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Kampf um Kiew

Die russischen Angreifer rücken auf die Hauptstadt der Ukraine vor. Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft die Bevölkerung zur Verteidigung von Kiew auf.

Das Wichtigste im Überblick:

“Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt”, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft auf seinem Telegram-Kanal. “Der Feind werde alle seine Kräfte einsetzen, um unseren Widerstand zu brechen”, so Selenskyj. Der “Sturm auf Kiew” stehe bevor. 

Das Wichtigste im Überblick:

Tatsächlich geht es den russischen Angreifern mittlerweile um die Kontrolle der ukrainischen Hauptstadt. Die ukrainische Armee erklärte am frühen Samstagmorgen, einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine wichtige Stellung in Kiew abgewehrt zu haben.

Russische Fallschirmjäger in Wassylkiw

Den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew sollen Luftlandeeinheiten angegriffen haben. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, in ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. “Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider 200”, sagte sie. Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt.

Präsident Selenskyj rief seine Landsleute dazu auf, “den Feind, wo auch immer möglich, aufzuhalten”. Die Bevölkerung sollte alle Markierungen entfernen, die Saboteure an Straßen und Häusern anbringen. “Verbrennt die feindliche Militärtechnik mit allem, was zur Verfügung steht!”

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, Brücken würden ab sofort unter besondere Bewachung gestellt. Zudem sollen an strategischen Objekten Kontrollpunkte eingerichtet werden. “Die Lage ist jetzt – ohne Übertreibung – bedrohlich für Kiew”, erklärte der ehemalige Profiboxer. “Die Nacht, kurz vor Tagesanbruch, wird sehr schwierig.”

Vom Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden unterdessen Schüsse und Kämpfe gemeldet. Russische Truppen versuchten, ein Heizkraftwerk anzugreifen, hieß es. Das Kraftwerk liegt im äußersten Nordosten der Millionenstadt auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro. Die ukrainische Armee konnte den Angriff nach eigenen Angaben zunächst abwehren. Auch von anderen Stellen auf dem rechten Ufer gab es Berichte über Explosionen und Schüsse aus automatischen Waffen.

Wie weit die russischen Streitkräfte in andere Landesteile vorgedrungen sind, ist kaum zu überblicken. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seien Streitkräfte erst in Asow am Asowschen Meer gelandet und hätten anschließend “ohne Widerstand” die ukrainische Kleinstadt Melitopol besetzt. 

Auch die ukrainische Seite vermeldet Erfolge. Man habe südlich von Kiew ein militärisches russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen. An Bord seien russische Fallschirmjäger gewesen, schrieb der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj in der Nacht zum Samstag auf Twitter. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Ungeachtet der Kriegshandlungen gibt es aber auch Hinweise auf diplomatische Bemühungen. Im Krieg Russlands gegen die Ukraine stehe die Führung in Kiew mit dem Kreml in Kontakt, teilte der Sprecher des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Serhij Nikiforow, mit. Die Ukraine sei immer zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden bereit gewesen, schrieb Nikiforow auf Facebook. Weiter heißt es, beide Seiten würden sich momentan “über Ort und Zeit eines Gesprächsprozesses” austauschen. 

In Moskau will man von konkreten Absprachen indes noch nichts wissen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte, die Ukraine habe Gespräche zunächst abgelehnt und die Frage auf Samstag verschoben. Eine generelle Dialogbereitschaft der ukrainischen Seite wurde durch Moskau aber bestätigt. Kremlsprecher Dmitri Pesko sprach von einem Schritt in die richtige Richtung.

 

Ungarn hat sich bereits als Gastgeber für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland angeboten. Budapest “kann als sicherer Ort für die russische und ukrainische Verhandlungsdelegation dienen”, sagte Außenminister Peter Szijjarto. Er habe deshalb bereits mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow und dem ukrainischen Präsidentenberater Andrij Jermak gesprochen.

“Beide haben nicht abgelehnt, beide waren dankbar und denken darüber nach”, fügte Szijjarto hinzu. “Ich hoffe aufrichtig, dass es innerhalb von Stunden oder Tagen eine Einigung über die Aufnahme von Gesprächen geben wird.”

Die NATO kündigte unterdessen die Verlegung ihrer schnellen Einsatztruppe NRF an. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte nach einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der
30 Bündnisstaaten zwar nicht, wohin die Einheiten verlegt werden – nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten Bodentruppen aber in das südwestlich der Ukraine gelegene Rumänien geschickt werden.

