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Peking 2022: Emotionaler Shaun White sagt dem Snowboardsport Lebewohl

Shaun Whites glanzvolle Karriere endet bei seinem letzten Rennen bei den Olympischen Spielen in Peking mit einem Sturz. Der Einfluss, den er auf den Snowboardsport hatte, ist unermesslich.

Die größte Snowboard-Karriere, die die Welt je gesehen hat, ist im Genting Snowpark von Zhangjiakou dramatisch zu Ende gegangen: Shaun White rutschte nach einem Sturz die Halfpipe herunter – dann war Schluss.

Als Viertplatzierter musste der US-Amerikaner, der den Snowboard-Sport geprägt hat wie kein Zweiter, in seinem letzten Run etwas Großes leisten, um doch noch eine Medaille zu gewinnen. Trotz einer Knieverletzung hatte er zuvor zwei solide Auftritte hingelegt, aber als er seinen zweiten Double Cork 1440 versuchte, streifte er mit dem Board die Kante der Halfpipe und rutschte die Seitenwand hinunter. Danach hatte er Mühe, die Tränen zurückzuhalten, als er über seine glanzvolle Karriere nachdachte.

Die größte Snowboard-Karriere, die die Welt je gesehen hat, ist im Genting Snowpark von Zhangjiakou dramatisch zu Ende gegangen: Shaun White rutschte nach einem Sturz die Halfpipe herunter – dann war Schluss.

“Es war alles, es war wild”, sagte White den wartenden Reportern. “Ich bin nicht traurig, ich bin einfach nur ehrfürchtig, wenn ich auf dieses ganze Leben in diesem Sport zurückblicke. Ich liebe diesen Sport so sehr, auch die schrecklichen Momente.” Die Goldmedaille, die White 2006, 2010 und 2018 gewonnen hatte, ging diesmal an den Japaner Ayumu Hirano. Silber holte der Australier Scotty James, Bronze Jan Scherrer aus der Schweiz.

Vom Unverstandenen zum Großen

“Es war hart, in diesem Lauf zu stürzen und nicht einfach auf das Podium zu kommen”, gab White anschließend zu. “Aber wenn ich Dritter geworden wäre, hätte ich den zweiten Platz gewollt, und wenn ich Zweiter geworden wäre, hätte ich mehr gewollt. Das ist einfach der Wettkämpfer in mir.”

Logischerweise war White nach seinem letzten Rennen das Gesprächsthema – so war es übrigens auch schon, als er noch als Kind sein allererstes Board bekam. Vier Tage lang hatte er seine Mutter genervt, war nach der Schule nach Hause gestürmt und wollte wissen, ob es endlich geliefert worden sei. Schließlich kam seine Mutter mit dem Brett unter dem Arm in die Schule, um ihrem Sohn die “frohe Botschaft” schnellstmöglich zu überbringen. 

“Sie stürmte sie mit dem Board in der Hand ins Klassenzimmer und ich war völlig aus dem Häuschen”, erzählt White. “Sie hat alle unterbrochen, nur um mir mein Brett zu geben.”

Die Investition zahlte sich aus: White gewann drei Goldmedaillen bei den fünf Olympischen Winterspielen, an denen er teilnahm, angefangen mit Turin 2006. “Ich hatte etwas zu beweisen, und auch mein Sport wurde ziemlich missverstanden”, erinnert sich White. “Alle dachten, ich würde es in meinem Leben, in meiner Karriere, nie zu etwas bringen. Und dieses Bedürfnis, etwas zu beweisen, und das immer und immer wieder, darauf bin ich sehr stolz. Auf jeden Schritt des Weges.”

Sein Weg zu seinen letzten Olympischen Spielen war nicht einfach. Verletzungen und eine COVID-19-Infektion gefährdeten beinahe seine Qualifikation, die er schließlich auf den letzten Drücker im Januar doch noch schaffte. Ein Sturz bei seinem ersten Lauf in der Qualifikation führte beinahe zu einem vorzeitigen Ausscheiden in Peking, bevor er schließlich den Lauf hinlegte, den er brauchte, um ins Finale zu kommen.

