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Ukraine aktuell: Selenskyj dankt Partnern für Unterstützung

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den ausländischen Partnern der Ukraine für die Hilfe mit Waffen, Geld und anderen Mitteln gedankt. Papst Franziskus deutet Beteiligung an Friedensmission an. Ein Nachrichtenüberblick.

 

Das Wichtigste in Kürze:

 

 

Prigoschin: Ukrainische Gegenoffensive könnte für Russland zur “Tragödie” werden

Er habe mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron über ein neues Waffenpaket gesprochen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. “Es ist sehr wichtig, dass Russland immer stärkere Signale erhält, dass die Welt Russlands Terror nicht verzeihen wird”, betonte er.

Die Ukraine und ihre Partner müssten in größtmöglicher Einigkeit und Integrität handeln, “um unsere gemeinsamen Werte zu schützen”. Nur so könnten eine Verlängerung des Kriegs durch Russland verhindert und ein normaler und gerechter Frieden erreicht werden, sagte Selenskyj. “Ich danke allen Menschen in der Welt, die dazu beitragen, die Isolierung von Terroristen zu verstärken und jegliche Lieferung von Waffen und deren Komponenten an Terroristen zu unterbinden”, sagte er. Mit “Terroristen” meint Selenskyj das russische Militär.

Mit Blick auf in dieser Woche erhaltene Waffen dankte Selenskyj Dänemark für Haubitzen, Slowenien für gepanzerte Fahrzeuge, Spanien für Panzer und Deutschland für die geplante Lieferung weiterer gepanzerter Fahrzeuge und Granaten. Aus den USA erhalte die Ukraine 1,25 Milliarden Dollar zur Unterstützung des Haushalts, zählte Selenskyj weitere neue Hilfen auf. Die Niederlande wiederum seien bereit, ukrainische Soldaten an modernen Waffensystemen auszubilden, Kroatien übernehme die Versorgung und Pflege verwundeter Soldaten, während Italien bereit sei, beim Wiederaufbau der Ukraine zu helfen.

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, rechnet damit, dass die angekündigte Offensive der ukrainischen Streitkräfte Mitte Mai beginnt. “Diese Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden”, sagte der russische Unternehmer in einem veröffentlichten Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow. Prigoschin beklagte sich erneut über eine unzureichende Versorgung seiner Kämpfer in der Ukraine mit Munition. “Wir haben nur zehn bis 15 Prozent der Granaten, die wir brauchen”, erklärte der Wagner-Chef. Die Schuld gab er erneut der russischen Armeeführung.

Prigoschin ist ein Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin, liefert sich aber einen Machtkampf mit dem russischen Verteidigungsministerium und der Armeespitze. In der Ukraine ist die Wagner-Gruppe derzeit in erster Linie an der Schlacht um Bachmut beteiligt. Die Kämpfe um die Stadt im Osten der Ukraine dauern seit Monaten an.

Die Vorbereitungen für die seit langem erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine stehen nach Angaben Kiews kurz vor dem Abschluss. Am Sonntag hatte der Gouverneur der russischen Region Brjansk den Tod von vier Menschen bei einem ukrainischen Raketenangriff bekanntgegeben. Am Samstag hatte eine mutmaßliche ukrainische Drohne ein Treibstofflager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand gesetzt.

Papst Franziskus hat angedeutet, dass der Vatikan an einer Friedensinitiative für den Ukraine-Krieg beteiligt ist. “Alle wollen einen Weg zum Frieden. Ich bin bereit, alles zu tun, was nötig ist. Derzeit läuft eine Mission, die aber noch nicht öffentlich ist”, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Rückflug von seinem Ungarn-Aufenthalt nach Rom vor Journalisten. Weitere Details nannte er nicht. “Wenn es so weit ist, kann ich mich dazu äußern.”

Der 86-Jährige hatte am Wochenende den Metropoliten Hilarion von Budapest und Ungarn getroffen, der früher Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats und ein Vertrauter von Patriarch Kyrill war. “Sie können sich vorstellen, dass wir bei dem Treffen nicht über Rotkäppchen geredet haben, sondern über alles”, erläuterte Franziskus. Mit Kyrill, der den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verteidigt, will sich der Papst schon länger treffen.