Ohnehin geplant ist, NRF-Einheiten zu einer Übung in das an Russland grenzende NATO-Land Norwegen zu entsenden. Zur rund 40.000 Soldaten zählenden NRF gehört zum Beispiel die auch “Speerspitze” genannte VJTF, die derzeit von Frankreich geführt wird. Deutschland stellt nach Angaben aus der Vorwoche für die schnellste Eingreiftruppe des Bündnisses derzeit rund 750 Kräfte.

Im UN-Sicherheitsrat in New York scheiterte unterdessen wie erwartet eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution. Moskau legte bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen ein Veto gegen den Text ein – China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate enthielten sich.

Dem von den USA und Albanien vorgelegten Entwurf zufolge sollte das Gremium die “Aggression” Russlands gegen die Ukraine “auf das Schärfste verurteilen”. In den Stunden vor der Abstimmung war der Text noch abgeschwächt worden, um zu verhindern, dass die drei Länder, die sich enthielten, ebenfalls dagegen stimmen, wie ein Diplomat sagte. So wurde etwa das Wort “verurteilen” durch “bedauern” ersetzt.

Als kleiner Erfolg wurde von westlichen Gremienvertretern indes gewertet, dass China sich lediglich enthielt, anstatt zusammen mit seinem Partner Russland ein Veto einzulegen. Dies sei ein erfolgreicher Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen Moskau und Peking zu treiben, hieß es. 

In der Nacht zum Samstag sind neue EU-Sanktionen gegen Russland in Kraft getreten. Die Strafmaßnahmen zielen darauf ab, dem Land und seiner Wirtschaft erheblichen Schaden zuzufügen. Dafür werden zum Beispiel die Refinanzierungsmöglichen sowohl des Staates als auch ausgewählter privater Banken und Unternehmen eingeschränkt. 

NATO-Stützpunkt in Munster

Das Wichtigste im Überblick:

“Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt”, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft auf seinem Telegram-Kanal. “Der Feind werde alle seine Kräfte einsetzen, um unseren Widerstand zu brechen”, so Selenskyj. Der “Sturm auf Kiew” stehe bevor. 

Russische Fallschirmjäger in Wassylkiw

Tatsächlich geht es den russischen Angreifern mittlerweile um die Kontrolle der ukrainischen Hauptstadt. Die ukrainische Armee erklärte am frühen Samstagmorgen, einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine wichtige Stellung in Kiew abgewehrt zu haben.

Den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew sollen Luftlandeeinheiten angegriffen haben. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, in ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. “Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider 200”, sagte sie. Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt.

Präsident Selenskyj rief seine Landsleute dazu auf, “den Feind, wo auch immer möglich, aufzuhalten”. Die Bevölkerung sollte alle Markierungen entfernen, die Saboteure an Straßen und Häusern anbringen. “Verbrennt die feindliche Militärtechnik mit allem, was zur Verfügung steht!”

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, Brücken würden ab sofort unter besondere Bewachung gestellt. Zudem sollen an strategischen Objekten Kontrollpunkte eingerichtet werden. “Die Lage ist jetzt – ohne Übertreibung – bedrohlich für Kiew”, erklärte der ehemalige Profiboxer. “Die Nacht, kurz vor Tagesanbruch, wird sehr schwierig.”

Unübersichtliche Gesamtsituation

Vom Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden unterdessen Schüsse und Kämpfe gemeldet. Russische Truppen versuchten, ein Heizkraftwerk anzugreifen, hieß es. Das Kraftwerk liegt im äußersten Nordosten der Millionenstadt auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro. Die ukrainische Armee konnte den Angriff nach eigenen Angaben zunächst abwehren. Auch von anderen Stellen auf dem rechten Ufer gab es Berichte über Explosionen und Schüsse aus automatischen Waffen.

Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten

Wie weit die russischen Streitkräfte in andere Landesteile vorgedrungen sind, ist kaum zu überblicken. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seien Streitkräfte erst in Asow am Asowschen Meer gelandet und hätten anschließend “ohne Widerstand” die ukrainische Kleinstadt Melitopol besetzt. 

Auch die ukrainische Seite vermeldet Erfolge. Man habe südlich von Kiew ein militärisches russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen. An Bord seien russische Fallschirmjäger gewesen, schrieb der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj in der Nacht zum Samstag auf Twitter. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Ungeachtet der Kriegshandlungen gibt es aber auch Hinweise auf diplomatische Bemühungen. Im Krieg Russlands gegen die Ukraine stehe die Führung in Kiew mit dem Kreml in Kontakt, teilte der Sprecher des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Serhij Nikiforow, mit. Die Ukraine sei immer zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden bereit gewesen, schrieb Nikiforow auf Facebook. Weiter heißt es, beide Seiten würden sich momentan “über Ort und Zeit eines Gesprächsprozesses” austauschen. 