Nun ist Whites große Karriere zu Ende – der Einfluss, den der 35-Jährige auf den Snowboardsport hatte und immer noch hat, ist offensichtlich. “Man sieht es doch”, sagt White. “Die Jüngeren waren mir auf Schritt und Tritt auf den Fersen und haben mir nachgeeifert. Jetzt zu erleben, wie sich mich schließlich übertreffen, ist – glaube ich – tief im Inneren das, was ich immer wollte.”

White musste auf seiner letzten Tour vorbei an den Reportern im Zielraum mit den Tränen kämpfen, war aber anscheinend auch froh, dass es nun vorbei ist. “Es ist schwer, jeden Tag aufzuwachen, seit man ein Kind war, und zu sagen: ‘Wow, ich werde heute etwas sehr Beängstigendes tun und hoffe, dass es mir gut geht'”, sagt White.

Nach seinem letzten Ritt durch die Halfpipe spendeten ihm alle Konkurrenten,m die Trainer und Betreuer sowie die wenigen Zuschauer auf den Tribünen minutenlang Applaus. “Der Typ ist wirklich unglaublich. Ich habe so viel Respekt vor ihm als Sportler und als Snowboarder”, sagte Silbermedaillengewinner Scotty James. “Es war fast schon eine komische Entwicklung von jemandem, zu dem ich aufgeschaut habe, zu jemandem, den schlagen musste.” “Er bedeutet uns natürlich sehr viel”, fügte auch Bronzemedaillengewinner Scherrer hinzu. “Jeder in diesem Wettbewerb ist damit aufgewachsen, ihm beim Halfpipefahren zuzusehen und hat lange Zeit zu ihm aufgeschaut.”

Für den Ruhestand wünschte sich White nun, eine Familie zu gründen, seine Snowboardmarke gemeinsam mit seinem Bruder auszubauen und möglicherweise sogar zukünftige Snowboarder zu sponsern und seine Erfahrung an sie weiterzugeben. “Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich einen Anruf von wem auch immer bekäme und weiterhin Teil dieses Sports sein könnte, der mir so viel gegeben hat.”

Der Artikel wurde aus dem Englischen adaptiert.

Shaun White in der Luft bei einem seiner Sprünge
 Shaun White schaut mit dem Board in der Hand in die Kamera

Die größte Snowboard-Karriere, die die Welt je gesehen hat, ist im Genting Snowpark von Zhangjiakou dramatisch zu Ende gegangen: Shaun White rutschte nach einem Sturz die Halfpipe herunter – dann war Schluss.

Als Viertplatzierter musste der US-Amerikaner, der den Snowboard-Sport geprägt hat wie kein Zweiter, in seinem letzten Run etwas Großes leisten, um doch noch eine Medaille zu gewinnen. Trotz einer Knieverletzung hatte er zuvor zwei solide Auftritte hingelegt, aber als er seinen zweiten Double Cork 1440 versuchte, streifte er mit dem Board die Kante der Halfpipe und rutschte die Seitenwand hinunter. Danach hatte er Mühe, die Tränen zurückzuhalten, als er über seine glanzvolle Karriere nachdachte.

Vom Unverstandenen zum Großen

“Es war alles, es war wild”, sagte White den wartenden Reportern. “Ich bin nicht traurig, ich bin einfach nur ehrfürchtig, wenn ich auf dieses ganze Leben in diesem Sport zurückblicke. Ich liebe diesen Sport so sehr, auch die schrecklichen Momente.” Die Goldmedaille, die White 2006, 2010 und 2018 gewonnen hatte, ging diesmal an den Japaner Ayumu Hirano. Silber holte der Australier Scotty James, Bronze Jan Scherrer aus der Schweiz.

“Es war hart, in diesem Lauf zu stürzen und nicht einfach auf das Podium zu kommen”, gab White anschließend zu. “Aber wenn ich Dritter geworden wäre, hätte ich den zweiten Platz gewollt, und wenn ich Zweiter geworden wäre, hätte ich mehr gewollt. Das ist einfach der Wettkämpfer in mir.”

