 Mandate. Da Petro mit der Unterstützung der “Comunes” rechnen kann – der Partei, die aus der Auflösung der FARC-Rebellengruppe hervorgegangen ist – wird seine Bewegung mutmaßlich stärkste Kraft in beiden Kammern.
“Historischer Pakt” – so nennt sich das Bündnis, mit dem Gustavo Petro Geschichte geschrieben hat. Die Vereinigung des linken Oppositionspolitikers konnte ihr Ergebnis im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen verdreifachen. Nun kommt sie nach fast vollständig ausgezählten Stimmen auf 17 von 102 Sitzen im Senat und kann dort mit den Konservativen gleichziehen.
Dementsprechend optimistisch zeigte sich Petro bereits auf Twitter. Nachdem der Großteil der Stimmen ausgezählt war, kündigte er die “größte progressive Fraktion” seit 1991 an. Damals konnte durch die Verabschiedung einer neuen Verfassung die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Land deutlich gestärkt werden.
Der ehemalige Guerilla-Kämpfer Petro konnte sich auch bei den Vorwahlen seines Bündnisses für die Präsidentschaftswahl am 29. Mai klar durchsetzen. Umfragen zufolge gilt der 61-Jährige momentan als Favorit aufs Präsidentenamt. Er verspricht, sich von den traditionellen Eliten des Landes zu distanzieren und den Schwerpunkt auf den Umweltschutz und Reformen zu legen.
Petro wird gegen Federico Gutiérrez antreten, der die Vorwahlen bei den Konservativen gewann, sowie gegen Sergio Fajardo, der für die Kräfte der Mitte antreten wird. Daneben ergänzen Óscar Iván Zuluaga für die Regierungspartei Demokratisches Zentrum, der unabhängige Kandidat Rodolfo Hernández, sowie die ehemalige FARC-Geisel Íngrid Betancourt das Kandidatenfeld für die Nachfolge des zuletzt unbeliebten Iván Duque.
Petro, der bis 1990 Mitglied einer linken Rebellengruppe war, danach Bürgermeister in der Hauptstadt Bogotá wurde und schließlich in den Senat einzog, hatte 2018 noch in der Präsidentschaftsstichwahl gegen Duque verloren. Seitdem ist das Land wegen der Corona-Pandemie allerdings in eine schwere wirtschaftliche Krise geraten. Zusätzlich hat die Gewalt im Land trotz des 2016 geschlossenen Friedensabkommen mit der FARC wieder deutlich zugenommen.
Auch am Wahltag kam es zu blutigen Anschlägen. Bei Bombenexplosionen in den Departements Caquetá und Meta seien mindestens zwei Soldaten getötet worden, teilten die Streitkräfte mit. Zwei weitere Soldaten seien bei den Anschlägen verletzt worden. Wer für die Angriffe verantwortlich zeichnet, ist bislang unklar. In Kolumbien bekämpfen sich Paramilitärs, Guerillagruppen und kriminelle Banden. Insgesamt waren am Sonntag 73.000 Soldaten im Einsatz, um Wähler und Kandidaten zu schützen.
djo/sti (afp, afpe, ape, dpa)
“Historischer Pakt” – so nennt sich das Bündnis, mit dem Gustavo Petro Geschichte geschrieben hat. Die Vereinigung des linken Oppositionspolitikers konnte ihr Ergebnis im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen verdreifachen. Nun kommt sie nach fast vollständig ausgezählten Stimmen auf 17 von 102 Sitzen im Senat und kann dort mit den Konservativen gleichziehen.
Im Unterhaus, der Abgeordnetenkammer, erhält der “Historische Pakt” 25 von 165 Sitzen, hier sind die Liberalen mit 32 Sitzen stärkste Kraft. Die Partei des amtierenden Präsidenten Iván Duque stürzte von zuvor 51 auf nun 30 Sitze ab. Die Konservativen erhielten wie Petros Bündnis 25 Mandate. Da Petro mit der Unterstützung der “Comunes” rechnen kann – der Partei, die aus der Auflösung der FARC-Rebellengruppe hervorgegangen ist – wird seine Bewegung mutmaßlich stärkste Kraft in beiden Kammern.
Dementsprechend optimistisch zeigte sich Petro bereits auf Twitter. Nachdem der Großteil der Stimmen ausgezählt war, kündigte er die “größte progressive Fraktion” seit 1991 an. Damals konnte durch die Verabschiedung einer neuen Verfassung die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Land deutlich gestärkt werden.
Der ehemalige Guerilla-Kämpfer Petro konnte sich auch bei den Vorwahlen seines Bündnisses für die Präsidentschaftswahl am 29. Mai klar durchsetzen. Umfragen zufolge gilt der 61-Jährige momentan als Favorit aufs Präsidentenamt. Er verspricht, sich von den traditionellen Eliten des Landes zu distanzieren und den Schwerpunkt auf den Umweltschutz und Reformen zu legen.
Petro wird gegen Federico Gutiérrez antreten, der die Vorwahlen bei den Konservativen gewann, sowie gegen Sergio Fajardo, der für die Kräfte der Mitte antreten wird. Daneben ergänzen Óscar Iván Zuluaga für die Regierungspartei Demokratisches Zentrum, der unabhängige Kandidat Rodolfo Hernández, sowie die ehemalige FARC-Geisel Íngrid Betancourt das Kandidatenfeld für die Nachfolge des zuletzt unbeliebten Iván Duque.
Petro, der bis 1990 Mitglied einer linken Rebellengruppe war, danach Bürgermeister in der Hauptstadt Bogotá wurde und schließlich in den Senat einzog, hatte 2018 noch in der Präsidentschaftsstichwahl gegen Duque verloren. Seitdem ist das Land wegen der Corona-Pandemie allerdings in eine schwere wirtschaftliche Krise geraten. Zusätzlich hat die Gewalt im Land trotz des 2016 geschlossenen Friedensabkommen mit der FARC wieder deutlich zugenommen.
Auch am Wahltag kam es zu blutigen Anschlägen. Bei Bombenexplosionen in den Departements Caquetá und Meta seien mindestens zwei Soldaten getötet worden, teilten die Streitkräfte mit. Zwei weitere Soldaten seien bei den Anschlägen verletzt worden. Wer für die Angriffe verantwortlich zeichnet, ist bislang unklar. In Kolumbien bekämpfen sich Paramilitärs, Guerillagruppen und kriminelle Banden. Insgesamt waren am Sonntag 73.000 Soldaten im Einsatz, um Wähler und Kandidaten zu schützen.
djo/sti (afp, afpe, ape, dpa)