NATO verlegt Eingreiftruppe an Ostflanke

In Moskau will man von konkreten Absprachen indes noch nichts wissen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte, die Ukraine habe Gespräche zunächst abgelehnt und die Frage auf Samstag verschoben. Eine generelle Dialogbereitschaft der ukrainischen Seite wurde durch Moskau aber bestätigt. Kremlsprecher Dmitri Pesko sprach von einem Schritt in die richtige Richtung.

 

Russland blockiert UN-Resolution

Ungarn hat sich bereits als Gastgeber für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland angeboten. Budapest “kann als sicherer Ort für die russische und ukrainische Verhandlungsdelegation dienen”, sagte Außenminister Peter Szijjarto. Er habe deshalb bereits mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow und dem ukrainischen Präsidentenberater Andrij Jermak gesprochen.

EU-Sanktionen treten in Kraft

“Beide haben nicht abgelehnt, beide waren dankbar und denken darüber nach”, fügte Szijjarto hinzu. “Ich hoffe aufrichtig, dass es innerhalb von Stunden oder Tagen eine Einigung über die Aufnahme von Gesprächen geben wird.”

Hamburg | Airbus A321neo Aeroflot

Die NATO kündigte unterdessen die Verlegung ihrer schnellen Einsatztruppe NRF an. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte nach einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der
30 Bündnisstaaten zwar nicht, wohin die Einheiten verlegt werden – nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten Bodentruppen aber in das südwestlich der Ukraine gelegene Rumänien geschickt werden.

Ohnehin geplant ist, NRF-Einheiten zu einer Übung in das an Russland grenzende NATO-Land Norwegen zu entsenden. Zur rund 40.000 Soldaten zählenden NRF gehört zum Beispiel die auch “Speerspitze” genannte VJTF, die derzeit von Frankreich geführt wird. Deutschland stellt nach Angaben aus der Vorwoche für die schnellste Eingreiftruppe des Bündnisses derzeit rund 750 Kräfte.

Im UN-Sicherheitsrat in New York scheiterte unterdessen wie erwartet eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution. Moskau legte bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen ein Veto gegen den Text ein – China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate enthielten sich.

Dem von den USA und Albanien vorgelegten Entwurf zufolge sollte das Gremium die “Aggression” Russlands gegen die Ukraine “auf das Schärfste verurteilen”. In den Stunden vor der Abstimmung war der Text noch abgeschwächt worden, um zu verhindern, dass die drei Länder, die sich enthielten, ebenfalls dagegen stimmen, wie ein Diplomat sagte. So wurde etwa das Wort “verurteilen” durch “bedauern” ersetzt.

Als kleiner Erfolg wurde von westlichen Gremienvertretern indes gewertet, dass China sich lediglich enthielt, anstatt zusammen mit seinem Partner Russland ein Veto einzulegen. Dies sei ein erfolgreicher Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen Moskau und Peking zu treiben, hieß es. 

In der Nacht zum Samstag sind neue EU-Sanktionen gegen Russland in Kraft getreten. Die Strafmaßnahmen zielen darauf ab, dem Land und seiner Wirtschaft erheblichen Schaden zuzufügen. Dafür werden zum Beispiel die Refinanzierungsmöglichen sowohl des Staates als auch ausgewählter privater Banken und Unternehmen eingeschränkt. 

Die EU erlässt zudem Ausfuhrbeschränkungen für strategisch wichtige Güter, die insbesondere Unternehmen aus dem Verkehrs- und Energiesektor treffen sollen. Betroffen von den Sanktionen sind auch Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow persönlich. Beide Politiker wurden von der EU auf die Sanktionsliste gesetzt. Möglicherweise in der EU vorhandene Vermögen können so eingefroren werden. Allerdings ist bislang unklar, ob überhaupt Gelder in EU-Staaten deponiert sind. 

Die Ratingagentur Moody’s droht Russland mit einer Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit auf Schrottniveau. Es gebe “ernsthafte Sorgen”, ob es Russland gelinge, die Auswirkungen von Sanktionen auf seine Wirtschaft, seinen Haushalt und sein Finanzsystem abzufedern, erklärte Moody’s.

Die Ratingagentur Moody’s droht Russland mit einer Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit auf Schrottniveau. Es gebe “ernsthafte Sorgen”, ob es Russland gelinge, die Auswirkungen von Sanktionen auf seine Wirtschaft, seinen Haushalt und sein Finanzsystem abzufedern, erklärte Moody’s.

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