Logischerweise war White nach seinem letzten Rennen das Gesprächsthema – so war es übrigens auch schon, als er noch als Kind sein allererstes Board bekam. Vier Tage lang hatte er seine Mutter genervt, war nach der Schule nach Hause gestürmt und wollte wissen, ob es endlich geliefert worden sei. Schließlich kam seine Mutter mit dem Brett unter dem Arm in die Schule, um ihrem Sohn die “frohe Botschaft” schnellstmöglich zu überbringen. 

“Sie stürmte sie mit dem Board in der Hand ins Klassenzimmer und ich war völlig aus dem Häuschen”, erzählt White. “Sie hat alle unterbrochen, nur um mir mein Brett zu geben.”

Whites “unglaublicher” Einfluss

Die Investition zahlte sich aus: White gewann drei Goldmedaillen bei den fünf Olympischen Winterspielen, an denen er teilnahm, angefangen mit Turin 2006. “Ich hatte etwas zu beweisen, und auch mein Sport wurde ziemlich missverstanden”, erinnert sich White. “Alle dachten, ich würde es in meinem Leben, in meiner Karriere, nie zu etwas bringen. Und dieses Bedürfnis, etwas zu beweisen, und das immer und immer wieder, darauf bin ich sehr stolz. Auf jeden Schritt des Weges.”

Sein Weg zu seinen letzten Olympischen Spielen war nicht einfach. Verletzungen und eine COVID-19-Infektion gefährdeten beinahe seine Qualifikation, die er schließlich auf den letzten Drücker im Januar doch noch schaffte. Ein Sturz bei seinem ersten Lauf in der Qualifikation führte beinahe zu einem vorzeitigen Ausscheiden in Peking, bevor er schließlich den Lauf hinlegte, den er brauchte, um ins Finale zu kommen.

Nun ist Whites große Karriere zu Ende – der Einfluss, den der 35-Jährige auf den Snowboardsport hatte und immer noch hat, ist offensichtlich. “Man sieht es doch”, sagt White. “Die Jüngeren waren mir auf Schritt und Tritt auf den Fersen und haben mir nachgeeifert. Jetzt zu erleben, wie sich mich schließlich übertreffen, ist – glaube ich – tief im Inneren das, was ich immer wollte.”

White musste auf seiner letzten Tour vorbei an den Reportern im Zielraum mit den Tränen kämpfen, war aber anscheinend auch froh, dass es nun vorbei ist. “Es ist schwer, jeden Tag aufzuwachen, seit man ein Kind war, und zu sagen: ‘Wow, ich werde heute etwas sehr Beängstigendes tun und hoffe, dass es mir gut geht'”, sagt White.

Nach seinem letzten Ritt durch die Halfpipe spendeten ihm alle Konkurrenten,m die Trainer und Betreuer sowie die wenigen Zuschauer auf den Tribünen minutenlang Applaus. “Der Typ ist wirklich unglaublich. Ich habe so viel Respekt vor ihm als Sportler und als Snowboarder”, sagte Silbermedaillengewinner Scotty James. “Es war fast schon eine komische Entwicklung von jemandem, zu dem ich aufgeschaut habe, zu jemandem, den schlagen musste.” “Er bedeutet uns natürlich sehr viel”, fügte auch Bronzemedaillengewinner Scherrer hinzu. “Jeder in diesem Wettbewerb ist damit aufgewachsen, ihm beim Halfpipefahren zuzusehen und hat lange Zeit zu ihm aufgeschaut.”

Für den Ruhestand wünschte sich White nun, eine Familie zu gründen, seine Snowboardmarke gemeinsam mit seinem Bruder auszubauen und möglicherweise sogar zukünftige Snowboarder zu sponsern und seine Erfahrung an sie weiterzugeben. “Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich einen Anruf von wem auch immer bekäme und weiterhin Teil dieses Sports sein könnte, der mir so viel gegeben hat.”

Der Artikel wurde aus dem Englischen adaptiert.

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