Franziskus warb darum, diplomatische Beziehungen aufrechtzuerhalten und immer im Gespräch zu bleiben, um gemeinsam Wege zum Frieden zu suchen. “Ich denke, zu Frieden gelangt man, indem man Kanäle aufmacht. Frieden bekommt man nie, wenn man sich verschließt.” Der Vatikan hatte sich seit Kriegsbeginn im Februar 2022 mehrfach als Vermittler angeboten. Große diplomatische Erfolge blieben bislang aus. Der Papst sagte, der Heilige Stuhl habe bereits bei Gefangenaustauschen als Vermittler agiert und könnte dies nun auch tun im Zusammenhang mit der Rückführung ukrainischer Kinder, die nach Russland verschleppt wurden.

Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj hat sich mit dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli, beraten. Er habe den US-General ausführlich über die Lage entlang der Fronten in der Ukraine informiert, teilte Saluschnyj auf Telegram mit. “Ich habe mögliche Szenarien, Bedrohungen und Voraussetzungen für unsere zukünftigen Aktionen beschrieben.” Saluschnyj machte keine Angaben zum Ort des Treffens. Experten gehen davon aus, dass sich die Ukraine aktuell auf eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung besetzter Gebiete vorbereitet.

Bei der Unterredung habe er Cavoli über die Notwendigkeit informiert, der Ukraine eine breite Palette an Waffen und Luftabwehrsystemen zur Verfügung zu stellen, die “zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Bekämpfung der russischen Aggression beitragen würden”.

Russische Truppen haben bei einem Angriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk nach eigenen Angaben ein Depot mit rund 200 Tonnen Munition zerstört. Zudem sei in der Region Sumy eine große Feldwerkstatt der ukrainischen Streitkräfte zerstört worden, sagte in Moskau der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Nachrichtenagentur Interfax. Die russischen Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Reaktion.

kle/wa (dpa, rtr, afp)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in Uniform
Ungarn l Papst Franziskus in Budapest l heilige Messe auf dem Kossuth-Lajos-Platz

 

Das Wichtigste in Kürze:

Prigoschin: Ukrainische Gegenoffensive könnte für Russland zur “Tragödie” werden

 

Er habe mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron über ein neues Waffenpaket gesprochen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. “Es ist sehr wichtig, dass Russland immer stärkere Signale erhält, dass die Welt Russlands Terror nicht verzeihen wird”, betonte er.

Die Ukraine und ihre Partner müssten in größtmöglicher Einigkeit und Integrität handeln, “um unsere gemeinsamen Werte zu schützen”. Nur so könnten eine Verlängerung des Kriegs durch Russland verhindert und ein normaler und gerechter Frieden erreicht werden, sagte Selenskyj. “Ich danke allen Menschen in der Welt, die dazu beitragen, die Isolierung von Terroristen zu verstärken und jegliche Lieferung von Waffen und deren Komponenten an Terroristen zu unterbinden”, sagte er. Mit “Terroristen” meint Selenskyj das russische Militär.

Mit Blick auf in dieser Woche erhaltene Waffen dankte Selenskyj Dänemark für Haubitzen, Slowenien für gepanzerte Fahrzeuge, Spanien für Panzer und Deutschland für die geplante Lieferung weiterer gepanzerter Fahrzeuge und Granaten. Aus den USA erhalte die Ukraine 1,25 Milliarden Dollar zur Unterstützung des Haushalts, zählte Selenskyj weitere neue Hilfen auf. Die Niederlande wiederum seien bereit, ukrainische Soldaten an modernen Waffensystemen auszubilden, Kroatien übernehme die Versorgung und Pflege verwundeter Soldaten, während Italien bereit sei, beim Wiederaufbau der Ukraine zu helfen.

Papst hofft auf eigene Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, rechnet damit, dass die angekündigte Offensive der ukrainischen Streitkräfte Mitte Mai beginnt. “Diese Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden”, sagte der russische Unternehmer in einem veröffentlichten Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow. Prigoschin beklagte sich erneut über eine unzureichende Versorgung seiner Kämpfer in der Ukraine mit Munition. “Wir haben nur zehn bis 15 Prozent der Granaten, die wir brauchen”, erklärte der Wagner-Chef. Die Schuld gab er erneut der russischen Armeeführung.

Ukrainischer Armeechef Saluschnyj trifft NATO-Kommandeur Cavoli

Prigoschin ist ein Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin, liefert sich aber einen Machtkampf mit dem russischen Verteidigungsministerium und der Armeespitze. In der Ukraine ist die Wagner-Gruppe derzeit in erster Linie an der Schlacht um Bachmut beteiligt. Die Kämpfe um die Stadt im Osten der Ukraine dauern seit Monaten an.

Die Vorbereitungen für die seit langem erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine stehen nach Angaben Kiews kurz vor dem Abschluss. Am Sonntag hatte der Gouverneur der russischen Region Brjansk den Tod von vier Menschen bei einem ukrainischen Raketenangriff bekanntgegeben. Am Samstag hatte eine mutmaßliche ukrainische Drohne ein Treibstofflager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand gesetzt.

Papst Franziskus hat angedeutet, dass der Vatikan an einer Friedensinitiative für den Ukraine-Krieg beteiligt ist. “Alle wollen einen Weg zum Frieden. Ich bin bereit, alles zu tun, was nötig ist. Derzeit läuft eine Mission, die aber noch nicht öffentlich ist”, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Rückflug von seinem Ungarn-Aufenthalt nach Rom vor Journalisten. Weitere Details nannte er nicht. “Wenn es so weit ist, kann ich mich dazu äußern.”

Russisches Militär meldet Zerstörung von Munitionslager der Ukraine

Der 86-Jährige hatte am Wochenende den Metropoliten Hilarion von Budapest und Ungarn getroffen, der früher Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats und ein Vertrauter von Patriarch Kyrill war. “Sie können sich vorstellen, dass wir bei dem Treffen nicht über Rotkäppchen geredet haben, sondern über alles”, erläuterte Franziskus. Mit Kyrill, der den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verteidigt, will sich der Papst schon länger treffen.

Franziskus warb darum, diplomatische Beziehungen aufrechtzuerhalten und immer im Gespräch zu bleiben, um gemeinsam Wege zum Frieden zu suchen. “Ich denke, zu Frieden gelangt man, indem man Kanäle aufmacht. Frieden bekommt man nie, wenn man sich verschließt.” Der Vatikan hatte sich seit Kriegsbeginn im Februar 2022 mehrfach als Vermittler angeboten. Große diplomatische Erfolge blieben bislang aus. Der Papst sagte, der Heilige Stuhl habe bereits bei Gefangenaustauschen als Vermittler agiert und könnte dies nun auch tun im Zusammenhang mit der Rückführung ukrainischer Kinder, die nach Russland verschleppt wurden.

Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj hat sich mit dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli, beraten. Er habe den US-General ausführlich über die Lage entlang der Fronten in der Ukraine informiert, teilte Saluschnyj auf Telegram mit. “Ich habe mögliche Szenarien, Bedrohungen und Voraussetzungen für unsere zukünftigen Aktionen beschrieben.” Saluschnyj machte keine Angaben zum Ort des Treffens. Experten gehen davon aus, dass sich die Ukraine aktuell auf eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung besetzter Gebiete vorbereitet.

Bei der Unterredung habe er Cavoli über die Notwendigkeit informiert, der Ukraine eine breite Palette an Waffen und Luftabwehrsystemen zur Verfügung zu stellen, die “zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Bekämpfung der russischen Aggression beitragen würden”.

 Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj bei einer Rede in Kiew

Russische Truppen haben bei einem Angriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk nach eigenen Angaben ein Depot mit rund 200 Tonnen Munition zerstört. Zudem sei in der Region Sumy eine große Feldwerkstatt der ukrainischen Streitkräfte zerstört worden, sagte in Moskau der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Nachrichtenagentur Interfax. Die russischen Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Reaktion.

kle/wa (dpa, rtr, afp)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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